Ein Herz voller Zweifel: Dr. Norden Extra 7 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Irene und Lars Kellert saßen Dr. Norden gegenüber. »Ich freue mich, Sie zu sehen«, sagte Dr. Daniel Norden, »und auch darüber, daß ich wohl in aller Welt Freunde habe, die mich schätzen.« Lars Kellert hatte sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem diplomatischen Dienst beurlauben lassen. Er war lange in Kolumbien gewesen. Sowohl er als seine Frau hatten Schwierigkeiten mit dem Klima gehabt. Bei einer Untersuchung dort hatte ihm Professor Jörgens empfohlen, Dr. Norden aufzusuchen, wenn sie in München wären. »Professor Jörgens ist ein großartiger Arzt«, sagte Dr. Norden nachdenklich, »ich habe ihm viel zu verdanken. Er war mein Doktorvater.« »Er hat auch in den höchsten Tönen von Ihnen geredet«, sagte Lars Kellert. Wendy, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe, kam herein und bat Frau Kellert in den Behandlungsraum. Lars ließ seiner Frau galant den Vortritt. Irene war im dritten Monat schwanger und sehr ängstlich, denn sie hatte schon zwei Fehlgeburten gehabt und wünschte sich doch so sehnlich ein Kind.
Mehr von Patricia Vandenberg lesen
Dr. Norden
Ähnlich wie Ein Herz voller Zweifel
Titel in dieser Serie (100)
Ein Traum, der keiner mehr ist: Dr. Norden Extra 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch halte dich fest für's ganze Leben: Dr. Norden Extra 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas sie nicht zu schaffen wagte: Dr. Norden Extra 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch dachte, es wäre Liebe: Dr. Norden Extra 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Baby vor der Praxistür: Dr. Norden Extra 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz voller Zweifel: Dr. Norden Extra 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMut zum Weiterleben: Dr. Norden Extra 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Blick in die Vergangenheit: Dr. Norden Extra 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerzeih mir: Dr. Norden Extra 27 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErste Liebe - erstes Leid: Dr. Norden Extra 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas auch immer kommen mag: Dr. Norden Extra 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerwundete Seele: Dr. Norden Extra 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur für einen Sommer?: Dr. Norden Extra 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCordulas Weg ins Leben: Dr. Norden Extra 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr kam aus einem anderen Land: Dr. Norden Extra 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas die Zukunft bringt...: Dr. Norden Extra 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMan hielt sie für ein Traumpaar: Dr. Norden Extra 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAn Liebe dachte sie nicht: Dr. Norden Extra 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie konnte nicht vergessen: Dr. Norden Extra 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Mädchen, das ich liebe: Dr. Norden Extra 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin ganz besonderes Wochenende: Dr. Norden Extra 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer an deiner Seite: Dr. Norden Extra 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst vor der Wahrheit: Dr. Norden Extra 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Abschied, der keiner war: Dr. Norden Extra 30 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas so fröhlich begann: Dr. Norden Extra 34 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben ohne Angst: Dr. Norden Extra 32 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch stehe zu meinem Wort: Dr. Norden Extra 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWohin geht die Fahrt?: Dr. Norden Extra 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErfüllte Sehnsucht: Dr. Norden Extra 41 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovor hast du Angst?: Dr. Norden Extra 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Berufen, Arzt zu sein?: Dr. Norden Bestseller 279 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Sorgenkind in der Leitner-Klinik: Dr. Norden Bestseller 350 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit einer Lüge leben?: Dr. Norden Bestseller 225 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester Claudia – eine tapfere Frau: Dr. Norden Aktuell 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 23 – Arztroman: Schwester Claudia – eine tapfere Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchön - und gefährlich: Dr. Norden Bestseller 362 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester Claudia - eine tapfere Frau: Dr. Norden – Die Anfänge 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCordulas Weg ins Leben: Dr. Norden Extra 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie konnte nicht vergessen: Dr. Norden Extra 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 9 – Arztroman: Begegnung im Unfallkrankenhaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie falsche Entscheidung: Chefarzt Dr. Norden 1214 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung im Unfallkrankenhaus: Dr. Norden – Retro Edition 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNun bist du daheim, Susan: Sophienlust Bestseller 76 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEngel im weißen Kittel: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 3 – Arztroman: Eine gefährliche Verwechslung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährlich Verwechslung: Dr. Norden – Retro Edition 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnung im Unfallkrankenhaus: Dr. Norden – Die Anfänge 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährliche Verwechslung: Dr. Norden – Die Anfänge 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKarriere ist nicht alles: Dr. Norden Extra 56 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 104 – Arztroman: Engel in weißem Kittel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neues Leben für Corinne: Dr. Norden Gold 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester Claudia – eine tapfere Frau: Dr. Norden Bestseller Classic 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilf mir zu vergessen: Dr. Norden Bestseller 260 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas auch immer kommen mag: Dr. Norden Extra 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neues Leben für Corinne: Dr. Norden Bestseller 329 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEngel im weißen Kittel: Dr. Norden Aktuell 48 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 126 – Arztroman: Was verschweigst du mir? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Patient mit den zwei Gesichtern: Familie Dr. Norden 791 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 24 – Arztroman: Ein schlimmer Tag für Manuela Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Stunde wird zur Ewigkeit: Dr. Norden Aktuell 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/51984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen80 Afrikanische Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ein Herz voller Zweifel
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ein Herz voller Zweifel - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 7 –
Ein Herz voller Zweifel
… doch die Liebe siegt
Patricia Vandenberg
Irene und Lars Kellert saßen Dr. Norden gegenüber.
»Ich freue mich, Sie zu sehen«, sagte Dr. Daniel Norden, »und auch darüber, daß ich wohl in aller Welt Freunde habe, die mich schätzen.«
Lars Kellert hatte sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem diplomatischen Dienst beurlauben lassen. Er war lange in Kolumbien gewesen. Sowohl er als seine Frau hatten Schwierigkeiten mit dem Klima gehabt. Bei einer Untersuchung dort hatte ihm Professor Jörgens empfohlen, Dr. Norden aufzusuchen, wenn sie in München wären.
»Professor Jörgens ist ein großartiger Arzt«, sagte Dr. Norden nachdenklich, »ich habe ihm viel zu verdanken. Er war mein Doktorvater.«
»Er hat auch in den höchsten Tönen von Ihnen geredet«, sagte Lars Kellert.
Wendy, Dr. Nordens Sprechstundenhilfe, kam herein und bat Frau Kellert in den Behandlungsraum.
Lars ließ seiner Frau galant den Vortritt.
Irene war im dritten Monat schwanger und sehr ängstlich, denn sie hatte schon zwei Fehlgeburten gehabt und wünschte sich doch so sehnlich ein Kind.
Dr. Norden stellte fest, daß sie zwar nicht gerade kräftig, aber doch gesund war. »Sie müssen nur Ihre Abwehrkräfte stabilisieren«, sagte er später zu ihr, »sonst ist alles in bester Ordnung. Viel spazierengehen, frisches Obst und Gemüse, dann wird alles gutgehen.«
»Danke«, sagte Irene. Sie sah gleich viel frischer aus.
»Dann empfehle ich dringend, daß Sie sich in der Leitner-Klinik zur regelmäßigen Kontrolle anmelden und einen Mutterpaß bekommen.«
»Einen Mutterpaß?« fragte Irene erstaunt.
Sie war so lange im Ausland gewesen, daß sie sich mit den medizinischen Gepflogenheiten nicht auskannte.
»Darin wird die Entwicklung des Kindes eingetragen, Ihre Gewichtszunahme und so weiter. Dr. Leitner wird Ihnen alles genau erklären. Er ist mein Freund.«
Dr. Leitner würde er später anrufen und ihm die Patientin besonders ans Herz legen, auf Schorsch konnte er sich verlassen.
Die Untersuchung bei Lars Kellert fiel nicht so günstig aus. Das EKG war nicht gut, auch der Kreislauf war instabil.
»Ich weiß«, sagte Lars, als er Dr. Nordens ernste Miene sah. »Mein gesundheitlicher Zustand ist nicht besonders gut. Es kommt so vieles zusammen. Die Sorge um Irene, sie braucht mich doch gerade jetzt, und der Jüngste bin ich auch nicht mehr. Wir freuen uns doch auf das Kind. Und sonst – Sorgen habe ich auch…«
Das sieht man ihm an, dachte Daniel Norden. »Da hätte ich einen Vorschlag«, sagte er. »Sie gehen für eine Woche in die Behnisch-Klinik und lassen sich gründlich durchchecken.«
»Wie erkläre ich das Irene?«
»Kein Problem. Sie bringen wir für eine Woche in die Frauenklinik, auch zur gründlichen Untersuchung und sagen ihr, daß Sie das auch machen. Dr. Behnisch ist ebenso mein Freund wie Dr. Leitner. Sie beide sind dort in guten Händen.«
»Danke Ihnen, Dr. Norden. Ich bin Professor Jörgens sehr dankbar für die Empfehlung.«
*
»Ist ja sonderbar«, sagte Fee am Abend zu ihrem Mann, als er ihr von Professor Jörgens und dem Ehepaar erzählte, das dieser an ihn verwiesen hatte.
»Ich war heute nachmittag in der Behnisch-Klinik, um nach Frau Koll zu sehen.«
Fee Norden kümmerte sich immer um einsame alte Patienten, die ihr Mann ins Krankenhaus einweisen mußte.
»Da hat mir Dieter erzählt, daß er jetzt eine junge Ärztin hat, die mit Empfehlung Professor Jörgens’ gekommen ist. Sie soll sehr tüchtig sein und kommt, um sich um einen Patienten zu kümmern, der mit Schußverletzungen eingeliefert worden ist und noch im Koma liegt. Der Professor bittet darum, ihr die Möglichkeit zu geben, sich persönlich um den Patienten zu kümmern. Sie war als Entwicklungshelferin in Kolumbien, wohl aus persönlichen Gründen, deutete Dieter an.«
»Da wird sich Dieter ja freuen, eine Unterstützung zu haben. Schußverletzung? Da steht Ihnen hoffentlich nicht wieder ein dramatischer Fall ins Haus!«
»Wir werden es erfahren«, meinte Fee lächelnd, »aber jetzt genießen wir unseren wohlverdienten Feierabend.«
Dagegen hatte Dr. Norden nichts einzuwenden.
*
Dr. Behnisch blickte auf, als Irene Engelhardt eintrat. Er war in Gedanken noch ganz bei der Krankengeschichte von Dr. Haidt, der nun schon sechs Tage im Koma in der Behnisch-Klinik lag. Es war ein tragischer Fall, der Dr. Behnisch genauso beschäftigte, wie seinen Kollegen Dr. Daniel Norden.
»Sie ist da«, sagte Jenny, seine Frau.
»Wer ist da?« fragte er irritiert.
»Dr. Bettina Illinger, und ich muß sagen… Aber du wirst sie ja gleich sehen!«
»Sie ist schnell gekommen«, stellte er gedankenvoll fest.
Als Bettina Illinger eintrat, hielt er unwillkürlich den Atem an. Sie war eine bildhübsche Frau, und sie sollte nach Professor Jörgens’ Auskunft auch immens tüchtig sein. Professor Jörgens hatte darum gebeten, der Ärztin die Möglichkeit zu geben, sich persönlich um den Patienten Dr. Haidt zu kümmern.
Ein eigenartiges Anliegen war das schon, aber nun hoffte Dr. Behnisch, über den Grund mehr zu erfahren.
»Ich bedanke mich, daß Sie mir entgegenkommen, Herr Kollege«, sagte Bettina mit einer weichen, dunklen Stimme, die sich sofort in sein Ohr schmeichelte.
»Bitte, nehmen Sie Platz, Frau
Illinger. Es wäre mir in diesem besonderen Fall willkommen, wenn wir uns in aller Offenheit unterhalten könnten.«
Sie wich seinem Blick nicht aus. Sie hatte wunderschöne topasfarbene Augen, die von einem dichten Kranz langer Wimpern umgeben waren, und sie hatte ein so ausdrucksvolles Gesicht, daß er darin lesen konnte, welche zwiespältigen Empfindungen sie bewegten.
»Darf ich zuerst wissen, wie es Herrn Haidt geht?« fragte sie stockend.
»Er liegt immer noch im Koma.«
»Und welcher Art sind die Verletzungen?«
»Schädelbruch, Rippenbrüche… und ein Lungendurchschuß.«
Als er das ausgesprochen hatte, weiteten sich ihre Augen schreckensvoll. Blankes Entsetzen war ihr jetzt im Gesicht abzulesen.
»Es wurde auf ihn geschossen?« fragte sie bebend.
»Ja. Und daraufhin fuhr er mit dem Wagen über die Böschung. Ein Wunder, daß das Auto nicht in den Fluß stürzte, ein noch größeres Wunder, daß unser Kollege überlebt hat, wenigstens bisher.«
Bettinas schönes Gesicht war bleich. Sie konnte sich nur mühsam beherrschen, und ihre Stimme zitterte, als sie fragte: »Und was ist mit meiner Cousine?«
»Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Dr. Behnisch war konsterniert.
»Meine Cousine, Uta Illinger, ist mit Achim Haidt verlobt. Sie ist seit dem Unfall verschwunden. Jedenfalls hat Achim nichts von ihr gehört, und er behauptet, daß sie mit Holger weggefahren sei. Es ist alles sehr verwirrend und rätselhaft, auch für mich. Ich wurde aus Kolumbien zurückgeholt und habe bisher nur mäßige und sehr widersprüchliche Informationen bekommen. Niemand sagte mir zum Beispiel, daß auf Holger geschossen wurde.«
»Und uns wurde bisher nicht mitgeteilt, daß eine Frau in seiner Begleitung war. Dr. Haidts Bruder hat uns gegenüber nichts davon erwähnt.«
Sie sah Dr. Behnisch an. »Das ist wie ein Puzzle, aber nichts paßt zusammen. Ich glaube, nur Holger kann da weiterhelfen.«
»Aber er müßte erst aus dem Koma erwachen. Und es fragt sich, wie es dann um sein Erinnerungsvermögen bestellt sein wird. Es ist ein ganz komplizierter Schädelbruch.«
»Kann ich ihn sehen, bevor wir weitersprechen? Darf ich mich überzeugen, ob es sich wirklich um Holger Haidt handelt?«
Erschrocken sah Dr. Behnisch sie an. »Sie zweifeln? Aber hier ist er bekannt, deshalb ist er auch in unsere Klinik gebracht worden. In seinem Notizbuch stand: ›Für den Notfall Behnisch-Klinik.‹ Wenigstens seine Identität gibt keine Rätsel auf.«
Bettina schloß kurz die Augen. »Wenn ich Klarheit schaffen will, ist es eine sehr lange Geschichte, Herr Kollege, und auch die Vorgeschichte dürfte Ihre Zeit sehr in Anspruch nehmen.«
»Das macht nichts. Aber gehen wir doch zur Station. Sie können den Patienten sehen, und dann können wir miteinander reden. Sie lernen