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Die Höhle der roten Teufel
Die Höhle der roten Teufel
Die Höhle der roten Teufel
eBook345 Seiten5 Stunden

Die Höhle der roten Teufel

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Über dieses E-Book

Es handelt sich im Sujet um einen Roman aus der Zeit der Freibeuter, so etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie werden sich bestimmt die Frage stellen "Noch ein Seeräuberroman?". Allerdings versuche ich dabei, das Klischee bei Seite zu lassen und eine durchgängig spannende Geschichte zu produzieren. Habe sehr viel Zeit in verschiedene Recherchen gesteckt, um realitätsgetreu zu bleiben. Aber, wenn Sie Lust haben, urteilen Sie bitte selbst!Im Roman wird die Geschichte eines jungen spanischen Adligen erzählt, der durch den Mord an seinen Vater und seinen Bruder Zugang zu der Geheimorganisation "Perry Hawk" findet und durch diese beauftragt wird, als Freibeuterkapitän mit einer durch die Bruderschaft ausgebildeten Mannschaft speziell die Route "Neue Welt" nach Europa zu frequentieren, um die mit Gold und Silber beladenen Handelsschiffe zu kapern.Ihr Domizil ist die mallorquinische Höhle der roten Teufel.Die erbeuteten Schätze werden von Valencia aus zum Hauptsitz der "Perry Hawk" nach Barcelona gebracht. Mit seiner Mannschaft obliegt ihm die Aufgabe, die Organisation Perry Hawk finanziell in ihren Reformbestrebungen zur Verbesserung der allgemeinen Seefahrt zu unterstützen. Nach mehreren Jahren der Freibeuterei keimt in ihm die Vermutung, dass es sich bei der Bruderschaft um eine ihn missbrauchende Machtstruktur handelt. Er teilt diese Bedenken zunächst seinem Schiffsarzt mit, der erste Nachforschungen anstellt.Tatsächlich gelangen die erbeuteten Reichtümer nicht nach Barcelona, sondern nach Madrid, wobei auch dies zweifelhaft ist.So beginnt ein Aufklärungsversuch, der die Situation des spanischen Hofes unter Karl III. mit seinen Reformen, sowie dem verkrusteten Denken der ihm feindlich gesinnten Aristokratie widerspiegelt.Die Freibeuter erkennen, dass sie einem Machtmissbrauch zum Opfer gefallen sind, den sie nicht auf sich ruhen lassen werden. Es werden im Verlauf der Handlung zahlreiche Schiffsüberfälle dargestellt und dabei gelingt es dem Kapitän Jear de Val Nunez immer wieder, in enger Zusammenarbeit mit seinen Offizieren, sehr heikle Situationen zu meistern. Aber auch persönliche Gedanken über den Sinn ihrer Taten habe ich eingeflochten. So entwickelt sich ein Ehrenkodex, der gewisse Richtlinien der Mannschaft regelt. Es werden keine Verbrecher oder Mörder in die Mannschaft aufgenommen. Die Nachrekrutierung erfolgt in der Regel über den Geheimbund mit speziell ausgesuchten und ausgebildeten jungen Männern (heute würde man so etwas als Schläfer definieren).Moralische Normvorgaben spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, da das Töten nur dem Zweck dient, ein Schiff zu kapern. Morde an sich sind verboten. Nach Möglichkeit versuchen die Freibeuter, die durch sie zu kapernden Schiffe mit wenig menschlichen Verlusten (auf beiden Seiten) zu realisieren. Die Offiziere hindern Jear de Val Nunez, ihren schottischen Steuermann nach einer Befehlsverweigerung zum Tode zu verurteilen, obwohl der Kodex dies vorsieht.Einige Passagen wurden durch mich direkt vor Ort recherchiert, um die damalige geschichtliche Situation in die umfassende Gesamthandlung sehr realistisch einzuarbeiten.Jahrhunderte alte Bruderschaften existieren noch heute, deren Existenz im 18. Jahrhundert tatsächlich teilweise durch Raubzüge von Piraten und Freibeutern finanziert wurde.
SpracheDeutsch
HerausgeberMarian Ullrich
Erscheinungsdatum20. Aug. 2019
ISBN9783967248586
Die Höhle der roten Teufel

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    Buchvorschau

    Die Höhle der roten Teufel - Marian Ullrich

    9783966619486

    Ich danke Iron Maiden!

    Fear of the dark

    Die Höhle der roten Teufel

    Der Blick ins Meer. Von der Insel. Wie verführerisch. Wenn die Sonne herein scheint könnte man denken, dass tausend Farben auf einmal durcheinanderwirbeln. Und keine Piraten mehr kommen werden. Obwohl jeder weiß, dass sie kommen. Irgendwann. Mit ihren schnellen Schiffen.

    Sie versuchen permanent, den englischen Fregatten auszuweichen. Dies gelingt jedoch nicht immer. Dann wissen sie, dass ihre Überlegenheit genutzt werden muss. Die Engländer sind stark, nicht zu unterschätzen, aber sie haben wenig Erfahrung im Nahkampf. Auch das wissen die Piraten ziemlich genau. Deshalb werden sie diesen nicht scheuen. Und alle Engländer erschlagen. Mit ihren Entermessern. Sie brauchen nur für den Notfall eine Pistole. Die Engländer sterben dabei in ihren roten Fräcken. Oder kotzen sich ihr Blut aus dem Hals, bevor sie ins Meer springen. In Todesangst. So läuft das ab. Es gibt keine Möglichkeit, dies anders zu schildern. Dabei hätten die Engländer durchaus eine Chance. Wenn sie sich auf Breitseite legen und die Salven aus ihren Geschützen gezielt einsetzen würden. Das packen die nicht, niemals. Die Piraten jedoch haben Gold und Silber auf ihrem Schiff. Das werden sie verteidigen.

    Bis zu ihrer Höhle haben sie es nicht mehr weit. Dort sollten die Schätze verschwinden.

    Anders sieht es mit den Spaniern aus. Vor denen haben sie schon mehr Angst. Die kennen ja auch etwas vom Nahkampf und sind geübter. So Mann gegen Mann. Aber das Schiff der Seeräuber läuft unter spanischer Flagge.

    Trotzdem muss die Ladung schnell verschwinden. Na, es ist ja nicht mehr sehr weit. Ein halber Tag noch. Der Wind steht gut, nur die Brandung kann gefährlich werden. Dann werden sie die Schätze über die Steilküste hinausschleppen. Ins rettende Versteck. Auch darauf sind sie gut vorbereitet, denn die Besatzung macht dies nicht zum ersten Male.

    Wenn einer der Männer vom Piratenschiff beim Kampf verloren geht, steht jederzeit Nachschub zur Verfügung.

    Auf dem Festland kennt man solche Geschichten zur Genüge und die Leute haben Angst vor den Piraten und ihrer Höhle.

    Denn in der Höhle, so wird erzählt, lebt ein kleiner roter Teufel. Der, der über Weh und Heil der Insel zu regieren hat.

    Genau aus diesem Grund sind sie unantastbar. Die so verwahrlosten und nach Rum stinkenden Freibeuter. Auch das wird immer nur so erzählt. Dementsprechend berichtet man und munkelt darüber in den Kneipen, wo sie zusammensitzen die ängstlichen Bäuerinnen und Bauern, um ihren Rotwein zu trinken. An den Abenden nach getaner Arbeit auf den Feldern. Schon ihre Eltern wussten dies zu berichten.

    Denn der kleine rote Teufel wacht über all die beladenen Kisten mit seinen Argusaugen, scharf und fein abgestimmt wie ein Seeadler. Jeder, aber auch jeder, der den Versuch unternommen hat, sich da hereinzuschleichen in deren Höhle, ist verschwunden. Und niemals wiedergesehen worden. Dadurch verbreitet der rote kleine Teufel Angst und Schrecken. Bisher hat ihn noch kein Mensch gesehen. Eins aber haben sie vergessen. Die Bäuerinnen und Bauern. Ihre kleinen Jungen. Sie schleichen sich nachts heimlich hinaus, um das Abenteuer der Seeluft mit ihren Nasen aufzusaugen. Und träumen jeder für sich, später mal heimlich auf ein Schiff mit der Totenkopfflagge zu flüchten.

      Die Seeluft riecht salzig und hoffentlich kommen sie. Heute Abend. Der liebe Gott wird schon dafür sorgen. Hinter einer Felsklippe versteckt, schauen sie sich die Augen müde und hoffen auf das Geräusch gedämpfter Ruderschläge. Aber die Brandung des Meeres weiß dies zu verschleiern.

    Die Seeräuber haben eine Stelle zum Ankern, klar. Aber eine, wo sie nicht zu sehen sind. Und ihr Weg über die Klippen ist der unwahrscheinlichste, den man sich vorstellen kann. Kein Mensch würde auf diese Idee kommen. Kein Mensch, außer ihnen. Deshalb ist es für sie recht einfach, trotz der Gefahr des Ausrutschens, ihre erbeuteten Schätze zur Höhle zu bringen. Über einen Hintereingang, den bisher niemand entdecken konnte. Sie kennen die Überlieferung vom roten Teufel. Aus diesem Grund ist die Höhle ihr sicherer Hafen.

    „Langsam, langsam.", knarrt eine beunruhigend wirkende Stimme. Drei Männer schleppen an einer schweren Kiste, ihre Körper sind durch die Anstrengung klatschnass geschwitzt. Und das, obwohl vom Meer kommend der schwere Wind immer wieder kalte Wasserfontänen nieselartig über sie schüttet.

    „Langsam, langsam, passt auf Leute, rutscht nicht ab und haltet die Truhe im Gleichgewicht. Geht vorsichtig, aber etwas schneller! Wir müssen dann gleich wieder runter." Schwerer Atem vermischt sich mit dem in knorrigen Bäumen pfeifenden Wind zu einer recht seltsamen und interessanten Geräuschskulisse. Sie laufen sehr behutsam und jedes Gespür für die schemenhafte Landschaft scheint abhanden gekommen zu sein. Scheint so. Für denjenigen, der sie nicht kennt. Denn mit zusammengekniffenen Augen beobachten sie ununterbrochen ihre fahle Umgebung. Alles andere würde als Trugschluss gelten. Sie sind es so gewohnt. Seit frühester Kindheit schon. Verschiedenste auf sie einwirkende und noch unbestimmt lauernde Gefahren liegen intuitiv auf Tuchfühlung mit ihnen. Hätte sie dieses Gefühl jemals getäuscht, wären sie bereits alle längst tot. Das allgegenwärtige Abenteuer entwickelt eine allgegenwärtige Besorgnis, um ja lebend aus dem ganzen Schlamassel rauszukommen. Oft, sehr, sehr oft flaniert der Instinkt die erworbenen Fähigkeiten zur rechten Handlung. Und das Wissen um diese Begabung macht sie so stark. Denn ein großer Teil ihrer Feinde und all derer, die vielleicht genauso sein wollen, werden niemals so sein können. Weil sie in der Gefahr nur eine ganz große Herausforderung sehen. Die sie unterschätzen und als spielerische Kampfansage betrachten, allerdings nicht achten wollen.

    Einige Sturmmöwen kreischen da hinten im nächtlichen Himmel und es scheint, als würden sie der Szenerie ganz sonderlich den Hauch fehlender Instrumente hinpusten. Ein galoppierender Wind trägt auch diese Geräusche zum Kapellmeister der Natur, um die Integration mit den neuen Tönen zu vollenden.

    Das gelingt dazu immer so spielerisch und klingt dann hinreichend und kraftvoll.   

    Jear beobachtet fieberhaft seine verschwommene Umgebung und prüfend durchfiltert das Gehör die ständig wechselnde Klangkulisse. Alles passt. Nichts Ungewöhnliches im Rauschen des Meeres, und der Wind faucht klare Melodien über die Männerköpfe. Unbekannte oder neue Töne machen sich auch während des heutigen Marsches rar. Das ist gut so. Jear schätzt seine Leute und weiß, wie wichtig jeder von ihnen ist. Und sie schätzen ihn, wissen um seine Fähigkeiten. Kein anderer kann so wie Jear diesen gefährlichen Weg ohne eine einzige Fackel führen. Als würde er durch unsichtbare Mächte dirigiert.

    Wieder bleibt er stehen und neigt den Kopf leicht an die Schulter. Lauscht. Nicht ein einziger Gedanke kümmert sich, wie oft sie diesen Weg unter allen Strapazen zurückgelegt haben. Gut so. Sonst wäre es riskant. Jear hatte bereits frühzeitig die Möglichkeit kennen gelernt, eingeklemmt in dicken Klostermauern, Monotonie zu erfahren. Und Schläfrigkeit, die sie hervorruft. Und Sorglosigkeit. Er weiß, dass ein hundertmal gegangener Weg Sorglosigkeit aufkommen lässt. Sein Bestreben wird all das bekämpfen.

    Die Verantwortung für diese Männer beflügelt sein Schicksal und solange das Blut ihrer vereinten Gegner das Meer für kurze Zeit rot verfärbt, ist er stolz. Sie sind angetreten, um anders zu leben. Klar!

    Und nicht nur das Abenteuer lockt, nicht nur die unendliche Freiheit. Das wäre viel zu teuer erkauft und viel zu banal.

    Ach, die alten Geschichten. Wenn die abends in ihren voll geräucherten Kneipen sitzen.

    So erzählen. Bauern und Tagelöhner, Mägde, Knechte, Bettler. Für ein paar harmlose Stunden eines bescheiden geführten Lebens ihrer Wirklichkeit entfliehen werden. Als könnten sie ernsthaft mithalten. Den Augen entlockt es das einsame Gefühl einer erstorbenen Illusion. Schon ihre Groß- und Urgroßeltern saßen beim Wein. Hier drin. In dem Wirtshaus. Alle kennen sie den Mythos des Piratenschleiers, der sie möglicherweise bis ins Grab begleiten möchte. Es ist komisch. Von Generation zu Generation schon. So lange, so unendlich lange. Und das stürmende Meer faucht auch heute neue Phantasien durch die undichten Fenster. Keiner von ihnen, keiner der im Hafen ankommenden Matrosen hat sie gesehen. Das Phänomen aber hält sich. Eine undurchlässige Gischt rumort in Köpfen und Gefühlen. Ja, die ganz jungen Mädchen wünschen sich sehnlichst einen der verwegenen und auch als hübsch bezeichneten Freibeuter. Obwohl auch sie wissen, dass der Tod sie dereinst mal vom Ort ihrer Geburt fortträgt, ohne im Arm ihrer Hoffnung gelegen zu haben. Sie wissen auch, dass die Piraten grausam sind und alles und jeden töten. Nur um nicht selbst in weitere Gefahr des Verrats zu geraten. Sie bewundern sie trotzdem, denn es sind die einzigen, die sie aus ihrer tristen Lage befreien könnten. Mit Zärtlichkeit und ihrem Mut, es geht dabei nicht mal um ihre geraubten Schätze. Sie denken sich ganz bestimmt, dass alle Brutalitäten dann mal endlich Liebe und Hingabe als Ausgleich suchen und nach einer Frau in den starken tätowierten Armen. Wo zu bestimmter Zeit jeder Muskel hart wie eine Klinge des Entermessers angespannt ist. Und wo vielleicht die Überlieferung des Rums auch nur eine widerwärtige Geste der Unwissenheit scheinheilig die Phantasie beflügelt in dem banalen Geschwafel bei gut geleerten Weinkrügen.

    Eine greisenhafte Zigeunerin hockt in der Ecke und stopft ihre Pfeife, immer mit den noch glasklaren, braunen Augen ihre Umgebung belauernd. Zwei Ereignisse warten, diese Beobachtung mit gehöriger Aufmerksamkeit fortzuführen. Während sie noch schweigsam mit ihrer Pfeife zu tun hat, haben ihre listigen Augen längst das Angenehme für den Platz in der Ecke entdeckt. Hier kann sie alles überblicken. Jeden Streit, auch wenn sie noch so gelangweilt wirkt, hat sie in ihr Gedächtnis verbannt und heute kennt der Instinkt nur die kleine Aufforderung. „Ruhe, bitte, bitte bleib ruhig so sitzen! Warte ab, die Zeit überholt alle Tische hier! Denn ein recht schwerfällig wirkender Mann hat sich sein Menü zusammengewürfelt. Vierundzwanzig Lammkoteletts, mit Gemüse und Käse, dazu Oliven und einige Krüge des guten, alten, schweren Weines. Die Römer haben schon von der Qualität geschwärmt. Sie wussten bereits, was der Himmel mit seinem leuchtenden Blau hier auf der Insel für Glamorien der Gaumengenüsse verschwenderisch auffährt. Zigeunerfrauen können das ganz locker einordnen. Der reichliche Teller mit all den herzhaften Schwelgereien. Da bleibt eine Menge übrig. Für sie und das kleine Mädchen, welches an ihrer Seite schmust. Das Mädchen war plötzlich da und hatte es sich neben ihr gemütlich gemacht. Aber die Zigeunerfrau ist, wie gesagt, schon alt und hat ihr Interesse an dummen Fragen verloren. Deshalb auch fühlt sich die Kleine so angezogen von der Alten. Sie weiß, dass die Erfahrung eines langen Lebens weitergereicht wird. Und Erfahrung ist für sie wichtig, egal, auf welchem Tablett sie überliefert wird. Das Mädchen amüsiert sich mit ihrer kleinen, aus einer Pinie geschnitzten Holzpuppe. Und eine ganz lange Nase wird immer wieder von ihrem Mund zärtlich geküsst. Zum allerersten Male hatte sie in ihrem Leben etwas geschenkt bekommen, diese Puppe, die die alte, greise Frau, für sie geschnitzt hat. Menschenskinder, zapple doch nicht so übermütig rum, du machst noch alle aufmerksam auf uns. Zum Schluss werfen die uns hinaus. Alle beide. So wie schon mal, als ich deinen Milchzahn herausgezogen habe und du dabei so schreien musstest. Ruhe jetzt aber! Ich habe Hunger, ganz fürchterlichen. Und du hast denselben fürchterlichen Hunger, auch wenn ich dich den ganzen Tag nicht gesehen habe. Aber einen Fisch wird dir am Hafen keiner geschenkt haben." Das Mädchen streckt ihren Kopf zwischen die Achseln und lacht fröhlich in die Richtung der alten Frau. Nur, um ihr zu verstehen zu geben, wie recht sie doch hat. Und wie sie ihr alles abnimmt, was sie erzählt. Den Rest behält sie sowieso für sich, als ganz kleines Geheimnis eines ganz kleinen Mädchens. Nun gut. Und die Alte macht sich wie immer an der Pfeife zu schaffen, als ob es keine Lammkoteletts geben wird am Abend, hier und heute. Es gibt da jetzt keine Strapaze, denn das Schicksal holt alles ein. Klar ist, vierundzwanzig Koteletts sind nicht zu schaffen. Für die, die am Tisch darauf warten.

    Angestrengt an ihr saugend, fängt die fürchterlich zerkaute Pfeife kräftig zu schmauchen an. Stinkende Qualmwolken zeugen davon, dass die alte Dame glücklich und siegreich diese Arbeit beendet hat. „ Und was hat die Marr dir gesagt, als sie dich nicht fortschickte? Wenn die Frauen und Männer ihr kleines bisschen Geld verwürfeln? Bleib ruhig und zapple nicht so blöd herum! Denn der Gewinner wird es hier verfressen wollen. Und wir werden etwas davon abbekommen. Die Marr, die hat dich einfach hier Platz nehmen lassen und nun habe ich dich auf dem Hals!" Das Mädchen nickt und drückt ihren kleinen Kopf an die Alte. Die Frau weiß, während sie sich ihre Pfeife neu stopfen muss, dass der Blick ins Meer so verführerisch sein wird. Und sie trägt ein Geheimnis in sich. Das wird sie noch nicht preisgeben. Heute Abend nicht. Denn sie wartet auf die Koteletts. Und das Mädchen sitzt neben ihr und starrt sie an. Nur die ganz alte Zigeunerin weiß, wohin Jear seine Kisten bringen wird. Sie ist die einzige, die dieses Geheimnis in sich trägt. Hat sich jetzt aber um dieses kleine Mädchen zu kümmern. Sie kennt den Eingang, besser das Geheimnis, zur Höhle, den einzigen Weg, wie Jear, wo der rote Teufel sie nicht tötet. Sie hat vielleicht nicht mehr lange, um dieses Geheimnis weiterzureichen.

    Leise plappert sie vor sich hin. „Ich habe meine Angst aufgegeben, als ich so klein war wie du jetzt bist. Und von den großen Spinnen träumte, die manchmal nachts kommen."

    Die alte Frau nimmt das Mädchen zärtlich in die Arme, während ihre Pfeife wieder abgebrannt ist. „Hey komm her, dann erzähle ich dir eine Geschichte. Aber erst müssen wir etwas Kleines essen. Das hat einer für uns gewonnen."

    Sie weiß, sie weiß, dass der Eingang die Kammer des Schreckens ist. Des Schreckens, den nur sie und die Piraten kennen. Und sie weiß auch, dass sie nicht mehr so lange leben wird. Sie muss es dem Mädchen verraten. Ja, ja die Koteletts warten. Jear wird heute kommen, das sagt ihr der Instinkt.

    Der Regen drückt mit einer neuen, unerschütterlichen Wucht gegen die Fenster. Es grollt drohend und das Meer rennt gegen die zerklüftete Küste. In dem dämmrigen Raum freilich, fühlt man sich in Wärme und Gemeinsamkeit gefangen.

    Scheppernde Geräusche dringen aus der Küche und zeugen von Geschäftigkeit und wildem Treiben. Leicht aromatisiert ein Zug von frisch gehacktem Knoblauch alle Winkel der Kneipe und erreicht schließlich die Nasen der Alten und des kleinen Mädchens. Schnüffelnd hebt die Zigeunerin den Kopf leicht in die Höhe, während sie unter ihrem zerfranzten Rock die Hände des Mädchens drückt. Ohne Unterlass schielt sie in Richtung der Pendeltür. So, als müsste sie jeden Laut in sich aufsaugen.

    Gackernd beschwert sich ein Huhn. Es hatte sich erbost emporgeschwungen, um auf einem Tisch einige vertrocknete Brotkrumen zu picken. Aber die Bauern jagen das Federvieh hinunter. Dieses Spiel wird sich immer von neuem wiederholen. „Mensch Salve, hau die Henne in die Pfanne und mach uns eine ordentliche Suppe draus!, poltert der bärtige Jo. Jo transportiert mit seinem Eselskarren allerlei Waren, mal von der einen Seite der Insel, mal von der anderen Seite. Er ist gern gesehener Gast in allen Kneipen am Wege. Jo trägt immer eine Menge Neuigkeiten in seinem Gepäck. Er wird als der überall herumkommende Wandersmann geschätzt und nimmt diese Offerte mit einer immer freundlichen Art dankend an. Seine groben Scherze bringen oft das gesamte Wirtshaus zum Lachen und nächtelang lauschen die Bauern den geheimnisvollen Erlebnissen und träumen sich in ihre Begebenheiten hinein. Für die Kinder hat Jo auf seinem Karren eine Ecke eingerichtet, wo sich allerlei Überraschungen finden. Mal sind es geschliffene Glaskugeln, mal einige Holzpuppen, mal sehr beliebte Süßigkeiten aus den scheinbar fremden Häfen scheinbar fremder Länder. Jo ist beliebt. „Mal sehen, was die Esel machen. Sie sind bestimmt ganz unruhig bei dem Sturm. Er hängt sich seinen Umhang lässig auf eine Schulterseite und springt, die rechte Hand benutzend, im hohen Bogen über zwei Stühle. Dem staunenden Mädchen streckt er die Faust entgegen und öffnet sie. Es fallen zwei umwickelte Süßigkeiten heraus. Blitzschnell greift die Kleine zu und schmiegt die verzuckerten Köstlichkeiten an ihre Wangen. Dabei denkt sie, dass sie später einmal so werden möchte. Viele Geschichten will sie erzählen, immer woanders sein und überall willkommen. So, wie es dem  herzlichen Jo anhaftet. Scheppernd schlägt die Tür hinter ihm zu, und der Raum verfängt sich sofort in seiner ursprünglichen Vertrautheit.

    Die Alte starrt bewegungslos auf die Tür.

    Klar, in so einem Alter fällt es leicht zu warten. Auch wenn der Hunger im Körper zetert. Ach, dieses Gefühl ist so alt und so häufig hat sie es geplagt, da kommt es wie immer nicht auf Schnelligkeit an. Sie klopft ihre Pfeife auf den Fußboden. Sogleich ist die Henne neben ihr und pickert mit dem Schnabel den Haufen auseinander. Aber außer stinkiger Asche gibt es hier nichts zu holen. Eingeschnappt stolziert das Huhn mit hoch- und herunter klappernden Augendeckeln weiter.

    Jo kommt zurück. Mit Mühe schiebt er die knarrende Tür auf und stemmt sich dagegen.

    „Meine lieben Kinder, hier schiebt sich noch etwas zusammen. Der Sturm wird die Nacht überleben. Aber etwas Komisches habe ich gerade gesehen, oder bilde ich mir das alles ein. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass jetzt auch nur ein einziger Fischerkahn auf dem Meer herumschippert. Komisch, bestimmt ist das nur mal wieder so eine verfluchte Sinnestäuschung. Wie sie einen manchmal überkommt. Urplötzlich. Es ist aber keine Einbildung, ich habe etwas gesehen. Ganz kurz. Ein zuckendes, blinkendes Licht. Vom Meer, die Klippen suchend. Bei dem Wetter."

    Jear durchfährt es wie einen Blitz. „Bleibe erst mal ruhig und überlege! Kurz gibt er eine Anweisung. „Stellt die Kiste ab, einer muss sich von unten her gegen sie stützen. Nur, damit sie nicht abrutschen kann!  Leise ruft er nach Pepe, immer noch so wie etwas versteinert. Könnte man in der dunklen, regenverhangenen Nacht sein Gesicht sehen, würde jeder über die Blutleere erschrecken. „Pepe, Pepe, fragt er langsam und leise. Fast flüsternd. „Hast du den Lichtstrahl gesehen? Von unten, vor den Klippen? Als würde uns jemand suchen wollen? Pepe schnauft vor Anstrengung und seine Augen sind durch den salzigen Schweiß blutunterlaufen. Aber das interessiert jetzt niemanden. Jear holt ihn ganz nah an sich heran, um seine Frage zu wiederholen. „Hast du den Lichtstrahl gesehen, Pepe?  Pepe duckt sich. So hat er seinen Anführer, sein ganz großes Idol, noch nicht erlebt. Im Kampf ist er hart und ohne Gnade. Aber jetzt scheint er seine Hilfe notwendig zu haben. Pepe denkt nach. „Ja Jear, ich habe etwas bemerkt. Vom Meer unten haben sie ein Zeichen gesandt. Jear ist schlau genug, diese Nachricht mit Ruhe in sich aufzunehmen. Er hält seinen Kopf wieder ganz schief.

    Dieser kurze Augenblick reicht ihm zu kapieren, dass heute etwas verdreht gelaufen sein muss. „Weiter., befiehlt er. Zuerst muss die Kiste verschwinden. Egal das jetzt, mit dem Licht. Nur fort von hier. Langsam schleicht Jear, den Berg erklimmend, voran und keiner ahnt seine Gedanken. Sie sind inzwischen weit weg im Feuer seiner Beklommenheit eingebrannt. Nach außen hin wirkt er ruhig und dirigiert die Freibeuter wie immer mit zielsicherer Hand in die einzig mögliche Richtung. Aber er weiß, dass sein Weg heute ein anderer sein wird. In der Tasche befindet sich ein Messer, im Stiefel die geladene Pistole. Beides überprüft er und stellt mit Beruhigung fest, dass er der Sache mit dem Lichtstrahl nachgehen muss. „Ein Zufall darf uns nicht überraschen. Meine Ängste können unbegründet sein. Aber die Kneipe dort oben kennt sicher keine Zufälle. Und heute mussten wir an der Stelle ankern. Da ist die geringste Strömung und die Wellen brechen sich nicht so stark. Besser wäre es gewesen, noch einen Tag abzuwarten. Okay, mein Fehler. Ich muss dort hoch. Muss herauskriegen, ob der Zufall mit dem Teufel ein Bündnis eingegangen ist. Dieser verfluchte Schatten. Ich habe ihn wahrgenommen. Warum steht bei diesem Sauwetter einer draußen? Verflucht noch mal. Den Lichtstrahl unseres Beiboots kann auch er nicht übersehen haben. Jear greift instinktiv in seinen Stiefel. Die Pistole liegt warm. Ein ganz leichter Fingerdruck am Abzug genügt. Er hat sie so auf sich abgestimmt, um sie nicht zu verreisen.

    Jear überlegt. „Ich muss hoch, ich muss den Schatten finden. Ich werde ihn töten."

    „So, geht hinein. Langsam, und stellt die Kiste da hinten ab. Es kann nichts passieren. Dort in der Ecke liegt Holz. Zündet es an und bleibt hier sitzen, bis ich wiederkomme. Jear zieht sein Tuch vom Kopf und schaut in den Wasserkübel. „Einen Bart werde ich anlegen und weiße Haare passen ganz gut. Völlig ruhig nimmt sein Angesicht das eines alten Mannes an. Jear greift in den Stiefel. Ja, die Pistole liegt noch immer warm in der Hand. „Ob ich sie nehmen werde, entscheide ich oben. Den Knall hört man ja meilenweit."

    Die Wirtshaustür quietscht. Ein Mann, mindestens 80 Jahre alt hat Mühe, gegen sie anzukämpfen. Endlich tritt er herein.

    Die Gespräche verstummen und alle schauen sie in seine Richtung. Fremde sieht man hier selten und schon gar nicht bei so einer Witterung.

    „He Wirt, bring mir einen Krug Wein! Gut, dass mir das Licht der Fenster den Weg gewiesen hat. Dieser Sturm. Meine vertraute Lampe wurde längst von ihm ausgeweht."

    „Setz dich hin! Der Mann mit dem mächtigen Bart drückt seinen Nachbarn zur Seite. „Mach mal Platz. Für den Alten.

    Dankbar nickt der ihm zu.

    „Was treibt dich bei dem Wetter draußen herum?"

    „Ach, ich will mir paar Peseten verdienen, nicht weit von hier suchen sie Leute im Olivenhain. Habe es nur so gehört. Und arbeiten kann ich schon noch. Kräftig zupacken und die Körbe schleppen, na wie das so gebraucht wird."

    Der Krug mit dem Wein wird über den Tisch geschoben. Leicht zitternd greift eine Hand nach ihm und füllt einen am Rand abgeplatzten Becher.

    „Willst du auch?", geht die Frage an den Bärtigen.

    „Ne, ne hab doch noch drin, später dann einen Schluck. Lass ihn dir munden, zum Wohle!"

    Scheppernd schlagen die Becher und roter Wein spritzt auf den Tisch.

    „Mensch, es riecht hier so gut. Mein Gott, wann habe ich zum letzten Male so einen wundervollen Geruch in der Nase hängen gehabt? Was gibt’ s hier. Und der Knoblauch, wie köstlich. Frische Kräuter. Lass mich raten. Basilikum, Estragon und Rosmarin. Olivenöl und geriebenes Brot. Frisches Fleisch. Roter Pfeffer, gerade gemahlen. Da kommt ein alter Knabe ins Träumen."

    Kleine Wasserpfützen bilden sich unterhalb des Umhangs auf dem Steinfußboden. „Hab mal gehört, dass es hier dreihundert Sonnentage im Jahr geben soll. Bin darauf ausgerichtet, nicht auf den Regen und den Sturm gefasst gewesen. Das Wetter hatte mich plötzlich überrascht. Wollte normalerweise in einem der Pinienwäldchen übernachten, aber da war nichts drin. Gut, gut, hier ist es ja doch viel gemütlicher und der Wein schmeckt und der Geruch lockt meine Phantasie heraus. Normalerweise bin ich mit einem Stück Weißbrot bestens bedient."

    Argwöhnisch blickt die Zigeunerin. Sie ahnt, dass der Mann dem kleinen roten Teufel schon mal begegnet ist, dass er den Eingang zur Höhle kennt, und dass kein Regen oder Sturm ihn hier her getrieben hat.

    Weiter tropft Wasser von seinem Umhang. Das Huhn lässt sich diese Chance nicht entgehen und schleicht im Bogen, ein wenig gackernd und die Pfütze beobachtend, um den Tisch. Kurz pickt es mit dem Schnabel zu.

    Marr schaut sich sein Gesicht an, seine Hände. Dahingehend, wo normalerweise Narben das Lebensalter erraten lassen.

    Nichts von alledem. Nur der Umhang erweckt den Eindruck, als wäre er die letzten Jahre nie gesäubert worden. 

    Krachend fliegt die Tür auf. Der Wirt trägt ein riesengroßes Tablett mit vierundzwanzig dampfenden Koteletts. Seine Frau folgt ihm. Die Tür knallt zu. Sie müht sich ebenfalls an einer überfüllten Platte. Paprika, gratiniert mit Käse und allerlei Kräutern, Oliven, Peperoni, Knoblauch.

    Die Augen der Zigeunerin zucken ganz leicht und erneut drückt sie die Hand der Kleinen. Und freut sich. Flüsternd beugt sie sich zu dem Mädchen und haucht in ihr Ohr: „Das wird für alle hier reichen. Wir werden richtig satt und keinen Peseta auf den Tisch legen müssen. Mensch, hier beginnt ein Festmal. Für uns alle." Erneut drückt sie dem Mädchen die Hand, ihrer Kleinen, ihrem kleinen Mädchen, welches sie hier gefunden hat.

    Plötzlich bemerkt sie einen stechenden Blick. Zwei Sekunden schauen sich zwei Augenpaare bohrend an.

    „Habe keine Angst, verrate ihn nicht. Er stellt sonst ein Massaker an. Aber, überlegt sie „ ohne Grund ist er nicht hier oben. Es muss etwas vorgefallen sein. Irgendetwas, was ich noch nicht weiß. Langsam wendet sie sich von ihm ab, um Aufmerksamkeit vortäuschend auf die Koteletts zu schielen. Ihre Beobachtung endet an den Stiefeln des alten Mannes. Beide sind gewölbt, auch den Rücken hält er für sein scheinbares Alter zu sehr durchgedrückt.

    „Hier habt ihr etwas ab."

    Neben den Zweien landet ein Kotelett auf dem Fußboden. Und bevor sich das Huhn dessen bemächtigen kann, hat die Alte zugegriffen, teilt es und gibt dem Mädchen eine Hälfte in die Hand. Weiter denkt sie: „In der Kneipe lauert ein Geheimnis. Sonst wäre er nicht hier hoch gekommen. Erstens nicht bei dem Wetter und zweitens nicht so schwer bewaffnet. Seine Männer warten bestimmt auf ihn, denn sie müssen wieder hinunter ans Meer, dessen Anblick gerade heute nicht verführerisch ist. Und sie haben nur die Nacht, ihre erbeuteten Schätze in die Höhle zu schaffen. Morgen, beim Sonnenaufgang muss der Dreimaster verschwunden sein, damit ihn keiner sieht und an die Küstenwache verraten kann. Auch wenn er noch so schnell ist, sie würden ihm auflauern. Denn sein Aussehen merken die sich. Und dann beginnt die Suche nach ihm. Auch die Piraten machen Fehler. Gerade in dem Moment, wenn sie sich zu sicher sind. Sie spekuliert, dass der Kapitän der Piraten eine Entscheidung getroffen hat, die an dieser Stelle hier für helle Aufregung sorgen wird. Langsam durchstöbert sie ihr Gedächtnis. Jo, denkt sie, „Jo war draußen bei seinen Eseln. Jo müsste verschwinden, schnell. Er hat keine Chance mehr. Die gewölbten Stiefel und der gerade  Rücken werden dies verhindern. Und Jo ist so beliebt. Aber er hat gequatscht. Von irgendwas da unten am Meer. Jo ist tot. Schade um das Kotelett, das er jetzt noch in sich hineinschlingt.

    Langsam steht der alte Mann auf, nimmt sein Weinglas, greift sich ein Stück Fleisch. Noch immer tropft die Nässe vom Umhang, setzt sich neben die Zigeunerin und fragt laut: „Hast Du etwas Tabak für mich? Meiner ist bei diesem Mistwetter ganz nass geworden." Sie nickt und beugt

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