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Vaterfreuden: Ein Soest-Krimi
Vaterfreuden: Ein Soest-Krimi
Vaterfreuden: Ein Soest-Krimi
eBook172 Seiten1 Stunde

Vaterfreuden: Ein Soest-Krimi

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Über dieses E-Book

Blutüberströmt und sterbend findet Philip König seinen Vater Robert in der Jagdhütte der drögen Hasen in Neuhaus am Möhnesee. Nichts deutet auf einen Unfall hin, sodass die beiden Kommissare Lena Wolter und Gregor Breier aus Dortmund bald von einem Mord ausgehen müssen. Schnell wird während der Ermittlungen klar, dass Robert König ein echter Lebemann und wahrer Frauenheld war und nicht nur Freunde in dem kleinen Dorf Berlingsen um sich geschart hatte. Als Robert Königs Sohn Philip und dessen junge Ehefrau Kathrin wegen Mordes verhaftet werden, geht ein Aufschrei durch den Ort. Eine Familientragödie? Doch dann stößt Gregor Breier im Soester Polizeiarchiv bei Recherchen auf einen zehn Jahre zurückliegenden grauenvollen Unfall und plötzlich gibt es ganz neue Verdachtsansätze ...
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Mai 2020
ISBN9783960742388
Vaterfreuden: Ein Soest-Krimi

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    Buchvorschau

    Vaterfreuden - Martina Meier

    o

    Impressum:

    Alle handelnden Personen sowie die Handlung selbst sind frei erfunden. Mögliche Ähnlichkeiten mit Orten sind allerdings nicht ausgeschlossen, doch sind sie erzählerisch verfremdet dargestellt.

    Besuchen Sie uns im Internet:

    www.herzsprung-verlag.de

    © 2020 – Herzsprung-Verlag GbR

    Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

    Telefon: 08382/9090344

    info@herzsprung-verlag.de

    Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchausgabe erschienen 2018.

    Lektorat: Melanie Wittmann

    Covergestaltung unter Verwendung von Fotos von © Martina Meier (privat)

    ISBN: 978-3-96074-026-1 - Taschenbuch

    ISBN: 978-3-96074-238-8 - E-Book

    Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM

    www.literaturredaktion.de

    o

    Für Marie

    Möge die Liebe immer nur gut zu dir sein!

    o

    Inhalt

    Prolog

    1. Kapitel

    2. Kapitel

    3. Kapitel

    4. Kapitel

    5. Kapitel

    6. Kapitel

    7. Kapitel

    8. Kapitel

    9. Kapitel

    10. Kapitel

    11. Kapitel

    12. Kapitel

    13. Kapitel

    14. Kapitel

    15. Kapitel

    16. Kapitel

    17. Kapitel

    18. Kapitel

    19. Kapitel

    20. Kapitel

    Epilog

    Unser Buchtipp: Bruder Jakob - Ein Soest-Krimi

    o

    Prolog

    Als Kathrin König an diesem Abend nach Hause kam, war sie mit den Nerven am Ende. Der Tag in der Agentur war so stressig gewesen, dass sie nur noch eines wollte: schlafen!

    Sie legte sich auf ihr Bett, ohne die Bettdecke zur Seite zu schlagen, zog weder ihre Schuhe noch Bluse oder Hose aus. Schloss die Augen. Doch sie konnte sich nicht entspannen. Es ging nicht. Immer wieder schoss ihr jener Gedanke durch den Kopf, der sie schon seit Tagen quälte. Egal, in welche Richtung sie diesen einen Gedanken auch wälzte, es gab nur zwei Lösungen. Für eine musste sie sich entscheiden.

    Wenn Kathrin ihr Geheimnis für sich behielt, dann würde ihr Leben so weiterlaufen wie bisher. Aber dann wäre alles nur eine einzige Lüge. Ihr ganzes Dasein. Ihre ganze Zukunft.

    Also musste sie reden.

    Vertraute sie sich jedoch jemandem an, so würde alles, was sie sich in den Jahren aufgebaut hatte, wie eine bunte Seifenblase zerplatzen. Einfach so. Von jetzt auf gleich. Es würde nichts bleiben. Keine Familie. Kein Job. Keine Freunde.

    Da war sich die junge Frau sicher.

    Deshalb hatte sie schon seit Tagen nachts kein Auge zutun können. Weil immer nur dieser eine Gedanke in ihr rumorte: „Was passiert, wenn ich rede?"

    Kathrin stand vom Bett auf.

    „Ich gehe jetzt zur Polizei", sagte sie so laut, als müsse sie sich selbst Mut machen. Jemand, der sie hätte hören können, war nicht in der Wohnung. Philip, ihr Mann, war wahrscheinlich noch in der Firma. Ach nein, fiel Kathrin ein, es war ja Freitag und Philip sicher bei seinem Stammtisch – wie jeden Freitag.

    Kathrin verließ das Schlafzimmer, ging zur Garderobe und zog sich die Jacke an. Obwohl es schon spätes Frühjahr war, war hier im Kreis Soest noch nichts von den wärmenden Strahlen der Sonne zu spüren. Ganz im Gegenteil. Oben am Haarstrang hatte es vor zwei Tagen sogar noch einmal geschneit. Und die Meteorologen hatten auch für die nächsten Tage noch keine Wetterbesserung in Aussicht gestellt.

    „Gut nur, dachte Kathrin, als sie die Haustür ihrer Wohnung in Berlingsen hinter sich zuzog, „dass der Frühling nicht mehr so ganz lange auf sich wird warten lassen.

    Als Kathrin etwa eine Viertelstunde später die fünf Stufen zur Polizeiwache in Soest emporstieg, hatte sie ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.

    Was, wenn sie den Beamten nun kannte, mit dem sie gleich würde sprechen müssen? Das wäre ja nicht ungewöhnlich, denn in Soest kannte irgendwie ja sowieso jeder jeden. Dann müsste sie ihm auf jeden Fall noch einmal einschärfen, dass er auf keinen Fall über das sprechen dürfe, was sie ihm erzählte. Sonst würde sie gar nichts sagen. Ob er ihr glauben würde?

    Sie drücke den Klingelknopf. Fast im gleichen Augenblick sprang die Tür mit einem lauten Summen auf.

    Jetzt gab es kein Zurück mehr für die junge Frau.

    „Guten Abend, grüßte der diensthabende Beamte höflich. Er war alleine in der kleinen Polizeiwache. „Was kann ich für Sie tun?

    Kathrin lächelte. Diesen Polizisten kannte sie nicht. Gott sei Dank. All ihre Sorgen waren umsonst gewesen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und sagte: „Ich möchte Anzeige erstatten."

    *

    1. Kapitel

    Unterdessen saßen die Männer des kleinen Dorfes Berlingsen beim Stammtisch in der Mühlenstube zusammen. So wie jeden Freitag. Pünktlich um 19 Uhr trudelte zu dieser Runde Woche für Woche einer nach dem anderen ein. Doch auch heute war wieder ein Platz frei geblieben.

    „Wo ist dein Vater?", wollte Franz-Josef, der Mühlenwirt, von Philip König wissen. Er hatte jedem der Stammtischbrüder ein kühles Blondes auf den Tisch gestellt.

    „Keine Ahnung, antwortete der. „Hab ihn heute noch nicht gesehen.

    „Ist wahrscheinlich wieder einmal auf der Jagd", gab Theo Fromme, der direkt neben Philip saß, mit einem Augenzwinkern zum Besten.

    „Ich kann dir nicht sagen, wo der Alte ist." Philip klang genervt. Jedes Mal diese dämlichen Anspielungen auf seinen Vater! Er hasste das. Woher sollte er denn wissen, wo der sich in letzter Zeit immer rumtrieb? Schon ein paarmal hatte er in den vergangenen Wochen bei der Stammtischrunde gefehlt. Das fiel natürlich auf. Trotzdem hatte Robert König weder seinem Sohn noch seinen Freunden je Auskunft über seine Abwesenheit gegeben.

    „Warum sollte er auch?, dachte Philip. „Schließlich muss sich mein Vater bei niemandem abmelden, wenn er irgendwelche Besorgungen zu erledigen oder sonstige Termine hat. Er war immerhin ein erwachsener Mann. Das wäre ja auch noch schöner gewesen.

    Es reichte ihm schon, dass seine Mutter jeden Tag bei ihm zu Hause anrief. Und ständig ihr Leid klagte. Das ging Philip König bereits seit Wochen mächtig auf die Nerven. Doch jedes Mal, wenn er seiner Mutter auch nur andeutungsweise mitteilen wollte, dass ihm und seiner Frau Kathrin die ständigen Anrufe langsam zu viel wurden, brach sie am anderen Ende der Leitung in Tränen aus. Das Heulen klang dann so eindringlich, dass er, Philip, jedes Mal seine Ohren auf Durchzug stellte und seine Mutter gewähren ließ. Was dann aber wiederum Kathrin fuchsteufelswild machte, denn sie fühlte sich von ihrer Schwiegermutter eh nicht akzeptiert, hatte sie es doch gewagt, deren einziges Kind zu ehelichen. Was die Schwiegermutter sie regelmäßig in Worten und Taten spüren ließ. Und wenn Philip seine Mutter so eindringlich wissen ließ, dass sie ihm auf den Geist ging, dann würde Kathrin das wieder ausbaden müssen.

    „Bring mir noch einen kurz, einen lang, rief Philip nun Franz-Josef zu, der inzwischen wieder seinen Platz hinter der Theke eingenommen hatte. „Hab einen ziemlich miesen Tag gehabt und muss erst mal ein bisschen spülen.

    Er kippte Bier und Korn zügig runter und bestellte gleich eine neue Runde. „Jungs, sagte er, „ich gebe einen aus!

    „Hey, ein Hoch auf den edlen Spender, riefen die Stammtischbrüder. „Das lassen wir uns gefallen!

    Als Franz-Josef jedem sein Getränk gereicht hatte – sich selbst natürlich inbegriffen – prosteten sich die Männer zu und riefen wie aus einem Mund: „Eins und zwei und wech damit!" Ein Trinkspruch, der so blöd war, sich in ihrem Kreis aber schon seit Jahren hielt und von dem wirklich keiner mehr wusste, wer ihn einst eingeführt hatte.

    Alle Männer hier am Tisch lebten in dem 250-Seelen-Ort Berlingsen, einem kleinen Dorf unweit von Körbecke. Sie waren Selbstständige, Lehrer, Pensionäre, Maurer, aber vor allen Dingen eines: gestandene Jäger. Wann der Stammtisch Die drögen Hasen gegründet worden war, konnte niemand mehr sagen. Nur eines wussten alle: Freiwillig darauf verzichten, nein, das würde niemand. Die Gemeinschaft war wie eine kleine Familie. Wenn einer von ihnen Sorgen hatte, dann konnte er davon ausgehen, dass ihm seine Stammtischbrüder diskret und unauffällig halfen. Ohne viel Federlesen. Hier auf dem Land hielt man eben fest zusammen.

    Natürlich wurde bei den wöchentlichen Runden auch das ein oder andere Bierchen gekippt. Und wenn es schon mal floss, dann kam auch das ein oder andere Körnchen dazu. Rotwein, Cognac oder dieser ganze andere Schnickschnack hatte bei den Männern allerdings keine Chance. Da war man bodenständig. Und ein Glas Sekt wurde höchstens mal gereicht, wenn einer einen runden Geburtstag zu feiern hatte. Zu solchen Gelegenheiten wurde sogar das Stammtischemblem geschmückt, das Woche für Woche fein säuberlich genau in der Mitte des Tisches platziert wurde. Es zeigte einen Hasen – was auch sonst.

    Die Stammtischbrüder hatten zudem seit Jahren ein gemeinsames Revier gepachtet, das auf der anderen Seite des Möhnesees oberhalb von Neuhaus lag, einem kleinen Örtchen, das noch zum Gemeindegebiet von Möhnesee gehörte – ebenso wie Berlingsen oder Wippringsen. Die Stammtischler nahmen ihre jagdlichen Pflichten alle sehr ernst und saßen deshalb nicht nur wöchentlich beim Bier zusammen, sondern hatten auch zahlreiche andere Aufgaben zu erledigen. Das Revier war im Laufe der Jahre für manch einen von ihnen tatsächlich zum Lebensmittelpunkt geworden.

    Auch jetzt hatten sich die Männer so einiges vorgenommen, das zu planen war.

    „Wenn das Wetter besser wird, sagte Karl Vogel, seines Zeichens Sägewerksbesitzer, „müssen wir einen neuen Wildacker anlegen. Kannst du die richtige Saat dafür besorgen?, wandte er sich direkt an seinen Nachbarn Willi Henne, einen pensionierten Finanzbeamten, der von ihnen allen die meiste freie Zeit hatte.

    „Kein Problem, antwortete Willi. „Wann willst du das Saatgut haben?

    „Morgen?"

    „Bring ich mit, wenn ich zur Genossenschaft fahre."

    „Außerdem müssen wir mal was am Dach der Michaelshütte machen, warf Theo Fromme ein. „Sonst regnet es im Winter rein und dann haben wir den Salat. Philip, hast du morgen Zeit, können wir mal zusammen aufs Dach klettern?

    Philip war abgelenkt gewesen. „Wo sollen wir rauf?", fragte er deshalb. Irgendwie war das heute nicht sein Tag.

    „Mensch, aufs Dach der Hütte natürlich. Ich glaube, da regnet es bald durch."

    „Wann soll ich oben sein?", fragte Philip.

    „Schaffst du es bis neun Uhr?", gab Theo zurück.

    „Warum nicht gleich um sechs? Kathrin wird sich freuen. Philip machte eine Pause. „Ich bin da, kannst dich auf mich verlassen. Einen Moment später fügte er hinzu: „Aber jetzt mache ich mich vom Acker. Hatte heute viel zu tun. Jungs, bis morgen."

    Philip König arbeitete als Landschaftsgärtner und brachte sich bei den Jagdfreunden immer gerne ein, wenn Arbeit anstand. Er konnte kräftig zupacken, scheute sich vor nichts. Er gehörte zu den Jüngsten der Jagdrunde. Die Hütte oben im Wald in Neuhaus, die ihnen allen als

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