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Weiblich, erfolgreich, MINT 2020: Ihr Wegweiser zum Traumjob
Weiblich, erfolgreich, MINT 2020: Ihr Wegweiser zum Traumjob
Weiblich, erfolgreich, MINT 2020: Ihr Wegweiser zum Traumjob
eBook565 Seiten5 Stunden

Weiblich, erfolgreich, MINT 2020: Ihr Wegweiser zum Traumjob

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Über dieses E-Book

"Weiblich, erfolgreich, MINT" ist der erste Ratgeber, der MINT-Frauen einen umfassenden Überblick über ihre Karriereoptionen bietet. Praktikerinnen aus unterschiedlichen Bereichen erklären, was ihre Branche speziell für Frauen zu bieten hat: Welche Einstiegsoptionen gibt es für MINT-Absolventinnen? Wie sieht eine typische Karriere in diesem Wirtschaftszweig aus? Wie gut sind Beruf und Familie vereinbar? Wie frauenfreundlich ist das Arbeitsumfeld? Neben Antworten auf diese Fragen finden Leserinnen in diesem Buch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Branchen und zum Arbeitsmarkt sowie hilfreiche Tipps zu Einstieg, Bewerbung und zur Karriere mit Kindern. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, schildern e-fellows.net-Alumnae ihren persönlichen Werdegang. Das macht diesen Ratgeber zum optimal auf MINT-Studentinnen und –Absolventinnen zugeschnittenen "Wegweiser zum Traumjob".
SpracheDeutsch
Herausgebere-fellows.net
Erscheinungsdatum1. März 2020
ISBN9783946706458
Weiblich, erfolgreich, MINT 2020: Ihr Wegweiser zum Traumjob

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    Buchvorschau

    Weiblich, erfolgreich, MINT 2020 - e-fellows.net

    Impressum

    Vorwort

    MINT-Frauen stehen fast alle Wirtschaftszweige offen: Von der Energiebranche bis zur Konsumgüterindustrie, vom Finanzgewerbe bis zur Pharmabranche bieten sich zahlreiche Karrierechancen. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. In Anbetracht der vielen Möglichkeiten ist die Entscheidung für den richtigen Job eine echte Herausforderung.

    Damit Sie einen Überblick über verschiedene Einstiegsoptionen erhalten, haben wir in diesem Buch Informationen zu mehr als 15 Branchen gesammelt, in denen MINT-Absolventinnen überaus gefragt sind. Farbige Reiter in den Überblicksartikeln zeigen an, für welche Fachrichtungen die einzelnen Branchen besonders interessant sind. Auch die Praxis soll nicht zu kurz kommen; daher haben wir MINTlerinnen zu ihrem Wirtschaftszweig befragt. Sie erklären unter anderem, worauf es beim Einstieg als M-, I-, N- oder T-Frau in ihre Branche ankommt, welche Jobs für Absolvent(inn)en ihrer Fachrichtung interessant sein könnten und wie frauenfreundlich es in den jeweiligen Unternehmen zugeht.

    Persönliche Einblicke bieten die Erfahrungsberichte in Kapitel 3. Dort erzählen MINT-Frauen von ihren nicht immer geraden Lebenswegen: Sie schildern, mit welchen Strategien sie sich als einzige Frau in einer Männerdomäne behaupten, wie sie Kind und Karriere miteinander vereinbaren und wie sie zu ihrem Traumjob gekommen sind.

    Damit Sie optimal vorbereitet auf Stellensuche gehen, finden Sie in Kapitel 4 Informationen rund um Einstieg und Karriere, zum Beispiel, wie Sie frauenfreund­liche Unter­nehmen erkennen, worauf es bei der erfolgreichen Bewerbung, beim Netz­werken und bei Gehaltsverhandlungen ankommt. Möglicherweise können Sie die Tipps ja bei einem der Unternehmen ausprobieren, die sich in Kapitel 6 vorstellen.

    Wie bringt man Beruf und Familie unter einen Hut? Diese Frage treibt viele Frauen um. Ein Patentrezept gibt es leider nicht, doch in Kapitel 5 finden Sie wertvolle Tipps für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit und für den Alltag zwischen Büro, Baby­brei und Bauklötzchen.

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

    Kristina Folz

    e-fellows.net

    Grußwort

    Liebe Studentinnen und Absolventinnen,

    der MINT-Bereich gehört zu den wachsenden Branchen mit hohem Nachwuchskräfte­bedarf. Wer einen Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik vorweisen kann, hat entsprechend gute Jobaussichten und kann sich auf ein interessantes und vielseitiges Berufsleben freuen. Das gilt in der Wirtschaft ebenso wie in Wissenschaft und Forschung. Denn eines steht außer Frage: Die MINT-Fächer sind die Basis für Fortschritt und Innovation. Ob in der Elektro- und Energiebranche, der Luft- und Raumfahrt, dem Gesundheitswesen, der Automobilbranche oder der chemischen Industrie – nur durch die innovativen Ideen von MINT-Absolventinnen und -Absolventen können wir die Herausforderungen in diesen Bereichen meistern und zukünftige Entwicklungen positiv beeinflussen.

    Besonders erfreulich ist, dass immer mehr Frauen ein ingenieurwissenschaftliches oder mathematisch-naturwissenschaftliches Studium aufnehmen und erfolgreich abschließen. Diese gut ausgebildeten jungen Frauen bringen Vielfalt in die noch über­wiegend männlich geprägten Techniksparten. Durch die Einbindung des Blick­winkels von Frauen entstehen breitere Problemlösungsansätze und neue, kreative Ideen, die für die erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Dienst­leistungen sowie die angewandte Forschung von Bedeutung sind. Mehr und mehr Unternehmen erkennen das Potenzial von Frauen und die Bedeutung gemischter Teams, die nicht nur innovativer sind, sondern auch eine größere Kundinnen- und Kundenorientierung vorweisen. Entsprechend ist der Wunsch nach weiblichen Nachwuchskräften in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Mit einem Abschluss in einem der MINT-Fächer haben Sie also beste Voraussetzungen für einen guten Karrierestart.

    Damit der Einstieg ins Berufsleben reibungslos funktioniert, ist es wichtig, sich als zukünftige Berufseinsteigerin bereits im Studium nach möglichen Arbeitgebern umzusehen, Praktika zu machen und auf Messen und Veranstaltungen erste Kontakte zu knüpfen. Besonders gefragt sein werden in Zukunft soziale und IT-Kompetenzen, denn mit der fortschreitenden Digitalisierung von Arbeitswelt und Gesellschaft wird die Notwendigkeit von interdisziplinären Teams und Informatikkenntnissen noch weiter zunehmen.

    Wer engagierte, gut ausgebildete Frauen einstellen will, muss auch etwas dafür tun. Das haben viele Unternehmen bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist diesbezüglich ein ebenso wichtiger Baustein wie geeignete Personalentwicklungsmaßnahmen auf allen Fach- und Führungs­ebenen. Nutzen Sie als Berufseinsteigerin unbedingt die Möglichkeiten, die Ihnen vonseiten der Unternehmen geboten werden. Machen Sie auch Gebrauch von den vielfältigen Angeboten, die sich Ihnen in den bundesweiten MINT-Netzwerken bieten, denn persönliche Kontakte sind nach wie vor von besonderer Bedeutung, wenn es um den beruflichen Aufstieg geht. Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Karriere­weg alles Gute!

    Dr. Ulrike Struwe

    Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.

    Die Autorinnen

    Martina Abb, Dipl.-Phys., Dr. rer. nat., ist Patentprüferin am Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA). Sie studierte Physik in Heidelberg und schrieb ihre Doktorarbeit auf dem Gebiet der experimentellen Nanophotonik und Plasmonik in Southampton (England). Nach Doktorarbeit und Postdoc arbeitete sie bei Micron Semiconductors in der Designanalyse von Grafikspeichern, bevor sie 2019 ans DPMA wechselte.

    Alexandra Asbach-Nitzsche, Dr. rer. nat., Jahrgang 1981, arbeitet bei der Lophius Biosciences GmbH als Senior-Managerin R&D. Bevor sie zu Lophius Biosciences kam, studierte sie Biochemie an der Universität Regensburg, wo sie nach ihrer Promotion noch dreieinhalb Jahre im Fachbereich Virologie forschte. Zu ihren beruflichen Aufgaben zählt die Leitung eines Entwicklungsprojekts im Bereich In-vitro-Diagnostika.

    Eva Peggy Best, Dipl.-Inf., Dr. rer. nat., ist in der Konzernrevision der BMW Group als Referentin für die Bereiche Finanzen, Vertrieb und Personal tätig. Zuvor absolvierte sie ihr Informatikstudium in München und promovierte zum Thema Steuerung von Standard-Anwendungssoftware in der deutschen Automobilindustrie. Anschließend war sie als Projektleiterin im Bereich Security & Compliance in der BMW Group IT tätig.

    Elisabeth Bothschafter, Dr. rer. nat, Head of Metrology, Instrument Systems GmbH studierte Physik und Ingenieurwissenschaften in Stuttgart und Paris (Doppel-Diplom-Programm „TIME"). Bevor sie als Gruppenleiterin im Bereich R&D zur Instrument Systems GmbH kam, promovierte sie in Laser- und Ultrakurzzeitphysik an der TU München und forschte als Marie-Curie COFUND Fellow am Paul Scherrer Institut.

    Hannah Bott, Jahrgang 1992, ist Doktorandin im Bereich Corporate Research bei Bosch. Zuvor studierte sie Medizintechnik in Stuttgart und Tübingen sowie in einem Auslandssemester an der University of Connecticut in den USA. Für ihre Promotion arbeitet sie in einem interdisziplinären Team an der Entwicklung eines Lab-on-a-Chip-Systems zur schnellen Analyse geringster Probenmengen im medizinischen Bereich.

    Silke Corall, Dr. rer. nat., ist Forschungsreferentin an der Universität Paderborn. Sie studierte Biologie an der Uni Tübingen, promovierte an der Uni Heidel­berg und absolvierte eine Weiterbildung zur Projektmanagementfachfrau. Als Forschungsreferentin berät sie Wissenschaftler(innen) bei der Antragstellung im Bereich der nationalen Forschungsförderung und unterstützt bei strategischen Forschungsangelegenheiten.

    Christine Faller, Dr. sc. hum., Jahrgang 1967, arbeitet in der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg in der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie in der Kooperationseinheit Klinische Pharmazie sowie in einer öffentlichen Apotheke. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist es, in der Patientenversorgung einen Beitrag zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu leisten.

    Karin Görner, Dr. rer. nat., Jahrgang 1977, arbeitet in der medizinischen Abteilung der pharmazeutischen Industrie. Zuvor studierte sie Chemie und sammelte Erfahrungen in der Forschung und Entwicklung eines Start-ups. Zu ihren Aufgaben in der pharmazeutischen Industrie zählen die medizinische Außendiensttätigkeit als Medical Scientist sowie Managementaufgaben als Medical Manager und Führungskraft.

    Rike Graß, M. Sc., Jahrgang 1990, ist als Elektroingenieurin bei Keysight Technologies tätig. Zuvor studierte sie Elektro- und Informationstechnik mit Vertiefungsrichtung Mikro-, Nano- und Optoelektronik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und absolvierte ein Praktikum bei der Osram OLED GmbH. Zu ihren aktuellen Aufgaben zählen Produktneuentwicklungen in der optischen Kommunikationstechnik.

    Petra Grell-Kunzinger, Magistra der Mathematik, ist seit 2015 für die Österreichische Post tätig. Nach drei Jahren Projektleitung in der Strategieabteilung ist sie aktuell Geschäftsführerin der Post Systemlogistik GmbH und Leiterin Finanzen der Post Logistik Services. Davor war sie in der Strategieabteilung der Österreichischen Bundesbahnen, als Projektleiterin bei McKinsey und als Deal-Team-Head im Investment Banking tätig.

    Ines Großkopf, Dipl.-Soz., Jahrgang 1968, arbeitet beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Seit 2000 ist sie im Bereich Presse- und Öffentlichkeits­arbeit des Kompetenzzentrums für unterschiedliche Projekte und Maßnahmen tätig – aktuell für den Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT."

    Julia Kern, Dr. rer. nat., Jahrgang 1984, ist bei der Robert Bosch GmbH im Bereich Automotive Electronics tätig. 2013 stieg sie dort als Applikationsingenieurin in der Sensorentwicklung ein und ist seit 2017 Teamleiterin im gleichen Bereich. Von 2016 bis 2019 war sie Standortkoordinatorin des Firmennetzwerks women@bosch Reutlingen. Seit 2019 ist sie Mitglied des zentralen Managementboards von women@bosch.

    Melanie Klein, M. Sc., ist als Projektleiterin am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA tätig und promoviert parallel an der Universität Bayreuth im Bereich Faserverbundwerkstoffe. Zuvor studierte sie Maschinenbau an der TU München und der ISAE-Supaéro (Toulouse, Frankreich). Zu ihren aktuellen Aufgaben zählt die Beratung von Industrieunternehmen in der Produktion.

    Lara Knapwost, B. Sc. Jahrgang 1995, studiert berufsbegleitend Data Science an der FH Kufstein. Parallel hierzu arbeitet sie bei der Deutschen Pfandbriefbank AG als Data Scientist. Zuvor war sie bei der Allianz Deutschland AG und Deloitte als IT-Prüferin und Datenanalystin tätig. Zu ihren Aufgaben dort zählten die Prüfung von IT-Prozessen, die Konzeption von Analysen sowie die Analyse von Daten zur Prüfungsunterstützung.

    Annika Kruszona ist Head of Project Management bei der D.Med Consulting GmbH. Die Entwicklung innovativer Medizinprodukte mit interdisziplinären Teams begeisterte sie schon während ihres dualen Studiums (M. Sc. Wirtschaftsingenieurwesen). Heute leitet sie mehrere internationale Projekte in der Dialyseentwicklung. Zudem ist sie für die optimale Umsetzung von Projektmanagement im Unternehmen verantwortlich.

    Stefanie Lettow, Jahrgang 1976, arbeitet beim Pharmagroßhändler NOWEDA eG in Essen als Projektleiterin Logistik. Dort plant sie die Intralogistik neuer Niederlassungen und leitet Umbauten in bestehenden Niederlassungen. Nach Abschluss ihres Studiums in Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Darmstadt stieg sie bei dem Maschinenbauer Jungheinrich AG in Dortmund als Projektleiterin Vertrieb ein.

    Anne Lippold, Jahrgang 1988, absolvierte während ihres Studiums des Wirtschafts­ingenieurwesens Praktika u. a. bei Porsche Consulting und Bosch in den USA. Anschließend arbeitete sie als Inhouse-Beraterin für die LEONI AG. Inzwischen ist sie mit den zwei Unternehmen Fraulichkeit und FrauenFördern selbstständig.

    Katrin Lonitz, Dr. rer. nat, Jahrgang 1985, arbeitet seit 2014 als Wissenschaftlerin am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage in Reading (England). Nach ihrem Studium der Meteorologie in Leipzig unternahm sie eine Forschungs­reise mit dem Forschungsschiff „Polarstern" von Punta Arenas nach Bremerhaven und promovierte am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.

    Nicole Ludwig, B. Eng., Jahrgang 1990, arbeitet bei der Nokia Solutions and Networks GmbH & Co. KG. Sie studierte Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik an der DHBW Stuttgart. Als Integrationsingenieurin in der optischen Übertragungstechnik begleitet sie die Produkteinführung von neuen Hard- und Softwarekomponenten im Kernnetz von Telekommunikationsanbietern.

    Julie Merten, Dipl.-Math., war als Digital Data Engineer bei der Accenture Technology Solutions GmbH tätig. Zuvor studierte sie Mathematik mit Diplomabschluss an der Universität Heidelberg. Zu ihren Studienschwerpunkten zählten mathematische Modellierung und numerische Simulation, daher absolvierte sie mehrere Programmierpraktika im Universitätsrechenzentrum.

    Charlotte Newiadomsky, Dipl.-Ing. (FH), M. Sc., Jahrgang 1984, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Niederrhein am SWK E² Institut für Energietechnik und Energiemanagement und promoviert an der BTU Cottbus-Senftenberg im Fach­gebiet Energiewirtschaft. Zu ihren Aufgaben zählen u. a. die forschungsorientierte Projektbearbeitung und die Betreuung von Studierenden.

    Tanja Ossendorf, M. Sc., Jahrgang 1994, ist bei der travelbee – into GmbH als Programmmanagerin für Schüleraustausch und Freiwilligenarbeit tätig. Sie hat kürzlich ihre Master-Arbeit zum Einfluss der sozialen Medien auf das interkulturelle Lernen im Schüleraustausch fertiggestellt.

    Melanie Pfeuffer, Dr. rer. nat., LL.M., Jahrgang 1985, arbeitet als Patentanwältin bei Hannke Bittner & Partner. Zuvor studierte sie Physik an den Universitäten Regensburg und Erlangen und fertigte ihre Dissertation über ein Hochenergieexperiment an. Zu ihren Aufgaben als Patentanwältin zählen die Unterstützung bei der Erwirkung und Verteidigung von Schutzrechten sowie deren Durchsetzung gegenüber Verletzern.

    Katrin Preiß, Dr. rer. nat., Jahrgang 1983, studierte Mathematik an der RWTH Aachen. Nach Abschluss ihrer Dissertation arbeitete sie im Risikocontrolling bei verschie­denen Privatbanken und sammelte Erfahrungen in der Consultingbranche. Aktuell verantwortet sie bei der Sparkasse KölnBonn die Umsetzung von Neuerungen im Aufsichts­recht.

    Marie-Fleur Revel, Dipl.-Inform., Jahrgang 1982, leitet den Bereich Product Lifecycle Management, Package Based Solutions bei Capgemini. Nach dem Informatikstudium stieg sie als Softwareentwicklerin bei Capgemini ein und war dort sechs Jahre lang in diversen Bereichen tätig. In den darauffolgenden vier Jahren war sie bei BMW als IT-Projektleiterin beschäftigt, bevor sie 2018 in ihrer neuen Rolle zu Capgemini zurückkehrte.

    Julia Ries, M. Sc., Jahrgang 1990, ist Produktexpertin bei der Firma Alcon. Zuvor studierte sie Biologie an der Universität Würzburg und absolvierte Forschungspraktika an Universitäten in Großbritannien und den USA sowie bei Roche Diagnostics in Deutschland. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie für zehn Monate bei Roche Diagnostics in der Prozessentwicklung und war für ein Jahr Trainee bei der Abbott GmbH & Co. KG.

    Gianna Rivera-Schlottbohm, Jahrgang 1982, ist in der Entwicklung der Bosch Rexroth AG tätig. Zuvor arbeitete sie in der Entwicklung bei Bosch. Sie studierte Präzisionsmaschinenbau (M. Eng.) und Feinwerktechnik auf Diplom (FH). Ihre Diplom­arbeit schrieb sie bei Bosch im Vertrieb auf den Philippinen und die Master-Arbeit bei Procter & Gamble in der Prozessentwicklung.

    Katharina Rox, Dr. rer. nat., Jahrgang 1988, studierte Pharmazie an der WWU Münster, promovierte an der Universität des Saarlandes und ist seit 2015 als Pharmakologin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig in der präklinischen Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten tätig.

    Maren Schinz, Dr. rer. nat., ist Geschäftsführerin und Gründerin der mysugarcase GmbH. Die Biochemikerin hatte nach ihrem mit Auszeichnung beendeten Studium alle Voraussetzungen für eine Karriere in der Pharmaindustrie. Doch der Drang, etwas Eigenes zu schaffen, war stärker. Selbst Diabetikerin, wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit, um das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern.

    Lara Schmitt, M. Sc., Jahrgang 1989, ist seit Juni 2018 Leiterin des Teams Projekt- & Solution Services bei der Gothaer Systems GmbH. Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau studierte sie im Bachelor (FH Köln) und Master (Uni Wuppertal) Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik. Währenddessen arbeitete sie u. a. an der Universität und beim Fraunhofer Institut als Werkstudentin.

    Nasibah Sfar, Jahrgang 1981, ist Gründerin von wissenswert – Agentur für Inhalte & Ideen. Als studierte Diplom-Biologin und Medienwissenschaftlerin arbeitet sie seit fast 20 Jahren für TV und Web im Bereich Dokumentation, Erklärfilm, Online-Content, Wissenschafts- und Jugendfernsehen. Mit ihrer Agentur wissenswert setzt sie auf außer­gewöhnliche Ideen, hochqualitative Inhalte und bildstarke Geschichten.

    Annika Soller, Dr. rer. nat., arbeitet bei der BASF SE. Zuvor studierte sie Mathematik in Hannover und Princeton (USA) und schrieb ihre Doktorarbeit am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Nach mehreren Positionen in der BASF leitet sie dort zurzeit die Gruppe Corporate Quality.

    Mia Sophie Specht, M. Sc., Jahrgang 1994, ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für Meteorologie. Sie hat Geophysik und Ozeanografie studiert und danach einen Master in Climate Physics am GEOMAR in Kiel absolviert. Für ihre Promotion unter­sucht sie die Ozean-Atmosphären-Variabilität im tropischen Atlantik anhand von Modell­simulationen.

    Andrea Spichtinger, M. Sc., ist seit 2016 bei der Syskron GmbH bzw. Syskron X GmbH tätig. Zu ihren Aufgaben zählen u. a. der Aufbau von Cloud- und Machine-Learning-Technologien in der Getränkeabfüllindustrie. Zuvor studierte sie Physik an der Universität Regensburg mit Schwerpunkt Numerical Solid State Physics. Neben ihrer Arbeit als Data Scientist promoviert sie an der Universität Regensburg im Bereich Machine Learning.

    Ulrike Struwe, Dr. rer. soc., ist Diplom-Soziologin. Sie promovierte zum Thema Berufs­orientierung technisch interessierter Jugendlicher, ist Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. sowie Leiterin der Geschäftsstelle des Nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT."

    Beate Walter, Dr. rer. nat., arbeitet freiberuflich als Medical und Scientific Writer. Nach dem Chemiestudium und der Diplomarbeit in Infektiologie folgte die Promo­tion in Tumor- und Zellbiologie. Nach einer Weiterbildung für die klinische Forschung spezialisierte sie sich mit B.M.Walter Medical Writing auf Medical Writing. Dabei verfasst sie Dokumente u. a. über klinische Studien für diverse Auftraggeber.

    Sarina Wittchen, M. Sc., arbeitet als Partnerin bei Intero Consulting, einer auf Business Operations fokussierten Managementberatung. Nach ihrem Studium der Mathe­matik an der TU und LMU München startete sie direkt bei Intero Consulting. Schwerpunkt­mäßig berät sie Banken und Versicherungen in den Bereichen IT-Transformation und IT Cost Management.

    Lisa Wulff, B. Eng., Jahrgang 1993, arbeitet als Fluggerätemechanikerin bei der ACC Columbia Jet Service GmbH. Nach ihrem Studium der Luftfahrttechnik/-logistik absol­vierte sie eine Ausbildung im Bereich der Flugzeuginstandhaltung. Während der Ausbildung lernte sie verschiedene Abteilungen des Unternehmens kennen und über­nahm Aufgaben in der Supervision, Projektplanung und Projektleitung.

    1. Arbeitsmarkt und Jobaussichten für MINT-Frauen

    Rosige Aussichten!? Der Arbeitsmarkt für MINT-Absolventinnen

    von Dr. Ulrike Struwe

    Die Digitalisierung und die damit verbundenen Umstrukturierungsprozesse in Unter­nehmen verändern den Arbeitsmarkt – heute und in Zukunft. Wer als Global Player vorne mitspielen will, benötigt hervorragend ausgebildete Fachkräfte in MINT-Berufen, denn gerade die technisierten Arbeitsbereiche sind mit der Innovationskraft und dem Wachstum deutscher Unternehmen eng verknüpft.

    So verwundert es nicht, dass die Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikerinnen und -Akademikern kontinuierlich zunimmt. Um 14,0 Prozent und von 2.366.000 auf rund 2.697.400 ist die Zahl in diesem Berufssegment allein in den Jahren zwischen 2011 und 2015 angestiegen. Erfreulicherweise profitieren auch Frauen von dem Aufwärtstrend: Ihre Teilhabe ist durch ein Plus von 21,8 Prozent für diesen Zeitraum gekennzeichnet.

    MINT-Frauen holen somit auf, und ihr Know-how ist gefragt wie nie.¹ Wer heute nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium in einem MINT-Fach beginnt, kann in einigen Jahren gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt erwarten. Doch noch immer sind es viel zu wenige Frauen, die sich für naturwissenschaftliche und technische Jobs begeistern. Dies wird spätestens in der Studienabschlussphase sichtbar.

    Zwar steht es um den akademischen MINT-Nachwuchs insgesamt positiv, die Nach­frage nach Akademikerinnen und Akademikern ist, wie gesagt, hoch, doch von der MINT-interessierten Schülerin zur Fachkraft, zur Spezialistin und Expertin ist es ein weiter Weg.

    So gibt es zwar immer mehr Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit MINT-Abschlüssen – die Gesamtanzahl stieg zwischen 2008 und 2018 von rund 102.000 auf 183.000: Das ist ein Plus von fast 80 Prozent. MINT-Absolventinnen aber bleiben im selben Zeitraum – trotz der positiven Entwicklung – mit nur 75 Prozent Zuwachs hinter ihren Kommilitonen zurück (2008: 32.500; 2018: 57.095). Der Unterschied wirkt gering, doch um den Anteil weiblicher Fachkräfte im Berufsleben signifikant zu steigern, müssten noch deutlich mehr Frauen ein MINT-Studium abschließen.²

    Bachelor, Master oder Promotion?

    Ein Blick auf die Art der Abschlüsse verdeutlicht die Unterschiede zwischen Frauen und Männern in den MINT-Studiengängen. Nachfolgend ausgewählt sind die MINT-Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften einerseits und Ingenieur­wissenschaften andererseits. Sie unterscheiden sich stark im Hinblick auf die Orientierungen von Frauen und Männern.

    Abschlüsse im MINT-Bereich 2018 (Quelle: Statistisches Bundesamt 2019, Fachserie 11 Reihe 4.2 und eigene Berechnungen)

    Sichtbar wird: Der Frauenanteil im Bereich Mathematik/Naturwissenschaften ist relativ hoch, und zwar bei allen Abschlüssen. Bei den weiblichen Studierenden gibt es einen starken Trend zum Lehramtsstudium, der Frauenanteil bei diesen Abschlüssen beträgt fast 66 Prozent. Bei den wenigen Absolventinnen der Ingenieurwissenschaften sieht es tendenziell ähnlich aus: Mit etwas mehr als 37 Prozent ist der Lehramtsabschluss der am häufigsten angestrebte. Bachelor- und Master-Abschlüsse machen rund drei Viertel aller im MINT-Bereich erworbenen Abschlüsse aus und sind damit maßgeblich für den Gesamtfrauenanteil verantwortlich.

    Schöne neue Arbeitswelt? MINT-Branchen – von angesagt bis zukunftsfähig

    Im Gesundheits- und Sozialwesen sind Frauen mit einem Anteil von 82 Prozent noch immer Spitzenreiter bei den Beschäftigungsanteilen aller Branchen des deutschen Arbeitsmarktes.³ Dass dies weniger den Talenten von Frauen als einem traditionell geprägten Berufswahlprozess geschuldet ist, steht außer Frage. Die zu erwartenden erheblichen Umstrukturierungen von Branchen und Arbeitsprozessen im Zuge der Digitalisierung werden die Nachfrage nach Kenntnissen im MINT-Bereich in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken.

    Doch hilft der Arbeitsmarkt 4.0 Frauen, ihre fachlichen Potenziale zu entfalten? Gibt es gleiche Chancen für alle? Wo findet sich das fachliche Know-how von Frauen in den Beschäftigungszahlen wieder? Den zahlenmäßigen Unterschieden von Männern und Frauen auf dem Bewerbungsmarkt bzw. den niedrigeren Absolventinnenzahlen nach der MINT-Ausbildungsphase stehen die Arbeitsplätze in Wirtschaft und Wissenschaft gegenüber. MINT-Berufe verzeichneten im April 2018 erneut ein Rekordhoch: 486.600 freie Stellen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen standen zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung.

    Zu den bevorzugten Wirtschaftszweigen für MINT-Einsteigerinnen zählen zurzeit die Automobilindustrie, ihre Zulieferer und das Ingenieurwesen. Zu verzeichnen ist laut aktuellen Beschäftigungszahlen ebenso ein überproportionaler Anstieg von Arbeitsplätzen in den Fächern Medizin, Informatik, Textil- und Ingenieurwesen.

    Die beliebtesten MINT-Berufsfelder von Frauen (Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Sozial­versicherungspflichtig Beschäftigte [SvB] am Arbeitsort [AO] | Datenstand September 2017)

    Über 150.000 Frauen sind in Berufen aus Maschinenbau- und Betriebstechnik tätig – mit etwa 1,3 Millionen Beschäftigten insgesamt eines der größten Berufsfelder. Auch für die Berufsgruppe Ingenieurwesen stellt sich eine gute Arbeitsmarktsituation dar. Die Erwerbstätigkeit in diesem Bereich ist insgesamt stark gestiegen. Überdurch­schnittliche Vakanzzeiten sind hier als ein Indikator für einen Engpass zu bewerten. Aller­dings kann aktuell noch nicht von einem generellen Ingenieurmangel gesprochen werden. Weitere Expertinnen und Experten werden in den Berufsfeldern Fahrzeug­technik, Automatisierungstechnik sowie in der Metallbautechnik benötigt. Hier sind Frauen weiterhin stark unterrepräsentiert. Ein Anstieg des Frauenanteils in ingenieur­wissenschaftlichen Fächern ist jedoch notwendig, um zukünftig die offenen Stellen für Ingenieurinnen und Ingenieure besetzen zu können.

    „In den technischen Berufen zeigt sich ein Expertenmangel in der Fahrzeugtechnik sowie in der Softwareentwicklung und Programmierung. Eine Mangelsituation gibt es ebenfalls bei Experten in der Metallbau- und Schweißtechnik sowie in der Mechatronik und Automatisierungstechnik. Zudem gibt es einen Mangel an Experten im Bereich Konstruktion und Gerätebau."⁵ Die MINT-Arbeitskräftelücke kann IT-Expertinnen und -Experten besonders positiv stimmen: „Der Lückenanteil der IT-Expertenberufe an allen MINT-Expertenberufen ist von 25,9 Prozent im April 2011 kontinuierlich auf 38,1 Prozent im April 2017 gestiegen. Die Binnenstruktur der MINT-(Experten-)Arbeitskräftelücke ist folglich in den letzten Jahren IT-lastiger geworden."⁶

    Zu den branchenbedingten Unterschieden im Verhältnis von Angebot und Nach­frage an MINT-Frauen kommen regionale hinzu: So werden Expertinnen und Experten für Softwareentwicklung und Programmierung vor allem in Süddeutschland gesucht. In Baden-Württemberg und Bayern beispielsweise können Absolventinnen und Absolventen bessere Chancen für den Berufseinstieg erwarten als in anderen Bundes­ländern. Interessierte können sich in der Fachkräfteengpassanalyse der Bundes­agentur für Arbeit über die bestehenden Engpässe für einzelne Berufsfelder informieren.

    Beschäftigtenzahlen und Arbeitslosenquote – zwei Beispiele

    Offene Stellen sowie die Arbeitslosenzahlen werden monatlich über die Bundes­agentur für Arbeit veröffentlicht. Die MINT-Frühjahrs- und Herbstreporte des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln liefern zudem einen guten Überblick für alle, die entsprechende Informationen suchen. Nachfolgend ein beispielhafter Über­blick über die Zahlen der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männer sowie die Arbeitslosenquoten in den Berufsbereichen Informatik und Ingenieurwissenschaften.

    Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im ITK-Bereich (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Berufe im Spiegel der Statistik [2013–2017])

    Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieurinnen und Ingenieure (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Berufe im Spiegel der Statistik [2013–2017])

    Arbeitslosenquoten im ITK-Bereich (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Berufe im Spiegel der Statistik [2013–2017])

    Arbeitslosenquoten im Ingenieurwesen (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Berufe im Spiegel der Statistik [2013–2017])

    Diese Grafiken verdeutlichen, dass der Frauenanteil unter den sozialversicherungs­pflichtig Beschäftigten sowohl in der IT-Branche als auch in den ingenieur­wissen­schaftlichen Berufsfeldern deutlich unter dem der Männer liegt. Demgegenüber zeigen sich für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ganz andere Befunde. In der IT-Branche ist die Arbeitslosenquote der Frauen seit Jahren unter der der Männer und sinkt tendenziell leicht. In ingenieurwissenschaftlichen Berufen liegt die Arbeits­losenquote mit ca. 0,5 Prozent über der der Männer, aber immer noch deutlich unter der Arbeitslosenquote über alle Berufe gesehen, die für April 2017 bei 6,5 Prozent liegt.

    MINT-Berufssegmente: Arbeitsmarkt und Entlohnung (Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Berufe im Spiegel der Statistik [2013–2017])

    Im kontrastreichen Vergleich zweier Berufssegmente – Technik bzw. IT- und natur­wis­senschaftliche Dienstleistungen gegenüber personenbezogenen Dienstleistungen – stehen Erstere deutlich besser da, was sowohl den monatlichen Verdienst allgemein als auch das Gehalt von Frauen angeht. Gleiches gilt bei der Arbeitslosenquote. Das bedeutet insgesamt: bessere Perspektiven.

    Es liegt auf der Hand, dass der Ansatz gefördert werden sollte, das Berufs­wahl­­spektrum von Mädchen und Frauen zu erweitern. Noch ist nicht alles rosig, denn es ist natürlich eine große gesellschaftspolitische Aufgabe, die geschlechterbedingte Lohn­lücke, den sogenannten Gender Pay Gap aufzuheben. Das Thema Verdienst steht immer wieder zur Diskussion und ist für Akademikerinnen durchaus relevant.

    „Auch bei der Entwicklung der Löhne spiegelt sich die in den vergangenen Jahren hohe Nachfrage nach MINT-Akademikern wider. So stieg der durchschnittliche Bruttomonatslohn vollzeiterwerbstätiger MINT-Akademiker von 3.600 Euro im Jahr 2000 über 4.500 Euro im Jahr 2005 auf 5.400 Euro im Jahr 2016 deutlich dynamischer an, als der entsprechende Lohn von allen Akademikern in Vollzeit, der von 3.700 Euro im Jahr 2000 über 4.200 Euro im Jahr 2005 auf 5.000 Euro im Jahr 2016 zunahm."

    Der Unterschied in der Entlohnung von Frauen und Männern zeigt gleichfalls in den MINT-Berufen eine vorteilhaftere Situation als über alle Berufe gesehen: Mit zehn Prozent fällt der Gender Pay Gap in den MINT-Berufen deutlich geringer aus als der vom Statistischen Bundesamt ausgewiesene Unterschied von 21 Prozent bezogen auf alle Berufe.

    MINT-Frauen stärken

    Die Zukunftsaussichten für MINT-Frauen, auch derer, die sich derzeit noch im Studium befinden, sind vielversprechend. Damit sich immer mehr Frauen von MINT-Berufsfeldern angesprochen fühlen, sind jedoch deutliche Verbesserungen in der Ausgestaltung des Arbeitsmarktes sowie in den Rahmenbedingungen der Unter­nehmen notwendig. Der immer noch zu geringe Frauenanteil auf dem MINT-Arbeits­markt weist darauf hin, dass das durch Frauen zur Verfügung stehende Potenzial nicht ausreichend genutzt wird. Damit werden bedeutende Potenziale verschenkt, auf die ein innovationsbasiertes Land in besonderem Maße angewiesen ist. Nicht nur vor dem Hintergrund der Digitalisierung kann es sich Deutschland nicht leisten, auf das Leistungsvermögen der MINT-Absolventinnen zu verzichten.

    „Die Heterogenität einer Gruppe hinsichtlich Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Religion, Herkunft und die damit verbundenen unterschiedlichen Lebens­erfahrungen und Informationen der Einzelnen können dazu beitragen, unter­schied­liche Perspektiven und Ideen einzubringen und so neue Problemlösungen zu finden. [...] Das Zusammenspiel unterschiedlicher Kenntnisse und Qualifikationen, Erfahrungen und Skill Sets fördert Kreativität und Innovation sowohl bei Prozessen als auch bei Produkten. Außerdem trägt es dazu bei, dass die verschiedenen Kunden­gruppen und ihre Anforderungen an Produkte besser eingeschätzt werden können und die Unternehmensstrategie besser darauf ausgerichtet werden kann."¹⁰

    Frauen gestalten Zukunft (mit)

    Vor dem Hintergrund, dass mehr als die Hälfte aller Neuprodukteinführungen nicht die Erwartungen der potenziellen Käuferinnen und Käufer erfüllt und wieder vom Markt genommen wird,¹¹ ist es unerlässlich, eine Perspektivenvielfalt in den Entwicklungs- und Produktionsprozess aufzunehmen. Die Einbringung der Qualifikation der Frauen in die MINT-Branche ist ein Weg, diese Vielfalt zu erreichen. Das erfordert einen deutlichen Einstellungswandel in der Ausbildungs- und Übergangsphase. Alle Akteurinnen und Akteure sind aufgefordert, diesen mitzugestalten: mit einer klaren Positionierung zur Frage der eignungs- und neigungsorientierten Berufswahl.

    Aber auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit verantwortungsbewusstem Handeln ihre internen Strukturen den modernen Bedürfnissen von Männern und Frauen in allen Lebenslagen anpassen, sind gefragt und können nur gewinnen. Vers­tärkte Maßnahmen zur Schaffung einer Willkommenskultur für Frauen in MINT-Bereichen gehören ebenso dazu wie die Förderung familienfreundlicher Arbeits­bedingungen für Männer und Frauen. Beides ist ein Erfolg versprechender Anfang.


    1 Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft: MINT-Frühjahrsreport 2018.

    2 Vgl. Statistisches Bundesamt 2019, Fachserie 11 Reihe 4.2: Prüfungen an Hochschulen 2018 und eigene Berechnungen.

    3 Vgl. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Berufe im Spiegel der Statistik, online unter: bisds.iab.de, abgerufen am 4.11.2019.

    4 Vgl. Bundesagentur für Arbeit: Blickpunkt Arbeitsmarkt Juli 2017/Akademikerinnen und Akademiker; Institut der deutschen Wirtschaft: MINT-Frühjahrsreport 2017.

    5 Institut der deutschen Wirtschaft: MINT-Frühjahrsreport 2017, S. 8.

    6 Ebenda, S. 7.

    7 Vgl. Bundesagentur für Arbeit: Blickpunkt Arbeitsmarkt | Fachkräfteengpassanalyse Juni 2019.

    8 Institut der deutschen Wirtschaft: MINT-Frühjahrsreport 2018, S. 22.

    9 Vgl. www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/03/PD18_099_621.html, abgerufen am 4.11.2019.

    10 Expertenkommission Forschung und Innovation (Hrsg.): Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014, Berlin.

    11 Vgl. Ralf Reichwald; Frank Piller (2005): Open Innovation: Kunden als Partner des Innovationsprozesses, München. Fraunhofer-Gesellschaft (Hrsg.) (o. J.): Bedarfsgerechte Lösungen für Nutzerinnen und Nutzer. Gender-Aspekte in der Forschung, München.

    Mythos „Männerjob"

    von Ines Großkopf

    Hartnäckig hält sich das Klischee von Männerjobs, wenn von technischen Berufen die Rede ist. In den meisten naturwissenschaftlichen Berufen – eine Ausnahme bildet hier die Physik – hat sich dieses Bild bereits gewandelt: Biologie, Chemie und auch Mathematik sind heute Studiengänge, in denen annähernd gleich viele oder mehr Frauen als Männer studieren, und Frauen entsprechend auch einen großen Anteil der Berufstätigen in den entsprechenden Berufen stellen. Demzufolge werden sie heute nicht mehr als klassische Männerdomänen angesehen.

    Eine ähnliche Entwicklung ist auch im Medizinstudium zu beobachten: Galt dieses jahrhundertelang als absolute Männerdomäne, sind heute zwei Drittel der Studienanfängerinnen und -anfänger in der Medizin Frauen. Wo

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