Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Gestaltung und Management der digitalen Transformation: Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven
Gestaltung und Management der digitalen Transformation: Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven
Gestaltung und Management der digitalen Transformation: Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven
eBook640 Seiten6 Stunden

Gestaltung und Management der digitalen Transformation: Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Digitalisierung und der sich exponentiell entwickelnde technologische Fortschritt bahnen sich ihren Weg in alle Lebensbereiche einer globalisierten Welt - scheinbar völlig ungeachtet davon, wie dies von einzelnen Individuen und Gesellschaften wahrgenommen und bewertet wird. Manche fühlen sich als Verlierer und haben Ängste, von Robotern und künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden, andere entdecken in der Zeitenwende neue Chancen und Perspektiven. Dies wirft zu den technologischen und ökonomischen Herausforderungen der digitalen Transformation zusätzliche kulturelle und gesellschaftliche Fragen auf. Beim 9. AKAD Forum der AKAD University diskutierten Wissenschaftler und Top-Manager das Leitthema „Digitale Transformation = soziale Revolution?“ In diesem Buch werden nun die Fachbeiträge der Experten aus Wirtschaft, Technik, Philosophie und Sprachwissenschaften einem breiteren Publikum vorgestellt. Nach einer theoretischen und praktischen Standortbestimmung werden Konzepte zum Management der digitalen Transformation aufgezeigt, durch die Digitalisierung induzierte soziale Entwicklungen diskutiert und der erforderliche Kompetenzwandel in der digitalen Arbeitswelt sowie neue Anforderungen an die Personalentwicklung beleuchtet und abschließend Zukunftsperspektiven abgeleitet. Lesenswert für alle, die die digitale Transformation verstehen und aktiv gestalten wollen!

„Dieses Buch zeigt, wie es Unternehmen gelingt, ihre Geschäftsmodelle auf die digitale Zukunft vorzubereiten und wie dadurch Wettbewerbsvorteile geschaffen und Kunden-Anforderungen besser erfüllt werden können. Die theoretische Fundierung kombiniert mit vielen konkreten, praktischen Hinweisen und Fallbeispielen macht das Buch gleichermaßen lesenswert und nutzbar für Wissenschaftler und Praktiker aus unterschiedlichsten Branchen.“  Bernd Hake, Vorstand Hugo Boss AG 
SpracheDeutsch
HerausgeberSpringer
Erscheinungsdatum12. Aug. 2019
ISBN9783658244934
Gestaltung und Management der digitalen Transformation: Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven

Ähnlich wie Gestaltung und Management der digitalen Transformation

Ähnliche E-Books

E-Commerce für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Gestaltung und Management der digitalen Transformation

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Gestaltung und Management der digitalen Transformation - Ronny Alexander Fürst

    AKAD University Edition

    Reihe herausgegeben von

    Ronny Alexander Fürst

    Stuttgart, Deutschland

    Torsten Bügner

    Stuttgart, Deutschland

    Seit über 55 Jahren bietet die AKAD University Berufstätigen ein flexibles, individuelles und effizientes Fernstudium neben dem Beruf. Dabei verbindet sie in vielen Studienrichtungen und Studiengängen Wissenschaft, Praxisbezug und Digitalisierung. Anwendungsorientierte Forschung und neue Praxisherausforderungen bilden die Leitlinien der AKAD University Edition : In der Buchreihe werden aktuelle Forschungsfragen mit Blick auf Anwendungsorientierung aufgegriffen und erörtert.

    Herausgegeben von

    Prof. Dr. Ronny Alexander Fürst

    Prof. Dr. Torsten Bügner

    Weitere Bände in dieser Reihe http://​www.​springer.​com/​series/​15688

    Hrsg.

    Ronny Alexander Fürst

    Gestaltung und Management der digitalen Transformation

    Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven

    ../images/468407_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.png

    Hrsg.

    Ronny Alexander Fürst

    AKAD University, Stuttgart, Deutschland

    AKAD University Edition

    ISBN 978-3-658-24492-7e-ISBN 978-3-658-24493-4

    https://doi.org/10.1007/978-3-658-24493-4

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten.

    Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral.

    Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature.

    Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany

    Vorwort

    Digitalisierung zu Ende gedacht bedeutet eine neue Gesellschaftsstruktur – packen wir’s an!

    Nach Web 2.0, Ökonomie 3.0 und Industrie 4.0 zeichnet sich nun die nächste Entwicklungsstufe ab: Society 5.0. Dahinter verbirgt sich das Zeitalter, in dem die Dinge und die Menschen digital miteinander vernetzt sind: Autos mit Tankstellen, Heizungen mit Stadtwerken, Patienten mit Ärzten, Schüler mit ihren Lerninhalten. Zentrale Rolle hierfür spielen dabei die Weiterentwicklung und Verschmelzung der Zukunftstechnologien Robotik, künstliche Intelligenz (KI), Big Data Analytics und Sensorik sowie Cloud Computing und das Zusammenspiel von Mensch und Maschine.

    Digital ist das neue Normal und künstliche Intelligenz ist die Zukunft!

    Digital zu sein ist nicht das Ziel, sondern die Basis. Erst wenn Unternehmen die Intelligenz, die in den Daten steckt, auch nutzen, können sie gewinnen. Digital Business meets Digital Intelligence – das nennt sich künstliche Intelligenz und IBM Watson ist einer der bekanntesten Vertreter. Dabei geht es um einen Paradigmenwechsel im Umgang mit IT und einen fundamentalen Wandel in der Geschichte der digitalen Datenverarbeitung. Ein Umbruch vergleichbar mit dem Übergang von Tabelliermaschinen zu programmierbaren Computern. KI-Systeme sind in der Lage, Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und mit enormer Geschwindigkeit zu verarbeiten. 80 Prozent aller Daten sind unstrukturiert und daher bislang für Computer nicht verwertbar – also wirtschaftlich wertlos und eine verpasste Chance für Unternehmen. Wenn wir das wirtschaftliche Potenzial von Daten betrachten, sehen wir rasant steigende Volumina, die sich in noch nie dagewesener Geschwindigkeit und Vielfalt vermehren: Jede Minute erzeugt jeder Mensch auf der Erde – also jeder von den mehr als sieben Milliarden – im Durchschnitt 1,7 MB an Daten. Das macht 2,5 Trillionen Bytes pro Tag, entstanden aus über neun Milliarden vernetzen Geräten weltweit. Und diese Daten sind überwiegend nicht strukturiert, sie liegen nicht in Datenbanken, sondern das sind Texte, Nachrichten, Bilder, Videos, Daten von Sensoren, Klimadaten, Verkehrsdaten – und so weiter und so fort. Bis 2020 schätzen wir, dass dieser Anteil noch auf über 90 Prozent wachsen wird.

    KI-Lösungen kommen also nicht einen Moment zu früh. Sie sind die beste – und vielleicht sogar die einzige – Chance, einige der größten Probleme unserer Zeit zu lösen: von der erfolgreichen Unterstützung bei der Behandlung von Krebs über Strategien zur Bewältigung des Klimawandels bis hin zum besseren Verständnis komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge im Kontext des Internet der Dinge oder Industrie 4.0.

    Society 5.0 = KI + Offenheit – Berührungsängste

    Heute ist vieles im Um- und Aufbruch – nun stellt sich die Frage, wo der Mensch in der Society 5.0 steht und welche Rolle er spielt. Autonom fahrende Autos brauchen schon heute keinen Fahrer oder keine Fahrerin mehr, was für die einen ein Traum, für die anderen ein Alptraum ist.

    Wir brauchen jetzt mehr denn je eine größere Offenheit gegenüber den neuen Technologien und weniger Berührungsängste, die häufig aus Unwissenheit und daraus resultierender Unsicherheit entstehen. Die Digitalisierung verändert unser Wertesystem, die Beziehungen zwischen Individuum, Staat, Wissenschaft und Wirtschaft. Wir sind gefordert, neu zu lernen und zu lehren, wie wir uns innerhalb dieses Systems mit seinen veränderten Parametern bewegen.

    Digitales Wissen ist die Basis, ich nenne es auch digitale Souveränität. Und die muss in unser Bildungssystem – am besten als Schulfach – aufgenommen werden. Der Einzelne muss wissen, wie er digitale Angebote nutzen kann und auch die Verantwortung für sein Handeln übernehmen – gerade beim Thema Datenmissbrauch und Persönlichkeitsrechte. Grundvoraussetzung ist die richtige mediale Erziehung – und nur digitale Kompetenz führt zur digitalen Exzellenz!

    Ethische Grundsätze beachten

    Künstliche Intelligenz hat sich in den letzten Monaten zum echten Medienstar entwickelt: Es vergeht kein Tag, ohne dass darüber berichtet wird oder die Auswirkungen auf die Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft beschrieben werden. Oft auch polemisch unter Überschriften wie „Nehmen uns Maschinen den Job weg? oder „Aufstand der Maschinen. Und war nicht schon der Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes 1930 davon überzeugt, dass uns die Arbeit bis zum Ende des letzten Jahrhunderts ausgeht und von Maschinen erledigt wird?

    Keynes lag falsch – die Arbeit ist nicht weniger geworden. Denn irgendjemand muss die Maschinen ja bauen … Und hier stehen Hersteller vor der Aufgabe, aufzuklären und Transparenz zu schaffen. IBM hat sich zu drei ethische Grundsätze für die verantwortungsvolle Entwicklung von künstlicher Intelligenz verpflichtet: Zweck, Transparenz und Skills. Der Zweck: KI-basierte Systeme wie IBM Watson werden entwickelt, um Menschen zu helfen, ihre täglichen Aufgaben besser zu bewältigen und nicht, um den Menschen zu ersetzen. Die Transparenz: Es muss transparent sein, wie und mit welchen Daten KI-Systeme arbeiten, wie sie trainiert werden und zu ihren Entscheidungen kommen. Die Skills: KI-Systeme müssen gemeinsam mit den Menschen entwickelt werden, die in ihren Branchen und Tätigkeiten jahrzehntelange Erfahrungen gesammelt haben und die in ihren Tätigkeiten von eben diesen Programmen künftig unterstützt und entlastet werden sollen.

    Society 5.0 bedeutet, dass wir nicht nur Menschen und Dinge miteinander vernetzen, sondern auch täglich voneinander lernen, damit wir fit für Neues bleiben. Wir legen das Fundament für eine Gesellschaft, die immer älter wird und aus unserer Erde eine Heimat für alle macht – eine echte Gemeinschaft, eine Society 5.0!

    Martina Koederitz

    Die Autorin des Vorworts

    Martina Koederitz ist als IBM Global Industry Managing Director weltweit für die Automobil- und Industriebranche zuständig. Von 2011 bis 2018 war sie Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH, General Manager Deutschland, Österreich, Schweiz. Sie ist seit 2009 in der Geschäftsführung der IBM Deutschland, seit 2011 als Vorsitzende, tätig. Seit 2013 verantwortet sie außerdem das Geschäft der IBM für Österreich und die Schweiz. Im Laufe ihrer 1987 bei IBM gestarteten Karriere hatte sie verschiedene nationale und internationale Verantwortungen und Rollen inne. Neben ihrer Tätigkeit im Präsidium des Branchenverbands BITKOM ist sie in weiteren Verbänden aktiv – unter anderem im BDI und VDMA. 2015 wurde sie mit dem Mestemacher-Preis als Managerin des Jahres ausgezeichnet.

    Über den Herausgeber

    ../images/468407_1_De_BookFrontmatter_Figb_HTML.jpg

    Prof. Dr. Ronny Alexander Fürst ist Geschäftsführer und Kanzler der AKAD University, dem Spezialist für digitales Fernstudium neben dem Beruf. Als Vizepräsident für digitale Bildung des Fachverbands für Fernlernen und Lernmedien und im Verband der privaten Hochschulen vertritt er die deutschen Fernhochschulen. Zuvor baute er die European Management School auf, war Management-Experte einer führenden Unternehmensberatung und Vertriebsleiter eines Verlages. Er ist Herausgeber der AKAD University Edition im Springer-Verlag und forschte u.a. an der UCLA in Los Angeles. Zu seinen Referenzen gehören bspw. Boss, Mars, Lufthansa, Telekom, BASF, Harvard, Columbia, Wharton, St. Gallen, Handelsblatt, Financial Times, FAZ und Harvard Business Manager.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Digitale Transformation =​ Soziale Revolution?​ 1

    Ronny Alexander Fürst

    Teil I Theoretische und praktische Standortbestimmung der digitalen Transformation

    2 Digitale Transformation:​ Kultur, Strategie und Technologie 19

    Robert Rossberger

    3 Die vierte Revolution:​ Wie Big Data, künstliche Intelligenz und Multi-Tool-Assistenten Geschäftsmodelle​ neu definieren 37

    Matthias Laux und Klaus Michael Vogelberg

    4 Digitale Service-Transformation:​ Das Ende der Dienstleistung, wie wir sie kennen?​ 51

    Torsten Olderog

    5 #digital steps are minimal steps:​ Mit Sensoren ins Internet der Dinge – mit Innovationsmanag​ement zur digitalen Strategie 69

    Markus Haid

    6 Management im Zeichen der Digitalisierung:​ Moderne Unternehmensführ​ung abseits von Moden und Ideologien 75

    Rupert Hasenzagl

    Teil II Management der digitalen Transformation

    7 Unternehmensführ​ung in einem volatilen Umfeld:​ Ist strategische Führung in Zeiten von VUCA-Bedingungen obsolet?​ 105

    Corinna Ludwig

    8 Disrupt or get disrupted:​ Handlungserforde​rnisse und Chancen der digitalen Transformation erkennen 119

    Christian Massmann

    9 Die digitale Transformation in all ihren Facetten anpacken 135

    Ibrahim Evsan

    10 Multinlingual Online Content – wie man internationale Webseiten gestaltet und verwaltet 155

    Verena Jung

    11 Digitale Transformation des Studiums:​ Eine empirische Erhebung zu den Erwartungen der Studierenden einer privaten Hochschule 179

    Marianne Blumentritt, Daniel Markgraf, Torsten Olderog und Doreen Schwinger

    Teil III Soziale Entwicklungen induziert durch die Digitalisierung

    12 Digitales Soziales oder soziales Digitales?​ 207

    Börries Hornemann

    13 Was ist der Mensch im digitalen Zeitalter und was können private Hochschulen zu seiner Entfaltung beitragen?​ 221

    Markus Grottke

    14 Digitalisierung geht unter die Haut – Perspektiven eines Cyborgs 243

    Enno Park

    15 Das Leben mit der digitalen Transformation – eine Gratwanderung zwischen Geschäftsmodelli​nnovation und Revolution der Soziokultur unterlegt mit Beispielen aus der Sprachindustrie 255

    Axel Poestges

    Teil IV Kompetenzwandel und erforderliche Personalentwicklung

    16 Digital Leadership – Wie verändert die Digitalisierung die Mitarbeiterführu​ng und was müssen Personalmanager bereits heute tun?​ 277

    Wolfgang Bohlen

    17 Digital Leadership – neuer Wein in alten Schläuchen?​ 293

    Gerhard Wächter

    18 Digitalisierung und Kompetenzwandel – Erfolg durch Transformation:​ Das 5-K-Prinzip 311

    Gudrun Frank

    19 Technik braucht Kultur – Lernkultur und Kompetenzentwick​lung im Zeitalter der Digitalisierung 329

    Gardenia Alonso

    20 Die Bausteine der digitalen Human Resources-Transformation 347

    Bernd Wiest

    21 Ausblick – Zukunftsperspekt​iven der digitalen Transformation 367

    Ronny Alexander Fürst

    © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019

    R. A. Fürst (Hrsg.)Gestaltung und Management der digitalen Transformation AKAD University Editionhttps://doi.org/10.1007/978-3-658-24493-4_1

    1. Digitale Transformation = Soziale Revolution?

    Ronny Alexander Fürst¹  

    (1)

    AKAD University, Stuttgart, Deutschland

    Ronny Alexander Fürst

    Email: ronny.fuerst@akad.de

    Literatur

    Prof. Dr. Ronny Alexander Fürst

    ist Geschäftsführer, Kanzler und Professor der AKAD University, dem Spezialist für digitales Fernstudium neben dem Beruf. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Digitalen Transformation, Digital Leadership und digitaler Bildung. Als Vizepräsident für digitale Bildung des Fachverbands für Fernlernen und Lernmedien und im Verband der privaten Hochschulen vertritt er die deutschen Fernhochschulen. Er ist Autor und Herausgeber von Büchern mit theoretischer Substanz und praktischer Managementrelevanz, Beiträgen in Fachzeitschriften/ -konferenzen und forschte u.a. an der Anderson School of Management (UCLA) in Los Angeles. Seiner Einladung als Initiator und Herausgeber des Handelsblatt Management-Forums folgten Professorenkollegen führender Business Schools (2/3 zählen zu den Global Top 30) in Amerika (Harvard, Yale etc.), Asien (CEIBS, ISB etc.) und Europa (INSEAD, St. Gallen etc.). Seine Bücher werden von internationalen und nationalen Kapazitäten und Medien wie bspw. dem Dean der MIT Sloan School of Management, dem Harvard Business Manager oder einem Hugo Boss Vorstand rezensiert.

    Die Digitalisierung und der sich exponentiell entwickelnde technologische Fortschritt bahnen sich ihren Weg in alle Lebensbereiche einer globalisierten Welt. Scheinbar völlig ungeachtet davon, wie dies von einzelnen Individuen und Gesellschaften wahrgenommen und bewertet wird. Manche fühlen sich als Verlierer und haben Ängste, von Robotern und künstlicher Intelligenz ersetzt zu werden, andere entdecken in der Zeitenwende neue Chancen und Perspektiven. Dies wirft zu den technologischen und ökonomischen Herausforderungen der digitalen Transformation zusätzliche kulturelle und gesellschaftliche Fragen auf. Beim 9. AKAD Forum der AKAD University präsentierten und diskutierten am 7. Oktober 2017 Professoren, Unternehmensvertreter sowie fast 200 Gäste neueste Forschungsergebnisse und praktische Erfahrungen zu dem Leitthema „Digitale Transformation = Soziale Revolution? Ökonomische, kulturelle, gesellschaftliche und technologische Perspektiven. Gemäß dem seit annährend einem Jahrzehnt bewährten Leitgedanken „Wissenschaft trifft Praxis teilten auch viele Topmanager ihre „Lessons Learned" und aktuellen Herausforderungen und die CEO von IBM Deutschland entwarf in ihrer Keynote auf dem jährlichen Wissenschaftsforum ein Zukunftsbild der Society 5.0.

    Schon mit dem gewählten Ort für das AKAD Forum 2017 im Stuttgarter Wizemann-Areal machte der Gastgeber der Veranstaltung, die AKAD University, deutlich, dass sie den wissenschaftlichen Diskurs zum Thema digitale Transformation keineswegs nur im akademischen Elfenbeinturm führen möchte. In den alten, indes für innovative Veranstaltungen stark frequentierten Fabrikräumen des ehemaligen Automobilzulieferers war zwischen Rohren, alten Industriekränen und ehemaligen Werkstätten der Geist einer digitalen „Transformation" förmlich mit den Händen zu greifen.

    Im Folgenden finden Sie die Vorträge des Forums ergänzt um weitere spannende Aufsätze als nachhaltigen Beitrag zum Leitthema in dem Band „Management und Gestaltung der digitalen Transformation" der AKAD University Edition im Springer Verlag publiziert. Dem Leitgedanken eines Forums zwischen Wissenschaft und Praxis folgend, haben die Aufsätze mitunter unterschiedliche Schwerpunkte: wissenschaftliche Aufsätze schöpfen mehr aus Studien und wissenschaftlichen Quellen und praxisorientierte Abhandlungen stärker aus Anwendungsbezügen und praktischen Erfahrungen. Beide sollen im Prozess des Erkenntnisgewinns und im wissenschaftlichen Diskurs im AKAD Forum ihre jeweiligen Beiträge und Profile einbringen. Dabei spiegelt dieses Werk die eingebrachten spezifischen Einzelbeiträge ohne Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit einer umfassenden Behandlung des Leitthemas wider.

    Die einzelnen Beiträge wurden in vier thematischen Einheiten zusammengefasst. Ohne jeden Zweifel bringt die digitale Transformation soziale Wirkungen mit sich, die zunächst vor allem in Unternehmen Beachtung finden sollten. So ist im Moment noch hochumstritten, ob die Digitalisierung überwiegend Arbeitsplätze vernichten (sogenannte Substitutionshypothese, vgl. z. B. Brynjolfsson und McAfee 2012; Frey und Osborne 2013), Arbeitsplätze in Hochlohnsegment und Niedriglohnsegment spreizen (sogenannte Polarisierungshypothese, vgl. z. B. Autor et al. 2003) oder aber Arbeitsplätze per Saldo komplementär zu den neuen Technologien schaffen wird (sog. Komplementaritätshypothese, vgl. z. B. Autor et al. 2015). Insbesondere in den ersten beiden Fällen könnten durch die Digitalisierung auch soziale Spannungen entstehen, welche zu vermeiden wünschenswert wäre. Ob eine Realisation der dritten Alternative gelingt, wird vor allem davon abhängen, wie die digitale Transformation gestaltet werden wird und hier wiederum kommt es auf die die Transformation gestaltenden Menschen und deren adäquate Ausbildung in den kommenden Jahren an. (Vgl. z. B. Becker und Blossfeld 2017)

    In Teil 1 des Buches wird zunächst geklärt, welche Facetten Digitalisierung aufweist und wie sich diese manifestieren:

    Prof. Dr. Robert Rossberger von der AKAD University stellt in seinem Beitrag „Digitale Transformation: Kultur, Strategie und Technologie zunächst heraus, dass die digitale Transformation massive Änderungen in der Gesellschaft nach sich zieht. Angesichts der Unsicherheit, in welche Richtungen diese Änderungen gehen, verwundert es darum laut dem Autor nicht, dass es sich um ein von „Ideologie getriebenes Thema handelt. Im Fokus des vorliegenden Beitrags grenzt sich der Autor hiervon ab, indem er allein auf die strategischen Implikationen der digitalen Transformation für Unternehmen eingeht. Um hierzu Aussagen ableiten zu können, werden zunächst Grundlagen zu den Begrifflichkeiten der „Digitalen Transformation, Strategie, Kultur" definiert, diese drei Begrifflichkeiten in einen Kontext gestellt und insbesondere die Interdependenz zwischen Kultur, Strategie und Technologie herausgearbeitet. Darauf aufbauend werden empirische Befunde, in Form einer qualitativen und einer quantitativen Fallstudie, vorgestellt. An diesen lässt sich ablesen, dass die zuvor in den Grundlagen postulierten Zusammenhänge eine deutliche Kongruenz mit den empirischen Daten aufweisen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt die Ableitung von Implikationen und es werden mögliche Lösungsansätze im Umgang mit der digitalen Transformation für Unternehmen aufgezeigt. Als Empfehlungen formuliert der Autor beispielsweise, dass eine klare Strategie der Unternehmensführung vorliegen muss, dass Führung und Kultur nicht trennbar sind oder dass Bildung einen erheblichen und im Lichte der immer größer werdenden Unsicherheit weiter steigenden Einfluss hat. Abschließend stellt der Autor nochmals deutlich die Zusammenhänge zwischen digitaler Transformation, Unternehmensstrategie und kulturellen Faktoren heraus.

    In dem Beitrag „Die vierte Revolution: Wie Big Data, künstliche Intelligenz und Multi-Tool-Assistenten Geschäftsmodelle neu definieren" von Dr. Matthias Laux und Klaus-Michael Vogelberg von der Firma Sage wird aus der Sicht der Praxis eines großen Softwareunternehmens ein Einblick gegeben, wie sich die digitale Revolution in den nächsten Jahren auf den Unternehmensalltag auswirken wird. Dabei geht es insbesondere darum, einen kurzen Abriss über die wichtigsten Technologien sowie Innovationen der kommenden Jahre zu geben. Zugleich geben die Autoren einen Einblick, wie bereits heute verfügbare Technologien und Assistenten kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) entlasten und bei der Digitalisierung unterstützen können. Zunächst werden in dem Beitrag erste Schlagworte, wie unter anderem Internet of Things, Blockchain und künstliche Intelligenz, aufgegriffen. Dann zeigen die Autoren einprägsam am eigenen Beispiel auf, dass es in Zeiten der Digitalisierung nicht mehr möglich ist, grundlegende Transformationen in sämtlichen Bereichen allein und ohne Kooperationen zu bewältigen. So bietet das Unternehmen Sage selbst eines seiner zentralen Produkte, die Sage Business Cloud über Spezialisten des Cloud Computing in Kooperation an. Das Potenzial des Einsatzes digitaler Technologien wird an Beispielen illustriert, z. B. in Form einer Digitalisierung der Buchhaltung mithilfe von künstlicher Intelligenz, eines Einsatzes von Chatbots als virtuellen Assistenten und abschließend einer Realisation der Stärken durch kollektive Intelligenz, wie sie sich mithilfe von gemeinsam genutzten Datenpools realisieren lassen. Auch auf die Technologien Blockchain und PSD2 und deren Potenzial, die Revolution von Finanztransaktionen zu ermöglichen, wird eingegangen. In der Zusammenschau verdeutlichen die Autoren, dass die digitale Transformation für KMUs mehr Chancen als Risiken enthält.

    In dem Beitrag „Digitale Service-Transformation: Das Ende der Dienstleistung wie wir sie kennen?" von Prof. Dr. Torsten Olderog von der AKAD University steht die digitale Transformation der Dienstleistung im Mittelpunkt. Hierbei wird analysiert, welche Aspekte bei der digitalen Service-Transformation zu berücksichtigen und an welchen Stellen die größten Wirkungen digitaler Entwicklungen zu erwarten sind. Zu diesem Zweck wird teils praktisch, teils wissenschaftlich an die Problematik herangeführt. Zunächst wird beleuchtet, ob Digitalisierung als neue industrielle Revolution verstanden werden kann. Olderog hält fest, dass das wirklich Neue und damit der größte Effekt der Digitalisierung aus seiner Sicht in der Verteilung der Informationen basierend auf elektronischen Netzen zu verorten ist. Hierauf aufbauend thematisiert er nachfolgend zum Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Dienstleistung die Strukturparameter, welche erlauben, die digitale Transformation zu nutzen, um Dienstleistungen effizienter und effektiver entwickeln, vertreiben oder herstellen zu können. Am Beispiel des Onlinebanking wird anschließend dargelegt, dass Technologie zunehmend als zentraler Teil der Leistungsbereitschaft verstanden wird. An dieser Stelle kommen wissenschaftliche Betrachtungen rund um Qualität und Interaktivität elektronisch unterstützter Dienstleistungen zur Geltung. Abschließend werden die Überlegungen im Kapitel Digitalisierung und Dienstleistung auf Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zu Dienstleistungen übertragen. Insbesondere wird herausgearbeitet, dass im Falle einer Dienstleistung immer eine starke Interaktion zwischen Dienstleister und Kunden herrscht, welche zur Folge hat, dass Dienstleister ihre Kunden auf dem Weg in die Digitalisierung mitnehmen müssen. Dies ist zugleich das Fazit und das Plädoyer mit welchem der Beitrag schließt.

    Im Beitrag „#digital steps are minimal steps: Mit Sensoren ins Internet der Dinge – mit Innovationsmanagement zur digitalen Strategie von Prof. Dr. Markus Haid von der Hochschule Darmstadt wird dargelegt, dass die digitale Transformation eben nicht eine radikale digitale Transformation von null auf hundert mit einem hohen Investitionsvolumen und spätem ROI sei, sondern, wie bereits im Titel ersichtlich, vielmehr kleine Schritte einen erfolgversprechenderen Weg darstellen. Dazu beschreibt der Autor zunächst die digitale Transformation, geht anschließend kurz auf den Begriff digitale Strategie ein und gibt anschließend mit dem Kondensat eigener Erfahrungen in Form eines sehr praxistauglichen Leitfadens „In fünf Schritten ins Internet der Dinge ein Werkzeug an die Hand, um die wesentlichen bei der Digitalisierung zu beachtenden Aspekte einzubeziehen. Weil nach der Erfahrung des Autors bei vielen neuen digitalen Geschäftsmodellen große Anteile an Sensorik eine Rolle spielen, wird abschließend im Beitrag ein Blick auf die Rolle der Sensorik geworfen.

    Der erste Teil wird mit dem bereits zum zweiten Teil überleitenden Beitrag „Management im Zeichen der Digitalisierung: Moderne Unternehmensführung abseits von Moden und Ideologien von Prof. Dr. Rupert Hasenzagl abgeschlossen. In seinem Beitrag zeigt er auf, dass in der Digitalisierung sowohl für die Gesellschaft als auch für Branchen und v. a. Unternehmen sehr viele Chancen liegen. Kontrastierend stellt er zugleich heraus, dass wissenschaftliche Untersuchungen indes zugleich vor allem auf der gesellschaftlichen Ebene deutliche Risiken sehen. Hierbei leitet der Autor seinen Beitrag mit dem Befund ein, dass sowohl populärwissenschaftliche als auch wissenschaftliche Literatur das neue Zauberwort Digitalisierung aufgreifen. Folgerichtig wird der Digitalisierung das nächste Kapitel gewidmet. Zunächst erfolgt eine Arbeitsdefinition der Digitalisierung, daraufhin werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Unternehmen aufgezeigt. Gesellschaftliche Auswirkungen werden beispielsweise anhand der erheblichen Einflüsse von Social Media als einer Form der Digitalisierung illustriert. Hierbei wird auch auf ethische Fragen eingegangen. Auswirkungen auf Unternehmen werden anhand von digitalen Geschäftsmodellen aufgezeigt. Basierend hierauf entwickelt der Autor ein Verständnis davon, was „gutes Management in der „Next Generation Competition" darstellen könnte und legt anschließend ein alternatives Managementverständnis dar. Den Beitrag abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst. Es wird zum einen festgehalten, dass echte, grundlegende Veränderungen – folgt man der Literatur – akademischer Ausbildung bedürfen. Des Weiteren kommt der Autor zum Ergebnis, dass eine Veränderung der Weltbilder, sowohl hinsichtlich der Einstellung in der Praxis als auch in der akademischen Ausbildung, aktuell noch in weiter Ferne liegt.

    Basierend auf den vorangegangenen Aufsätzen wird im zweiten Teil diskutiert, wie insbesondere die Manager der von der Digitalisierung betroffenen Unternehmen – und diese berührt nahezu alle Branchen nahezu alle Branchen – dieser digitalen Transformation in der Unternehmensführung gerecht werden können und wie sich hierdurch die Rolle der Führungskraft und damit die strategische Ausrichtung des Managers selbst anpassen müssen.

    Der Beitrag „Unternehmensführung in einem volatilen Umfeld: Ist strategische Führung in Zeiten von VUCA-Bedingungen obsolet?" von Frau Dr. Corinna Ludwig untersucht, wie es Unternehmen schaffen, in Zeiten eines volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Umfelds ihre strategischen und normativen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Nach einer kurzen Einleitung, Grundlagenlegung und historischen Einordnung, wird die zentrale Herausforderung aus Sicht eines Managers beleuchtet: die Führungsaufgabe in der VUCA-Welt (VUCA steht für die englischen Begriffe volatility, uncertainty complexity und ambiguity ). Als potenziell vielversprechende Handlungsmaxime wird synergetische Führung identifiziert. Zugleich werden normative Aspekte der Führung in einer VUCA-Welt beleuchtet. Um die aus der VUCA-Welt resultierenden neuartigen Herausforderungen herauszuarbeiten wird ein Vergleich zwischen einem strategischen Management in einer VUCA-Welt einerseits und dem historischen strategischen Managementverständnis andererseits gezogen. Anschließend werden transformationale Aspekte einer VUCA-Führung ausbuchstabiert und verschiedene Aspekte der VUCA-Führung aufgezeigt. Abschließend wird noch einmal vertieft in die als potenziell vielversprechend eingestufte synergetische Führung eingestiegen. Unter der Überschrift „Anpassungsbedarf im synergetischen Führungsverständnis aus transformationaler und strategischer Führung" werden zunächst die Grundlagen der synergetischen Führung dargelegt, anschließend strategische und operative Aspekte betrachtet und schließlich wird die Messung des Erfolgs von systemischer Führung in volatilen Zeiten erläutert.

    Der Beitrag „Disrupt or get disrupted: Handlungserfordernisse und Chancen der digitalen Transformation erkennen von Christian Massmann von der Firma Adstream lässt sich gedanklich in zwei Hauptteile untergliedern. Im ersten Teil wird illustriert, dass heutige Wettbewerbsvorteile und Marktpositionen eventuell morgen keine Rolle mehr spielen und Unternehmen zukünftig nur eine Chance haben, wenn sie sich der digitalen Transformation anschließen. Unter der Überschrift „Adapt or die erhält man einen schnellen Einstieg in die Thematik der digitalen Transformation anhand des Buches „Moneyball". Anschließend wird erläutert, warum es sich bei der Digitalisierung weniger um eine digitale Revolution als vielmehr um eine digitale Evolution handelt. Dabei wird auch auf die Bedeutung der Daten eingegangen, welche anhand einiger Fallbeispiele erläutert wird. Darauf folgend wird die Disruption anhand ihrer drei Phasen beschrieben: 1. Invention, 2. Innovation 3. Transformation; diese wiederum werden mit den fünf Phasen der Unternehmenskrisen in Zusammenhang gebracht. Den ersten Teil des Betrags abschließend werden fünf Wege in den Misserfolg dargestellt. Im zweiten Teil des Beitrags wird herausgearbeitet, warum es keine sicheren Häfen vor Disruption mehr geben wird und wie sich damit umgehen lässt. Wie sich Disruption als Chance wahrnehmen lässt, wird in folgenden fünf Punkten dargestellt: 1. Change Leadership, 2. Technologische Innovation, 3. Innovation der Geschäftsmodelle, 4. Evolution interner Prozesse, 5. 100 % Customer-centric agieren.

    Ibrahim Evsan, der Gründer von Connected Leadership und gefragter Keynote Speaker, zeigt in seinem Beitrag „Die Digitale Transformation in all ihren Facetten anpacken auf, dass die digitale Transformation vielfältige Aufgaben für Führungskräfte mit sich bringt. Er hebt hervor, dass Unternehmen sich darüber klar werden müssen, ob sie sich diesen Aufgaben wirklich stellen und welche Motivation sie durch die digitale Transformation tragen kann, bzw. welche Hindernisse hierbei voraussichtlich auf sie zukommen. Zunächst zeigt der Autor auf, dass es einer digitalen Verantwortung bedarf. Diese betrifft zunächst Führungskräfte („Kapitäne). Wie diese mit den steigenden Anforderungen umgehen könnten, wird andererseits aufgezeigt, indem illustriert wird, wie ggf. künstliche Intelligenz dem Manager bei dessen Aufgaben helfen könnte. Anschließend beschreibt der Autor den sich in der digitalen Transformation ändernden Umgang mit Fachwissen, d. h. der sich neu bildenden digitalen Know-how-Kultur, und analysiert deren Einflüsse und Auswirkungen. Im nächsten Abschnitt, digitale Service-Kultur, wird ausgearbeitet, dass sich vieles ändern wird, aber eines nicht: der Kunde muss im Mittelpunkt bleiben. Weiter wird kurz auf den Wert der Daten und den Datenschutz eingegangen. Schließlich wird anhand von New Work auf die sich mit der Digitalisierung herausbildenden neuen Arbeitsweisen eingegangen. Der Autor legt hierbei dar, warum es neuer Konzepte für das Arbeiten in einer digitalen Kultur bedarf und wie sich diese etablieren lassen. In einem kurzen Abschnitt zu Produkten als Service und digitalen Businessprozessen wird illustriert, wie sich bereits anhand der Prozessautomatisierung das hohe Effizienzpotenzial der Digitalisierung verdeutlichen lässt. Mit dem Verweis darauf, dass Stillstand Rückschritt ist, wird kurz auf Innovationsmanagement und einige agile Methoden als Basisbausteine für eine Weiterentwicklung eingegangen. Der Beitrag schließt mit persönlichen Konsequenzen der Digitalisierung für Manager. Anhand von Connected Leadership wird die Wichtigkeit einer digitalen Vernetzung erläutert, anhand von Personal Branding & Social Media wird dafür sensibilisiert, dass jeder Mensch eine digitale „Spur" hinterlässt.

    Der Beitrag „Multilingual Online Content – wie man internationale Webseiten gestaltet und verwaltet" von Prof. Dr. Verena Jung von der AKAD University sensibilisiert für die sprachlichen Feinheiten einer internationalen Webseite und zeigt zugleich die Möglichkeiten und Aufgaben bei deren Gestaltung und Verwaltung auf. In der Einleitung wird kurz dargelegt, wie wichtig eine global zugängliche Internetpräsenz ist. Weiter werden vier Aspekte aufgezeigt, welche die Grundlage zur Entscheidung im Aufbau und der Pflege einer internationalen Internetpräsenz darstellen. Im nächsten Kapitel, Kundenkreis und Produkte, wird anhand von Fallbeispielen eine praktische Herangehensweise erarbeitet, welche den Aufbau und die Pflege einer solchen Präsenz ermöglicht. Daneben wird auch aufgezeigt, wie sich Interkulturalität und Internationalität auf die Informationsgestaltung auswirken. Hierbei werden vier Aspekte aufgezeigt, welche bei der internationalen Informationsgestaltung zu beachten sind. Das erarbeitete Know-how wird anhand von tabellarischen Checklisten komprimiert zusammengefasst. In einem zweiten Teil des Beitrages geht es zunächst um die Wiederverwendbarkeit der Daten (Translation Memorys). Hier wird erarbeitet, welche Punkte Beachtung finden sollten, um die Pflege der Internetpräsenz möglichst übersichtlich und im Aufwand gering zu halten. In Bezug auf die Fragestellung des Einpflegens und Wartens der Daten wird in Kürze und anhand diverser Abbildungen die Wichtigkeit eines Content-Management-Systems beschrieben. Abschließend erfolgen ein Fazit und eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

    Teil zwei dieses Buches wird durch den Beitrag „Digitale Transformation des Studiums: Eine empirische Erhebung zu den Erwartungen der Studierenden einer privaten Hochschule abgeschlossen, welcher eine empirische Erhebung von Prof. Dr. Marianne Blumentritt, Prof. Dr. Daniel Markgraf, Prof. Dr. Torsten Olderog und Prof. Dr. Doreen Schwinger von der AKAD University beinhaltet. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen der Fernstudent und seine Erwartungen im Transformationsprozess sowie die Feinheiten eines digitalen Studienmodells. Hierbei werden sowohl verschiedene Formen des Kommunikationsaustausches zwischen Lehrenden und Lernenden als auch notwendige Betreuungs- und Unterstützungsangebote untersucht. Einleitend werden zunächst Unterschiede eines Fernstudiums gegenüber einem Präsenzstudium herausgearbeitet. Am Beispiel der AKAD University wird die Entwicklung vom traditionellen zum digitalisierten Studienmodell aufgezeigt. Daraufhin wird das Untersuchungsdesign der empirischen Erhebung erläutert. Nachfolgend befassen sich die Autoren mit der Auswertung der empirischen Erhebung. Unter anderem wurde die Einstellung zur Digitalität, d. h. die spontanen Assoziationen zum Begriff „digital, grundsätzliche Ziele und Erwartungen der Studierenden (an ein Fernstudium), die Bewertung spezifischer Studienangebote, vom Studienbrief über diverse andere Angebote bis hin zu den Präsenzseminaren, abgefragt. Ferner wurden die Kommunikationspräferenz, d. h. wie die Befragten am liebsten mit der Fernhochschule in Kontakt treten, sowie die gewünschte Unterstützung durch die Hochschule und die Bereitschaft zum Engagement an der Hochschule durch die Studierenden abgefragt. In der Zusammenfassung, welche die Ergebnisse der empirischen Erhebung prägnant auf die Kernpunkte kondensiert, kommt in erster Linie der Wunsch der Studierenden zum Ausdruck, ihr Studium so frei als möglich und soweit als möglich zeitlich, örtlich und in Bezug auf eine Interaktion selbst steuern zu können sowie der sich bereits andeutende Wunsch danach, auf die Lernmittel im Sinne einer Customer-Co-Creation einwirken zu können.

    Im dritten Teil beschäftigt sich der vorliegende Band mit durch die Digitalisierung induzierten sozialen Entwicklungen, d. h. damit, wie die Digitalisierung auf soziale Entwicklungen einwirkt und diese umprägt.

    Bereits zu Beginn seines den dritten Teil des Buches einleitenden Beitrags „Digitales Soziales oder soziales Digitales? bringt Börries Hornemann, der Herausgeber des Buches „Sozialrevolution, seinen Standpunkt zu den sozialen Auswirkungen der digitalen Transformation auf den Punkt, indem er diese als den radikalsten Umbruch der Menschheitsgeschichte einordnet. Nachweise erbringt der Autor in Form einer historischen Einordnung und strukturierten Aufarbeitung der sozialen Veränderungen durch die digitale Revolution. Zu diesem Zweck geht der Autor zunächst auf historisch bedeutende Umbrüche ein, angefangen mit der Zeit vor ca. 13.000 Jahren, in der man noch dem Zug der Tiere folgte, über die industrielle Revolution bis hin zu dem aktuell anstehenden Umbruch. Hierbei wird herausgestellt, dass die Überlegenheit des Industrieprinzips an seine Grenzen komme, wenn es um Individuelles, Soziales oder Natürliches geht. Anschließend arbeitet der Autor heraus, dass es im digitalen Alltag nicht darum gehe, das Verhältnis zu Wahrheit, Arbeit, Gemeinschaft und Profit zu ändern, denn das Online-Weltwissen bringe einen der Wahrheit nicht näher. Vielmehr, so zeigt der Autor auf, komme es auf das individuelle Verständnis des einzelnen Menschen an. Auch im Bereich der Arbeit wird aufgezeigt, wie sich das soziale Verhalten und die Arbeitsweisen ändern. Dies beeinflusst letztlich auch die Gemeinschaft von Menschen, welche diverse Umbrüche erlebt hat. Hierbei bilanziert der Autor, dass das neue Normal dasjenige sei, was früher von der Norm abwich. Dies sei nicht zuletzt auch in Bezug auf den Lebensstandard zu spüren. Vieles, was früher Königen vorbehalten war, sei heute im letzten Dorf bereits Standard. So benutzten Schüler wie Milliardär häufig dasselbe Smartphone-Modell. Abschließend gibt der Autor einen Ausblick auf die hohe Rechnerleistung, die daraus resultierenden Möglichkeiten, sowie auf die soziale Veränderung durch neue technische Möglichkeiten, wie beispielsweise Social Media oder auch Blockchain.

    Prof. Dr. Markus Grottke, Prorektor für Forschung und Innovation an der AKAD University, stellt in seinem Beitrag „Was ist der Mensch im digitalen Zeitalter und was können private Hochschulen zu seiner Entfaltung beitragen?" den Menschen in den Mittelpunkt der digitalen Transformation. Nach einer historisch-philosophischen Rückschau wird analysiert, welche Wirkungen sich auf den Menschen durch die digitale Transformation abzeichnen, und was insbesondere private Hochschulen zur Entfaltung von Menschen in Zukunft leisten können. In einer ideengeschichtlichen und anthropologischen Rückschau stellt der Autor die digitale Transformation zunächst in den Kontext griechischer Denkschulen. Hierbei hält er fest, dass in der Literatur bisher der thematische Fokus überwiegend auf den technologischen Aspekten dieser Revolution liege. Aus Sicht von Bildungsinstitutionen sei jedoch wesentlich bedeutsamer, die Wirkungen der digitalen Transformation auf den Menschen zu erarbeiten, da diese zu bilden seien, nicht die Technologie. Darum legt der Autor einen kurzen Abriss ideengeschichtlicher Entwürfe an Wendepunkten der Menschheitsgeschichte vor und bildet einen theoretischen Bezugsrahmen, angefangen bei Platon und Aristoteles über Immanuel Kant bis hin zu Karl Jaspers. Auf dieser Basis erläutert er, welche Rolle Bildung in diesen verschiedenen historischen Verortungen spielte. Anschließend wird die Frage geklärt: Was bedeutet die Digitalisierung für den Menschen? Hierbei wird zunächst die Leistungsfähigkeit künstlicher Intelligenz an drei allgemein verständlichen Beispielen illustriert, um dann hervorzuheben, dass es für den Menschen nun darauf ankomme, sich neue eigene, bislang vernachlässigte Ressourcen zu erschließen. Es wird dargestellt, warum die eigentlichen, das Menschsein bereichernden Aktivitäten von Menschen durch die Digitalisierung nicht tangiert sind. Eine Klammer um Ideengeschichte und digitale Wirkungen bildend,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1