Verbraucherrechte beim Onlineshopping: Juristische Fallstricke erkennen und vermeiden
Von Michael Rohrlich
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Buchvorschau
Verbraucherrechte beim Onlineshopping - Michael Rohrlich
sollten.
1.1 Diese Voraussetzungen müssen seriöse Shops erfüllen
Deutsche Betreiber eines Onlineshops müssen jedenfalls gegenüber Ihnen als privatem Kunden folgende Pflichtinformationen bereitstellen:
Impressum: Im Impressum einer Website finden Sie die verantwortliche Person für den Webshop inklusive Anschrift und Kontaktdaten sowie oftmals noch weitere wertvolle Informationen (z. B. einen Hinweis auf die Öffnungszeiten oder die Servicehotline).
Datenschutzerklärung: Der Shopbetreiber muss Sie als Kunden im Rahmen einer Datenschutzerklärung darüber informieren, welche Daten erhoben werden, wozu diese genutzt werden, ob sie gegebenenfalls an Dritte übertragen werden, wie es in puncto IT-Sicherheit aussieht etc.
Widerrufsrecht: Als Privatperson steht Ihnen beim Onlineshopping ein Widerrufsrecht zu, über das Sie der Händler form- und fristgerecht informieren muss. Zudem muss er Ihnen ein Musterwiderrufsformular bereitstellen.
Bestellablauf: Die einzelnen Schritte des Bestellprozesses müssen nachvollziehbar gestaltet werden, damit Sie jederzeit wissen, an welcher Stelle Sie sich befinden und vor allem wann bzw. wodurch Sie ein verbindliches Kaufangebot abgeben. Außerdem müssen Sie z. B. die Anzahl der einzelnen Waren verändern oder bestimmte Produkte wieder aus dem Warenkorb entfernen können.
Bestellbutton: Der Button, auf den Sie zum Absenden Ihrer Bestellung klicken müssen, muss eindeutig beschriftet werden, z. B. mit „jetzt kaufen oder „kostenpflichtig bestellen
. Buttontexte, wie etwa „weiter oder „los
, wie sie früher durchaus üblich waren, sind inzwischen tabu.
Vertragsschluss: Es reicht nicht aus, die Gestaltung des Bestellprozesses im Shop benutzerfreundlich zu gestalten. Der Händler muss Sie außerdem auch über die einzelnen Schritte des Bestellablaufs informieren und diese z. B. im Rahmen seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) beschreiben.
Schlichtungsverfahren: Als Verbraucher muss Sie der Onlinehändler auf die Möglichkeit hinweisen, etwaige Streitigkeiten vor einer zuständigen Schlichtungsstelle zu regeln, anstatt direkt vor Gericht gehen zu müssen.
Produktbeschreibungen: Die Produkte in einem Webshop müssen nicht nur exakt und wahrheitsgetreu beschrieben werden. Darüber hinaus gibt es für bestimmte Produkte bzw. Branchen weitergehende Informationspflichten (z. B. für Kosmetika, Medikamente, FSK18-Produkte, Textilien etc.).
Preisangaben: Onlinehändler müssen gegenüber ihren privaten Kunden Endpreise angeben. Es dürfen also z. B. nicht noch die Mehrwertsteuer oder sonstige Aufschläge hinzukommen.
Versandinfos: In einem seriösen Shop dürfen Sie außerdem auch Angaben zur Versanddauer, zu den eventuell dafür anfallenden Kosten sowie zu den verfügbaren Liefergebieten erwarten.
Vertragstext: Sie müssen erfahren, ob der Händler den Vertragstext speichert und falls ja, ob und wie Sie ihn einsehen können.
Bestellbestätigung: Nach Durchführung Ihrer Bestellung müssen Sie vom Shopsystem eine E-Mail mit der Bestätigung über den Eingang Ihrer Bestellung erhalten.
Gewährleistung: Man muss Sie auf Ihre gesetzlichen Gewährleistungsrechte hinweisen.
Zahlungsmethoden: Onlinehändler stellen ihren Kunden normalerweise verschiedene Zahlungsmethoden zur Auswahl bereit. Jedenfalls eine davon muss kostenfrei nutzbar sein, es dürfen für die Nutzung zumindest einer Zahlart keine extra Gebühren anfallen.
Marketing: E-Mail-Werbung dürfen Sie, von einer Ausnahme abgesehen, nur dann bekommen, wenn Sie dazu vorab Ihre Einwilligung erteilt oder sie selbst angefordert haben.
Jugendschutz: Bei bestimmten Waren bzw. Dienstleistungen müssen von Seiten des Händlers die Jugendschutzbestimmungen eingehalten werden, sowohl im Rahmen des Bestellvorgangs als auch bei der Auslieferung der Waren.
Die aufgeführten Punkte müssen sowohl in einem Onlineshop, als auch auf Handelsplattformen, wie Amazon, eBay und Co., Beachtung finden.
Das so genannte Kleingedruckte, also die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), gehören übrigens nicht zum Pflichtprogramm für Webshops. In aller Regel werden diese jedoch bereitgestellt, schon um die essenziellen Informationspflichten gegenüber Verbrauchern erfüllen zu können. Eine gesetzliche Pflicht zur Verwendung von AGB besteht allerdings nicht – und doch haben die allermeisten seriösen Shops solche Regelwerke.
Die oben angesprochenen Punkte gelten für solche Shops, die sich zumindest auch an europäische bzw. deutsche Verbraucher wenden. Da zwar grundsätzlich jeder Webshop weltweit abgerufen werden kann, aber nicht unbedingt auch jeder Händler in jedes Land liefern will, gibt es verschiedene Kriterien, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob sich ein Shop z. B.