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Weiblich, erfolgreich, MINT 2019: Ihr Wegweiser zum Traumjob
Weiblich, erfolgreich, MINT 2019: Ihr Wegweiser zum Traumjob
Weiblich, erfolgreich, MINT 2019: Ihr Wegweiser zum Traumjob
eBook620 Seiten5 Stunden

Weiblich, erfolgreich, MINT 2019: Ihr Wegweiser zum Traumjob

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Über dieses E-Book

"Weiblich, erfolgreich, MINT" ist der erste Ratgeber, der MINT-Frauen einen umfassenden Überblick über ihre Karriereoptionen bietet. Praktikerinnen aus unterschiedlichen Bereichen erklären, was ihre Branche speziell für Frauen zu bieten hat: Welche Einstiegsoptionen gibt es für MINT-Absolventinnen? Wie sieht eine typische Karriere in diesem Wirtschaftszweig aus? Wie gut sind Beruf und Familie vereinbar? Wie frauenfreundlich ist das Arbeitsumfeld? Neben Antworten auf diese Fragen finden Leserinnen in diesem Buch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Branchen und zum Arbeitsmarkt sowie hilfreiche Tipps zu Einstieg, Bewerbung und zur Karriere mit Kindern. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, schildern e-fellows.net-Alumnae ihren persönlichen Werdegang. Das macht diesen Ratgeber zum optimal auf MINT-Studentinnen und –Absolventinnen zugeschnittenen "Wegweiser zum Traumjob".
SpracheDeutsch
Herausgebere-fellows.net
Erscheinungsdatum1. März 2019
ISBN9783946706311
Weiblich, erfolgreich, MINT 2019: Ihr Wegweiser zum Traumjob

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    Buchvorschau

    Weiblich, erfolgreich, MINT 2019 - e-fellows.net

    Im­pres­sum

    Vor­wort

    MINT-Frauen ste­hen fast alle Wirt­schafts­zweige of­fen: Von der Ener­gie­branche bis zur Kon­sum­gü­ter­in­dus­trie, vom Fi­nanz­ge­werbe bis zur Phar­ma­branche bie­ten sich zahl­rei­che Kar­rie­re­chan­cen. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. In An­be­tracht der vie­len Mög­lich­kei­ten ist die Ent­schei­dung für den rich­ti­gen Job eine echte Heraus­for­de­rung.

    Da­mit Sie ei­nen Über­blick über ver­schie­dene Ein­stiegs­op­tio­nen er­hal­ten, ha­ben wir in die­sem Buch In­for­ma­tio­nen zu mehr als 15 Branchen ge­sam­melt, in de­nen MINT-Ab­sol­ven­tin­nen überaus ge­fragt sind. Farbige Rei­ter in den Über­blicks­ar­ti­keln zei­gen an, für wel­che Fach­rich­tun­gen die ein­zel­nen Branchen be­son­ders in­teres­sant sind. Auch die Pra­xis soll nicht zu kurz kom­men; da­her ha­ben wir MINT­le­rin­nen zu ih­rem Wirt­schafts­zweig be­fragt. Sie er­klä­ren un­ter an­de­rem, wor­auf es beim Ein­stieg als M-, I-, N- oder T-Frau in ihre Branche an­kommt, wel­che Jobs für Ab­sol­ven­tin­nen ih­rer Fach­rich­tung in­teres­sant sein könn­ten und wie frau­en­freund­lich es in den je­wei­li­gen Un­ter­neh­men zu­geht.

    Per­sön­li­che Ein­bli­cke bie­ten die Er­fah­rungs­be­richte in Ka­pi­tel 3. Dort er­zäh­len MINT-Frauen von ih­ren nicht im­mer ge­ra­den Le­bens­we­gen: Sie schil­dern, mit wel­chen Stra­te­gien sie sich als ein­zige Frau in ei­ner Män­ner­do­mäne be­haup­ten, wie sie Kind und Kar­riere mit­einan­der ver­ein­ba­ren und wie sie zu ih­rem Traum­job ge­kom­men sind.

    Da­mit Sie op­ti­mal vor­be­rei­tet auf Stel­len­su­che ge­hen, fin­den Sie in Ka­pi­tel 4 In­for­ma­tio­nen rund um Ein­stieg und Kar­riere, zum Bei­spiel, wie Sie frau­en­freund­li­che Un­ter­neh­men er­ken­nen, wor­auf es bei der er­folg­rei­chen Be­wer­bung, beim Netz­wer­ken und bei Ge­halts­ver­hand­lun­gen an­kommt. Mög­li­cher­weise kön­nen Sie die Tipps ja bei ei­nem der Un­ter­neh­men aus­pro­bie­ren, die sich in Ka­pi­tel 6 vor­stel­len.

    Wie bringt man Be­ruf und Fa­mi­lie un­ter ei­nen Hut? Diese Frage treibt viele Frauen um. Ein Pa­tent­re­zept gibt es lei­der nicht, doch in Ka­pi­tel 5 fin­den Sie wert­volle Tipps für den Wie­der­ein­stieg nach der Eltern­zeit und für den All­tag zwi­schen Büro, Baby­brei und Bau­klötz­chen.

    Ich wün­sche Ih­nen viel Spaß beim Le­sen!

    Kris­tina Folz

    e-fel­lows.net

    Gruß­wort

    Liebe Stu­den­tin­nen und Ab­sol­ven­tin­nen,

    der MINT-Be­reich ge­hört zu den wach­sen­den Branchen mit ho­hem Nach­wuchs­kräfte­be­darf. Wer ei­nen Ab­schluss in Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten oder Tech­nik vor­wei­sen kann, hat ent­spre­chend gute Job­aus­sich­ten und kann sich auf ein in­teres­san­tes und viel­sei­ti­ges Be­rufs­le­ben freuen. Das gilt in der Wirt­schaft ebenso wie in Wis­sen­schaft und For­schung. Denn ei­nes steht au­ßer Frage: Die MINT-Fä­cher sind die Ba­sis für Fort­schritt und In­no­va­tion. Ob in der Elek­tro- und Ener­gie­branche, der Luft- und Raum­fahrt, dem Ge­sund­heits­we­sen, der Au­to­mo­bil­branche oder der che­mi­schen In­dus­trie – nur durch die in­no­va­ti­ven Ideen von MINT-Ab­sol­ven­tin­nen und -Ab­sol­ven­ten kön­nen wir die Heraus­for­de­run­gen in die­sen Be­rei­chen meistern und zu­künf­tige Ent­wick­lun­gen po­si­tiv be­ein­flus­sen.

    Be­son­ders er­freu­lich ist, dass im­mer mehr Frauen ein in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­ches oder ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­ches Stu­dium auf­neh­men und er­folg­reich ab­schlie­ßen. Diese gut aus­ge­bil­de­ten jun­gen Frauen brin­gen Viel­falt in die noch über­wie­gend männ­lich ge­präg­ten Tech­nik­spar­ten. Durch die Ein­bin­dung des Blick­win­kels von Frauen ent­ste­hen brei­tere Pro­blem­lö­sungs­an­sätze und neue, krea­tive Ideen, die für die er­folg­rei­che Ent­wick­lung und Ver­mark­tung von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen so­wie die an­ge­wandte For­schung von Be­deu­tung sind. Mehr und mehr Un­ter­neh­men er­ken­nen das Po­ten­zial von Frauen und die Be­deu­tung ge­misch­ter Teams, die nicht nur in­no­va­ti­ver sind, son­dern auch eine grö­ßere Kun­din­nen- und Kun­den­ori­en­tie­rung vor­wei­sen. Ent­spre­chend ist der Wunsch nach weib­li­chen Nach­wuchs­kräf­ten in den letz­ten Jah­ren deut­lich ge­stie­gen. Mit ei­nem Ab­schluss in ei­nem der MINT-Fä­cher ha­ben Sie also beste Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen gu­ten Kar­rie­re­start.

    Da­mit der Ein­stieg ins Be­rufs­le­ben rei­bungs­los funk­tio­niert, ist es wich­tig, sich als zu­künf­tige Be­rufs­ein­stei­ge­rin be­reits im Stu­dium nach mög­li­chen Ar­beit­ge­bern um­zu­se­hen, Prak­tika zu ma­chen und auf Mes­sen und Ver­an­stal­tun­gen erste Kon­takte zu knüp­fen. Be­son­ders ge­fragt sein wer­den in Zu­kunft so­ziale und IT-Kom­pe­ten­zen, denn mit der fort­schrei­ten­den Di­gi­ta­li­sie­rung von Ar­beits­welt und Ge­sell­schaft wird die Not­wen­dig­keit von in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Teams und In­for­ma­tik­kennt­nis­sen noch wei­ter zu­neh­men.

    Wer en­ga­gierte, gut aus­ge­bil­dete Frauen ein­stel­len will, muss auch et­was da­für tun. Das ha­ben viele Un­ter­neh­men be­reits er­kannt und ent­spre­chende Maß­nah­men er­grif­fen. Die gute Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Be­ruf ist dies­be­züg­lich ein ebenso wich­ti­ger Bau­stein wie ge­eig­nete Per­so­nal­ent­wick­lungs­maß­nah­men auf al­len Fach- und Füh­rungs­ebe­nen. Nut­zen Sie als Be­rufs­ein­stei­ge­rin un­be­dingt die Mög­lich­kei­ten, die Ih­nen von­sei­ten der Un­ter­neh­men ge­bo­ten wer­den. Ma­chen Sie auch Ge­brauch von den viel­fäl­ti­gen An­ge­bo­ten, die sich Ih­nen in den bun­des­wei­ten MINT-Netz­wer­ken bie­ten, denn per­sön­li­che Kon­takte sind nach wie vor von be­son­de­rer Be­deu­tung, wenn es um den be­ruf­li­chen Auf­stieg geht. Ich wün­sche Ih­nen für Ih­ren wei­te­ren Kar­rie­re­weg al­les Gute!

    Dr. Ul­rike Struwe

    Kom­pe­tenz­zen­trum Tech­nik-Di­ver­sity-Chan­cen­gleich­heit e. V.

    Die Au­to­rin­nen

    Alex­an­dra As­bach-Nitz­sche, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1981, ar­bei­tet bei der Lo­phius Bio­sci­en­ces GmbH als Se­nior-Ma­na­ge­rin R&D. Be­vor sie zu Lo­phius Bio­sci­en­ces kam, stu­dierte sie Bio­che­mie an der Uni­ver­si­tät Re­gens­burg, wo sie nach ih­rer Pro­mo­tion noch drei­ein­halb Jahre im Fach­be­reich Vi­ro­lo­gie forschte. Zu ih­ren be­ruf­li­chen Auf­ga­ben zählt die Lei­tung ei­nes Ent­wick­lungs­pro­jekts im Be­reich In-vi­tro-Dia­gnos­tika.

    Eli­sa­beth Both­schaf­ter, Dr. rer. nat, Head of Me­tro­logy, In­stru­ment Sys­tems GmbH stu­dierte Phy­sik und In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten in Stutt­gart und Pa­ris (Dop­pel-Di­plom-Pro­gramm „TIME"). Be­vor sie als Grup­pen­lei­te­rin im Be­reich R&D zu In­stru­ment Sys­tems GmbH kam, pro­mo­vierte sie in La­ser- und Ul­tra­kurz­zeit­phy­sik an der TU Mün­chen und forschte als Ma­rie-Cu­rie CO­FUND Fel­low am Paul Scher­rer In­sti­tut.

    Han­nah Bott, Jahr­gang 1992, ist Dok­to­ran­din im Be­reich Cor­po­rate Re­se­arch bei Bosch. Zu­vor stu­dierte sie Me­di­zin­tech­nik in Stutt­gart und Tü­bin­gen so­wie in ei­nem Aus­lands­se­mes­ter an der Uni­ver­sity of Con­nec­ti­cut in den USA. Für ihre Pro­mo­tion ar­bei­tet sie in ei­nem in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Team an der Ent­wick­lung ei­nes Lab-on-a-Chip-Sys­tems zur schnel­len Ana­lyse ge­rings­ter Pro­ben­men­gen im me­di­zi­ni­schen Be­reich.

    Silke Corall, Dr. rer. nat., 1983, ist For­schungs­re­fe­ren­tin an der Uni­ver­si­tät Pa­der­­born. Sie stu­dierte Bio­lo­gie an der Uni Tü­bin­gen, pro­mo­vierte an der Uni Hei­del­berg und ab­sol­vierte eine Wei­ter­bil­dung zur Pro­jekt­ma­nage­ment­fach­frau. Als For­schungs­re­fe­ren­tin be­rät sie Wis­sen­schaft­ler(in­nen) bei der An­trag­stel­lung im Be­reich der na­tio­na­len For­schungs­för­de­rung und un­ter­stützt bei stra­te­gi­schen For­schungs­an­ge­le­gen­hei­ten.

    Ro­sie For­tu­nello stu­dierte Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen/Elek­tri­sche Ener­gie­tech­nik in Aa­chen. Schon wäh­rend ih­res Stu­di­ums ab­sol­vierte sie Prak­tika in der Au­to­mo­bil­branche. Seit 2014 ar­bei­tet sie als Un­ter­neh­mens­be­ra­te­rin in der Au­to­mo­tive-Branche. Sie sam­melte u. a. in Frank­reich Aus­lands­er­fah­rung als Pro­jekt­lei­te­rin und ist Au­to­rin des Bu­ches Un­ter Span­nung – Eine Elek­tro­in­ge­nieu­rin kämpft ge­gen den Wi­der­stand.

    Klara Gieß­ler, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1987, stu­dierte Bio­lo­gie und Bio­me­di­zin in Kai­sers­­lau­tern und Ni­j­me­gen. Mit ei­nem Sti­pen­dium der Helm­holtz Ge­mein­schaft pro­mo­vierte sie am Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trum in Hei­del­berg. Da­nach ar­bei­tete sie als per­sön­li­che Re­fe­ren­tin des Lei­ters am Na­tio­na­len Cen­trum für Tu­mor­er­kran­kun­gen. Seit April 2017 ist sie in ei­ner Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft tä­tig.

    Ka­rin Gör­ner, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1977, ar­bei­tet in der me­di­zi­ni­schen Ab­tei­lung der phar­ma­zeu­ti­schen In­dus­trie. Zu­vor stu­dierte sie Che­mie und sam­melte Er­fah­run­gen in der For­schung und Ent­wick­lung ei­nes Start-up-Un­ter­neh­mens. Zu ih­ren Auf­ga­ben in der phar­ma­zeu­ti­schen In­dus­trie zähl­ten die me­di­zi­ni­sche Au­ßen­dienst­tä­tig­keit als Me­di­cal Sci­en­tist so­wie Ma­nage­ment­auf­ga­ben als Me­di­cal Ma­na­ger im In­nen­dienst.

    Rike Graß, M. Sc., Jahr­gang 1990, ist als Elek­tro­in­ge­nieu­rin bei Key­sight Tech­no­lo­gies tä­tig. Zu­vor stu­dierte sie Elek­tro- und In­for­ma­ti­ons­tech­nik mit Ver­tie­fungs­rich­tung Mi­kro-, Nano- und Op­to­elek­tro­nik am Karls­ru­her In­sti­tut für Tech­no­lo­gie (KIT) und ab­sol­vierte ein Prak­ti­kum bei der Os­ram OLED GmbH. Zu ih­ren ak­tu­el­len Auf­ga­ben zäh­len Pro­dukt­neu­ent­wick­lun­gen in der op­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik.

    Pe­tra Grell-Kun­zin­ger, Ma­gis­tra der Ma­the­ma­tik, ist seit An­fang 2015 für die Ös­ter­rei­chi­sche Post tä­tig. Nach drei Jah­ren Pro­jekt­lei­tung in der Stra­te­gie­ab­tei­lung ist sie ak­tu­ell Lei­te­rin Fi­nan­zen der Post Lo­gis­tik Ser­vices. Da­vor war sie in der Stra­te­gie­ab­tei­lung der Ös­ter­rei­chi­schen Bun­des­bah­nen und bei McK­in­sey als Pro­jekt­lei­te­rin tä­tig. Fünf Jahre lang war sie zu­dem Deal-Team-Head im In­vest­ment Bank­ing.

    Ines Groß­kopf, Dipl.-Soz., Jahr­gang 1968, ar­bei­tet beim Kom­pe­tenz­zen­trum Tech­nik-Di­ver­sity-Chan­cen­gleich­heit e. V. Seit 2000 ist sie im Be­reich Presse- und Öf­fent­lich­keits­ar­beit des Kom­pe­tenz­zen­trums für un­ter­schied­li­che Pro­jekte und Maß­nah­men tä­tig – ak­tu­ell für den Na­tio­na­len Pakt für Frauen in MINT-Be­ru­fen „Komm, mach MINT."

    Iris Hahn, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1963, ist bei der Sie­mens AG tä­tig. An das Stu­dium der Me­tall­for­schung schloss sie eine Pro­mo­tion am Max-Planck-In­sti­tut für Me­tall­for­schung an. Bei Sie­mens durch­lief sie in ei­nem Trainee-Pro­gramm drei Sta­tio­nen im In- und Aus­land, be­vor sie in der Ma­te­ri­al­ent­wick­lung ein­stieg. Heute küm­mert sie sich als Se­nior Key Ex­pert um die Auf­klä­rung kom­ple­xer Scha­dens­fälle.

    Linda Haupt­mann, Dipl.-Ing., Jahr­gang 1992, ar­bei­tet bei der Deut­schen Luft­hansa AG. Zu­vor stu­dierte sie Ver­kehrsin­ge­nieur­we­sen und Lo­gis­tik an der TU Dres­den. Ihre be­ruf­li­che Lauf­bahn be­gann sie im Be­reich Com­pli­ance, Safety und Se­cu­rity der Con­dor Flug­dienst GmbH. 2017 er­folgte dann der Wech­sel zu Luft­hansa In­dus­try So­lu­ti­ons AS GmbH, wo sie als Se­nior Con­sul­tant für Kun­den agile IT-Pro­jekte lei­tete.

    Ju­lia Kern, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1984, ist bei der Ro­bert Bosch GmbH im Ge­schäfts­be­reich Au­to­mo­tive Elec­tro­nics tä­tig. Wäh­rend ih­rer Pro­mo­tion in Phy­sik stieg sie 2013 dort als Ap­pli­ka­ti­ons­in­ge­nieu­rin in der Sen­sor­ent­wick­lung ein. 2017 über­nahm sie im glei­chen Be­reich eine Team­lei­tung im Qua­li­täts­ma­nage­ment. Seit 2016 ist sie Stand­ort­ko­or­di­na­to­rin des Fir­men­netz­werks wo­men@bosch Reut­lin­gen.

    Me­la­nie Klein, M. Sc., Jahr­gang 1990, ist als Pro­jekt­lei­te­rin am Fraun­ho­fer In­sti­tut für Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Au­to­ma­ti­sie­rung IPA tä­tig und pro­mo­viert par­al­lel an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth im Be­reich Fa­ser­ver­bund­werk­stoffe. Zu­vor stu­dierte sie Ma­schi­nen­bau an der TU Mün­chen und der ISAE-Su­paéro (Tou­louse, Frank­reich). Zu ih­ren ak­tu­el­len Auf­ga­ben zählt die Be­ra­tung von In­dus­trie­un­ter­neh­men in der Pro­duk­tion.

    Lara Knap­wost, B. Sc. Jahr­gang 1995, stu­dierte dual Wirt­schafts­in­for­ma­tik an der DHBW Vil­lin­gen-Schwen­nin­gen, be­vor sie zur Al­li­anz Deutschland AG kam. Wäh­rend ih­rer Pra­xispha­sen ar­bei­tete sie für die Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft De­loitte. Zu ih­ren Auf­ga­ben als IT-Prü­fe­rin und Da­ten­ana­lys­tin zäh­len die Prü­fung von IT-Pro­zes­sen, die Kon­zep­tion von Ana­ly­sen so­wie die Ana­lyse von Da­ten zur Prü­fungs­un­ter­stüt­zung.

    Ina La­cker­bauer, M. Sc., Jahr­gang 1989, stieg nach dem Bio­lo­gie­stu­dium als Trainee bei ei­nem Per­so­nal­ver­mitt­ler ein. 2017 wech­selte sie die Branche und machte sich als Be­ra­te­rin bei dem Fi­nanz­dienst­leis­ter FiNUM.Fi­nanz­haus AG in Mün­chen selbst­stän­dig. Hier ist sie für die Aka­de­mi­ker­be­ra­tung im Be­reich Kar­riere und Fi­nan­zen ver­ant­wort­lich und gibt Coa­chings zu Job­ein­stieg und Ge­halts­ver­hand­lung.

    Ni­cole Lud­wig, B. Eng., Jahr­gang 1990, ar­bei­tet bei der No­kia So­lu­ti­ons and Net­works GmbH & Co. KG. Sie stu­dierte Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen Elek­tro­tech­nik an der DHBW Stutt­gart. Als In­te­gra­ti­ons­in­ge­nieu­rin in der op­ti­schen Über­tra­gungs­tech­nik be­glei­tet sie die Pro­dukt­ein­füh­rung von neuen Hard- und Soft­ware­kom­po­nen­ten im Kern­netz von Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­tern.

    Ca­rina Malz­a­cher, B. Sc., ist Mo­dul­be­treue­rin SAP HCM am Kan­tons­spi­tal St. Gal­len. Zu­vor machte sie eine Aus­bil­dung zur In­dus­trie­kauf­frau und stu­dierte In­ter­na­tio­nal Ma­nage­ment for Busi­ness and In­for­ma­tion Tech­no­logy an der DHBW Mann­heim. Die Pra­xispha­sen ab­sol­vierte sie bei Hew­lett Pa­ckard, wo sie nach dem Stu­dium als Tech­ni­cal Con­sul­tant SAP HCM ein­stieg.

    Ju­lie Mer­ten, Dipl.-Math., war als Di­gi­tal Data En­gi­neer bei der Ac­cen­ture Tech­no­logy So­lu­ti­ons GmbH tä­tig. Zu­vor stu­dierte sie Ma­the­ma­tik mit Di­plom­ab­schluss an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg. Zu ih­ren Stu­di­en­schwer­punk­ten zähl­ten ma­the­ma­ti­sche Mo­del­lie­rung und nu­me­ri­sche Si­mu­la­tion, da­her ab­sol­vierte sie meh­rere Pro­gram­mier­prak­tika im Uni­ver­si­täts­re­chen­zen­trum.

    Char­lotte Ne­wia­domsky, Dipl.-Ing. (FH), M. Sc., Jahr­gang 1984, ist wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der Hoch­schule Nie­der­rhein am SWK E² In­sti­tut für Ener­gie­tech­nik und Ener­gie­ma­nage­ment und pro­mo­viert an der BTU Cott­bus-Senf­ten­berg im Fach­ge­biet Ener­gie­wirt­schaft. Zu ih­ren Auf­ga­ben zäh­len u. a. die for­schungs­ori­en­tierte Pro­jekt­be­ar­bei­tung und die Be­treu­ung von Stu­die­ren­den.

    Geor­gia Pa­paio­an­nou, Dr.-Ing., Jahr­gang 1985, ar­bei­tet bei der msg sys­tems ag. Zu­vor pro­mo­vierte sie am Fach­be­reich Elek­tro- und In­for­ma­ti­ons­tech­nik der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Darmstadt. Als Pro­jekt- und Qua­li­täts­ma­na­ge­rin steu­ert sie be­hör­den­über­grei­fende IT-Pro­jekte und be­rät in stra­te­gi­schen Fra­ge­stel­lun­gen in Be­zug auf die Um­set­zung der di­gi­ta­len Trans­for­ma­tion.

    Me­la­nie Pfeuf­fer, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1985, ar­bei­tet als Pa­tent­an­wäl­tin bei Hannke Bitt­ner & Part­ner. Zu­vor stu­dierte sie Phy­sik an den Uni­ver­si­tä­ten Re­gens­burg und Er­lan­gen und fer­tigte ihre Dis­ser­ta­tion über ein Hoch­ener­gie­ex­pe­ri­ment an. Zu ih­ren Auf­ga­ben als Pa­tent­an­wäl­tin zäh­len die Un­ter­stüt­zung bei der Er­wir­kung und Ver­tei­di­gung von Schutz­rech­ten so­wie de­ren Durch­set­zung ge­gen­über Ver­let­zern.

    Kat­rin Preiß, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1983, stu­dierte Ma­the­ma­tik an der RWTH Aa­chen. Nach Ab­schluss ih­rer Dis­ser­ta­tion ar­bei­tete sie im Ri­si­ko­con­trol­ling bei ver­schie­de­nen Pri­vat­banken und sam­melte Er­fah­run­gen in der Con­sul­ting­branche. Ak­tu­ell ver­ant­wor­tet sie bei der Spar­kasse Köln­Bonn die Um­set­zung von re­gu­la­to­ri­schen Neue­run­gen.

    Ma­rie-Fleur Re­vel, Dipl.-In­form., Jahr­gang 1982, lei­tet den Be­reich Pro­duct Lifecy­cle Ma­nage­ment, Pa­ckage Ba­sed So­lu­ti­ons bei Cap­ge­mini. Nach dem In­for­ma­tik­stu­dium stieg sie als Soft­ware­ent­wick­le­rin bei Cap­ge­mini ein und war dort sechs Jahre lang in di­ver­sen Be­rei­chen tä­tig. In den dar­auf­fol­gen­den vier Jah­ren war sie bei BMW als IT-Pro­jekt­lei­te­rin be­schäf­tigt, be­vor sie 2018 in ih­rer neuen Rolle zu Cap­ge­mini zu­rück­kehrte.

    Ju­lia Ries, M. Sc., Jahr­gang 1990, ist Pro­dukt­ex­per­tin bei der Firma Al­con. Zu­vor stu­dierte sie Bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Würz­burg und ab­sol­vierte For­schungs­prak­tika an Uni­ver­si­tä­ten in Groß­bri­tan­nien und den USA so­wie bei Ro­che Dia­gnostics in Deutschland. Nach ih­rem Ab­schluss ar­bei­tete sie für zehn Mo­nate bei Ro­che Dia­gnostics in der Pro­zess­ent­wick­lung und war für ein Jahr Trainee bei der Ab­bott GmbH & Co. KG.

    Gi­anna Ri­vera-Schlott­bohm, Jahr­gang 1982, ist in der Ent­wick­lung der Bosch Rex­roth AG tä­tig. Zu­vor ar­bei­tete sie in der Ent­wick­lung bei Bosch. Sie stu­dierte Prä­zi­si­ons­ma­schi­nen­bau (M. Eng) und Fein­werk­tech­nik auf Di­plom (FH). Ihre Di­plom­ar­beit schrieb sie bei Bosch im Ver­trieb auf den Phil­ip­pi­nen und die Mas­ter-Ar­beit bei Proc­ter & Gam­ble in der Pro­zess­ent­wick­lung.

    Ka­tha­rina Rox, Dr. rer. nat., Jahr­gang 1988, stu­dierte Phar­ma­zie an der WWU Müns­ter, pro­mo­vierte an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des und ist seit 2015 als Phar­ma­ko­lo­gin am Helm­holtz-Zen­trum für In­fek­ti­ons­for­schung in Braun­schweig in der präkli­ni­schen Ent­wick­lung neuer Wirk­stoffe ge­gen In­fek­ti­ons­krank­hei­ten tä­tig.

    Diana Scheidt, M. Sc., ar­bei­tet als Ar­chi­tect Data and MDM bei der KUKA AG. Nach ei­nem Ba­che­lor-Stu­dium in Com­pu­ter Sci­ence ab­sol­vierte sie ein Mas­ter-Stu­dium der In­for­ma­tik und In­for­ma­ti­ons­wirt­schaft mit den Schwer­punk­ten Da­ten­banken und Such­ma­schi­nen. Be­ruf­lich be­schäf­tigt sie sich mit Da­ten, Data Ar­chi­tec­ture und Mas­ter Data Ma­nage­ment.

    Lara Schmitt, M. Sc., Jahr­gang 1989, ist seit Juni 2018 Lei­te­rin des Teams Pro­jekt- & So­lu­tion Ser­vices bei der Go­thaer Sys­tems GmbH. Nach ei­ner Aus­bil­dung zur Bank­kauf­frau stu­dierte sie im Ba­che­lor (FH Köln) und Mas­ter (Uni Wup­per­tal) Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen Elek­tro­tech­nik. Wäh­rend­des­sen ar­bei­tete sie u. a. an der Uni­ver­si­tät und beim Fraun­ho­fer In­sti­tut als Werk­stu­den­tin.

    An­drea Spicht­in­ger, M. Sc., ist seit 2016 bei der Sys­kron GmbH bzw. Sys­kron X GmbH tä­tig. Zu ih­ren Auf­ga­ben zäh­len u. a. der Auf­bau von Cloud- und Ma­chine-Lear­ning-Tech­no­lo­gien in der Ge­trän­ke­ab­füll­in­dus­trie. Zu­vor stu­dierte sie Phy­sik an der Uni­ver­si­tät Re­gens­burg mit Schwer­punkt Nu­me­ri­cal So­lid State Phy­sics. Ne­ben ih­rer Ar­beit als Data Sci­en­tist pro­mo­viert sie an der Uni­ver­si­tät Re­gens­burg im Be­reich Ma­chine Lear­ning.

    Ul­rike Struwe, Dr. rer. soc., ist Di­plom-So­zio­lo­gin. Sie pro­mo­vierte zum Thema Be­rufs­ori­en­tie­rung tech­nisch in­teres­sier­ter Ju­gend­li­cher, ist Ge­schäfts­füh­re­rin des Kom­pe­tenz­zen­trums Tech­nik-Di­ver­sity-Chan­cen­gleich­heit e. V. so­wie Lei­te­rin der Ge­schäfts­stelle des Na­tio­na­len Pak­tes für Frauen in MINT-Be­ru­fen „Komm, mach MINT."

    An­nika Vö­ckel ist Pro­ject Ma­na­ger bei der B. Braun Avi­tum AG. Die Ent­wick­lung in­no­va­ti­ver Me­di­zin­pro­dukte mit in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Teams be­geis­terte sie schon wäh­rend ih­res dua­len Stu­di­ums (M. Sc. Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen). Heute lei­tet sie meh­rere sol­cher in­ter­na­tio­na­len Pro­jekte im Be­reich Akut­dia­lyse. Sie schätzt Viel­falt und den re­gel­mä­ßi­gen Austausch über Be­rufs- und Branchen­gren­zen hin­weg.

    Beate Wal­ter, Dr. rer. nat., ist Me­di­cal & Sci­en­ti­fic Wri­ter bei B.M.Wal­ter Me­di­cal Wri­ting. Nach dem Che­mie­stu­dium mit dem Schwer­punkt Bio­che­mie und der Di­plom­ar­beit in der In­fek­tio­lo­gie folgte die Pro­mo­tion in der Tu­mor- und Zell­bio­lo­gie. Nach ei­ner Wei­ter­bil­dung für die kli­ni­sche For­schung spe­zia­li­sierte sie sich auf Me­di­cal Wri­ting. Da­bei ver­fasst sie Do­ku­mente über kli­ni­sche Stu­dien für di­verse Auf­trag­ge­ber.

    Sa­rina Witt­chen, M. Sc., ar­bei­tet als Se­nior-Ma­na­ge­rin bei In­tero Con­sul­ting, ei­ner auf Busi­ness Ope­ra­ti­ons fo­kus­sier­ten Be­ra­tung. Nach ih­rem Stu­dium der Ma­the­ma­tik an der TU und LMU Mün­chen star­tete sie di­rekt bei In­tero Con­sul­ting. Schwer­punkt­mä­ßig be­rät sie Banken und Ver­si­che­run­gen in den Be­rei­chen IT-Trans­for­ma­tion und IT Cost Ma­nage­ment.

    Da­niela Wolf, Bakk. M. Sc., M. A., M. A., Jahr­gang 1988, be­schäf­tigt sich als Frei­be­ruf­le­rin mit E-Lear­ning und neuen Tech­no­lo­gien und setzt sich mit Lei­den­schaft da­für ein, dass di­gi­tale Tools in Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen an­kom­men. Ihr aka­de­mi­scher Werde­gang zeich­net sich durch Stu­dien in In­for­ma­tik­ma­nage­ment, Wis­sens­ma­nage­ment, E-Edu­ca­tion und In­for­ma­tik­di­dak­tik in Wien, Se­villa und Aix-en-Pro­vence aus.

    Lisa Wulff, B. Eng., Jahr­gang 1993, ar­bei­tet als Flug­ge­rä­te­me­cha­ni­ke­rin bei der ACC Co­lum­bia Jet Ser­vice GmbH. Nach ih­rem Stu­dium der Luft­fahrt­tech­nik/-lo­gis­tik ab­sol­vierte sie eine Aus­bil­dung im Be­reich der Flug­zeug­in­stand­hal­tung. Wäh­rend der Aus­bil­dung lernte sie ver­schie­dene Ab­tei­lun­gen des Un­ter­neh­mens ken­nen und über­nahm Auf­ga­ben in der Su­per­vi­sion, Pro­jekt­pla­nung und Pro­jekt­lei­tung.

    1. Ar­beits­markt und Job­aus­sich­ten für MINT-Frauen

    Ro­sige Aus­sich­ten!? Der Ar­beits­markt für MINT-Ab­sol­ven­tin­nen

    von Dr. Ul­rike Struwe

    Die Di­gi­ta­li­sie­rung und die da­mit ver­bun­de­nen Um­struk­tu­rie­rungs­pro­zesse in Un­ter­neh­men ver­än­dern den Ar­beits­markt – heute und in Zu­kunft. Wer als Glo­bal Player vorne mit­spie­len will, be­nö­tigt her­vor­ra­gend aus­ge­bil­dete Fach­kräfte in MINT-Be­ru­fen, denn ge­rade die tech­ni­sier­ten Ar­beits­be­rei­che sind mit der In­no­va­ti­ons­kraft und dem Wachs­tum deut­scher Un­ter­neh­men eng ver­knüpft.

    So ver­wun­dert es nicht, dass die Er­werbstä­tig­keit von MINT-Aka­de­mi­ke­rin­nen und -Aka­de­mi­kern kon­ti­nu­ier­lich zu­nimmt. Um 14,0 Pro­zent und von 2.366.000 auf rund 2.697.400 ist die Zahl in die­sem Be­rufs­seg­ment al­lein in den Jah­ren zwi­schen 2011 und 2015 an­ge­stie­gen. Er­freu­li­cher­weise pro­fi­tie­ren auch Frauen von dem Auf­wärts­trend: Ihre Teil­habe ist durch ein Plus von 21,8 Pro­zent für die­sen Zeit­raum ge­kenn­zeich­net.

    MINT-Frauen ho­len so­mit auf, und ihr Know-how ist ge­fragt wie nie.¹ Wer heute nach der Schule eine Aus­bil­dung oder ein Stu­dium in ei­nem MINT-Fach be­ginnt, kann in ei­ni­gen Jah­ren gute Chan­cen auf dem Ar­beits­markt er­war­ten. Doch noch im­mer sind es viel zu we­nige Frauen, die sich für na­tur­wis­sen­schaft­li­che und tech­ni­sche Jobs be­geistern. Dies wird spä­tes­tens in der Stu­di­en­ab­schluss­phase sicht­bar.

    Zwar steht es um den aka­de­mi­schen MINT-Nach­wuchs ins­ge­samt po­si­tiv, die Nach­frage nach Aka­de­mi­ke­rin­nen und Aka­de­mi­kern ist, wie ge­sagt, hoch, doch von der MINT-in­teres­sier­ten Schü­le­rin zur Fach­kraft, zur Spe­zia­lis­tin und Ex­per­tin ist es ein wei­ter Weg.

    So gibt es zwar im­mer mehr Hoch­schul­ab­sol­ven­tin­nen und -ab­sol­ven­ten mit MINT-Ab­schlüs­sen – die Ge­samt­an­zahl stieg zwi­schen 2008 und 2017 von rund 102.000 auf 185.000: Das ist ein Plus von 80 Pro­zent. MINT-Ab­sol­ven­tin­nen aber blei­ben im sel­ben Zeit­raum – trotz der po­si­ti­ven Ent­wick­lung – mit nur 74 Pro­zent Zu­wachs hin­ter ih­ren Kom­mi­li­to­nen zu­rück (2008: 32.500; 2017: 56.700). Der Un­ter­schied wirkt ge­ring, doch um den An­teil weib­li­cher Fach­kräfte im Be­rufs­le­ben si­gni­fi­kant zu stei­gern, müss­ten noch deut­lich mehr Frauen ein MINT-Stu­dium ab­schlie­ßen.²

    Ba­che­lor, Mas­ter oder Pro­mo­tion?

    Ein Blick auf die Art der Ab­schlüsse ver­deut­licht die Un­ter­schiede zwi­schen Frauen und Män­nern in den MINT-Stu­di­en­gän­gen. Nach­fol­gend aus­ge­wählt sind die MINT-Fä­cher­grup­pen Ma­the­ma­tik und Na­tur­wis­sen­schaf­ten ei­ner­seits und In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten an­de­rer­seits. Sie un­ter­schei­den sich stark im Hin­blick auf die Ori­en­tie­run­gen von Frauen und Män­nern.

    Ab­schlüsse im MINT-Be­reich 2017 (Quelle: Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt 2018, Fach­se­rie 11 Reihe 4.2 und ei­gene Be­rech­nun­gen)

    Sicht­bar wird: Der Frau­en­an­teil im Be­reich Ma­the­ma­tik/Na­tur­wis­sen­schaf­ten ist re­la­tiv hoch, und zwar bei al­len Ab­schlüs­sen. Bei den weib­li­chen Stu­die­ren­den gibt es ei­nen star­ken Trend zum Lehr­amts­stu­dium, der Frau­en­an­teil bei die­sen Ab­schlüs­sen be­trägt fast 65 Pro­zent. Bei den we­ni­gen Ab­sol­ven­tin­nen der In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten sieht es ten­den­zi­ell ähn­lich aus: Mit 37 Pro­zent ist der Lehr­amts­ab­schluss der am häu­figs­ten an­ge­strebte. Ba­che­lor- und Mas­ter-Ab­schlüsse ma­chen rund drei Vier­tel al­ler im MINT-Be­reich er­wor­be­nen Ab­schlüsse aus und sind da­mit maß­geb­lich für den Ge­samt­frau­en­an­teil ver­ant­wort­lich.

    Schöne neue Ar­beits­welt? MINT-Branchen – von an­ge­sagt bis zu­kunfts­fä­hig

    Im Ge­sund­heits- und So­zi­al­we­sen sind Frauen mit ei­nem An­teil von 82 Pro­zent noch im­mer Spit­zen­rei­ter bei den Be­schäf­ti­gungs­an­tei­len al­ler Branchen des deut­schen Ar­beits­mark­tes.³ Dass dies we­ni­ger den Ta­len­ten von Frauen als ei­nem tra­di­tio­nell ge­präg­ten Be­rufs­wahl­pro­zess ge­schul­det ist, steht au­ßer Frage. Die zu er­war­ten­den er­heb­li­chen Um­struk­tu­rie­run­gen von Branchen und Ar­beits­pro­zes­sen im Zuge der Di­gi­ta­li­sie­rung wer­den die Nach­frage nach Kennt­nis­sen im MINT-Be­reich in den nächsten Jah­ren noch deut­lich ver­stär­ken.

    Doch hilft der Ar­beits­markt 4.0 Frauen, ihre fach­li­chen Po­ten­ziale zu ent­fal­ten? Gibt es glei­che Chan­cen für alle? Wo fin­det sich das fach­li­che Know-how von Frauen in den Be­schäf­ti­gungs­zah­len wie­der? Den zah­len­mä­ßi­gen Un­ter­schie­den von Män­nern und Frauen auf dem Be­wer­bungs­markt bzw. den nied­ri­ge­ren Ab­sol­ven­tin­nen­zah­len nach der MINT-Aus­bil­dungs­phase ste­hen die Ar­beits­plätze in Wirt­schaft und Wis­sen­schaft ge­gen­über. MINT-Be­rufe ver­zeich­nen im April 2018 er­neut ein Re­kord­hoch: 486.600 freie Stel­len in tech­nisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Be­ru­fen ste­hen zur Ver­fü­gung.

    Zu den be­vor­zug­ten Wirt­schafts­zwei­gen für MINT-Ein­stei­ge­rin­nen zäh­len zur­zeit die Au­to­mo­bil­in­dus­trie, ihre Zu­lie­fe­rer und das In­ge­nieur­we­sen. Zu ver­zeich­nen ist laut ak­tu­el­len Be­schäf­ti­gungs­zah­len ebenso ein über­pro­por­tio­na­ler An­stieg von Ar­beits­plät­zen in den Fä­chern Me­di­zin, In­for­ma­tik, Tex­til- und In­ge­nieur­we­sen.

    Die be­liebtes­ten MINT-Be­rufs­fel­der von Frauen (Quelle: Bun­des­agen­tur für Ar­beit: So­zial­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tigte [SvB] am Ar­beits­ort [AO] | Da­ten­stand Sep­tem­ber 2017)

    Über 150.000 Frauen sind in Be­ru­fen aus Ma­schi­nen­bau- und Be­triebs­tech­nik be­schäf­tigt – mit etwa 1,3 Mil­lio­nen Be­schäf­tig­ten ins­ge­samt ei­nes der größ­ten Be­rufs­fel­der. Auch für die Be­rufs­gruppe In­ge­nieur­we­sen stellt sich eine gute Ar­beits­markt­si­tua­tion dar. Die Er­werbstä­tig­keit in die­sem Be­reich ist ins­ge­samt stark ge­stie­gen. Über­durch­schnitt­li­che Va­kanz­zei­ten sind hier als ein In­di­ka­tor für ei­nen Eng­pass zu be­werten. Al­ler­dings kann ak­tu­ell noch nicht von ei­nem ge­ne­rel­len In­ge­nieur­man­gel ge­spro­chen wer­den. Wei­tere Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten wer­den in den Be­rufs­fel­dern Fahr­zeug­tech­nik, Au­to­ma­ti­sie­rungs­tech­nik so­wie in der Me­tall­bau­tech­nik be­nö­tigt. Hier sind Frauen wei­ter­hin stark un­ter­re­prä­sen­tiert. Ein An­stieg des Frau­en­an­teils in in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Fä­chern ist je­doch not­wen­dig, um zu­künf­tig die of­fe­nen Stel­len für In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieure be­set­zen zu kön­nen.

    „In den tech­ni­schen Be­ru­fen zeigt sich ein Ex­per­ten­man­gel in der Fahr­zeug­tech­nik so­wie in der Soft­ware­ent­wick­lung und Pro­gram­mie­rung. Eine Man­gel­si­tua­tion gibt es eben­falls bei Ex­per­ten in der Me­tall­bau- und Schweiß­tech­nik so­wie in der Me­cha­tro­nik und Au­to­ma­ti­sie­rungs­tech­nik. Zu­dem gibt es ei­nen Man­gel an Ex­per­ten im Be­reich Kon­struk­tion und Ge­rä­te­bau."⁵ Die MINT-Ar­beits­kräf­te­lü­cke kann IT-Ex­per­tin­nen und -Ex­per­ten be­son­ders po­si­tiv stim­men: „Der Lü­cken­an­teil der IT-Ex­per­ten­be­rufe an al­len MINT-Ex­per­ten­be­ru­fen ist von 25,9 Pro­zent im April 2011 kon­ti­nu­ier­lich auf 38,1 Pro­zent im April 2017 ge­stie­gen. Die Bin­nen­struk­tur der MINT-(Ex­per­ten-)Ar­beits­kräf­te­lü­cke ist folg­lich in den letz­ten Jah­ren IT-las­tiger ge­wor­den."⁶

    Zu den branchen­be­ding­ten Un­ter­schie­den im Ver­hält­nis von An­ge­bot und Nach­frage an MINT-Frauen kom­men re­gio­nale hinzu: So wer­den Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten für Soft­ware­ent­wick­lung und Pro­gram­mie­rung vor al­lem in Süd­deutschland ge­sucht. In Ba­den-Würt­tem­berg und Bay­ern bei­spiels­weise kön­nen Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten bes­sere Chan­cen für den Be­rufs­ein­stieg er­war­ten als in an­de­ren Bun­des­län­dern. In­teres­sierte kön­nen sich in der Fach­kräf­teen­g­pas­s­ana­lyse der Bun­des­agen­tur für Ar­beit über die be­ste­hen­den Eng­pässe für ein­zelne Be­rufs­fel­der in­for­mie­ren.

    Be­schäf­tig­ten­zah­len und Ar­beits­lo­sen­quote – zwei Bei­spiele

    Of­fene Stel­len so­wie die Ar­beits­lo­sen­zah­len wer­den mo­nat­lich über die Bun­des­agen­tur für Ar­beit ver­öf­fent­licht. Die MINT-Früh­jahrs- und Herbst­re­porte des In­sti­tuts der deut­schen Wirt­schaft Köln lie­fern zu­dem ei­nen gu­ten Über­blick für alle, die ent­spre­chende In­for­ma­tio­nen su­chen. Nach­fol­gend ein bei­spiel­haf­ter Über­blick über die Zah­len der so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tig­ten Frauen und Män­ner so­wie die Ar­beits­lo­sen­quo­ten in den Be­rufs­be­rei­chen In­for­ma­tik und In­ge­nieur­wis­sen­schaf­ten.

    So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tigte im ITK-Be­reich (Quelle: In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung: Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik [2013–2017])

    So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tigte In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieure (Quelle: In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung, Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik [2013–2017])

    Ar­beits­lo­sen­quo­ten im ITK-Be­reich (Quelle: In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung: Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik [2013–2017])

    Ar­beits­lo­sen­quo­ten im In­ge­nieur­we­sen (Quelle: In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung, Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik [2013–2017])

    Diese Gra­fi­ken ver­deut­li­chen, dass der Frau­en­an­teil un­ter den so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Be­schäf­tig­ten so­wohl in der IT-Branche als auch in den in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Be­rufs­fel­dern deut­lich un­ter dem der Män­ner liegt. Dem­ge­gen­über zei­gen sich für die Chan­cen auf dem Ar­beits­markt ganz an­dere Be­funde. In der IT-Branche ist die Ar­beits­lo­sen­quote der Frauen seit Jah­ren un­ter der der Män­ner und sinkt ten­den­zi­ell leicht. In in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Be­ru­fen liegt die Ar­beits­lo­sen­quote mit ca. 0,5 Pro­zent über der der Män­ner, aber im­mer noch deut­lich un­ter der Ar­beits­lo­sen­quote über alle Be­rufe ge­se­hen, die für April 2017 bei 6,5 Pro­zent liegt.

    MINT-Be­rufs­seg­mente: Ar­beits­markt und Ent­loh­nung (Quelle: In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung: Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik [2013–2017])

    Im kon­trast­rei­chen Ver­gleich zweier Be­rufs­seg­mente – Tech­nik bzw. IT- und na­tur­wis­sen­schaft­li­che Dienst­leis­tun­gen ge­gen­über per­so­nen­be­zo­ge­nen Dienst­leis­tun­gen – ste­hen Ers­tere deut­lich bes­ser da, was so­wohl den mo­nat­li­chen Ver­dienst all­ge­mein als auch das Ge­halt von Frauen an­geht. Glei­ches gilt bei der Ar­beits­lo­sen­quote. Das be­deu­tet ins­ge­samt: bes­sere Per­spek­ti­ven.

    Es liegt auf der Hand, dass der An­satz ge­för­dert wer­den sollte, das Be­rufs­wahl­­spek­trum von Mäd­chen und Frauen zu er­wei­tern. Noch ist nicht al­les ro­sig, denn es ist na­tür­lich eine große ge­sell­schafts­po­li­ti­sche Auf­gabe, die ge­schlech­ter­be­dingte Lohn­lü­cke, den so­ge­nann­ten Gen­der Pay Gap auf­zu­he­ben. Das Thema Ver­dienst steht im­mer wie­der zur Dis­kus­sion und ist für Aka­de­mi­ke­rin­nen durch­aus re­le­vant.

    „Auch bei der Ent­wick­lung der Löhne spie­gelt sich die in den ver­gan­ge­nen Jah­ren hohe Nach­frage nach MINT-Aka­de­mi­kern wi­der. So stieg der durch­schnitt­li­che Brutto­mo­nats­lohn voll­zeit­er­werbstä­ti­ger MINT-Aka­de­mi­ker von 3.600 Euro im Jahr 2000 über 4.500 Euro im Jahr 2005 auf 5.400 Euro im Jahr 2016 deut­lich dy­na­mi­scher an, als der ent­spre­chende Lohn von al­len Aka­de­mi­kern in Voll­zeit, der von 3.700 Euro im Jahr 2000 über 4.200 Euro im Jahr 2005 auf 5.000 Euro im Jahr 2016 zu­nahm."

    Der Un­ter­schied in der Ent­loh­nung von Frauen und Män­nern zeigt gleich­falls in den MINT-Be­ru­fen eine vor­teil­haf­tere Si­tua­tion als über alle Be­rufe ge­se­hen: Mit zehn Pro­zent fällt der Gen­der Pay Gap in den MINT-Be­ru­fen deut­lich ge­rin­ger aus als der vom Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt aus­ge­wie­sene Un­ter­schied von 21 Pro­zent be­zo­gen auf alle Be­rufe.

    MINT-Frauen stär­ken

    Die Zu­kunfts­aus­sich­ten für MINT-Frauen, auch de­rer, die sich der­zeit noch im Stu­dium be­fin­den, sind viel­ver­spre­chend. Da­mit sich im­mer mehr Frauen von MINT-Be­rufs­fel­dern an­ge­spro­chen füh­len, sind je­doch deut­li­che Ver­bes­se­run­gen in der Aus­ge­stal­tung des Ar­beits­mark­tes so­wie in den Rah­men­be­din­gun­gen der Un­ter­neh­men not­wen­dig. Der im­mer noch zu ge­ringe Frau­en­an­teil auf dem MINT-Ar­beits­markt weist dar­auf hin, dass das durch Frauen zur Ver­fü­gung ste­hende Po­ten­zial nicht aus­rei­chend genutzt wird. Da­mit wer­den be­deu­tende Po­ten­ziale ver­schenkt, auf die ein in­no­va­ti­ons­ba­sier­tes Land in be­son­de­rem Maße an­ge­wie­sen ist. Nicht nur vor dem Hin­ter­grund der Di­gi­ta­li­sie­rung kann es sich Deutschland nicht leis­ten, auf das Leis­tungs­ver­mö­gen der MINT-Ab­sol­ven­tin­nen zu ver­zich­ten.

    „Die He­te­ro­ge­ni­tät ei­ner Gruppe hin­sicht­lich Ge­schlecht, eth­ni­scher Zu­ge­hö­rig­keit, Al­ter, Re­li­gion, Her­kunft und die da­mit ver­bun­de­nen un­ter­schied­li­chen Le­bens­er­fah­run­gen und In­for­ma­tio­nen der Ein­zel­nen kön­nen dazu bei­tra­gen, un­ter­schied­li­che Per­spek­ti­ven und Ideen ein­zu­brin­gen und so neue Pro­blem­lö­sun­gen zu fin­den. [...] Das Zu­sam­men­spiel un­ter­schied­li­cher Kennt­nisse und Qua­li­fi­ka­tio­nen, Er­fah­run­gen und Skill Sets för­dert Krea­ti­vi­tät und In­no­va­tion so­wohl bei Pro­zes­sen als auch bei Pro­duk­ten. Au­ßer­dem trägt es dazu bei, dass die ver­schie­de­nen Kun­den­grup­pen und ihre An­for­de­run­gen an Pro­dukte bes­ser ein­ge­schätzt wer­den kön­nen und die Un­ter­neh­mens­stra­te­gie bes­ser dar­auf aus­ge­rich­tet wer­den kann."¹⁰

    Frauen ge­stal­ten Zu­kunft (mit)

    Vor dem Hin­ter­grund, dass mehr als die Hälfte al­ler Neu­pro­dukt­ein­füh­run­gen nicht die Er­war­tun­gen der po­ten­zi­el­len Käu­fe­rin­nen und Käu­fer er­füllt und wie­der vom Markt genom­men wird,¹¹ ist es un­er­läss­lich, eine Per­spek­ti­ven­viel­falt in den Ent­wick­lungs- und Pro­duk­ti­ons­pro­zess auf­zu­neh­men. Die Ein­brin­gung der Qua­li­fi­ka­tion der Frauen in die MINT-Branche ist ein Weg, diese Viel­falt zu er­rei­chen. Das er­for­dert ei­nen deut­li­chen Ein­stel­lungs­wan­del in der Aus­bil­dungs- und Über­gangs­phase. Alle Akteu­rin­nen und Akteure sind auf­ge­for­dert, die­sen mit­zu­ge­stal­ten: mit ei­ner kla­ren Po­si­tio­nie­rung zur Frage der eig­nungs- und nei­gungs­ori­en­tier­ten Be­rufs­wahl.

    Aber auch die Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer, die mit ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tem Han­deln ihre in­ter­nen Struk­tu­ren den mo­der­nen Be­dürf­nis­sen von Män­nern und Frauen in al­len Le­bens­la­gen an­pas­sen, sind ge­fragt und kön­nen nur ge­win­nen. Vers­tärkte Maß­nah­men zur Schaf­fung ei­ner Will­kom­mens­kul­tur für Frauen in MINT-Be­rei­chen ge­hö­ren ebenso dazu wie die För­de­rung fa­mi­li­en­freund­li­cher Ar­beits­be­din­gun­gen für Män­ner und Frauen. Bei­des ist ein Er­folg ver­spre­chen­der An­fang.


    1 Vgl. In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft: MINT-Früh­jahrs­re­port 2018.

    2 Vgl. Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt 2018, Fach­se­rie 11 Reihe 4.2: Prü­fun­gen an Hoch­schu­len 2017 und ei­gene Be­rech­nun­gen.

    3 Vgl. In­sti­tut für Ar­beits­markt- und Be­rufs­for­schung: Be­rufe im Spie­gel der Sta­tis­tik, on­line un­ter: http://bisds.iab.de, ab­ge­ru­fen am 3.9.2018.

    4 Vgl. Bun­des­agen­tur für Ar­beit: Blick­punkt Ar­beits­markt Juli 2017/Aka­de­mi­ke­rin­nen und Aka­de­mi­ker; In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft: MINT-Früh­jahrs­re­port 2017.

    5 In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft: MINT-Früh­jahrs­re­port 2017, S. 8.

    6 Ebenda, S. 7.

    7 Vgl. Bun­des­agen­tur für Ar­beit: Blick­punkt Ar­beits­markt | Fach­kräf­teen­g­pas­s­ana­lyse Juni 2018.

    8 In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft: MINT-Früh­jahrs­re­port 2018, S. 22.

    9 Vgl. https://www.de­sta­tis.de/DE/Pres­se­Ser­vice/Presse/Pres­se­mittei­lun­gen/2018/03/PD18_099_621.html, ab­ge­ru­fen am 1.10.2018.

    10 Ex­per­ten­kom­mis­sion For­schung und In­no­va­tion (Hrsg.): Gut­ach­ten zu For­schung, In­no­va­tion und tech­no­lo­gi­scher Leis­tungs­fä­hig­keit Deutschlands 2014, Ber­lin.

    11 Vgl. Ralf Reich­wald; Frank Pil­ler (2005): Open In­no­va­tion: Kun­den als Part­ner des In­no­va­ti­ons­pro­zes­ses, Mün­chen. Fraun­ho­fer-Ge­sell­schaft (Hrsg.) (o. J.): Be­darfs­ge­rechte Lö­sun­gen für Nut­ze­rin­nen und Nut­zer. Gen­der-As­pekte in der For­schung, Mün­chen.

    Frauen in MINT-Be­ru­fen – drin­gend ge­sucht

    von Ines Groß­kopf

    MINT-Ab­sol­ven­tin­nen ha­ben beste Aus­sich­ten auf ei­nen Ar­beits­platz. Laut In­sti­tut der deut­schen Wirt­schaft wa­ren Ende April 2018 im MINT-Be­reich ins­ge­samt 486.600 Stel­len un­be­setzt, so viele wie nie zu­vor.¹² Be­son­ders in der In­for­ma­tik – fast 40 Pro­zent al­ler aka­de­mi­schen Fach­kräfte wer­den mitt­ler­weile für den IT-Be­reich ge­sucht – und in den tech­ni­schen Be­rufs­fel­dern ist die Nach­frage nach Fach­per­so­nal groß. Die­ser Trend wird al­ler Vor­aus­sicht nach auch noch lange an­dau­ern, denn die Di­gi­ta­li­sie­rung und die Ent­wick­lun­gen im Rah­men der In­dus­trie 4.0 wer­den wei­ter vor­an­schrei­ten.

    Vor die­sem Hin­ter­grund bil­den sich neue Tä­tig­keits­fel­der, in de­nen tech­ni­sches Wis­sen und ein Ver­ständ­nis für die Funk­ti­ons­weise di­gi­ta­ler Tech­no­lo­gien ge­fragt sind. Auch für Ma­the­ma­ti­ke­rin­nen und Na­tur­wis­sen­schaft­le­rin­nen sind die Job­aus­sich­ten gut. Un­ter­neh­men schät­zen es, dass Ab­sol­ven­tin­nen die­ser Fä­cher in ver­schie­de­nen Branchen ein­setz­bar sind und sich schnell ein­ar­bei­ten kön­nen. Al­ler­dings wird häu­fig auch er­war­tet, dass eine Be­wer­be­rin oder ein Be­wer­ber be­reits ein ho­hes Maß an in­ter­dis­zi­pli­nä­rem Wis­sen mit­bringt. Be­son­ders die Kom­bi­na­tion von Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik er­öff­net in­teres­sante Job­per­spek­ti­ven, bei­spiels­weise in der Um­welt­tech­nik, der Bio­tech­no­lo­gie oder den Ma­te­ri­al­wis­sen­schaf­ten. Ins­ge­samt ge­lingt MINT-Ab­sol­ven­tin­nen und -Ab­sol­ven­ten der Job­ein­stieg so gut wie kaum ei­ner an­de­ren Aka­de­mi­ker­gruppe.

    Frau­en­an­teil in MINT-Fä­chern

    Er­freu­lich ist, dass sich die Zahl der Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen und Stu­di­en­an­fän­ger in den MINT-Fä­chern in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich er­höht hat: von 195.300 im Jahr 2008 um fast 80 Pro­zent auf 351.400 im Jahr 2017. Ma­the­ma­tik, In­for­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik sind da­mit die Fä­cher­gruppe mit dem größ­ten An­teil an Stu­die­ren­den im ers­ten Fach­se­mes­ter: Über 40 Pro­zent al­ler Stu­di­en­an­fän­ge­rin­nen und -an­fän­ger wa­ren

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