Wäller Weisheiten: Wie Opa die Welt sieht
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Über dieses E-Book
Thorsten Ferdinand
Thorsten Ferdinand (Jahrgang 1978) aus Untershausen lebte in der Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern unter einem Dach. Nach dem Studium wohnte der Journalist mehrere Jahre erneut im Haus seines Opas. In dieser Zeit entstand die Idee für eine Kolumne über die gemeinsamen Erlebnisse.
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Buchvorschau
Wäller Weisheiten - Thorsten Ferdinand
Inhaltsverzeichnis
Baupfusch nach dem Krieg
Der moderne Landstreicher klaut Reifen
Pädagogik aus dem Handgelenk*
Lumpenkrämer handeln nicht mit Uhren
Nackenschläge gegen die Sucht
Altes Geld für neue Waren*
Winter gehört im Westerwald dazu
Feldpost für Westerburger Wölfe
Flotter Stuhlgang auf dem Beifahrersitz
Echte Wertarbeit aus Balkonien*
Trotz Ohrenschmerzen nicht zum Veterinär
Blaumann im Stile eines Schweizer Käse
Ungenießbarer Reis aus Amerika
Unnötige Ausgaben für Waldarbeiter
Von der Rentenkasse frühzeitig abgehakt
Pünktlicher Eintopf geht durch den Magen*
Zwischen Spaßmachern und ganz viel Unsinn
Ruhestand statt ständigem Ärger
Die Gabi mit dem runden Kopf
Kein Stimmrecht für die Gattin
Wenn Mondbälle bis nach Charkow fliegen
Ein Opa braucht keine Geschenke
Nur im Winter Zeit für Ersatzteile
Schädlinge direkt aus der Hölle
Brandmeister spart sogar Sauerstoff
Von kostbarem Nass und altem Brot*
Extravagante Wünsche von dicken Bauern
Eine Peitsche für Geißbock Gabi
Sonntags trägt Opa feinen Zwirn
Für die Kutschfahrt herausgeputzt*
Als man noch in Mundart mobbte
Ein Glotzkasten für junge Leute
Knaddelpidder auf dem Weg zur Ökumene
Im Strohsack unter die Birke*
Am Geburtstag bloß nicht übertreiben
Frecher Rotwein aus dem Rettungspaket*
Wie ein Mannskerl zum Lapparsch wird
Echte Arbeiter brauchen kein Navigationsgerät*
Katzen-Schmierseife aus dem Rasenmäher
Als in Opas TV nur noch Radio lief
Ein Opa wirft nichts weg
Vom Urlaub im eigenen Garten
Ausweispflicht kann Opa nicht beeindrucken
Ave Maria schlägt amerikanisches Geschrei*
Als Opa fast zum Politiker wurde
Mit neuer Brille aufs Zweirad umgestiegen
Frühlingsbeginn in dicken Wolldecken
Opa-Trick lässt Gauner alt aussehen
Der Stammhalter aus dem Ei*
In unseren Herzen lebt Opa weiter
* bislang unveröffentlichte Geschichte
Zur Erinnerung an
Gottfried Ferdinand
1922-2019
Vorwort
Mehrere Jahre lang haben viele Leser die Geschichten über meinen Opa verfolgt. Die Rückmeldungen reichten von „Unser Opa war genauso bis hin zu „Das hat unser Papa auch immer gesagt
. Opa war offensichtlich in den Augen vieler Menschen ein Westerwälder Original.
Nach seinem Tod im August 2019 wurde ich häufiger gefragt, ob es die Anekdoten irgendwo gesammelt zu lesen gibt. Eine solche Sammlung möchte ich nun mit diesem kleinen Buch präsentieren. Es enthält darüber hinaus einige neue Geschichten, die erst in der Erinnerung an meinen Opa entstanden sind. Diese sind im Inhaltsverzeichnis gekennzeichnet.
Opa war ein bescheidener Mann, der nicht besonders gerne im Mittelpunkt stand. Er sah sich selbst als „aanfache Oarfeter un Boure Jung, dä net estamiert werrn wollt. Anfangs war er deshalb durchaus skeptisch, als ich damit begann, Geschichten über ihn zu veröffentlichen. Mit der Zeit aber änderte er seine Meinung, da er viel Lob und Zuspruch aus seiner Familie und von seinen Freunden erhielt. Irgendwann begann er sogar damit, mich zum Schreiben neuer Geschichten aufzufordern und nachzufragen, wann endlich wieder einmal eine Anekdote von ihm erscheint. Ich gehe deshalb davon aus, dass diese Buchveröffentlichung auch in seinem Sinn wäre. Es war ihm schließlich stets ein Anliegen, der jüngeren Generation etwas von den Erfahrungen der Älteren mitzugeben. „Mah muss och Liehr onnomme
, hätte Opa gesagt. Dieses Buch soll dazu – in unterhaltsamer Form – einen Beitrag leisten.
Baupfusch nach dem Krieg
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war mein Opa gerade einmal 16 Jahre alt und noch weit entfernt von der Mitte seines inzwischen schon sehr langen Lebens.