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100 Jahre Opa - 100 Geschichten: Das Beste aus drei Bänden "Wäller Weisheiten" (plus Wörterbuch)
100 Jahre Opa - 100 Geschichten: Das Beste aus drei Bänden "Wäller Weisheiten" (plus Wörterbuch)
100 Jahre Opa - 100 Geschichten: Das Beste aus drei Bänden "Wäller Weisheiten" (plus Wörterbuch)
eBook154 Seiten1 Stunde

100 Jahre Opa - 100 Geschichten: Das Beste aus drei Bänden "Wäller Weisheiten" (plus Wörterbuch)

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Über dieses E-Book

Dieser Sammelband enthält die besten Kurzgeschichten aus den drei Mundart-Büchern der Reihe "Wäller Weisheiten" über den Westerwälder Opa Gottfried (1922-2019). Darüber hinaus gibt es zehn bisher unveröffentlichte Anekdoten und ein Wörterbuch zum besseren Verständnis des "Unnerschäuser Platts".
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum20. Okt. 2022
ISBN9783756894031
100 Jahre Opa - 100 Geschichten: Das Beste aus drei Bänden "Wäller Weisheiten" (plus Wörterbuch)
Autor

Thorsten Ferdinand

Thorsten Ferdinand (Jahrgang 1978) aus Untershausen lebte in der Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern unter einem Dach. Nach dem Studium wohnte der Journalist mehrere Jahre erneut im Haus seines Opas. In dieser Zeit entstand die Idee für eine Kolumne über die gemeinsamen Erlebnisse.

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    Buchvorschau

    100 Jahre Opa - 100 Geschichten - Thorsten Ferdinand

    Inhaltsverzeichnis

    Wäller Weisheiten

    Baupfusch nach dem Krieg

    Der moderne Landstreicher klaut Reifen

    Lumpenkrämer handeln nicht mit Uhren

    Nackenschläge gegen die Sucht

    Feldpost für Westerburger Wölfe

    Flotter Stuhlgang auf dem Beifahrersitz

    Trotz Ohrenschmerzen nicht zum Veterinär

    Blaumann im Stile eines Schweizer Käse

    Ungenießbarer Reis aus Amerika

    Unnötige Ausgaben für Waldarbeiter

    Zwischen Spaßmachern und ganz viel Unsinn

    Ruhestand statt ständigem Ärger

    Die Gabi mit dem runden Kopf

    Wenn Mondbälle bis nach Charkow fliegen

    Nur im Winter Zeit für Ersatzteile

    Extravagante Wünsche von dicken Bauern

    Sonntags trägt Opa feinen Zwirn

    Für die Kutschfahrt herausgeputzt

    Als man noch in Mundart mobbte

    Ein Glotzkasten für junge Leute

    Knaddelpidder auf dem Weg zur Ökumene

    Frecher Rotwein aus dem Rettungspaket

    Echte Arbeiter brauchen kein Navigationsgerät

    Katzen-Schmierseife aus dem Rasenmäher

    Ausweispflicht kann Opa nicht beeindrucken

    Ave Maria schlägt amerikanisches Geschrei

    Als Opa fast zum Politiker wurde

    Mit neuer Brille aufs Zweirad umgestiegen

    Opa-Trick lässt Gauner alt aussehen

    In unseren Herzen lebt Opa weiter

    Noch mehr Wäller Weisheiten

    Traditionelle Namen für Eingeweihte

    Keine Angst vor Asbest

    Ein Schnitzel aus dem Restaurant

    Butterweiche Weihnachtsplätzchen für die Katz

    Urlaubsreise mit nervöser Blase

    Ein Bonusheft für alle Fälle

    Haare aus grauer Vorzeit

    Süßes aus der Neuen Welt

    Selbstbestätigung in der Zeitung gefunden

    Doppelgängerin ohne Sonderrechte

    Die Gabi aus Fernost

    In Gefangenschaft ein paar Vokabeln gelernt

    Glashäuser für reiche Schuster

    Eine praktisch neuwertige Lampe

    Kein Interesse an Ausflügen in die Region

    Der lange Weg zum Einheimischen

    Donnerschlag im Schlafzimmer

    Mit dem Wasserweck die Pfanne geputzt

    Auf dem Friedhof selbst Hand angelegt

    Als Rentner noch ein Jungspund

    Schulnoten für die Versorgungsehe

    Schokoladenpudding zum Jubelfest

    Staubiger Sekt zum Weihnachtsfest

    Übers Einkaufen nicht viele Worte verloren

    Ohne Schweiß kein Preis

    Zum Frühstück gibt es etwas Süßes

    Von der Hyperinflation geprägt

    Apfelmus mit Eiweiß-Beilage

    Vergebliches Hoffen auf einen Lottogewinn

    Ordnung ist das ganze Leben

    Ein paar letzte Wäller Weisheiten

    Holzvorräte für entbehrungsreiche Zeiten

    Das Lob steckt zwischen den Zeilen

    Die Grenzen der Mülltrennung

    Die Hose aus dem Outletcenter

    Gurgeln für den Zahnerhalt

    Keine Chance auf Zerstörung Karthagos

    Am Computer Munition gespart

    Wenn Boxen für Ruhe sorgt

    Autofahrten ohne bekannte Defizite

    Auf dem Heiratsmarkt stets begehrt

    Jeder Tropfen Bier ist kostbar

    Die coolen Jungs sitzen hinten

    Bei Opa mussten Frauen stark sein

    Ferngespräche für Vermögende

    Ausrangierte Mode für den Garten

    Eine Ehe ohne Geschenke

    Ein Rindvieh aus Schall und Rauch

    Ein Hobbyrichter am Frühstückstisch

    Ein Invalid ohne Versicherungsschutz

    Ein Ring Fleischwurst für den Lehrer

    Drecksäcke ohne Zinsbindung

    Vertrocknetes Brot für eine Vogelscheuche

    Die Heiden aus dem blauen Land

    Nur das Nötigste geschwätzt

    Nach dem Erbfall nicht zerstritten

    Lästiges Problem in Endlosschleife

    Beichtgeheimnis schlägt Schweigepflicht

    Dem Scheiterhaufen nur knapp entkommen

    Geschenke gibt es nur für Arme

    Im Durcheinander der Verspätungen

    Zehn bisher unveröffentlichte Geschichten

    Kein Getränk zur geplanten Portion

    Für Opa war das Wählen Pflicht

    Von alten und neuen Rollläden

    Ein schlechtes Gewissen als Strafe

    Unfreiwillig im Mittelpunkt

    Unpräzise Zeitangaben

    Kein Interesse an Silvesterpartys

    Der Nachteil eines langen Lebens

    Ein Junge spricht nicht über Gefühle

    Wo der Dialekt noch merkwürdiger klingt

    Glossar

    Opas Begriffe auf Hochdeutsch

    Vorwort

    Am 10. Oktober 1922 ist Opa in Untershausen zur Welt gekommen. Am 10. Oktober 2022 wäre er 100 Jahre alt geworden. Sein runder Geburtstag war für mich Anlass, diesen Sammelband mit dem Titel 100 Jahre Opa - 100 Geschichten herauszugeben. Er enthält die besten Erzählungen aus den drei Büchern der Reihe Wäller Weisheiten sowie zehn neue Anekdoten - mit den üblichen Zitaten in Westerwälder Mundart, versteht sich.

    Da ich in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder einmal nach der Bedeutung einzelner Begriffe in meinen Büchern gefragt wurde, habe ich diesem Sammelband zudem ein kleines Wörterbuch beigefügt. Dieses Glossar erhebt freilich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Darüber hinaus ist es durchaus denkbar, dass einzelne Begriffe in anderen Dörfern oder anderen Familien etwas anders ausgesprochen wurden oder auch eine etwas andere Bedeutung hatten. Ich musste mir den Sinn von Opas Begriffen meist selbst aus dem Zusammenhang erschließen, da er mir eine Übersetzung ins Hochdeutsche in der Regel auch auf Nachfrage schuldig blieb. Ob ich alles richtig verstanden habe, können ältere Generationen vermutlich besser beurteilen. Das kleine Wörterbuch ist deshalb ausdrücklich nicht als Nachschlagewerk für das Westerwälder Platt im Allgemeinen zu verstehen, sondern lediglich als Übersetzungshilfe für die Geschichten in meinen Büchern. Oder wie Opa es ausgedrückt hätte: Dot heij es alles Unnerschäuser Platt! Eisch wollt et nur gesoht honn!

    Das Beste aus

    Wäller Weisheiten

    Baupfusch nach dem Krieg

    Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war mein Opa gerade einmal 16 Jahre alt und noch weit entfernt von der Mitte seines am Ende sehr langen Lebens. Trotzdem waren die Erlebnisse so einschneidend und prägend, dass es seitdem nur noch zwei Zeitkategorien für ihn gibt: viehrm Kriesch und noohm Kriesch. Alles, was nach dem Krieg entstand, ist neu und darf nicht kaputt gehen.

    Heute Morgen muss Opa aus der Zeitung erfahren, dass es das Rathaus der Verbandsgemeinde Montabaur erwischt hat. Anfang der 80er-Jahre erbaut, ist das Gebäude in Teilen bereits feucht und marode. Vermutlich ein Millionenschaden. Hoss dau dot gelese?, fragt mich mein Opa aufgeregt. Dot neije Rathaus in Mondebauer es schon gabott. Da ich den Artikel selbst geschrieben habe, kann ich die Frage bejahen und meine Antwort noch mit einigen Details anreichern. Mein Opa ist schockiert. Alle mäschdischer Gott! Dot es doch irscht noohm Kriesch gebaut wurrn, schimpft er. Sein Zorn trifft die damalige Bauaufsicht. Die Kerle, die domohls geschlofe honn, die misste haut noch Schmiss kriehn, findet mein Opa und fordert eine drakonische Bestrafung. Die dierfte nimmi offm Arsch setze konne. Tatsächlich muss die Bauaufsicht wohl keine blauen Flecken auf dem Gesäß befürchten. Die Garantie für das neue Rathaus ist, obwohl erst lange nach dem Krieg erbaut, bereits abgelaufen.

    Der moderne Landstreicher klaut Reifen

    Heute Morgen sitzt Opa mürrisch hinter der Zeitung. Die Stimmung ist angespannt, weil ich gestern Abend einige Sicherheitshinweise nicht befolgt habe. Die Hausdiehr wohr net abgeschlosse, raunzt er mir zu. Ich weiß. Sie war aber trotzdem zu. Kurzes Schweigen. Doh konne Enbrescher rennkomme, ergänzt mein Opa. Einbrecher kommen meistens durch die Terrassentür, versuche ich, mein Versäumnis kleinzureden. Dot hot naut ze bestelle. Gegen diese Universalabwehr meiner Argumente bin ich machtlos. Die erste Runde geht an meinen Opa, doch der zweite Schlagabtausch steht noch bevor.

    Die Garahsch wohr die ganse Noocht off. Doh konne Kerle, die naut daache, ohser Audoreife klaue. Auf diesen Kritikpunkt war ich mental vorbereitet. Mir wäre es ganz recht, wenn die Reifen geklaut würden. Die sind eh nichts mehr wert, und ich muss sie entsorgen lassen. Ein kurzes siegessicheres Grinsen huscht über mein Gesicht, doch auch mein Opa hat offenbar mit Gegenwehr gerechnet. Doh konne sisch Landstreischer in ohser Garahsch leehe, fügt er belehrend hinzu. Ich gebe auf und gelobe Besserung. Mit dem Thema Landstreicher kenne ich mich nun wirklich nicht aus.

    Lumpenkrämer handeln nicht mit Uhren

    Als mein Opa ein Kind war, klingelten in unserem Heimatort noch keine Drückerkolonnen und Staubsaugervertreter an den Türen. Die fahrenden Händler der damaligen Zeit waren Lumpenkrämer und Scherenschleifer – zwei Berufsgruppen also, die es heute kaum noch gibt. Trotzdem verwendet mein Opa die Worte noch regelmäßig, wenn es um die Beschreibung der modernen Verkäufer geht. Däh hott eh Maul wie en Schereschleifer, heißt es etwa, wenn ein fahrender Lebensmittelhändler oder

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