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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565: Gaukler
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565: Gaukler
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565: Gaukler
eBook108 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565: Gaukler

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Über dieses E-Book

Baobab, der Muskelriese, sagte etwas, und es war bestimmt nicht eine Einladung, daß es ihn freue, mit Carberry ein Schlückchen zu trinken. Nein, ganz gewiß nicht. Und er winkelte dabei seine rechte Keule von Arm an, um den Profos den Bizeps bewundern zu lassen. Der spuckte zur Seite und sah davon ab, seinerseits dem Gorilla zu zeigen, mit was sein Arm bepackt war. Mit Watte bestimmt nicht. Außerdem hatte die Erfahrung gelehrt, daß es keinen Zweck hatte, sich in derlei Situationen lange mit solchen Fisimatenten aufzuhalten. Nein, man kam sofort zur Sache, und das taten sowohl Carberry als auch Stenmark, dem Mehmed Bulba gezeigt hatte, daß seine Keule mit einem Kürbis bewachsen war...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum1. Nov. 2019
ISBN9783954399727
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565 - Davis J.Harbord

    8

    1.

    Auch vor Mac Pellew tauchte so ein Ungetüm von Muskelgebirge auf, bestimmt die fünffache Portion vom Zweitkoch der Arwenacks, der ja eher als hager zu bezeichnen war.

    Macs Ungetüm gab ebenfalls ein „Uhh!" von sich und rollte dazu mit den Augen. Dazwischen keifte der Liliputaner und schien sich zu erregen. Der Grund dafür war zu erraten: Die beiden Giaurs hatten Fatimas Bauchtanz zwar begierig zugeschaut, aber für ihre Schaulust zu bezahlen, daran dachten sie nicht.

    Mac krempelte hastig seine Hosentaschen um, aber davon wurden die auch nicht voller. Ein bißchen packte ihn die Panik, zumal ihn ein schneller Blick belehrte, daß das Ungetüm vor ihm langsam die Pranken zur Faust schloß.

    Ogottchen! schoß es ihm durch den Kopf. Was für Fässer!

    „Wir müssen hier weg! zischte er Old Donegal zu. „Die hauen uns zu Mus!

    Und Mac dachte mit Schaudern daran, daß Old Donegal mit seinem Holzbein keineswegs einer der Schnellsten war – was sich kurz danach als Irrtum herausstellte.

    Jedenfalls war Old Donegal zu der gleichen Ansicht wie Mac gelangt, daß sie beide rein kräftemäßig kaum eine Chance hatten, einen Kampf gegen diese Muskelgebirge zu bestehen. Im übrigen schienen sich da noch mehr finstere Kerle zusammenzurotten, in der Absicht, sie durchzumangeln.

    „Rückzug!" sagte Old Donegal mit knirschenden Zähnen und stieß seinem Gegenüber die Zwinge der rechten Krücke mit Wucht auf die Zehen.

    Der Kerl riß den Kopf in den Nacken und jaulte den Nachthimmel an.

    Sekunden später stimmte auch Macs Ungetüm in die Jaulerei ein. Mac hatte ihm einen Stiefeltritt ans Schienbein verpaßt, so richtig aus dem Hüftgelenk heraus und ziemlich explosiv.

    Zwei Davids gegen zwei Goliaths. Und die Goliaths hüpften.

    Mac und Old Donegal gaben Fersengeld, wobei es Old Donegal sogar noch gelang, einem dritten Kerl, der ihn anspringen wollte, mit der Krücke die Beine wegzuschlagen. Der Kerl fiel platt auf den Bauch und küßte das Kopfsteinpflaster, was ihn einen Zahn kostete. Nun wurde im Trio gejault.

    Als sich die anderen Kerle von ihrer Verblüffung erholt hatten, waren die beiden Arwenacks bereits in einer Gasse verschwunden. Doch drei oder vier setzten ihnen nach.

    Auch sie wurden von Old Donegal abgefangen. Er lauerte mit Mac in einer Türnische. Als die Kerle vorbeistürmten, hielt Old Donegal seine eine Krücke dazwischen. Es gab einen Massensturz, den die beiden Arwenacks hurtig in einen allgemeinen Langschlaf umwandelten. Noch bevor sich die Kerle aufrappeln konnten, verteilten Old Donegal und Mac Kopfnüsse von der harten Sorte. Old Donegal klopfte mit der Schmalseite der Achselstütze seiner Krücke und Mac mit den Knauf seines Messers.

    Das Klopfen wurde von Ächzen und Seufzen begleitet, dann war Stille. Mac und Old Donegal lauschten, grinsten sich an und verdrückten sich in eine weitere Gasse.

    Ihren Landgang konnten sie in den Schornstein schreiben: ohne Geld kein Amüsement. Gerade Mac war so richtig spitz darauf gewesen, sich unterm Kinn kraulen zu lassen. Und Old Donegal war auf der Suche nach einer Wahrsagerin gewesen, von der Nils Larsen berichtet hatte.

    Der war am gestrigen Abend in dieser Gegend – zusammen mit Sven Nyberg – auf die Alte gestoßen, und die hatte aus der Hand von Nils geweissagt, er werde fünf Töchter und fünf Söhne haben. Bei Sven war das Ergebnis magerer gewesen: er würde es nur zu drei Töchter bringen.

    Nils Larsen war über seinen künftigen Kinderreichtum entzückt gewesen. Bei Sven Nyberg war das Gegenteil der Fall. Er nannte die Wahrsagerin eine verdammte alte Schleiereule, die weiter nichts als Kohl rede und sich diesen Kohl auch noch teuer bezahlen ließe. Er und Nils hatten je fünf Taler berappen müssen.

    Für nichts und wieder nichts! hatte Sven gewettert, was von Nils nur mit einem Grinsen quittiert worden war. Sicher, drei Kinderchen waren eben weniger als zehn, nicht wahr?

    Darum also war Old Donegal mit Mac losgezogen – in froher Erwartung, vielleicht von der Alten zu erfahren, daß auch ihm noch weitere Vaterfreuden ins Haus standen. Immerhin war er der Großvater der beiden Killigrewjunioren und Vater von sieben Söhnen und einer Tochter. Und Mary Snugglemouse, seine zweite Frau, hatte ihm noch einen achten Sohn geschenkt – den kleinen Edwin Shane O’Flynn.

    Ha! Das sollte ihm mal einer nachmachen!

    Also: Mac würde an diesem Abend auf Liebesfreuden verzichten müssen und Old Donegal auf die frohe Kunde, daß der Klapperstorch noch weitere O’Flynnchen bringen werde. Auf einigen Umwegen kehrten sie zu der Pier zurück, an der die Dubas im Binnenhafen auf der Westseite des Goldenen Horns vertäut war.

    Natürlich mußte ihnen ausgerechnet Carberry über den Weg laufen, als sie an Bord gingen.

    „He, Mackilein, was ist denn mit dir los?" dröhnte er und starrte grinsend auf die beiden Säcke, die Mac links und rechts aus der Hose hingen.

    Mac stopfte sie hastig zurück und murmelte etwas Unverständliches. Old Donegal war auch nicht sehr redselig. Er sah ziemlich muffig aus.

    Carberry kombinierte richtig: den beiden mußte eine Riesenlaus über die Leber gekrochen sein, sie waren außerdem stocknüchtern, und Mac hatte leere Hosentaschen. Wieso das?

    „Bist du blank, Mackilein?" erkundigte sich der Profos wohlwollend.

    „Ja." Das klang recht einsilbig.

    Carberry wußte genau, daß der gute Mac und Old Donegal voller Tatendrang an Land gezogen waren. Old Donegal hatte die Absicht gehabt, sich von der alten Zigeunerin etwas aus den Handlinien vorlesen zu lassen und Mac hatte mit türkischen Ladys schäkern wollen. Aus beiden Absichten schien nichts geworden zu sein.

    Carberry wunderte sich. Mac war blank, aber eingekauft hatte er auch nichts. Jedenfalls war nichts sichtbar.

    „Warum bist du denn blank?" fragte der Profos.

    Da ließ Mac es raus. „Bin beklaut worden – Donegal auch!"

    „Waaas? Der Profos stemmte die Fäuste in die Hüften und legte den Kopf schief. „Ihr habt euch beklauen lassen? Das gibt’s doch gar nicht. Seid ihr überfallen worden?

    Sie schüttelten beide die Köpfe.

    „Wir haben Fatima zugeschaut", knurrte Old Donegal.

    „Fatima?"

    „’ne Bauchtänzerin, erklärte Mac. Sein Essiggurkengesicht hellte sich etwas auf, und damit der Profos auch erfuhr, was „’ne Bauchtänzerin war – obwohl ihm das sehr genau bekannt war –, ließ der dürre Mac seine Hüften kreisen und mimte Bauchtänzerin. Zweifellos waren Fatimas Darbietungen wesentlich eindrucksvoller, und an Busen hatte Mac auch nichts vorzuzeigen.

    Carberry grinste bis zu den Ohren über sein bauchtanzendes „Mackilein". Den Mannen, die sich um die beiden versammelt hatten, erging es genauso. Macs Bauchtanz war eine Clownsnummer.

    „So hat sie getanzt", sagte Mac und war etwas aus der Puste.

    „Ja. Und dann? fragte der Profos. „Hat sie sich entschleiert?

    „Entschleiert? Mac schüttelte den Kopf. „Du meinst, ob sie dann nackicht war?

    „War sie nicht! fuhr Old Donegal dazwischen. „Nur ihre Bluse war offen – bis zum Bauchknöpfchen. Da steckte ’ne Kirsche drin!

    „’ne Kirsche?" fragte Carberry verblüfft.

    „Keine Kirsche, ’n Rubin", verbesserte Mac.

    „’ne Kirsche", beharrte Old Donegal.

    „Was soll denn ’ne Kirsche im Bauchknöppchen!" ereiferte sich Mac.

    „Ha! Und was hat da ’n Rubin zu suchen?" setzte Old Donegal dagegen.

    Mac winkte überlegen ab. „Rubine sind Liebessymbole! Je röter sie sind, desto heißer entbrennt die Liebe. Bei Fatima war der Rubin glutrot. Sie hatte mich gesehen und war entflammt!"

    Old Donegal starrte Mac an, als habe er Rubine in den Nasenlöchern. Was Mac da behauptete, verschlug ihm schier die Sprache. Und die Mannen konnten wieder ausgiebig grinsen. Allerdings neigte der gute Mac in letzter Zeit

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