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Menschliche Augenblicke: Erzählungen & Gedichte
Menschliche Augenblicke: Erzählungen & Gedichte
Menschliche Augenblicke: Erzählungen & Gedichte
eBook69 Seiten37 Minuten

Menschliche Augenblicke: Erzählungen & Gedichte

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Über dieses E-Book

Fremde
im Kopf
werden zu Freunden.
Du lebst ihre Geschichte.
Schreiben.

Ein kleines Elfchen soll euch durch das Buch begleiten. Euch zeigen, wie ein menschlicher Augenblick, ein Gefühl, ein Erlebnis seine eigene Gestalt annimmt. Ganz nach dem Motto, wie Shakespeare einmal sagte:
"Wenn man nicht weiß, wohin mal will, so kommt man am weitesten."
SpracheDeutsch
Herausgeberp.machinery
Erscheinungsdatum27. Nov. 2017
ISBN9783957659422
Menschliche Augenblicke: Erzählungen & Gedichte
Autor

Julia Beylouny

Julia Beylouny wurde 1980 in Paderborn geboren und lebt in Salzkotten. Das geschriebene Wort hat sie von klein auf an fasziniert und in fantastische Welten entführt. Ihre ersten eigenen Schreibversuche hat sie im Alter von dreizehn Jahren in Gedichtform unternommen, später kamen Romane und Kurzgeschichten hinzu. Bisher hat sie zehn Romane aus den Bereichen Liebesroman und Romantasy veröffentlicht, sowie mehrere Kurzgeschichten. Julia Beylouny ist Mitglied des Soester Autorenstammtischs Bördeautoren e.V.

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    Buchvorschau

    Menschliche Augenblicke - Julia Beylouny

    9

    Liebe

    Atemlauschend

    liege ich neben dir.

    Sinnesberauschend

    will ich dich küssen, ans Herz fest drücken.

    Seelentauschend

    dein sein auf ewig.

    Du wärst

    Ich wünschte, du wärst der Regen.

    Dann würde ich dich an meinem Fenster klopfen hören.

    Ich wünschte, du wärst der Wind.

    Dann spieltest du den ganzen Tag lang in meinem Haar.

    Ich wünschte, du wärst die Sonne.

    Dann würde ich deine Wärme auf meiner Haut spüren.

    Aber ich weiß:

    Du bist eine Wolke und weil ich dich liebe,

    muss ich dich ziehen lassen.

    Ich wünschte, du wärst der Schnee.

    Dann würdest du meine triste Welt in sanfte Ebene wandeln.

    Ich wünschte, du wärst der Mond.

    Dann teilte ich meine schlaflosen Nächte mit dir.

    Ich wünschte, du wärst mein Schatten.

    Dann folgtest du mir bis ans Ende dieser großen,

    weiten, finsteren Welt.

    Aber ich weiß:

    Du bist wie das Meer und mir bleibt nur,

    dich mit meinen Tränen zu nähren.

    Ich wünschte, du wärst ein Vogel.

    Dann würdest du meine Wünsche hoch zum Himmel tragen.

    Ich wünschte, du wärst ein Baum.

    Dann könnten wir in deiner Ruhe gemeinsam wachsen.

    Ich wünschte, du wärst ein Stern.

    Dann könnte ich dich sehen,

    obwohl du Millionen Meilen fern bist von mir.

    Aber ich weiß:

    Du bist wie die Zeit und weil ich sie nicht halten kann,

    wirst du wie sie verrinnen.

    Der Lebensbaum

    Ich bin unter meinesgleichen aufgewachsen. Wir waren so viele. Ich hatte eine ganze Menge Geschwister, Freunde; sie waren groß und klein, dick und dünn. Es war schön in dem Wald, in dem ich lebte. Ich stand einfach nur dort und schaute der Sonne zu, wie sie tagtäglich auf- und wieder unterging. Das Lichtspiel faszinierte mich. Im Frühling, wenn die vielen Laubbäume ihre Blätter entfalteten, kamen die ersten Vögel und spielten in den hohen Zweigen. Sie sangen die wunderschönsten Lieder und waren so fröhlich, dass jeder sich gern von ihnen anstecken ließ. Dann die Eichhörnchen, die Bienen und Rehe, die an der Rinde nagten. Im Sommer war es oft so heiß, dass die Bäume in der Hitze ächzten. Einige wurden bei Gewitter vom Blitz getroffen und in der Mitte gespalten. Krachend stürzten sie zu Boden. Dann schwiegen alle, in Trauer oder aus Angst, das gleiche Schicksal könnte sie ereilen.

    Um ehrlich zu sein, hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wann und wie ich sterben würde. Ich wurde immer größer, stärker und stolzer. Irgendwann hatte ich mich bis ganz nach oben durchgekämpft, dem Licht entgegen. Ich konnte den ganzen Wald überblicken! Dieses Gefühl würde ich sicher nie vergessen. Dieses Gefühl – und die Schneelast, die ich tragen musste, um die Kleineren unter mir zu schützen.

    Ja, ich war ein Baum. Und auch wenn ich gedacht hatte, dass meine Geschichte zu meinen Lebzeiten spielte; sie tat es nicht. Meine wahre Geschichte begann am Tag meines Todes.

    Es war ein schöner Tag. Ich ließ mich im Wind hin- und herwiegen, während ein Specht seinen Schnabel pochend in meinen Stamm meißelte. Es machte mir nichts aus, denn ich wusste, dass meine Wärme den winzigen Vogelbabys in wenigen

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