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Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
eBook724 Seiten4 Stunden

Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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Über dieses E-Book

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub an der Côte d´Azur.
Dass man an der Côte d´Azur auf den Spuren von Picasso und Matisse wandeln kann, ist für Sie nicht neu? Dass Frankreichs älteste Stadt Marseille berühmt ist für Kaffee auch nicht? Gut, aber kennen Sie die von Jean Cocteau "tätowierte" Villa am Cap Ferrat bei Nizza? Oder Le Corbusiers Mini-Ferienhaus bei Roquebrune? Diese und weitere Tipps zu Frankreichs schönster Küste finden Sie in diesem Reiseführer von Bruckmann.
So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruckmann Verlag
Erscheinungsdatum27. Juli 2018
ISBN9783734313912
Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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    Buchvorschau

    Bruckmann Reiseführer Côte d'Azur - Peter Ott

    Die Zitronenstadt Menton

    HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

    »Von Zeit zu Zeit muß man sich mal vom Nichtstun erholen.«

    Jean Cocteau (1889–1963)

    Französischer Universalkünstler

    und Liebhaber der Côte d’Azur

    Fischer-Idyll am Cap d’Antibes

    INHALT

    Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

    Willkommen an der Côte d’Azur

    OSTKÜSTE UND ALPES MARITIMES

      1  Menton

      2  Roquebrune-Cap-Martin

      3  Èze

      4  Cap-Ferrat und Beaulieu-sur-Mer

      5  Villefranche-sur-Mer

      6  Nizza – ein Rundgang

      7  Nizzas Anziehungskraft

      8  Antibes und Juan-les-Pins

      9  Cannes

    10 Îles de Lérins

    11 Le Cannet

    12 Mandelieu und Théoule

    HINTERLAND DER ALPES MARITIMES

    13 Sospel

    14 Villages Perchés

    15 Vence

    16 Saint-Paul-de-Vence

    17 Tourrettes-sur-Loup

    18 Gourdon und Umgebung

    19 Grasse

    20 Cabris

    21 Biot und Vallauris

    22 Mougins

    23 Der Pinienzapfenzug

    MONACO UND MONTE CARLO

    24 Monaco gestern und heute

    25 Le Château

    26 Rundgang durch Monaco

    27 Die Spielplätze der High Society

    28 Monacos Umgebung

    DAS VERDON-GEBIET

    29 Lac de Sainte-Croix

    30 Les Gorges du Verdon

    31 Riez

    32 Moustiers-Sainte-Marie

    33 Castellane

    34 Lac de Castillon

    WESTKÜSTE UND DAS VAR

    35 Massif de l’Estérel

    36 Agay und die Estérel-Küste

    37 Saint-Raphaël/Fréjus

    38 Die Bucht von Saint-Tropez

    39 Halbinsel von Saint-Tropez

    40 Le Rayol-Canadel

    41 Cavalière und Cap Nègre

    42 Bormes-les-Mimosas

    43 Le Lavandou und Cap Bénat

    44 Hyères und Halbinsel Giens

    45 Îles d‘Hyères

    DAS HINTERLAND DES VAR

    46 Pays de Fayence

    47 Roquebrune-sur-Argens

    48 Les Arcs-sur-Argens

    49 Lorgues

    50 Collobrières

    REISEINFOS

    Côte d’Azur von A bis Z

    Kalender

    Kleiner Sprachführer

    Register

    Impressum

    MEHR WISSEN

    Wunderbare Düfte Parfum für alle

    Oldtimer – Grand Prix de Monaco Historique

    Gelbe Pracht – die eingewanderte Mimose

    MEHR ERLEBEN

    Jachthäfen Maritime Idylle

    Kulinarik – Küche und Wein

    Die Côte d’Azur für Kinder und Familien

    Roquebrune-sur-Argens im Hinterland des Var

    Betörende Düfte kann man vor allem in der Parfumstadt Grasse erleben.

    Im alten Hafen von Nizza dümpeln noch Fischerboote im Wasser.

    Duftender Käse aus der Region

    Blick vom Schloss in Èze

    DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

    Viel Flair in den pittoresken Altstadtgassen

    Verträumtes Roquebrune (S. 34)

    Im direkten Umfeld des mondänen Monaco ist Roquebrune der Ruhepol, der einen die schöne, aber in der Hochsaison hektische Küste schnell vergessen ließe, hätte man von hier nicht diesen traumhaften Blick darauf. Das entspannte Flair in dem romantischen Bergdorf ist fantastisch, und nachdem die Tagesbesucher die Heimreise angetreten haben, wird’s am Abend richtig verträumt.

    Sentier Tirepoil (S. 79)

    Aufwendig ausgebaut und dennoch harmonisch in die wilden Klippen integriert, führt dieser herrliche Spazierweg unterhalb der Milliardärsvillen um den südöstlichen Teil des Cap d‘Antibes. Anderthalb Stunden Natur pur verwöhnen die Sinne und das anschließende Mittagessen an der Plage Keller den Gaumen.

    Künstlerrefugium Saint-Paul-de-Vence (S. 112)

    Wenn man einen Bilderbuchort im Hinterland der Côte d’Azur sucht, ist er hier. Obwohl er aufgrund seiner Attraktivität zeitweise großen Zulauf hat, ist Saint-Paul-de-Vence immer einen Besuch wert. Die kulturelle Vergangenheit und Gegenwart sowie der Ort als Gesamtkunstwerk faszinieren. Kein Wunder, dass sich auch heute noch wahre Künstler und Lebenskünstler gern hier ansiedeln, wenn es das Budget erlaubt.

    Mougins ist für seine schönen Kunstgalerien bekannt.

    Mougins (S. 140)

    Picasso hat hier lange gelebt – und der hatte ja bekanntlich einen gewissen Anspruch. Die kleinen Gassen der Altstadt strahlen Gelassenheit und Ruhe aus, die hier ansässigen Kunstgalerien gleichzeitig Boheme und Niveau. Für Gourmets ist Mougins ein Eldorado, und das sprudelnde Cannes liegt auch nur einen Steinwurf entfernt.

    Lac de Sainte-Croix (S. 180)

    Der im Norden des Départements Var gelegene See mit seinen benachbarten Verdon-Schluchten hat eigentlich nichts mehr mit der Côte d’Azur zu tun. Es wäre aber zu schade, der unvergleichbaren Naturschönheit keinen Abstecher zu widmen, denn die überwältigenden Eindrücke bleiben lange haften.

    Moustiers-Sainte-Marie (S. 196)

    Nach dem Lac de Sainte-Croix gibt es ganz in der Nähe noch einen Augenschmaus der anderen Art: Das aktive und trotzdem romantische Bergdorf Moustiers Sainte-Marie vermittelt Wohlfühlatmosphäre und dem Liebhaber edler Fayence-Keramik eine unerschöpfliche Auswahl. Natürlich muss man auch hier seine Begeisterung in der Saison mit vielen anderen Besuchern teilen.

    Agay (S. 212)

    Fern vom mondänen Trubel der High-Society-Plätze glänzt dieser kleine Badeort mit Natur pur. Zwischen Cannes und Saint-Tropez inmitten unzähliger kleiner Buchten liegt er verträumt am Fuße des Estérel-Massivs und ist ein Paradies für Camper und naturverbundene Urlauber, die gern übers Sonnenbaden hinaus aktiv sind. Windsurfen, Tauchen, Fahrradfahren … es gibt viele Möglichkeiten, sich zu betätigen.

    Saint-Tropez (S. 220)

    Man kann nicht die Côte d’Azur besuchen, ohne in Saint-Tropez gewesen zu sein. Der Mythos wirkt wie ein Magnet und die Kulisse wie eine zum Leben erweckte Postkarte. Nirgends sind die Strände länger und die Promis schriller. Die Kombination aus Robinson-Crusoe-Landschaften und jedem erdenklichen Luxus macht es aus. Ein passendes Taschengeld sollte man aber schon im Portemonnaie haben. Wer es etwas zurückgezogener mag, besucht Ramatuelle und Gassin.

    Le Rayol (S. 232)

    An den wildromantischen Hängen dieses unscheinbaren Küstenörtchens residiert seit eh und je eine Understatement liebende, betuchte Pariser Gesellschaft in ihren Sommervillen. Der verträumte Strand ist ideal zum Entspannen. Wer keinen Laufsteg der Eitelkeiten sucht, ist hier richtig. Wer doch, hat Saint-Tropez vor der Tür.

    Île de Porquerolles (S. 244)

    Das Naturparadies vor der Küste von Hyères lohnt mehr als nur einen Tagesbesuch. Denn wenn abends die Fähre die letzten Ausflügler wieder zum Festland gebracht hat, kann man hier das entspannte Inselleben in vollen Zügen genießen. Man fühlt sich dann wie auf einer Südseeinsel. Es erwarten einen fruchtige Weine und legendäre Badestrände.

    Türkisfarbener Augenschmaus am Lac de Sainte-Croix

    WILLKOMMEN an der Côte d’Azur

    Als der französische Dichter Stéphen Liégeard 1887 ein Buch mit dem Titel La Côte d’Azur veröffentlichte, ahnte niemand, dass er damit der ganzen Region einen neuen, unverwechselbaren Namen bescherte, der Begierden weckt. Der 200 Kilometer lange Küstenstreifen zwischen Menton und Hyères, den Liégeard in seinem Werk als »azurblaue Küste« titulierte, hieß bis dahin »Französische Riviera«, wie sie übrigens im englischsprachigen Raum immer noch genannt wird. Heute ist die Bezeichnung »Côte d’Azur« nicht bloß der Name einer Region, sondern ein touristisches Markenzeichen und beschreibt ein Paradies für Genießer.

    Die Côte d’Azur empfängt den Besucher zu einer emotionsreichen Entdeckungsreise, wie sie vielfältiger nicht sein könnte: Man besucht Metropolen des Luxus, einsame Felsendörfer, duftende Gärten und sonnendurchflutete Weinberge, idyllische Buchten, lauschige Gassen sowie quirlige Häfen. Die azurblaue Küste mit unzähligen Stränden, Jachthäfen und über 30 Badeorten fasziniert Besucher mit ihrer ganzen Pracht. Bereits der Anflug über die verschneiten Alpen und kurz darauf über das tiefblaue Meer lassen das Herz höherschlagen.

    Im alten Hafen von Saint-Tropez geben sich die Schönen und Reichen ein Stelldichein.

    Küste der Kontraste

    Das Meer ist klar und blau und übt naturgemäß eine hohe Anziehungskraft aus. Doch mit dem Badevergnügen an den Stränden sind keineswegs die Attraktionen der Region erschöpft. Lebhafte Städte, geschichtsträchtige Dörfer, grandiose Landschaften mit über 2000 Meter hohen Bergen und einsamen Schluchten bilden ein verlockendes Kontrastprogramm.

    Auch die Struktur der Bewohner und Besucher könnte mannigfaltiger nicht sein. Gegensätze wie die Millionärsvilla neben dem Campingplatz, die Jugendherberge neben dem Palasthotel, Optimistenjollen der kleinen Einsteiger neben Megajachten von großen Aussteigern findet man überall.

    Das romantische Hinterland hat so viel zu bieten wie in wohl keiner anderen Küstenregion. Rund eine Stunde vom Meer entfernt – abseits der touristischen Zentren – vermitteln 6000 Kilometer Wanderwege Ruhe und Entspannung. Mountainbiker können sich auf 65 interessante und abwechslungsreiche Strecken freuen, 30 Kletterwände locken in luftigen Höhen, und für die Anhänger des Wildwassersports stehen 325 Kilometer Flüsse zur Verfügung. Nicht weniger als 70 Canyons ermöglichen atemberaubende Ansichten und Ausblicke, und der Nationalpark Mercantour ist mit seinen sechs malerischen Tälern ebenfalls einen Besuch wert. 200 verschiedene Orte für Höhlenforschung gestatten unterirdische Entdeckungsreisen. Und wer lieber im Winter an die Côte d’Azur reisen möchte, darf sich in den Alpes Maritimes auf drei international bekannte Wintersportorte (Valberg, Auron und Isola 2000) plus zwölf kleine, familiäre Stationen freuen. Ihr großer Trumpf: Schnee und Sonne sind garantiert und sie sind nur etwa anderthalb Stunden von der Küste entfernt. Der Kontrast zwischen Bergen und Meer lässt sich herrlich auskosten: Vormittags geht man auf 2000 Metern Höhe Ski fahren, nachmittags setzt man sich auf die Terrasse an der Promenade des Anglais, um einen Pastis zu genießen, und abends feiert man Karneval in Nizza oder nimmt am Zitronenfest in Menton teil. Das milde Mittelmeerklima und die Sonne schmeicheln Millionen von Touristen ebenso wie den sensiblen Nasen, die in Grasse, der Hauptstadt des Parfums, eine jahrhundertealte Tradition pflegen.

    Wohnen mit Meerblick in Menton

    Mediterrane Pflanzenpracht

    Es gibt wohl kaum einen Landstrich in Europa, der sich in den letzten 150 Jahren so oft und so schnell gewandelt hat. Lange Zeit war die Region Durchgangsstation auf dem Weg nach Norden oder Süden. Am Meer lebten arme Fischer, im Hinterland arme Bauern. So haben auch nur wenige architektonische Glanzlichter überlebt. Sicher, es gibt Spuren der Römerzeit, z. B. im Domviertel von Fréjus und das Siegesdenkmal von Kaiser Augustus in La Turbie. Auch fehlt es nicht an architektonischen Zeugen der Barockzeit, z. B. in der Grafschaft Nizza, die erst seit 1870 zu Frankreich gehört. Glücklicherweise haben die Felsendörfer im Hinterland ihr mittelalterliches Ambiente bewahrt. Doch Fakt ist: Die Côte d’Azur ist und bleibt Objekt der modernen Freizeitgesellschaft.

    Kunstgärten von üppiger Schönheit

    Die vom Wetter nicht gerade verwöhnten Engländer entdeckten Mitte des 19. Jahrhunderts das milde Klima am Mittelmeer für sich. Cannes, Nizza, Menton und Hyères waren die ersten internationalen Fremdenverkehrsorte. Europäische Aristokraten kehrten den kalten und tristen Wintern den Rücken. Die Adligen verwirklichten an der Côte d’Azur ihre tollkühnsten Träume und sorgten dafür, dass sich die Region in einen kunstvollen Garten Eden verwandelte. Kopfschüttelnd sahen die Einheimischen zu, wie der Pariser Botaniker Gustave Adolphe Thuret 1857 auf dem Cap d’Antibes Palmen, Zypressen, Kakteen und Eukalyptusbäume anpflanzte.

    Heute gehören die exotischen Bäume ebenso zur azurblauen Küste wie das Meer. Die Farbenvielfalt – das Purpur der Bougainvillea, das Feuer des wolligen Schneeballs, das intensive Blau der Prunkwinden und die leuchtenden Orangen- und Zitronenbäume – kann man einerseits in den öffentlichen Anlagen bewundern, andererseits in vielen privaten Gärten, die von ihren Eigentümern für andere Gartenfreunde geöffnet wurden. Solche Kleinode findet man z. B. in Menton, Grasse, Èze und Roure, einem Dorf in 1100 Metern Höhe. Ein mittelalterlicher Garten thront in Sainte-Agnès auf einem Felsvorsprung 800 Meter über dem Meeresspiegel und bietet neben den zierlichen Gartenbeeten ein einzigartiges Panorama. Der Garten der Tugenden, der Genüsse und Laster versetzt den Besucher in eine Zeit zurück, als Burgfräulein den Weisen der Troubadoure lauschten.

    Gigantische Fassaden

    Die verschwenderische Pracht der Flora findet ihr Pendant in der Architektur. Die Reichen der Welt bauten ihre Paläste ohne Rücksicht auf historisch gewachsene Stadtbilder. Das vom Pariser Architekten Charles Garnier entworfene Spielcasino von Monte Carlo, die gigantischen Fassaden der Luxushotels in Nizza oder Cannes, der Nachbau der antiken griechischen Villa Kérylos in Beaulieu-sur-Mer oder das schlichte Bauhaus-Gebäude der Familie de Noailles in Hyères sind ein paar Beispiele für die neuen Wahrzeichen. Zum Markenzeichen wurde die Côte d’Azur während der Belle Époque zu Beginn des 20. Jahrhunderts – im Winter. Erst 1931 öffneten einige Hoteliers ihre Häuser auch im Sommer, jener Jahreszeit, die den alten Aristokraten zu heiß gewesen war.

    Avantgardistische Architektur in Théoule

    Der Jetset entdeckt Saint-Tropez

    Heute lebt die Côte d’Azur in erster Linie vom Sommertourismus. In den Hauptmonaten Juli und August herrscht vielerorts Ausnahmezustand. Alles ist überfüllt, die Preise steigen mit den Temperaturen, Parkplätze am Meer sind rar. Vor allem an den berühmten Stränden rund um Saint-Tropez. Schon Ende des 19. Jahrhunderts zog das damalige Fischerdorf impressionistische Maler wie Paul Signac und Henri Matisse magisch an. Nach 1950 hat sich Saint Trop’, wie der Ort unter seinen Stammgästen gern genannt wird, zum Inbegriff des internationalen Jetsets entwickelt. Filmstars wie Brigitte Bardot und Roger Vadim, Playboys wie Gunter Sachs und Schlagerstars wie Johnny Hallyday waren Schrittmacher dieser Entwicklung. Die Stars und Sternchen zeigten an den Stränden von Tahiti und Pampelonne viel nackte Haut und lockten damit die Regenbogenpresse an, die auf immer neue Skandale hoffte.

    Der Umwelt zuliebe

    Die Blechlawinen, die im Sommer die Strecke rund um den Golf zur Tortur machen, haben die Verantwortlichen nun doch zum Nachdenken veranlasst. Gerade die Region um Saint-Tropez steht heute als Symbol für neue Entwicklungen: Weg vom Massentourismus, Schutz von Küstenstreifen und Natur sowie drastisch verschärfte Bauvorschriften sind Ansätze, um die Schönheit der Landschaft für die Zukunft zu bewahren. Denn es gibt sie nach wie vor, die stillen und einsamen Buchten zum Baden und Schnorcheln, auch mitten in der Hochsaison. Ähnlich umweltbewusst gibt man sich in Monaco, wo neben Luxuskarossen auch dort entwickelte Elektroautos durch die Gegend fahren.

    Wohnen im Gebirge und am Meer – das Massif de lEstérel macht es möglich.

    Der Grund dafür liegt bei Fürst Albert II. Der »grüne Fürst«, wie er mittlerweile genannt wird, sorgte mit seinem Amtsantritt 2005 für frischen Wind im Fürstentum, denn dank seines Engagements stieg die monegassische Regierung auf Hybrid- und Elektroautos als Dienstwagen um. Und auch sonst geht das Staatsoberhaupt Monacos in Umweltdingen mit gutem Beispiel voran. In seiner ersten Amtshandlung unterzeichnete er das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung klimaschädigender Treibhausgase. Außerdem kämpft der Monarch auch mit vollem Körpereinsatz für die Umwelt. Mit der Teilnahme an einer Nordpolexpedition machte er beispielsweise auf die Gefahr der Erderwärmung in der Arktisregion aufmerksam und gründete 2006 die Fondation Prince Albert II de Monaco, die verschiedene Umweltprojekte unterstützt. Mit großem Erfolg: Sein Einsatz wurde 2008 mit dem Umweltpreis Champions of Earth Award belohnt. Das ändert allerdings nichts daran, dass der Zwergenstaat durch immer neue Bauprojekte aus allen Nähten platzt. Die Verkehrssituation eskaliert trotz der permanenten Erweiterung des Tunnelsystems langsam aber sicher zur Katastrophe.

    Große Kunst

    Als Region voller Mythen übt die Côte d’Azur einen unwiderstehlichen Reiz auf Künstler, Kunstschaffende und Kreative aus. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden Maler, Bildhauer, Architekten, Komödianten, Tänzer, Modedesigner und Musiker magisch angezogen, z. B. Picasso, Renoir, Matisse, Cocteau, Léger, Maupassant, Nietzsche, Eiffel, Garnier, le Corbusier, Coco Chanel und viele andere. Alle haben ihre Spuren an der azurblauen Küste hinterlassen. Zahlreiche Museen berühmter Impressionisten und Expressionisten säumen die Küste von Menton bis Hyères. So wie die alten Meister lassen sich auch heute wieder viele Künstler, Designer und Schauspieler inspirieren: von der Landschaft, dem Licht, der verschwenderischen Natur, der Weite des Meeres und den Düften. Glücklicherweise können nicht nur einige wenige Privilegierte das Kunstwerk Côte d’Azur erleben. Jedem Besucher öffnet sich ein breit gefächertes kulturelles Angebot: Oper, Theater und Konzert sowie geballte Kunst in unzähligen Kunstgalerien und über 100 Museen vieler berühmter Impressionisten und Expressionisten, die die Küste von Menton bis Hyères säumen – darunter drei nationale Einrichtungen: Fernand Léger in Biot, Message Biblique Marc Chagall in Nizza und Picassos La Guerre et la Paix (»Krieg und Frieden«) in Vallauris.

    Futuristische Kunst vor dem Museum of Modern and Contemporary Art in Nizza

    Tourismus und Handicap

    Menschen mit Behinderung haben es oft schwer, einen geeigneten Ort für Urlaub und Erholung zu finden. Dank der Initiative des regionalen Tourismusamts Riviera Côte d’Azur wurde diesem Thema hohe Priorität eingeräumt. Dazu entwickelten die Tourismusexperten ein spezielles Label, das die vier hauptsächlichen Behinderungen (Seh- und Hörbehinderung sowie motorische und geistige Behinderung) berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, welche von der Wichtigkeit dieses Projekts überzeugt sind, beginnt bereits bei der Planung behindertengerechter Infrastruktur. Bis dato bieten mehr als 70 Einrichtungen (darunter etwa 40 Hotels und Pensionen, elf Sehenswürdigkeiten und fünf Strände, sogenannte Handiplages) mit diesem Label dem behinderten Gast ein Minimum an Autonomie.

    Formel 1 und Karneval

    Der Markenname eines der renommiertesten Automobilhersteller der Welt wurde an der Côte d’Azur erfunden. Der in Nizza lebende Kaufmann Emil Jellinek (1853–1918) suchte ein Pseudonym für seine Fahrzeuge, um damit an den ersten Autorennen teilzunehmen. Und so benannte er die Rennwagen, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Bergstraßen der südfranzösischen Küste donnerten, nach seiner Tochter Mercedes. Die Tradition der Rennen entlang der Küste setzt die 1911 erstmals ausgerichtete Rallye Monte Carlo fort, während auf dem Stadtkurs von Monaco seit 1929 immer im Mai die besten Formel-1- Piloten an den Start gehen.

    Ebenfalls im Mai wird der rote Teppich ausgerollt: Anlass ist das wichtigste Filmfestival Europas, die Filmfestspiele von Cannes. Die »Goldene Palme«, seit 1946 an der Croisette verliehen, verschafft Stars und Sternchen aus der ganzen Welt ein großes Rendezvous. Ein paar Monate früher treiben die Bewohner der Côte d’Azur den Winter mit reichlich Blüten aus. Fast drei Wochen lang feiern Menton und Nizza im Februar den Karneval und den Frühlingsbeginn im Zeichen von Zitronen, Orangen und Tausenden von Blüten. In Mandelieu-la-Napoule und Bormes-les-Mimosas dominiert hingegen das satte Gelb der Mimosen, doch am Ende bildet überall der Blumenkorso, der Festumzug mit reich dekorierten Wagen, den Höhepunkt der Festivitäten.

    Golfplätze ganzjährig geöffnet

    An der Côte d’Azur findet man 23 Golfclubs, die das ganze Jahr geöffnet sind. Doch nicht allein die Zahl der Golfplätze, sondern auch deren Qualität ist ganz ohne Zweifel beneidenswert. Im Jahr 2010 zeichnete die Internationale Vereinigung der Golf-Reiseveranstalter (IAGTO) die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur mit der Trophäe für die beste Golfdestination Europas aus. Von Nizza, Monaco, Mandelieu-la-Napoule oder Cannes, wo immer man sich befindet, es dauert nicht länger als eine halbe Stunde bis zum nächsten Golfplatz. Alle sind in besonders reizvolle Landschaften eingebettet und bieten perfekte Voraussetzungen für attraktiven Golfsport. Da die Plätze von bekannten Architekten wie Robert Trent Jones (1906–2000), Donald Leslie Harradine (1911–1996) oder Robert von Hagge (1927–2010) konzipiert wurden, kann es durchaus passieren, dass einem auf einer Runde ein berühmter Golfprofi begegnet.

    Bei den Filmfestspielen herrscht in Cannes Ausnahmezustand.

    Luxusprodukte finden an der Côte d’Azur viele betuchte Abnehmer.

    Exklusiv und bodenständig

    Keine Frage: Natürlich ist die Côte d’Azur ein Einkaufsparadies! Der Hauch von Luxus, der seit mehr als einem Jahrhundert durch die Städte und Dörfer weht, ist weltweit bekannt. Kein Wunder also, dass alle internationalen Nobelmarken in den Boutiquen vertreten sind. Luxusshopping ist fast schon Pflicht in Saint-Tropez, Cannes, Nizza oder Monaco, wo die größten Modeschöpfer Dependancen errichtet haben. Im Stadtzentrum von Nizza spricht man sogar von einem Goldenen Dreieck zwischen Rue Paradis, Avenue de Suède und Avenue de Verdun. Und auch auf der Croisette in Cannes haben sich in den letzten Jahren die internationalen Designer niedergelassen. Neben exklusiver Mode, Parfum und Schmuck bietet die Region auch bodenständiges Kunsthandwerk. Das berühmte Glas mit den Luftblasen wird aus Biot in viele Länder der Erde exportiert, und auch die außergewöhnlich schönen Töpferwaren aus Vallauris genossen lange Weltruf, bis sie Fernostimporten zum Opfer fielen. 20 Fayence-Werkstätten in Moustiers-Sainte-Marie am Ausgang der Verdon-Schlucht pflegen eine alte Tradition mit beeindruckender Perfektion, und die Keramiker von Salernes sind gefragt, wenn es um Fliesen oder Dekoration für Bad und Küche geht. In einem Land, wo Orangen und Zitronen blühen, gibt es auch Rohstoffe für die besten Süßigkeiten im Überfluss. Hausgemachte Konfitüren, kandierte Früchte oder Veilchenblüten im Zuckermantel sind ein Muss und ein beliebtes Souvenir für daheim.

    Steckbrief Côte d’Azur

    Lage: Das Gebiet der Côte d’Azur liegt im Süden von Frankreich und wird durch die Seealpen im Nordosten, das Mittelmeer im Süden und Südosten sowie im Küstenhinterland durch das Massif des Maures und das Massif de l’Estérel begrenzt. Im Osten fallen die Alpen bei Monaco und Menton steil ins Meer und grenzen die Côte d’Azur von der Italienischen Riviera (Ligurien) ab. Im Westen reicht die Côte d’Azur bis Toulon. Im Norden grenzt sie an die Region Rhône-Alpes.

    Fläche: 31 400 km²

    Küstenlänge: 200 km

    Einwohner: 2,1 Mio. Einwohner

    Hauptstadt: Nizza für das Département Alpes-Maritimes und Toulon für das Département Var

    Amtssprache: Französisch

    Währung: Euro

    Geografie: Charakteristisch für die westliche Côte d’Azur sind die roten Felsen der Küste, die sich vom Estérel-Gebirge bis zur Abgrenzung durch die Calanques ausstrecken. Kalkgestein des Tertiär bildet die östlichere Steilküste, die sich durch Kaps und Buchten auszeichnet.

    Bevölkerung: So unterschiedlich die Landschaft der Region ist, so verschieden ist die Mentalität der Menschen. Auch Einkommen und soziale Struktur variieren stark. Es ist ein Nebeneinander von armen Berggegenden und wohlhabenden Küstenregionen.

    Religion: römisch-katholisch (Hauptteil), muslimisch (weit weniger)

    Politik und Verwaltung: Die Côte d’Azur gehört zur Region Provene-Alpes-Côte d’Azur. Diese besteht aus sechs Départements und deren Präfekturen: Alpes-Maritimes/Nizza, Var/Toulon, Alpes-de-Haute-Provence/Digne, Bouches-du-Rhone/ Marseille, Vaucluse/Avignon, Hautes-Alpes/Gap. Viele der kleinen Ortschaften zeichnen sich durch einen dörflichen Charakter aus und haben nicht mehr als 2000 bis 6000 Einwohner.

    Wirtschaft: Die Landwirtschaft ist wichtiger Arbeitgeber und ernährt die Bevölkerung durch den Anbau von Obst, Gemüse, Wein, Oliven, Lavendel (Parfumindustrie). Die Industrie ist darüber hinaus ein wichtiges Standbein, besonders in den städtischen Zentren. Hier befinden sich folgende Industrieschwerpunkte: Hochtechnologien, Flugzeugbau, Mikroelektronik, Biomedizin, Krebsforschung und Immunologie, Universitätslabors, Parfum (Lavendel) etc.

    Tourismus: Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte der Massentourismus ein. Hauptanlaufziele der Region sind Saint-Tropez, Nizza, Cannes, Menton, Monte Carlo und Antibes/Juan-les-Pins.

    Geschichte im Überblick

    1000 000 v. Chr. entsteht die Grotte von Vallonnet in Roquebrune. Sie ist damit die älteste prähistorische Wohnstätte Europas.

    400 000 v. Chr. errichten die Menschen der Grotte von Terra Amata die ersten Siedlungen an der Küste von Nizza. Funde belegen, dass sie dort als Jäger lebten.

    30 000 v. Chr. leben die Cro-Magnon-Menschen im Gebiet der Riviera-Küste, was Knochenfunde in der Grimaldi-Grotte beweisen. Bewohnt wird die Küste bis hinein nach Italien von dem vorindogermanischen Volk der Ligurer, das vom Handel lebt.

    3000 v. Chr. Erste Besiedlung von Monaco in den Höhlen der Sankt-Martin-Gärten.

    600 v. Chr. gründen die Griechen Marseille und

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