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Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
eBook748 Seiten4 Stunden

Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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Über dieses E-Book

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub am Gardasee.
Italiens größter See punktet mit einer gelungenen Mixtur aus alpenländischem Flair und mediterranem Ambiente. Ortskundig führt Sie dieser Reiseführer zu den touristischen Highlights rund um den See und stattet dabei auch den "kleinen Brüdern" des Gardasees - dem Tenno-, dem Ledro- und dem Idrosee - einen Besuch ab. Ebenso nach Trento, Verona und Brescia geht die Reise.
So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruckmann Verlag
Erscheinungsdatum12. Juni 2019
ISBN9783734316241
Bruckmann Reiseführer Gardasee: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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    Buchvorschau

    Bruckmann Reiseführer Gardasee - Monika Kellermann

    Besuch.

    DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

    Mantua: ein bezauberndes mittelalterliches Kleinod am Fluss Mincio

    Arboretum im Parco Arciducale, Arco (S. 30)

    Wer Ruhe in der Natur sucht, findet sie im Parco Arciducale »Arboretum« im zauberhaften Städtchen Arco. Ein Paradies für alle, die abseits des Touristenrummels die Seele baumeln lassen möchten. Über 200 unterschiedlichste Pflanzen sprechen die Sinne an, seien es Mammutbäume, Steineichen, Agaven, Seidenbäume, Exoten wie Agaven, Feigenkakteen oder Palmlilien oder die farbenprächtigen Seerosen auf dem Naturteich. Angelegt hat dieses botanische Kleinod Erzherzog Albert von Österreich im Jahre 1873. Via Lomego, 38062 Arco, Tel. 0464/58 36 36.

    Romantisches Mühlendorf Borghetto (S. 125)

    Einst fuhren die Bewohner von Valeggio sonntags in den Stadtteil Borghetto, um in der einzigen Trattoria einzukehren. Heute ist Borghetto ein beliebtes Ausflugsziel. Man bummelt durch enge Gassen, vorbei an plätschernden Mühlrädern. Bars, Bistros, Eisdielen und Ristorante laden zum Verweilen ein. Mittlerweile gibt es auch smarte Hotels für Menschen, die das Individuelle lieben. Ein charmantes Plätzchen zu beiden Seiten des rauschenden Mincio, überragt von der beeindruckenden Scaligerburg, nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt.

    www.tourism.verona.it/it/servizi-einfo/uffici-informazioni-iat/iat-valeggio-sul-mincio

    Zitronenduft unter Sternenhimmel (S. 216)

    Auch wenn der Handel mit den Limonen nicht mehr boomt wie Anfang des 19. Jahrhunderts: Zitrusbäume prägen nach wie vor das Landschaftsbild der Westküste. Besonders beeindruckend ist die Limonaia del Castèl in Limone. Hier kann man zwischen 70 verschiedenen Arten von Zitrusbäumen herumspazieren und sich vom Duft der Blüten und Früchte bezaubern lassen. Einzigartig ist ein solcher Spaziergang in der »Notte sotto le stelle« (Nacht unter Sternen), die mehrmals in den Sommermonaten stattfindet. Das Naturmuseum ist dann bis Mitternacht geöffnet.

    www.visitlimonesulgarda.com

    Entspannend: der Blick auf den weiten See

    Verona von oben (S. 244)

    Ein Bummel durch die Altstadt von Verona mit den vielen verlockenden Geschäften gehört zu jedem Gardasee-Urlaub. Verlassen Sie einmal die ausgetretenen Pfade und wandern auf der anderen Seite der Etsch, vorbei am Teatro Romano, entlang alter Villen und Parks hinauf zum Castel San Pietro. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf Verona mit seinen steinernen Brücken. Bei Nacht, am besten bei Vollmond, ist dieser Ausblick an Romantik kaum zu überbieten.

    www.turismoverona.eu

    Der alte Hafen von Lazise (S. 100)

    Es gibt unzählige Bars entlang des Gardaseeufers, aber einen ganz besonderen Charme haben die Bars am Alten Hafen. Vis-à-vis der romanischen Kirche San Nicola bei Mario in der Bar Lazisum oder den Bars nebenan einen Caffè oder einen Aperitif genießen und die vorbeiflanierenden Menschen und die anlegenden Boote beobachten, das ist Urlaubsfeeling pur. Mitunter hat man das Glück, dass gerade ein frisch getrautes Brautpaar die Kirche San Nicola verlässt.

    www.lagodigarda.com

    Valpolicella – Paradies für Rotwein-Liebhaber (S. 110)

    Nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt, in den lessinischen Hügeln, liegt die Rotwein-Region Valpolicella, berühmt wegen der großartigen Amarone-Weine. Um sich über die weitläufige, wunderschöne Hügellandschaft einen Überblick zu verschaffen, lohnt es sich, in San Ambrogio die Serpentinenstraße, eingerahmt von Natursteinmauern, hinauf nach San Giorgio zu nehmen. Von hier aus hat man einen Traumblick auf die Weinberge des Valpolicella und auf den Gardasee. Auch das Dörfchen selbst ist sehenswert und die Ristorante empfehlenswert.

    Shoppen und Eis essen in Saló (S. 174)

    Die geschichtsträchtige Stadt Salò spiegelt auch heute noch den Reichtum ihrer Bewohner wider. Die Mode- und Schuhgeschäfte sind ein wenig eleganter, die Häuser nobler und die Cafés ein bisschen schicker als in anderen Gardasee-Städten. Für das weibliche Geschlecht ist daher ein Einkaufsbummel durch die alten Gassen von Salò ein »must«. Mann und Kinder parkt man am besten im Café Vassali oder in der Casa del Dolce, wo es das beste Eis weit und breit gibt.

    www.gardalombardia.com

    Museo di Santa Giulia in Brescia (S. 267)

    In diesem Museum kann man auf 16 000 Quadratmetern die Geschichte Brescias von der Bronzezeit bis in vorige Jahrhundert verfolgen. Auch für weniger Kulturbeflissene ist diese Ausstellung, die man nicht im Schnelldurchgang durchlaufen sollte, ein unvergessliches Erlebnis. Sei es der Sternenhimmel an der Decke der Kirche Santa Maria, das mit kostbaren Edelsteinen besetzte Kreuz des Langobardenkönigs Desiderius oder die Geflügelte Victoria, eine romanische mannshohe Bronzestatue: Das Museum ist zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden.

    www.turismobrescia.it

    Eldorado für Käseliebhaber (S. 111 und S. 175)

    Zwar ist Frankreich das Land der unzähligen Käsesorten, aber auch unweit des Gardasees gibt es zwei Läden, die das Herz eines jeden Käseliebhabers höher schlagen lassen. Da ist zum einen der Krämerladen I sapori del Portico (www.saporidelportico.com) im Valpolicella. Absolut entdeckenswert: Mehr als 400 verschiedene Käsekreationen stehen zur Auswahl. Ein ebenfalls super verlockendes Käseangebot und eine überaus herzliche und profunde Beratung erhält man bei Enrico in der Lombardei, nahe Salò: Mercato Coperto Formaggio in Gavardo, Via Molino, 3, Tel. 0365/311 10.

    Bei Regen: Museo Nicolis in Villafranca (S. 131)

    Signor Luciano Nicolis, ein leidenschaftlicher Technikliebhaber, hat diese Stätte konzipiert, die kein Museum im traditionellen Sinn ist. In den lichtdurchfluteten Räumen in Villafranca spiegeln Hunderte von wunderschön restaurierten Oldtimern, Motor- und Fahrrädern die Entwicklung der Transportmittel der vergangenen zwei Jahrhunderte wider. Aber nicht nur das, auch die Geschichte der Fotoapparate, Schreibmaschinen, Musikinstrumente, Plattenspieler und mehr gibt es zu betrachten. Spannend für die ganze Familie.

    www.museonicolis.com

    IMMER WIEDER zum Gardasee

    Als dem Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe 1786 im spießigen Weimar die Decke auf den Kopf fiel, setzte er sich kurzerhand in die nächste Postkutsche und fuhr an den Gardasee, um dort auf andere Gedanken zu kommen.

    Durch Feld und Wald zu schweifen,

    mein Liedchen weg zu pfeifen,

    so geht’s von Ort zu Ort!

    und nach dem Takte reget

    und nach dem Maß beweget

    sich alles an mir fort.

    Bis heute ist der Gardasee der Inbegriff für fröhliche Urlaubsstimmung. Jede Saison besuchen über zehn Millionen Menschen aus aller Welt seine Ufer. Ob Goethe, der diese Lawine vor mehr als Jahren losgetreten hat, damit zum Erfinder der deutschen Italiensehnsucht wurde, lässt sich nicht beweisen. Mit Sicherheit hat seine »Italienische Reise« dem Tourismus jenseits der Alpen bis heute Flügel verliehen. Ohne die »Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen«-Schwärmereien kommt auch in unserer nüchternen Zeit keine Reisebeschreibung über Italien mehr aus. Die Gemeinde Malcesine hat ihm zum Dank auf der Burg eine Bronzestatue errichtet. In Anbetracht des Umsatzes, den der Massentourismus heute in ihre Kassen spült, müssten die ansässigen Wirte und Hotel-besitzer sie eigentlich vergolden!

    Der malerische Hafen von Desenzano del Garda zieht viele Besucher an.

    Vielfalt der Landschaft

    Gardasee ist nicht gleich Gardasee! Es ist ein See mit extremen Gegensätzen. Während sich im Norden die Landschaft fjordartig zeigt, könnte man im südlichen Teil des Sees vermuten, man wäre an einem Meeresufer. Die Westküste ist steil und die Felswände nur schwer erklimmbar. Entlang des Ostufers von Torbole bis auf die Höhe von Bardolino erstreckt sich der Bergrücken des Monte Baldo. Während sich entlang des Ufers die zahlreichen Dörfer wie Perlen aneinanderreihen, gedeihen an den Hängen des Monte Baldo seit Jahrhunderten Olivenbäume. Nicht umsonst nennt man diesen Küstenabschnitt auch »Riviera degli Olivi«. Zu den Olivenbäumen gesellen sich ab Garda mehr und mehr Rebstöcke, die, je weiter man nach Süden kommt, an Bedeutung gewinnen. Mit zunehmender Höhe des Monte Baldo entdeckt man die einzigartige Flora und Fauna des Bergrückens, der die Alpenlandschaft des Trentino mit dem hügeligen Flachland im Süden verbindet. Der 35 Kilometer lange Höhenzug ist ein wahres Pflanzenparadies, das auch gerne »Hortus Europa«, also Garten Europas genannt wird. Viele der Pflanzen, denen man begegnet, wachsen ausschließlich hier. Und das kommt daher, weil die Gipfelregionen des Monte Baldo nicht vergletschert waren. Auf diese Weise konnten sich Pflanzen erhalten, die im Alpenraum normalerweise nicht vorkommen, wie etwa die wilden Pfingstrosen oder die Baldo-Anemonen.

    Ein Platz an der Sonne.

    Der ganze Bergrücken ist ein einziger faszinierender Alpengarten. Aus jeder Steinritze sprießen Blumen hervor, die man sonst kaum irgendwo sieht. Für Wanderer und Naturfreunde ein unvergessliches Erlebnis, vor allem im Juni wenn der maggiociondolo, der Goldregen, in einer Fülle, wie man es sich nicht vorstellen kann, Berghänge in leuchtendem Gelb erstrahlen lässt.

    Ein mediterraner Verwandter des Enzians

    Wind, Wasser und Wellen

    Der 52 Kilometer lange und an seiner tiefsten Stelle an die 350 Meter tiefe See ist besonders für Wassersportler »das« Objekt der Begierde. Wind, Wasser und Wellen sind magischer Anziehungspunkt für Surfer, Segler und Motorbootfahrer. Vor allem im nördlichen Bereich des Sees locken die steten Winde: bis Mittag der Nordwind, Pelér genannt. Nachmittags dreht sich das Ganze um, dann bläst der Südwind, die Ora! Leidenschaftliche Surfer richten ihren Tagesablauf exakt nach diesen Winden. Bereits 1976 eröffnete Heinz Stickl die erste Surfschule in der schönen Bucht Val di Sogno am Gardasee. In den 80er-Jahren boomte diese Sportart – vor allem zwischen Riva und Malcesine. Im Laufe der Jahre kamen weitere Wassersportarten hinzu, zum Beispiel Kite-Surfen, Aqua-Scooter und Jetski, Wasserski und Wakeboarding, Wakesurfen und natürlich auch Segeln.

    Für Motorbootfahrer ist der Gardasee ein echtes Paradies, denn vom Wasser aus entdeckt man die Schönheit des Sees noch besser. Außerdem gibt es nicht so viele Seen, auf denen Motorbootfahren erlaubt ist, und hier, mit den so unterschiedlichen Ufern, macht es besonders viel Spaß. Viele berühmte Maler und Poeten aus dem 19. Jahrhundert lernten mangels Straßen den See und seine einzigartigen Ufer ausschließlich von dieser Seite kennen. Der Reiz, es ihnen gleich zu tun, ist ungebrochen. Lediglich im trentinischen Bereich zwischen Riva und Torbole sind Motorboote verboten. Wer kein eigenes Boot hat und sich auch keines ausleihen möchte, der kauft sich ein Ticket für ein Ausflugsboot! Auf diese Weise kann man den Gardasee von der Süd- bis zur Nordküste von seiner schönsten Seite und ohne Stau erleben.

    Wanderer, Kletterer und Biker

    Insbesondere der Norden des Benaco ist das Ziel der Begierde für alle, die gerne die Berge erobern – sei es per pedes, mit dem Mountainbike oder auch kletternd an der Steilwand. Während es zahlreiche Wandergebiete im Hinterland des Gardasees gibt, konzentrieren sich die Klettergärten im Dreieck zwischen Arco, Riva und Torbole. Für Wanderer und Biker gibt es unzählige Gebiete, sei es der Monte Baldo, die diversen Gipfel entlang des Westufers oder das noch ziemlich unberührte, aber wunderschöne Wanderer- und Mountainbiker-Revier auf der Lessinia, so heißt das dem Monte Baldo gegenüberliegende Bergmassiv. Da die Italiener leidenschaftlich gerne radfahren, aber vorwiegend mit dem Rennrad rund um den See kurven, ist man auf der Lessinia noch ziemlich alleine, und die Strecken sind super ausgebaut. Das Gleiche gilt für Wanderer – hier ist alles noch nicht ganz so touristisch und gerade deshalb perfekt für Individualurlauber.

    Eines muss man jedoch wissen: Es gibt zwar fast in allen Fremdenverkehrsämtern Wanderkarten, und es heißt auch, dass die Wege gut markiert sind, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht immer zutrifft – die Markierungen der Wanderwege könnten exakter sein. Dennoch, irgendwie kommt man immer oben auf dem Gipfel an und wird mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Die ideale Zeit für Wandertouren sind der Frühling und der Herbst, im Sommer ist es oft selbst auf den Gipfeln zu heiß. Aber was gibt es Schöneres, als bereits im März hier zu wandern, wenn es in nördlichen Gefilden noch grau und kalt ist und hier bereits das erste Frühlingslüftchen weht. Auch im Spätherbst kann man die Berge rund um den Gardasee in Wanderschuhen erobern, ohne Angst vor einem schlimmen Wintereinbruch haben zu müssen.

    Kulinarische Highlights

    So unterschiedlich wie die Landschaft des Gardasees von Nord nach Süd, so vielfältig ist auch die Küche. Die spannende Vielfalt ist in erster Linie bedingt durch die drei Regionen Trentino, Veneto und Lombardei, die an den langgezogenen See grenzen. Jede dieser Regionen hat natürlich eine eigenständige Küche, die sich manchmal auch wesentlich von den Nachbarregionen unterscheidet. Eines steht fest: Pizza gibt es rund um den See, aber diese ist hier ebenso von Süditalien eingeführt worden wie in Deutschland. Pizza hat rund um den Lago keine ursprüngliche Tradition. Wer also heimisch essen möchte, der sollte darauf achten, in welcher der drei Regionen er sich gerade befindet.

    Ferrata dell’amicizia im Trentino

    Bäuerlich deftig: im Trentino

    Im Trentino ist die Küche eher eine deftige Bergküche und geprägt durch den Einfluss der k. u. k.-Monarchie. Hier sollte man nicht auf die Strangolapreti (Priesterwürger), das sind Spinat-Brot-Nocken in einer Salbei-Buttersoße, verzichten. Auf den Speisekarten findet man auch canederli (Knödel) in verschiedenen Versionen und nicht zu vergessen, die Carne Salada, ein eingelegtes Rindfleisch, das man entweder – ähnlich wie Carpaccio – roh, mit Olivenöl beträufelt verspeist oder gekocht mit weißem Bohnengemüse. Bei den Fischen spielt hier die Forelle aus den Gebirgsbächen eine wichtige Rolle, und bei den Süßspeisen steht der Apfelstrudel an vorderster Stelle, gefolgt von der Torta di fregoloti, einem knusprigen Mürbteigkuchen mit vielen Nüssen.

    Leicht bekömmlich: im Veneto

    Weit über die Grenzen des Veneto hinaus bekannt und geschätzt sind die hauchzarten, handgeformten Tortellini di Valeggio, und man sollte sich diese während des Urlaubs auf keinen Fall entgehen lassen. Die Nudelsorte, für die der Teig in vielen Trattorien tagtäglich durch den Torchio (eine Art Fleischwolf) gedreht wird, heißt Bigoli. Im Sommer werden sie mit einem Ragù aus Fischen vom Gardasee angeboten und im Winter mit Enten-, Hirsch- oder Kalbsragout.

    Außerdem gibt es auf der Venetoseite des Gardasees unzählige Risottogerichte, und das hat seinen Grund: Südlich von Verona erstreckt sich ein riesiges Reisanbaugebiet. Hier gedeiht auf biologischer Basis vor allem der Vialone Nano Reis, der sich hervorragend für den typischen Risotto alla tinca (Schleienrisotto) oder einen feinen Spargelrisotto eignet. Wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, dann bekommt man vor allem um Peschiera herum köstliche Gerichte mit Stockfisch.

    Vielfalt der Kulturen: Lombardei

    Rund um Mantua liebt man die Tortelli con la zucca (Kürbistortelli), die hier mit Amaretti verfeinert werden. Sobald es kühler wird, kommt Bollito misto mit scharfer Mostarda auf den Tisch. Dazu wird ein voll mit unterschiedlichsten Fleischsorten beladener Wagen ins Restaurant geschoben, und man isst dazu Mostarda, das sind scharf eingelegte Früchte. Echte Spezialitäten in der Lombardei sind verschieden zubereitete Pferdefleischgerichte und Frösche.

    Bei den Käsesorten schwören die Einheimischen, vor allem im südwestlichen Teil des Lagos, auf den Bagoss, einen überaus aromatischen Bergkäse. Und sonntags ist es obligatorisch, dass man mit der ganzen Familie zum Spiedo-Essen in eines der vielen Ristoranti geht. Spiedo ist ein langer Spieß, auf den unterschiedlichste Fleischsorten gespießt werden, die dann über einem offenen Feuer gegrillt werden.

    Quer durch alle Regionen schätzt man Polenta als Beilage, aber sie unterscheidet sich je nach Region stark voneinander. Im Trentino ist sie grobkörnig, im Veneto eher feinkörnig und weich, ähnlich einem Kartoffelpüree, und in der Lombardei wird sie zwar ebenfalls aus grobem Maismehl zubereitet, dann aber bevorzugt nach dem Erkalten in Scheiben geschnitten und gegrillt.

    Radfahren entlang des Nordufers

    Flüssiges Gold: Olivenöl

    Begünstigt durch das milde Klima gedeihen selbst am Nordzipfel des Gardasees Olivenbäume. Dort wird das nördlichste Olivenöl Europas gepresst. Je weiter man die Gardesana Orientale in Richtung Süden fährt, umso häufiger sieht man die Bäume mit den silbrig glänzenden Blättern. Die wichtigsten Anbauzonen mit zahlreichen Ölmühlen befinden sich zwischen Malcesine und Lazise, im Valpolicella und im Valtènesi.

    Das Olivenöl vom Gardasee begeistert Feinschmecker durch das frische Aroma, das an frisch gemähtes Gras erinnert. Es ist darüber hinaus außerordentlich gut bekömmlich und sehr gesund. Die Öle sind feinfruchtig mit einer ausgewogenen angenehmen Schärfe. Gardasee-Olivenöl eignet sich optimal zum Beträufeln von zartem Fischfleisch oder gegartem Gemüse – oder einfach nur so, um es mit frischem Weißbrot zu genießen. Achten Sie beim Einkaufen darauf, dass die Flasche mit DOP (Denominazione d’Origine Protetta) gekennzeichnet ist. Nur dann haben Sie die Garantie, dass das Olivenöl tatsächlich aus der angegebenen Gardaseeregion stammt, denn DOP ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung.

    Torbole von Nago aus betrachtet

    Steckbrief Gardasee

    Lage: Der Gardasee liegt in Norditalien. Drei Regionen grenzen an die Ufer des Sees: im Norden das Trentino, an der Ostküste das Veneto und im Süden und Westen die Lombardei. Der größte Binnensee Italiens liegt 65 Meter ü.d.M.

    Größe: Fläche: 370 km², Länge: 51,6 km, Breite: 17,2 km, Umfang: 158,4 km, Maximale Tiefe: 346 m, Mittlere Tiefe: 133,3 m

    Hauptstädte: Da sich drei Regionen um den See schmiegen, gibt es auch drei Hauptstädte. Die Hauptstadt des Trentino ist Trento, auf deutsch: Trient. Die Hauptstadt des Veneto ist Verona, und die Hauptstadt der Lombardei ist Brescia.

    Flagge:

    Sprache: Die Landessprache ist Italienisch, aber man spricht in fast allen Ristoranti und Läden auch ein wenig Deutsch. Im Hinterland sprechen die Menschen kaum Deutsch, die Verständigung klappt aber dennoch – mit Händen und Füßen, aber sehr herzlich.

    Währung: Euro

    Geografie: Der Norden des Gardasees ist von hohen Bergen eingerahmt und stellt sich eher alpenländisch dar, je weiter man in den Süden kommt, umso lieblicher wird die Landschaft.

    Sanfte Hügel mit Weinreben und Olivenbäumen bestimmen das Landschaftsbild auf der Ost- und Südseite, Zitronen- und Orangenbäume entlang des Westufers.

    Klima: Der Reiz des Gardasees liegt in den Kontrasten. Im Norden ist das Klima noch geprägt von den hohen Bergen, im Süden herrscht eher ein klassisches Mittelmeerklima. Es gibt rund um den See vier Jahreszeiten, aber die Winter sind, mit wenigen Ausnahmen, nicht sehr kalt, und sowohl Schneefall als auch Frost gehören eher zu den Ausnahmeerscheinungen. Das Optimale am Gardasee-Klima ist, dass die Winter nicht so lang und ausgeprägt sind wie jenseits der Alpen. Die Nächte sind grundsätzlich etwas milder, und das macht auch das Überwintern am See für Wintermuffel interessant. Dennoch muss man sich gerade im Sommer auf überraschende Wetterstürze einstellen. Die Gewitter können heftig sein, und Hagel ist keine Seltenheit. Für Segler und Surfer sind die Hauptwinde am nördlichen See, der Ora und der Pelér, auch Vento genannt, interessant.

    Tourismus: Wie viele Touristen Jahr für Jahr an den Gardasee pilgern, ist nicht zu erfassen. Das liegt zum einen an den drei verschiedenen Regionen, die an den See grenzen, zum anderen aber ist es schwer einzugrenzen, welches Gebiet noch zur Gardasee-Region zählt.

    Schlussendlich ist es auch völlig gleichgültig. Eines steht jedoch ganz klar fest, zum Gardasee fährt man nicht nur einmal: Es ist »der« See, der immer wieder besucht wird.

    Steckbrief Gardasee

    2000 v. Chr. In der Nähe von Malcesine, am Ledrosee und im Tennotal werden die ersten Pfahlbauten errichtet.

    1000 v. Chr. Ligurer lassen sich im Westen Oberitaliens nieder und die Veneter im Osten.

    6. Jahrhundert v. Chr. Rückzug der Veneter nach Venedig, als sie von den einfallenden Hunnen vertrieben werden.

    5. Jahrhundert v. Chr. Die gallischen Cenomanen gründen die Städte Verona und Brixia, das heutige Brescia.

    89 v. Chr. Verona wird zur römischen Kolonie.

    59–49 v. Chr. Verona wird ein strategisch wichtiger Standort, und Trento wird militärischer Stützpunkt zur Sicherung der Via Claudia Augusta.

    400 Das Christentum breitet sich aus.

    452 Die Stadt Verona wird von Attilas Heer erobert und zerstört.

    568 Unter der Führung von Alboin dringen die Langobarden in Oberitalien ein und machen Verona zum Sitz der langobardischen Fürsten und Könige.

    773–774 Karl der Große erobert das langobardische Reich und macht seinen Sohn Pippin zum König von Italien. Der Langobarden-Feldzug des Kaisers mit der Eroberung des Herzogtums Friaul führt zur Gründung der Mark Verona.

    888–924 Berengar I., der Langobardenkönig, wird von den Burgundern besiegt und ermordet.

    951 Otto I. besetzt Oberitalien und wird 962 von Papst Johannes XII. zum Kaiser gekrönt. Verona und der Gardasee gehören fortan zum Herzogtum Bayern.

    976 Beim Reichstag in Verona unter Otto II. werden unabhängige Stadtstaaten gegründet. Nun beginnen die Kämpfe zwischen den kaisertreuen Ghibellinen und den papsttreuen Guelfen.

    1154–1183 König Barbarossa führt Krieg gegen die Lombardei. 1158 schlagen sich die Städte Garda und Torri tapfer gegen das kaiserliche Heer und besiegen es schlussendlich.

    1168 Vereinigung der oberitalienischen Städte, die sich mit der Veroneser Liga zum Lombardischen Bund zusammengeschlossen haben.

    1227–1259 Zwischen den Guelfen und den Ghibellinen gibt es heftige Auseinandersetzungen. Ezzelino da Romano, ein kaisertreuer Ghibelline, herrscht über Verona und erobert 1258 Brescia.

    1260–1387 Beginn der Scaligerherrschaft. Mastino della Scala wird Capitano del Popolo in Verona. Die Veroneser erleben unter ihm eine Blütezeit.

    1387–1404 Die Scaligerherrschaft endet. Die Visconti aus Mailand beherrschen nun Verona und den Gardasee.

    1405 Mailand, Verona und die veronesischen Marken werden von Venedig erobert und in die terraferma (Festland) eingegliedert.

    1437 Nach einem Konflikt der Viscontis mit Venedig kommt es zu einem Seekrieg auf dem Gardasee.

    1521 Riva wird vom Fürstbistum Trient erobert.

    1797 Der Frieden von Campo Formio wird geschlossen. Das Westufer des Gardasees fällt an Napoleon. Das Ostufer und Verona kommen unter österreichische Herrschaft.

    1805 Österreich verliert gegen das von Napoleon gegründete Königreich Italien.

    1814–1815 Der Wiener Kongress beschließt, dass nach Napoleons Sturz das Veneto und die Lombardei wieder zu Österreich gehören.

    1848–1866 Eine Zeit blutiger Kämpfe zwischen Italien und Österreich, das sogenannte Risorgimento. 1859 findet die Schlacht von Solferino statt und 1866 die Schlacht bei Custoza.

    1866 Lombardei und Veneto gehören nunmehr zum Königreich Italien. Das Trentino mit Riva bleibt österreichisch.

    1870 Italienische Einigung: Rom wird Hauptstadt von Italien.

    1918 Während des Ersten Weltkriegs finden bei Rovereto erbitterte Schlachten zwischen Österreich und Italien statt.

    1919 Beim berühmten Frieden von Saint-Germain müssen die Österreicher das Nordufer des Gardasees und die Stadt Trento an die Italiener abtreten.

    1922–1945 Faschistische Diktatur unter Benito Mussolini. Am 28. April 1945 wird der »Duce« bei Tremezzo am Comer See von Partisanen erschossen.

    1946 Die Italiener werden zum Referendum über die Staatsform aufgerufen. 54,3 Prozent sind für die Republik, 45,7 Prozent für eine Monarchie.

    1970 Die italienischen Staaten werden in 20 Regionen eingeteilt. Rund um den Gardasee verteilen sich nun die Provinzen Trentino, Veneto und Lombardia.

    1994 Der Medienzar Silvio Berlusconi wird Chef der Mitte-Rechts-Partei und nach 52 Regierungen seit Kriegsendeneuer Ministerpräsident des Landes.

    2011 Regierungschef Silvio Berlusconi tritt am 12. Nov. zurück. Mit der Bildung einer Übergangsregierung wird Ex-EU-Kommissar Mario Monti beauftragt.

    2014 Im Februar wird Matteo Renzi, vormals Bürgermeister von Florenz, Ministerpräsident von Italien.

    2018 Das 65. Kabinett wird unter Giuseppe Conti gebildet. Die Regierung besteht aus der Fünf Sterne Bewegung (Luigi di Maio) und der Lega Nord (Matteo Salvini).

    NÖRDLICHES SEEUFER

    1Valle dei Laghi

    2Arco

    3Riva del Garda

    4Tagesausflug mit dem Schiff

    5Lago di Tenno und Varone

    6Lago di Ledro – Molina

    7Torbole

    8Adventure Kletterpark Busatte

    9Val di Gresta

    Segelregatta »Centomiglia«.

    1 Valle dei Laghi

    Berge, Wind und der blaue See

    Der kleinste Teil des 370 Quadratkilometer großen Gardasees gehört zum Trentino. Am sportiven Dreieck von Arco, Torbole, Riva und dem romantischen Valle dei Laghi fühlen sich Mountainbiker, Surfer und Kletterer wohl. Der Wind ist hier tagtäglich sicher, was den Surfern einen flotten Speed beschert und den Mountainbikern den Schweiß von der Stirn trocknet.

    Blick von der Burg von Arco

    Im Grappadorf Santa Massenza

    Romantische Anreise

    Verlässt man in Trento Centro (falls diese Ausfahrt noch gesperrt ist, dann bereits in Trento Nord) die Autostrada und fährt Richtung Riva, dann schlängelt sich eine gut ausgebaute Straße durch Weinhügel, vorbei an vielen kleinen Seen, hin zum größten See Italiens, dem Gardasee. Man fährt durch das Valle dei Laghi, das Tal der Seen. Ein Minisee nach dem anderen, insgesamt sind es neun, aufgereiht wie Perlen auf einer Kette, malerisch eingerahmt von hohen Bergen, so geht’s Richtung Riva. Highlights wie das Grappadorf Santa Massenza, Castel Toblino am Lago Toblino, Castel Madruzzo, Castel Drena, der riesige Felsengarten, Marocche genannt, und nicht zu vergessen, das geschichtsträchtige Städtchen Arco säumen die Straße bis zum Nordufer des Lago di Garda.

    GUT ZU WISSEN

    GENIESSEN IM NOBLEN SCHLOSS TOBLINO

    Das Ambiente des Restaurants im Castel Toblino ist wunderschön, und wenn man einen Platz am Fenster ergattert, hat man einen traumhaften Blick auf den ruhigen Toblinosee. Seit einiger Zeit ist die Küche wieder sehr gut, und so steht einem Mittag- oder Abendessen im noblen Restaurant des Schlosses am Lago Toblino nichts im Weg. Ein Blickfang ist auch der beeindruckende Innenhof, in dem viele Feste stattfinden. Zum Abschluss gibt es natürlich eine

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