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Potzblitz: 27 + 1 erleuchtende Liebeserklärungen an die Popmusik
Potzblitz: 27 + 1 erleuchtende Liebeserklärungen an die Popmusik
Potzblitz: 27 + 1 erleuchtende Liebeserklärungen an die Popmusik
eBook216 Seiten2 Stunden

Potzblitz: 27 + 1 erleuchtende Liebeserklärungen an die Popmusik

Von Die Toten Hosen, Donots, Kurt Mambo und

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Über dieses E-Book

Und plötzlich war sie da! Meist kein sanftes, vorsichtiges "Gestatten, ich bin die Popmusik, darf ich reinkommen"? Nein, eher vergleichbar mit einem Kometeneinschlag! Mit einem mal stand kein Stein mehr auf dem anderen und ein ganzes Lebenskonzept musste wieder neu zusammengesetzt werden.
 
Potzblitz betrachtet genau diesen prägenden Moment. Viel mehr: lässt betrachten.
Die Initiatoren Sebastian Schwaigert und Marc Huttenlocher fragen Vorbilder, Weggefährten und Freunde ,die sich inzwischen selbst einen guten Namen in der Musikwelt gemacht haben, nach ihrem entscheidenden Potzblitz-Moment.
 
Dabei steht die gute Sache im Vordergrund, denn alle Autorinnen und Autoren sowie die Herausgeber stellen ihr Honorar dem Projekt "Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge" von Amnesty International zur Verfügung.

Mit Texten von: Die Toten Hosen, Donots, Mambo Kurt, Madsen, Oliver Uschmann, Ton Steine Scherben, Massendefekt, Itchy, DOTA, Blackout Problems, Berni Mayer, Kapelle Petra, Turbobier, Stoppok, Deniz Jaspersen, Killerpilze, Radio Havanna, Van Holzen, Weiherer, Staatspunkrott, Go Go Gazelle, Montreal, Koje, Tomas Tulpe, Charly Klauser, Tommy Finke, Stefan Üblacker und Max Richard Lessmann.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum29. Nov. 2018
ISBN9783957910943
Potzblitz: 27 + 1 erleuchtende Liebeserklärungen an die Popmusik

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    Buchvorschau

    Potzblitz - Die Toten Hosen

    DIE MINEN VON MORIA

    von Berni Mayer

    Bofrost, Bertelsmann und Beatles.

    So lauteten die Koordinaten meiner mittleren Kindheit im Ödland Niederbayerns, am Rande des sogenannten Gäubodens, wo sich Fuchs und Hase gar nicht »Gute Nacht« hätten sagen können, weil sich in der vollkommen von Nutzfeldern overdubbten Landschaft längst kein Tier mehr blicken ließ.

    Für die Jüngeren: Bofrost war ein Tiefkühl-Lieferant und der Tiefkühl-Lifestyle galt auch vor Tschernobyl schon als schick. Jahre bevor die zwangseingedeutschte italienische Küche ihren Siegeszug in Form von Parmesan zum Selberreiben, Espresso-Maschinen und abgepackter Mortadella antrat, freuten sich Hunderttausende von Menschen auf ihren wöchentlichen Kühllaster mit geschmacksarmen Kroketten, uniform verpacktem Wassereis und geriffelten Tiefkühlpommes. Wir Kinder stürmten vom geringsten Motorengeräusch euphorisiert vor die Haustür, um dem Bofrost-Fahrer den ihm gebührenden Hoflieferanten-Empfang zu bescheren.

    Wenn nicht bei Bofrost bestellt wurde, dann beim Bertelsmann Buchclub, oft der einzige Zugang zur Weltliteratur, wenn man grade nicht von der Kunsthandwerk betreibenden Tante den neusten Kleinen Vampir geschenkt bekam und sich heimlich vor dem brachialen Lumpi gruselte.

    Im Bertelsmann Buchclub, so scheint es mir zumindest im Nachhinein, gab es fast ausschließlich teure Hardcover-Varianten von Bestsellern mit hässlicherem Einband. Das hielt meinen sonst nur Stern lesenden Vater (bis zu den Hitler-Tagebüchern zumindest) natürlich nicht davon ab, sich alle drei Teile vom Herrn der Ringe zu bestellen und nach ein paar Wochen wegzulegen.

    »Was ist denn das?«, fragte ich ihn. »Das ist zu kompliziert für dich«, antwortete er.

    So galt meine Aufmerksamkeit zunächst den Winnetou-Hörspielen, die ich deshalb so grandios fand, weil der furchtbare Filmtod von Pierre Brice dort auf wunderbare Weise negiert worden war und er als Elder-States-Apache weiter die Silberbüchse auf gehässige weiße Wild-West-Faschisten richten durfte. (Nicht, dass ich damals schon gewusst hätte, was Faschisten sind.)

    Nach Winnetou kamen die Beatles. Das rote und das blaue Best-of-Album faszinierten mich vor allem optisch. Nicht nur die mystische Wandlung von den süßen Buben auf der roten Platte in die bedrohlich unstetig wirkenden Langhaarigen auf der blauen (Paul mal ausgenommen), sondern auch wie ein und dieselbe Band so unglaublich unterschiedlich klingen konnte. Biografischen Wandel, Zeitgeist und Timeline bedachte ich dabei natürlich nicht. Ich hörte zwischen beiden Platten hin und her und trotz Begeisterung für Penny Lane, Ob-La-Di, Ob-La-Da und Hey Jude (minus Coda) waren mir die langhaarigen Beatles zunächst einfach nicht fetzig und direkt genug.

    Und wenn ich nicht grade bei einem Botinchen (im Grunde ein Fürst Pückler am Stiel) die Beatles hörte, dann sang ich Mark Knopflers handgezupft nachhaltige Soli von der ersten Dire Straits mit, denn in unserer Bertelsmann-Blase (in der man auch Musikkassetten kaufen konnte) gab es so etwas wie ein aktuelles Popgeschehen nicht.

    Doch ähnlich wie Frodo irgendwann mit den Gefährten aufbricht, um den Ring nach Mordor zum Recycling-Hof zu bringen, so brach auch ich irgendwann auf, um mich der Welt des an sich recht stilsicheren elterlichen Plattenschranks zu entziehen und mich den Gefahren der synthesizerregierten Radiomusik auszusetzen.

    Five easy steps to pop doom:

    1. Die klassische Einstiegsdroge. Martina, die burschikose, aber liebenswerte einbeinige Tochter unserer Haushaltshilfe – die konnten wir uns als alter Klempner-Adel leisten – fing an, mir heimlich die BRAVO zu leihen, die zu der Zeit offenbar ausschließlich über eine Teenie-Band mit dem nachvollziehbaren Bandnamen The Teens zu berichten wusste. Ergänzend dazu kaufte ich mir beim lokalen Bäcker manchmal die Pop/Rocky, von der ich meinen Eltern weismachte, sie wäre nicht so »wild« wie die BRAVO.

    2. Es war wieder Martina, die mir irgendwann ein gutes Dutzend Knibbelbilder in die Hand drückte. Coca-Cola hatte damals in seinen Flaschendeckeln Bilder von Popstars samt Songtitel versteckt, und nur durch chirurgisch präzise Herangehensweise konnte man diese zu Sammelzwecken entfernen. Indem ich die Knibbelbilder bald selbst sammelte (ich taumelte von einem Cola-Rausch zum nächsten) und immer wieder in fiktiven Charts anordnete, lernte ich früh altherrenorientierten Rock wie Fleetwood Mac, REO Speed-wagon und Donovan kennen, selbst wenn ich manchmal erst Jahre später die dazugehörigen Songs hörte.

    3. Jeden Freitagabend liefen auf Radio Bayern 3 die sogenannten bayerischen Top Ten und in der halben Stunde vorher die Neuzugänge bzw. Vorschläge. Das Platzierungssystem hab ich bis heute nicht verstanden. Gab es ein Hörerbrief-Voting, waren das tatsächlich die Verkaufscharts von Garmisch-Patenkirchen bis Bad Kissingen oder hatte der bierernste Moderator Thomas Brennicke das letzte Wort? Eher nicht, sonst hätte er nicht so eindringlich vor Falcos Jeanny gewarnt und über Bruce & Bongos Geil hergezogen und uns Hörer belehrt, dass diese Vokabel noch vor gar nicht allzu langer Zeit mit einem Paradigma der Unzüchtigkeit konnotiert gewesen war. Nun kam wieder Martina ins Spiel, die mir zeigte, wie ich diese Songs nicht nur jeden Freitag hören und mir dabei neunzig Minuten jeglichen Harndrang verbeißen konnte, sondern wie man sie auf Kassette aufnahm und »on demand« wieder abspielte. Ich denke, »on demand« hat sie nicht gesagt. Mein erstes Erfolgserlebnis war die Aufnahme von Kleine Taschenlampe brenn, der Kollaboration von Nena und Markus, wobei die ersten Sekunden fehlten, weil ich vor lauter Aufregung die gar nicht so komplexe Tastenkombination aus der roten Rec- und der schwarzen Play-Taste vergessen hatte.

    4. Jetzt, da ich im Eiltempo zum Chart-Connaisseur geworden war, wollte ich natürlich auch so etwas wie eigenen Geschmack unter Beweis stellen. Mein Vater hatte mir einen alten NDW-Sampler mit dem Titel Tanz mit dem Herzen auf Kassette geschenkt und ab da war NDW mein Jam, wenn auch ein paar Jahre zu spät. In der Kreishauptstadt Straubing eröffnete zu der Zeit gerade ein neuer Levis-Laden, der zur Feier des Tages einen Sampler in grünem Vinyl für 10 DM verkaufte, auf dem jeweils zwei Songs von Nena, Hubert Kah, Relax und Markus drauf waren. Meine erste Schallplatte, Jesus fuckin᾽ Christ, und dann auch noch in grün. Ich war kein Beatles-Hobbit mehr, das elterliche Auenland lag hinter mir, ich hörte jetzt echte Musik, zu dem auch der Rest von Mittelerde abgroovte, um᾽s mal anachronistisch auszudrücken.

    5. Auch mein Radiokonsum wuchs schnell über die bayerischen Charts hinaus und nahm geradezu manische Züge an, wenn ich ab 15:00 Uhr mein Zimmer absperrte, um in Ruhe die Gottschalk-Show zu hören, gefolgt von der Jauch-Sendung und eigentlich weiter bis 20:00 Uhr, um dann religiös Pop nach Acht mit Claus Kruesken oder Peter Illmann zu folgen, um gegen neun in halblegaler Uhrzeit unter der Decke mit Kopfhörer Stellung für Fritz Egners Fritz and Hits zu beziehen.

    In diesen Tagen kristallisierte sich die eigentliche Bedeutung von Pop für mein Leben heraus. Eine hyperindividuelle Bedeutung, die über die Vorstellung eines guten Songs oder eines Mitsing-Refrains hinausging: seine cineastische Qualität, die letztlich zum einzig ausschlaggebenden Kriterium dafür wurde, ob mir Musik damals gefiel oder nicht.

    Dabei musste die Musik nichts Filmisches im herkömmlichen Sinne haben, keinen Refrain wie ein Sonnenuntergang, sie musste nur Bilder in mir heraufbeschwören können, die so lange lebendig blieben, so lange der Song dauerte, und immer wieder lebendig wurden, sobald man ihn erneut abspielte. Sie musste Emotionen konservieren wie Bofrost Kalorien und jede neue Lieferung musste ein Erlebnis sein, bei dem man in Vorfreude aus seinem geistigen Haus stürmte, um dem Lieferanten, also dem Radiomoderator, den gebührendsten Empfang zu bereiten.

    Die Geschichten, die Musik in diesen Werktagsnächten Mitte der Achtziger heraufbeschwor, sollten noch früh genug von narzisstischem Gedankengut und Sinnsuche versaut werden. Doch bis es soweit war und das Gift namens Liebeskummer Einlass in mein Leben gefunden hatte, blieb ich vorerst unschuldige und positivistische 11 Jahre alt und die Musik des Jahres 1985 erfüllte nur einen Zweck: Sie bildete den Soundtrack zum Herrn der Ringe.

    Ich habe für diese Kurzgeschichte im Vorfeld etliche Songs notiert, ohne zu wissen, in welchem Jahr sie als Single veröffentlicht wurden. Ihre einzige Gemeinsamkeit sollte nur sein, dass ich selbst heute noch Tolkiens mythologische Modelleisenbahn-Welt vor Augen habe, wenn ich sie höre. Vor allem Frodos und Sams ersten schwierige Wochen auf der Flucht vor den Ringgeistern, den Weg durch die Minen von Moria samt *Spoiler* Gandalfs Höllensturz, die erste Begegnung mit dem mysteriösen Streicher, die betrübliche Aufspaltung der Gefährten, die trostlosen Szenarien und wenigen »Hope Spots« auf dem Weg in den großen Krieg von Mittelerde.

    Ich habe diese Songs nachgeschlagen und festgestellt, dass sie alle im Jahr 1985 erschienen sind. All diesen Songs ist eine gewisse, manchmal auch frappierend direkte Melancholie gemein. Sie deuten Trauer, Abschied und sogar Tod an. Spielen in einer beschädigten Welt, die aber nicht aufhört, auf Besserung zu hoffen. Eine Welt, an die ich mich mittels der Musik ganz gut erinnern kann. Eine Welt im Kalten Krieg, in der man keinem Russen traut, eine Welt in Angst vor Asylanten und RAF-Terroristen, eine Welt mit Waldsterben und saurem Regen, Gudrun-Pausewang-Büchern und Atombomben. Die Tiefkühlwelt meiner Kindheit auf dem Weg in eine noch frostigere Zukunft. Ein Weg, eine Wanderschaft in die unheilverkündenden Minen von Moria, eine Reise in die Nacht. Begleitet von den Commodores und ihrem jenseitigen Nightshift, der traurigen Liebe in Kool & The Gangs Cherish, dem unheilversprechenden All You Zombies von den Hooters (Re-Release wohlgemerkt) und der melancholischen Verwirrung und Verklärung der Vergangenheit in Marillions Kayleigh. Mit dem spröden Optimismus von A-has Take On Me, dem Phönix-Aus-der-Asche-Blues in Mr. Misters Broken Wings und Bruce Springsteens sehnsüchtigem I’m On Fire.

    Bofrost, Bertelsmann und Beatles wurden irgendwann abgelöst von frischem Parmesan, der Buchhandlung Pustet und Powermetal, doch die Zeit, in der Musik angefangen hat, mir nachts Geschichten zu erzählen und meinen Marsch durch Mittelerde zu begleiten, wird für immer tiefgefroren und jederzeit bei Bedarf auftaubar bleiben. Und genau so habe ich auch weiter und Tolkien-unabhängig Musik gehört, denn so habe ich es mir beigebracht. Jeder Song, der mir je was bedeutet hat, speichert eine Geschichte, ein Lebensgefühl und den Teil einer – meist gefahrvollen – Reise durch die eigene Biografie ab. Wie ein gespeicherter Spielstand. Oder um’s altmodischer auszudrücken: wie ein Lesezeichen in einem Buch vom Bertelsmann-Buchclub.

    THE NEW CHRISTY MINSTRELS

    von Deniz Jaspersen

    Im Grunde muss man sich schon fragen, was die Leute eigentlich meinen, wenn sie behaupten, man solle sich das innere Kind bewahren. Kinder sind ja eigentlich ziemlich rücksichtslose kleine Menschen. Sie sind natürlich niedlich und viele sind auch ganz nett, aber wir sind uns doch wohl einig darüber, dass das innere Kind eigentlich ein ziemlicher Arsch ist. Wir sind quasi seit Geburt der perfekte Turbokapitalist. Ich, ich, ich, Nutzenmaximierung, Gewinnmaximierung, eigene Interessen durchsetzen. Ein Kind ist sozusagen fleischgewordene Ellbogengesellschaft.

    Wieso sollte man sich das bewahren? Auch der Satz »Ich habe geschlafen wie ein Baby« ist doch völlig irreführend. Jeder, der schon mal eine Nacht mit einem Baby in der Wohnung verbracht hat, weiß, dass die ständig aufwachen, weinen und dann irgendwas wollen. Das ist doch keine gute Nachtruhe. Also, auch aus der Perspektive des Babys, meine ich. Ich weiß, was Sie jetzt denken. Gemeint ist der offene, unverdorbene Blick, der einem hilft, die Leichtigkeit zu bewahren. Es ist ja in vielerlei Hinsicht auch gut, viele Dinge nicht zu wissen. Vermutlich hat die analytische Herangehensweise weite Teile meines künstlerischen Schaffens ruiniert. Gerade bezogen auf Kreativität würde ich mir persönlich wünschen, weniger zu wissen.

    Meine musikalische Früherziehung lieferten Fredrik Vahle und Rolf Zuckowski. Diese Musik habe ich mir natürlich nicht ausgesucht, sondern sie wurde mir vorgesetzt. Wenn man als Kind Musik hört, ist das im Grunde wie in der Küche: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Als Kind ist man auch in diesem Bereich seiner Umwelt hilflos ausgeliefert. Meine eigentliche – da selbstgewählte – musikalische Erziehung begann aber mit den New Christy Minstrels.

    The New Christy Minstrels sind eine kalifornische Folkband, die 1960 von dem Musiker Randy Sparks gegründet wurde. Sie spielte eigene Lieder, aber überwiegend Cover Songs und Traditionals. Zu Bestzeiten bestand sie aus 14 Leuten, die Besetzung variierte aber stark. Angeblich hatte die Gruppe über die Jahre knapp 300 verschiedene Mitglieder. Darunter auch bekannte Namen wie Kenny Rogers oder Gene Clark von den Byrds. Berühmtestes Mitglied war jedoch John Deutschendorf, der später unter dem Künstlernamen John Denver Karriere machte. Ihr gleichnamiges Debütalbum wurde 1962 in der Rubrik »Beste Performance von einem Chor« sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Zu ihren größten Erfolgen zählte vor allem der Song Green, Green, der in mehreren Sprachen und unter anderem auf Deutsch eingesungen wurde. Bei uns zuhause befand sich kein ganzes Album der Band sondern eine 7" von dem Lied Three wheels on my waggon. Die B-Seite war das, für Hundeliebhaber durchaus empfehlenswerte, Traditional They gotta quit kickin᾽ my dog around. Three wheels on my waggon erschien erstmals 1961 und wurde ursprünglich für Dick van Dyke geschrieben. Die Autoren waren Bob Hillard und niemand geringerer als Burt Bacharach. Es war sogar Bacharachs erste offiziell erscheinende Auftragsarbeit. In dem Lied geht es um amerikanische Siedler, die von Cherokee-Indianern verfolgt werden. Der Planwagen verliert in jeder Strophe ein weiteres Rad. Das Lied ist – anders als man jetzt denken könnte – ein sehr lustiges. Der Prechorus endet immer mit: »but I am singin᾽ a happy song« und dann kommt der Refrain:

    higgity haggity hoggity high

    pioneers they never say »die«

    a mile up the road there’s a hidden cave

    and we can watch those Cherokees

    go gallopping by

    Das klappt natürlich nicht und als alle Räder weg sind, nehmen die Cherokee die Pioniere gefangen. Dann singen aber alle gemeinsam den Refrain. Also die Siedler singen und die Indianer machen das übliche Indianergeräusch, das entsteht, wenn man einen hohen Ton ruft und sich dabei immer wieder auf den Mund klopft. Ich weiß, was Sie jetzt denken, und Sie haben Recht: Ja, das ist ziemlich rassistisch! Aber sehen Sie mir nach, dass ich das Lied an dieser Stelle nicht weiter historisch

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