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Bragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western
Bragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western
Bragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western
eBook125 Seiten1 Stunde

Bragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Die Angst war jetzt da, vor der Looser sich immer gefürchtet hatte. Er schluckte unwillkürlich, hörte wieder das durchdringende Heulen, das durch die Nacht über den Sumpf hallte.
Die Kerle haben die Bluthunde geholt und scheuchen sie auf den Karrendamm, dachte er entsetzt.
Einen Moment glaubte Jake Looser ein kleines flackerndes Licht drüben hinter den Sumpfbüschen zu sehen, doch er mußte sich täuschen. Der Damm war über eine halbe Meile entfernt.
Looser trug die Nummer 741 auf dem Jackenrücken und am rechten Hosenbein.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum29. Mai 2018
ISBN9783740930349
Bragg, der Schweiger: G.F. Barner 122 – Western

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    Buchvorschau

    Bragg, der Schweiger - G.F. Barner

    G.F. Barner – 122 – Bragg, der Schweiger

    G.F. Barner

    – 122–

    Bragg, der Schweiger

    G.F. Barner

    Die Angst war jetzt da, vor der Looser sich immer gefürchtet hatte. Er schluckte unwillkürlich, hörte wieder das durchdringende Heulen, das durch die Nacht über den Sumpf hallte.

    Die Kerle haben die Bluthunde geholt und scheuchen sie auf den Karrendamm, dachte er entsetzt.

    Einen Moment glaubte Jake Looser ein kleines flackerndes Licht drüben hinter den Sumpfbüschen zu sehen, doch er mußte sich täuschen. Der Damm war über eine halbe Meile entfernt.

    Looser trug die Nummer 741 auf dem Jackenrücken und am rechten Hosenbein.

    Die Aufseher des Außenlagers von Camp Lakeview mußten schon vor vier Stunden beim abendlichen Zählappell im State Prison gemerkt haben, daß Nummer 741 weder in der Küche noch in der Zelle gewesen war. Danach mußte alles wie üblich abgelaufen sein. Man hatte ihn zuerst im Camp gesucht, die Hunde an seiner Pritsche Witterung nehmen lassen, doch trotz aller Suche keine Spur gefunden. Daß sich Looser in einer der beiden Abfalltonnen versteckt hatte, über sich haufenweise stinkenden und zum Teil faulig triefenden Unrast, der jeden Abend vom Steg aus in den Neches River gekippt wurde, hätte keine noch so gute Bluthundnase jemals erschnüffeln können.

    Jake Looser, der kleine dürre Mann, den sie im Camp vom ersten Tag an einen »losen Vogel« genannt hatten, war ihnen entwischt.

    Loosers Stiefel waren bis an die Knöchel in das Sumpfgras eingesunken.

    Ganz ruhig bleiben, dachte er. Mikel hat gesagt, nur nicht den Kopf verlieren, Lousy. Sie werden Wolski mit den Hunden hinter dir her jagen, aber das tun sie immer, also laß dich durch die Hunde nicht verrückt machen.

    Looser würgte schwer und kam sich so verlassen wie nie zuvor in seinem Leben vor. Dabei hatte ihm ­Mikel alles gesagt, was er zu tun hatte. Mikel Bragg, Sträflingsnummer 703.

    »Wenn Wolski mit den Hunden da ist, dann nimm Kalmussaft aus der Flasche und reibe dir Gesicht und Arme ein. Kalmus überdeckt deinen Körpergeruch. Mit dem Zeug hat mein Onkel sogar die Alligatoren überlistet. Die haben noch eine bessere Nase als die Bluthunde. Und dann gehst du nach Norden durch den Sumpf zu den Wegmarkierungen. Du weichst dem Damm um eine halbe Meile aus. Aber vergiß nicht, daß du die Stangen herausziehen mußt. Nicht einfach wegwerfen. Steck sie tief ins Wasser. Sie müssen nicht mehr sichtbar sein, dann können die Kerle nicht folgen.«

    Das Geheul der Bluthunde klang nun anders.

    Wolski war also mit seinen drei Bestien am Bootshaus angekommen. Die Hunde drängten in die Boote, die Bestien wußten genau, was sie nun zu tun hatten.

    Looser haßte Wolski genauso wie die anderen 120 Sträflinge, die in Camp Lakeview eingesperrt worden waren, um Binsen und Schilf zu schneiden, in der Hauptsache jedoch, um Gräben auszuschachten und den Sumpf trockenzulegen. Es war eine höllische Arbeit. Über dem meilenweiten Sumpfgelände lastete glühende Hitze, die sich mit der Feuchtigkeit wie zu einer Riesenglocke vereinte. Der Schweiß lief den Sträflingen buchstäblich am Körper herunter, und mit dem Schweiß kamen die Sumpfmücken, bösartig heranschwirrende Insekten, die immer irgendwie ihren Weg unter die Mückenschutznetze aus feiner Gaze fanden, die um die breitrandigen Hüte der Sträflinge geschlungen und am Hals zusammengebunden wurden.

    Looser hatte den ersten Schock überwunden. Nun schüttelte er die Furcht ab. Wenn er sich genau an das hielt, was ihm Mikel Bragg gesagt hatte, konnte er Wolskis Hunden und den Suchtrupps entkommen. Niemand kannte den Sumpf so gut wie Bragg. Er hatte elf Jahre hier gelebt und das Gelände von jenem Bootshaus aus tagtäglich befahren.

    Jake Looser konnte im Sternenlicht die bleich schimmernden Stangen drüben deutlich ausmachen.

    Lousy tat exakt das, was ihm Bragg. geraten hatte.

    Er nahm die erste Stange, setzte sie flach an und schob sie unter das sofort nachgebende und schmatzende Sumpfgras.

    Dabei dachte er an Mikel Bragg, der wie die meisten Sträflinge einen Spitznamen bekommen hatte. Sie nannten Bragg »den Schweiger«. Es gab Tage, an denen Bragg kein Wort sagte. Im Camp gab es niemand, der Braggs schweigsame Autorität nicht respektierte.

    Selbst Sam Wadell, der Oberaufseher, fragte immer zuerst Bragg, wenn es unter den Sträflingen Unruhe oder Streit gegeben hatte. Mikel Bragg war, ohne daß er sich jemals danach gedrängt hätte, zum Vertrauensmann der Sträflinge geworden. Die Justizbehörde von Texas hatte ihn vor drei Jahren, als mit der Trockenlegung des Sumpfes begonnen worden war, herschaffen lassen.

    »Verdammt«, keuchte Jake Looser, als er die nächste Stange aus dem schmatzenden Grund zerrte, »ich verstehe nicht, weshalb Mikel nie daran gedacht hat, zu türmen. Der hätte es geschafft.«

    Looser kicherte vor sich hin. Das Heulen von Wolskis Bluthunden störte ihn nicht mehr.

    Mich seht ihr nie wieder, ging es ihm durch den Kopf. Ihr habt mich nicht umsonst einen losen Vogel genannt. Ein Vogel kann fliegen, das beweise ich euch.

    *

    Wolski, der zuständig für geflohene Sträflinge war, konnte bestimmen, wie eine Verfolgung durchgeführt werden mußte, und Wadell war verpflichtet, Wolski mit allen Mitteln zu unterstützen.

    »He, Bragg, kannst du auch zur Nachtzeit sehen, wo der Weg durch den Sumpf führt?« fragte Wadell.

    »Nein, Sir«, antwortete Bragg.

    »Er lügt schon wieder, der Dreckskerl«, schnaubte Wolski. »Wadell, er könnte uns auch bei Dunkelheit sagen, wo der Sumpfboden trägt und wo nicht. Wenn er eine Laterne hat, muß er den Weg finden können. Also los, schneidet ihm einen langen Zweig ab, damit er im Boden stochern kann. Und schließe ihm die Handschellen auf, Wadell. Dann kann er die Laterne und den Zweig halten. Jede Wette, daß der Hundesohn lügt, Wadell?«

    Der mochte Bragg, was jeder wußte, aber er konnte das unmöglich zeigen.

    »Du wirst es versuchen, Bragg«, sagte Wadell. »Bei Laternenschein kann das nicht so schwierig sein.«

    »Es ist nicht möglich, Sir«, gab Bragg achselzuckend zurück. »Nur bei Tageslicht kann man genau feststellen, wie das Gras beschaffen ist.«

    »Tages- oder Laternenlicht«, brummte Wolski, »Licht ist Licht. Du Hundesohn willst nur dafür sorgen, daß der lose Vogel seinen Vorsprung behält und uns entwischt. Aber daraus wird nichts. Ich halte jede Wette, du hast ihm versprochen, daß er seine Mutter noch einmal sehen kann, bevor sie stirbt. Du bist ein sentimentaler, mitleidiger Hund, deshalb hast du Looser geholfen. Strafaussetzung beantragen – so ein Blödsinn –, damit der noch mal zu seiner Mama kann. Ich lache mich tot. Der wollte nur hier raus.«

    »Du mußt es ja wissen«, sagte Wadell grimmig. »Du hast ein Gemüt wie deine Bluthunde, Wolski. Vorwärts, die Hände weg, Bragg! Du wirst es versuchen, verstanden?«

    »Ja«, erwiderte Bragg, doch die Aufseher blieben mißtrauisch.

    *

    Wolski blickte sich nach den Zweigen um, die ihren bisherigen Weg markierten. Einer der Aufseher hatte sie abgeschlagen und in den Sumpfboden stecken müssen. Die Markierungen verliefen nicht in gerader Linie, sondern beschrieben Bogen und Winkel.

    »Wo, zur Hölle«, tobte Wolski, »führt nun der richtige und sichere Weg in den Sumpf, Bragg? Du Schweinehund, behaupte nur nicht, du könntest ihn nicht entdecken. Wadell, ich schwöre dir, er hat uns eiskalt in die Irre geführt und hätte den Weg mühelos finden können, wenn er nur gewollt hätte. Soll ich dir sagen, Wadell, was das verdammte Schwein vorhat?«

    »Am besten sagst du gar nichts mehr«, fuhr ihn Wadell an. »Ich habe genug von deinen Flüchen und Ausdrücken, die du schon als Kind von deinem Vater, dem Sklavenjäger, gelernt hast, wie du mal erzähltest. Wolski, ich kenne dich mittlerweile so gut, daß ich weiß, was du meinst. Du vermutest, daß Bragg unserem entflohenen Vogel nur einen möglichst großen Vorsprung verschaffen will, oder?«

    »So ist es«, bestätigte Wolski. »Ich werde es in meinem Fluchtbericht haarklein erwähnen.«

    »Das tue nur«, sagte Wadell ungerührt. »Ich werde dazuschreiben, daß du Bragg wie die Pest haßt, seitdem er damals dazwischenging, als du Tom Reily die schwarze Haut ›gesalzen‹ hast, wie du es nanntest. Wenn Bragg dir nicht die Peitsche aus der Hand gerissen hätte, hättest du Tom Reily totgeprügelt. Und das alles nur, weil er schwarz und dir zu langsam bei der Arbeit war. Wolski, für dich ist jeder Schwarze ein dreckiges Schwein und jeder weiße Sträfling ein Schweinehund. Ich kenne jemanden, der beides ist.«

    »Meinst du mich?« schrie Wolski wütend. »Na gut, mir macht das nichts aus. Ich bin jedenfalls nicht so verrückt, mit einem dieser Stinktiere Mitleid zu haben oder sogar noch etwas wie freundliche Gefühle für sie zu entwickeln wie gewisse andere Leute. Verflucht noch mal, ich hätte den verdammten Nigger und deinen Freund Bragg damals…«

    »Genug jetzt!« fauchte Wadell. »Hier geht es jedenfalls nicht weiter. Der Weg ist nicht mehr zu finden, aber wir wissen, wo er endet. Wenn Looser alle Stangen herausgerissen hat, kann er nur drüben am Freiwasser sein. Dann ist er längst im östlichen Teil des Sumpfgeländes. Nur dort müssen wir suchen. Oder bist du anderer Meinung, Wolski?«

    Wolskis Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze.

    »Wenn der Kerl womöglich auch drüben die Stangen herausgerissen hat, dann müssen wir bis zum Morgen warten. Dann könnte er inzwischen durch den Neches River schwimmen. Zurück in die Boote! Hoch mit euch, ihr Mistviecher!«

    In seiner Wut schlug er auf seine Hunde ein. Obwohl sie das gewohnt waren, zog Pollux, der immer widerspenstiger gewesen war als die anderen

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