Harzer Persönlichkeiten: Lebensbilder Band 2
Von Bernd Sternal
()
Über dieses E-Book
Im zweiten Teil sind folgende Persönlichkeiten vertreten: Carl Christian Agthe, Luise Aston, Eulalia Therese Merx, Ernst und Hans Röver, Dietrich Wilde, Julius Barheine, Johann Christian Ruberg, Friederich Schell, Caroline Bardua, Benno von Meißen, Polykarp Kusch, Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil, Theodor Heinrich Wilhelm von Lerche, Papst Clemens II., Martin Bormann, Gustav Adolf Dippe, Friedrich Heine, Christian von Braunschweig, Justus Jonas der Ältere, August Ephraim Kramer und Johann Karl Ehrenfried Kegel.
Die Lebensbilder werden durch 16 farbige und 66 schwarz-weiße zeitgenössische Abbildungen und Fotos ergänzt.
Bernd Sternal
Bernd Sternal geboren 1956 in Gernrode/Harz. Bernd Sternal hat schon einiges in seinem Leben gemacht: Er ist Dipl.-Ingenieur, war als Manager, Geschäftsführer, Unternehmer, Unternehmensberater tätig, ist im Besitz zahlreicher Patente und anderer gewerblicher Schutzrechte. Mit dem Schreiben begann er im Jahr 2005, indem er für das von ihm betriebene Harzer Tourismusportal https://www.harz-urlaub.de redaktionelle Beiträge verfasste. Das Schreiben hatte ihn schnell infiziert. Im Jahr 2010 gründete er den Verlag Sternal Media, in dem er auch seine eigenen Publikationen herausgibt. Schwerpunkt-Themen von Bernd Sternal sind geschichtlicher, technischer, naturwissenschaftlicher, touristischer sowie gesellschaftskritischer Art.
Mehr von Bernd Sternal lesen
Vom Burgenbau und Burgenleben in Nord- und Mitteldeutschland: Faszination und Mystik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Anflug auf Planquadrat Julius - Caesar: Flugzeugabstürze des 2. Weltkrieges im nördlichen Harzvorland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBurgen und Schlösser der Harzregion: Band 5 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Anflug auf die Planquadrate Kaufmann - Anton/Berta/Caesar: Flugzeugabstürze des 2. Weltkrieges in der Harzregion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalberstadt - Fliegerstadt bis 1918: mit einem Abriss der Luftfahrtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine kleine Reise durch Geschichte und Gerichte des Meraner Landes: Schaug und kost amol Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCarl Spitzweg - Zeichnungen: Die gute alte Zeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrautige Pflanzen des Harz-Waldes: Mit Aquarellzeichnungen von Angela Peters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMordgeschichten: Die blutige Seite des Harzes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarzer Persönlichkeiten: Lebensbilder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrüher die Pest - heute Corona: Die Geschichte der Pest mit Bezug zur Harzregion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarzer Pferdezucht im Spiegel der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Germanenkriege der frühen römischen Kaiserzeit zwischen Weser und Elbe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSippe Vollmer - eine Suderöder/Gernröder Familien-Chronik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGernrode/Harz und die Zeit als "Jungmädelstadt" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gernröder Wasserwirtschaftssystem - ein Relikt der bergbaulichen Aktivitäten des 18. Jahrhunderts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBurgen und Schlösser der Harzregion 5 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Anflug auf die Planquadrate Heinrich-Ulrich/Anton & Julius-Ulrich/Anton: Flugzeugabstürze in den Regionen um Hildesheim-Salzgitter-Einbeck-Seesen-Goslar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn der Toten Zone: Ein Tagebuch aus einem kleinen Dorf am Rande des Harzes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Harzwald - Ein Ökosystem stellt sich vor: Wald: Ein Lösungsbaustein für die Abschwächung des Klimawandels Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Harzer Persönlichkeiten
Titel in dieser Serie (2)
Harzer Persönlichkeiten: Lebensbilder Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarzer Persönlichkeiten: Lebensbilder Band 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Stadtgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurt Weill: konzis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethes Verhältnis zur Musik: Nichts kapiert und alles verstanden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenfrauen macht musik. Maria Theresia zum 300. Geburtstag: Österreichische Musikzeitschrift 01/2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenApuntes biográficos sobre Joseph Haydn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJoseph Haydn: Das unterschätzte Genie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulius Payer. Die unerforschte Welt der Berge und des Eises: Bergpionier - Polarfahrer - Historienmaler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerhard von Kügelgen: von F.C.A. Hasse 1824 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnton Stadler. Wirken und Lebensumfeld des "Mozart-Klarinettisten".: Fakten, Daten und Hypothesen zu seiner Biographie. ADDENDA ZU BAND 1 & BAND 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten... 1.3 Komponisten R bis Z: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKatharina die Große inkl. Hörbuch: Zarin von Russland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChopin vs. Liszt - Zwischen Freundschaft und Rivalität: Biographien von Franz Liszt und Frédéric Chopin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUms Morgenroth gefahren: Parodien, Politisches und Satire zu Bürgers Lenore Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuguste Caroline Sophie Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld geborene Reuß-Ebersdorf: Die Stammmutter des europäischen Hochadels Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomponisten auf Sommerfrische in Bad Ischl: Johannes Brahms, Anton Bruckner, Johann Strauss (Sohn), Franz Lehár, Leo Fall, Oscar Straus, Emmerich Kálmán Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKiel Hofkapellmeister - Die Fürstlich Lippische Hofkapelle oder: Was wollte Brahms in Detmold? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRokoko Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorträge der Detlefsen-Gesellschaft 17 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerrenhaus und Hütten: Sächsische Dörfer am Erzgebirgskamm von 1700 bis 1900 am Beispiel von Rübenau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten... 2.1 Librettisten und Texter A-M: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomponistenlexikon für junge Leute: 153 Porträts von der Renaissance bis zur Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten... 1.2 Komponisten H bis O: Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVorträge der Detlefsen-Gesellschaft 19 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoethes tatkräftige Helfer: Vulpius - Riemer - Eckermann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHamburger literarisches Leben im 18. Jahrhundert: Ein Verzeichnis der Bestände der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnitzler, Horváth, Haas: Österreichische Musikzeitschrift 04/2016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wichtigsten Musiker im Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Salon ins Leben: Jazz, Populärkultur und die Neuerfindung des Künstlers in der frühen Avantgarde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTonkunst-Polemiken: Österreichische Musikzeitschrift 01/2016 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografie & Memoiren für Sie
Akrons Crowley Tarot Führer: Eine magische Reise durch die Welt des MEGA THERION Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Beteigeuze explodiert: Die letzten Vorzeichen für das, was keiner glaubt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlor Peeters (1903-1986): Leben und Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Blumenberg: Ein philosophisches Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrass: 500 Jahre deutsche Jugendsprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFake News: Ein Handbuch für Schule und Unterricht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDate Education: Love Bombing, Bindungsangst und Tinder-Frust: Durchschaue dein Date Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterm Rad Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dr. Morell. Hitlers Leibarzt und sein Pharmaimperium: Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRefugium: Sichere Gebiete nach Alois Irlmaier und anderen Sehern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Langzeitstillen in Deutschland: Erfahrungsberichte von Müttern für Mütter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gnosis: Texte und Kommentar Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Medienmenschen: Wie man Wirklichkeit inszeniert. Gespräche mit Joschka Fischer, Verona Pooth, Peter Sloterdijk, Hans-Olaf Henkel, Roger Willemsen u.v.a. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThomas Mann: Glanz und Qual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeustart: Visionen und Prophezeiungen über Europa und Deutschland nach Crash, Krieg und Finsternis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles, was ich wollte, war Freiheit: Außergewöhnliche Österreicherinnen der Moderne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAleister Crowley & die westliche Esoterik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitGefühl: Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Weber: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGretas Geschichte: Du bist nie zu klein, um etwas zu bewirken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpohr: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeichen am Weg: Das spirituelle Tagebuch des UN-Generalsekretärs Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Berliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sigmund Freud - Revolutionär der Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenC.S. Lewis – Die Biografie: Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Alptraum: Kriegserinnerungen - Aufzeichnungen eines einfachen Soldaten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Harzer Persönlichkeiten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Harzer Persönlichkeiten - Bernd Sternal
Inhalt
Carl Christian Agthe (1762 - 1797)
– der Mozart des Harzes
Luise Aston (1814 - 1871)
– eine Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
Eulalia Therese Merx (1811 - 1908)
– eine Harzer Schriftstellerin
Ernst (1857 - 1923) & Hans (1890 - 1917) Röver
– Orgelbauer, Flieger, Konstrukteure und Erfinder
Dietrich Wilde (1909 - 1984)
– alias Dietrich Güstrow
Julius Barheine (1897 - 1976)
– ein Halberstädter Maler
Johann Christian Ruberg (1746 - 1807)
– ein Pionier der Metallurgie
Friedrich Schell (1818 - 1889)
– der Dynamiterfinder
Caroline Bardua (1781 - 1864)
– eine Malerin aus Ballenstedt
Benno von Meißen (1010 - 1106)
– der Heilige Benno
Polykarp Kusch (1911 - 1993)
– ein Physik-Nobelpreisträger
Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil (1783 - 1859)
– ein Begründer der Forstwissenschaften
Theodor Heinrich Wilhelm von Lerche (1791 - 1847)
– der Leibarzt des Zaren
Papst Clements II. (1005 - 1047)
– der Papst aus dem Harz
Martin Bormann (1900 - 1945)
– Hitlers Sekretär und Dämon des Teufels
Gustav Adolf Dippe (1824 - 1890)
– der Quedlinburger Züchterkönig
Friedrich Heine (1863 - 1929)
– der Erfinder der Dosenwürstchen
Henning Calvör (1686 - 1766)
– der Vater der Technischen Universität Clausthal
Christian von Braunschweig (1599 - 1626)
– der Tolle Halberstädter
Justus Jonas der Ältere (1493 - 1555)
– ein Harzer Reformator
August Ephraim Kramer (1817 - 1885)
– der Erfinder der elektrischen Telegraphie
Johann Karl Ehrenfried Kegel (1784 - 1863)
– der Kamtschatka-Forscher
Literaturnachweis
Bildnachweis
Carl Christian Agthe (1762 - 1797)
– der Mozart des Harzes
Das 18. Jahrhundert hat eine ganze Anzahl bedeutender Komponisten hervorgebracht. Herausgehoben seien genannt: Gluck, Beethoven, Hayden, Mozart und Bach. Jedoch gab es zahlreiche weitere außergewöhnliche Komponisten, mit gutem Ruf und großer Bekanntheit. Leider sind einige von ihnen heute in Vergessenheit geraten, was sie sicherlich nicht verdient haben. Einer dieser erfolgreichen Komponisten war Carl Christian Agthe.
Agthe wurde am 16. Juni 1762 in Hettstedt geboren. Sein Vater war der Praeceptor (Lehrer) an der Mägdlein-Schule in Hettstedt, Johann Friedrich Agthe. Über den Verlauf seiner Kindheit und Jugend, über seine musikalische und schulische Ausbildung, gibt es keine Nachweise. Jedoch ist bekannt, dass die Vorfahren der Familie in Hettstedt als Kantoren und Organisten tätig waren, zudem blühte in der Stadt ein reges Musikleben.
Nun kann man Vermutungen äußern, wovon ich jedoch hier Abstand nehmen möchte. Daher wenden wir uns den Tatsachen zu: Über seine Jugend finden wir urkundlich nur die Nachricht, dass Agthe in der Konfirmanden-Liste des Jahres 1776 als vierter genannt wird. Damit reißt der Faden seines Lebens in Hettstedt völlig ab.
Wir finden Agthe jedoch schon kurze Zeit später in Reval wieder, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Dort war er bereits als Vierzehnjähriger Musikdirektor der Hündelbergerschen Theatergruppe. Er wirkte dort bis zu seinem 20. Lebensjahr und gastierte in zahlreichen Städten, so auch in St. Petersburg. In dieser Zeit – man muss es hervorheben, denn er war erst zwischen 15 und 20 Jahre alt – schrieb Agthe fünf Opern, eine Operette, ein Divertimento sowie ein Ballett. Das klingt in unseren Ohren etwas unwahrscheinlich, ist jedoch durch mehrere seriöse Quellen bestätigt.
Eintrag im Kirchenbuch in Hettstedt über die Geburt von Carl Christian Agthe am 16. Juni 1762
Scherenschnittporträt von Carl Christian Agthe Abbildungen: Georg Faulhaber (1890 - 1974), Carl Christian Agthe - ein vergessener Musiker, Unser Harz 1962 Nr. 6, Seite 4-6
Leider gelten diese Werke, obwohl sie bis weit ins 19. Jahrhundert mehrfach mit großem Erfolg zur Aufführung gekommen sind, heute als verschollen. Bei diesen Kompositionen war nachweislich auch eine Vertonung von Goethes Werk „Erwin und Elmire" dabei.
Durch seine Kompositionen und seine Erfolge wurde Fürst Friedrich Albert von Anhalt-Bernburg auf den begabten, jungen Musiker und Komponisten aufmerksam. Er holte Agthe in seine Hofkapelle, wo er als Schloss-Organist und Kammermusiker tätig wurde.
Aus den Kammerrechnungen erfahren wir, dass er mit einem Gehalt von monatlich 5 Talern angestellt war. Zusätzlich bezog er freien Kammertisch, freie Wohnung, Licht und Feuerung.
Im Jahr 1788 fand Agthe die Frau seines Herzens. Es war Juliane Christiane Sieger, die zweite Tochter des Chirurgen Johann Zacharias Sieger, aus Ummendorf, nahe Schöningen, die er als seine Ehefrau nahm.
In dieser Lebensphase entwickelte Agthe, neben seinen Aufgaben am fürstlichen Hofe, erneut eine unglaubliche Schaffenskraft. Aus dieser Zeit sind folgende Werke bekannt, wie Georg Faulhaber aus Wernigerode recherchierte: zwei Konzerte, zwölf Sinfonien, vierzehn Tänze für Orchester, einige Klaviersonaten, drei Orgelfugen und eine Kantate.
G. Schilling schreibt in seiner 1835 veröffentlichten „Encyclopädie der gesamten musikalischen Wissenschaften über ihn: „Agthe, Carl Christian, Hof- und Schlossorganist der Fürsten von Bernburg zu Ballenstedt, gehörte zu den besten Orgelspielern und zugleich zu den unterrichtetsten und gebildetsten Tonkünstlern des vergangenen Jahrhunderts. In allen seinen Compositionen verbindet sich mit einer gewissen leichten Natürlichkeit wiederum ein reicher Strom von erhabener und kühner Fantasie, und wäre er vielleicht nicht so verschwenderisch mit dieser letzteren gewesen und etwas sparsamer verfahren mit der unverkennbaren Masse von Ideen und Einfällen, höchst wahrscheinlich würde dann die übrigens nicht kurze Reihe seiner Dichtungen noch um eine bedeutende Zahl sich vermehrt haben; an Fleiß fehlt es ihm nicht.
Agthes Opern und auch zahlreiche seiner Kompositionen sind nachweislich im Ballenstedter Schlosstheater mit großem Erfolg und viel Anerkennung aufgeführt worden.
Für Agthe folgten glückliche Jahre. Er erhielt von seinem Fürsten zweimal eine beachtliche Besoldungszulage, einmal 190 Goldtaler und einmal 100 Goldtaler. 1790 wurde sein Sohn Albrecht Wilhelm Johann geboren und 1792 folgte noch eine Tochter.
Plötzlich und unerwartet, im blühenden Alter von 35 Jahren verstarb Carl Christian Agthe am 27. November 1797 in Ballenstedt. Leider ging ein großer Teil seiner Werke – man bezeichnete Agthe auch als „Mozart des Harzes" – im Zweiten Weltkrieg verloren.
Nachfolgend einige seiner erfolgreichen Werke, die uns überliefert sind:
Für die Bühne
Erwin und Elmire, Singspiel. Text: Johann Wolfgang von Goethe. Uraufführung: 1776 Reval, Schauspielhaus; 1790 Ballenstedt, Schlosstheater.
Acontius und Cidippe, Singspiel. Libretto: Bober, nach Ovid. Uraufführung: 1777 Reval, Schauspielhaus.
Das Milchmädchen, Singspiel. Uraufführung: 1777 Reval; 1782 Ballenstedt.
Martin Velten, Komische Oper in 3 Akten. Uraufführung: 1778 Reval, Theater im Gildenhaus.
Philemon und Baucis, Ballett-Divertissement. Uraufführung: 1778 Reval; 1791 Ballenstedt.
Der Barbier auf dem Lande, Komische Oper in 3 Akten. Uraufführung: 1779 St. Petersburg.
Die Spiegelritter, Oper in 3 Akten. Text: August von Kotzebue. Uraufführung: 1795 Ballenstedt.
Notenblatt eines Stückes von Carl Christian Agthe
Abbildung: Georg Faulhaber (1890 - 1974),
Carl Christian Agthe – ein vergessener Musiker,
Unser Harz 1962 Nr. 6, Seite 4 - 6
Lieder
Abgewelkt, des bangen Lebens müde, Text: Ribbeck
Ach, mir ist das Herz so schwer, Text: Stolberg
Euch jungen Weiberchen (Romanze), Text: Philippine Gatterer
Hast du nicht Liebe zu gemessen, Text: Gottfried August Bürger
Holder Mai, die Lämmer springen, Text: Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Ich sehe mit Schmerzen, Text: Stolberg
Leb wohl, bis wir uns wiedersehn, Text: Friedrich Schlegel
Mir tut's so weh im Herzen, Text: Gottfried August Bürger
Nichts kann mir Freude geben, (Das verliebte Mädchen), Text: Philippine Gatterer
Schließe gütig meine Augenlider (An den Schlaf), Text: Philippine Gatterer
Schon hat des nahen Frühlings Güte (Minna an ihren Geliebten), Text: Philippine Gatterer
Schön ist's, wenn die braune Kluft (Selino und Alcinna), Text: Philippine Gatterer
Trinklied im Mai, Text: Ludwig Christoph Heinrich Hölty
Wann die Hochzeitsfackel lodert, Text: Ludwig Andreas Gotter
Wie selig, wer sein Liebchen hat, Text: Gottfried August Bürger
Louise Aston (1814 - 1871)
– eine Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
Louise Aston war die jüngste Tochter des evangelischen Theologen und Konsistorialrats Johann Gottfried Hoche; eine ältere Schwester war Eulalia Merx. Sie wurde am 26. November 1814 als Luise Franziska Horche in Gröningen an der Bode geboren. Luise war das jüngste von acht Kindern. Sie wurde zusammen mit ihren Geschwistern im Elternhaus durch den Vater und Privatlehrer sorgfältig erzogen und besonders durch die Mutter, Louise Charlotte geb. Berning, in ihren musikalischen und literarischen Interessen befördert.
Von ihren Eltern wurde die bildhübsche, gebildete und wohlerzogene Siebzehnjährige in die Ehe mit dem reichen englischen Maschinenfabrikanten Samuel A. Aston gezwungen, der mehr als 20 Jahre älter war als Louise. Schon nach gut einem Jahr bekam Louise eine Tochter. Dennoch war es eine problematische und wohl auch unglückliche Ehe und Louise betrieb die Scheidung von ihrem Mann, mit dem sie in Magdeburg und Burg lebte. 1838 hatte sie sich durchgesetzt und die Ehe wurde geschieden.
Sie verließ die gemeinsame Wohnung und hielt sich mit ihrer kleinen Tochter im Harz sowie in kleineren Orten Anhalts auf und ging dann nach Berlin. Im September 1841 wurde sie zur erneuten Eheschließung mit Samuel Aston überredet. Unüberbrückbare Gegensätze führten 1844 jedoch zur endgültigen Trennung. Inzwischen hatte Louise zwei weitere Töchter bekommen.
1845 siedelte Aston mit ihrer zweiten Tochter Jenny Louise nach Berlin über, um dort literarisch tätig zu werden. Sie schloss sich der Vereinigung revolutionärer Demokraten „Die Freien" um die Junghegelianer Bruno und Edgar Bauer sowie Max Stirner an, die bald zum engeren Freundeskreis Astons zählten. Ihre neuen Freunde machten sie mit den programmatischen Vorstellungen der absoluten Emanzipation des Individuums vertraut. Ihr emanzipierter und für diese Zeit freizügiger sowie provozierender Lebensstil führte zu anonymen Anzeigen, die die Polizei veranlasste Aston zu überwachen.
Luise Aston um 1848
Lithographie, Urheber unbekannt
Aston hatte inzwischen die Bücher „Aus dem Leben einer Frau und „Meine Emanzipation
sowie einen Gedichtband „Wilde Rosen" herausgegeben; alle drei Werke erregten großes Aufsehen. Zudem orientierte sie sich an der französischen Schriftstellerin George Sand, trug Männerkleidung und rauchte auf der Straße.
Artikel über Luise andere emanzipierte Frauen in Berlin April 1848 Abbildung: Archive Werner Hartmann, Halberstadt
Mit ihren Forderungen der völligen Gleichstellung der Geschlechter, der Freiheit der Liebe und der Liebeswahl auch für die Frau, erregte sie in der Berliner