Die Zeit fliegt mitsamt der Uhr
Von Books on Demand
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Über dieses E-Book
Jene Situationen, in welchen Unbeteiligte für ein erfolgreiches Projekt die Auszeichnungen erhalten, oder andere haarsträubende Dinge passieren, die bar jeder Logik sind.
Die Autoren dieses Büchleins wünschen Ihnen viel Spaß mit grotesken Kurzgeschichten und Gedichten aus dem täglichen Erleben.
Also anschnallen, es geht rund!
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Buchvorschau
Die Zeit fliegt mitsamt der Uhr - Books on Demand
Inhaltsverzeichnis
Drama am Arbeitsplatz
Die Zeit fliegt (mitsamt der Uhr)
Sag es mit einfachen Worten
Entdeckung an der Ladenkasse
Ballade vom alltäglichen Wahnsinn (dementia eternitum)
Warum immer ich?
Das Figaro-Syndrom
(K)ein Job wie jeder andere
Eine Verkettung unglücklicher Umstände
Stress-Bewältigung
Das Ding - Kurz-Psychothriller mitten aus dem Leben.
Friede sei mit euch
Briefkasten- Leerungszeiten
Alles klar?
Gesinnungswandel
Staubsauger am Morgen
Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen
Täglich ein Bett unzerkaut einnehmen
Bäckermeister Ruppert
Armut. Mindesthirn für alle!
Teamfähig!
Oh, du schöne Weihnachtszeit!
Aha. Ich dachte, der käme vom Nilpferd.
Vitae
Frank R. Bulla
Drama
am Arbeitsplatz
Der letzte Gehetzte petzte und wetzte,
bis man ihn in der Luft zerfetzte
und durch einen anderen ersetzte
und so die Stelle neu besetzte,
was ihn sehr verletzte
und ihm einen derartigen Hieb versetzte,
dass eine Träne seine Augen benetzte.
Sina Blackwood
Die Zeit fliegt
(mitsamt der Uhr)
Es kommt das Grauen jeden Morgen,
wenn Chef mit seiner Gattin naht.
Bis dahin hatte keiner Sorgen,
wenn er um Audienz nicht bat.
Passieren Fehler, ist’s der Kleine,
der sich nicht wirklich wehren kann.
Der bringt das Chaos dann ins Reine,
steht für die Firma seinen Mann.
Tagein, tagaus das miese Spiel.
Der Frust als Wolke hängt im Haus.
Dann kommt der Tag, da wird’s zuviel,
die Wut bricht als Tornado aus.
Der Sklave lehnt sich offen auf,
spricht aus, was hier im Argen liegt.
Der Chef ist baff, die Gattin schnauft,
sie knallt die Tür, die Wanduhr fliegt.
Die knallt zu Boden, splittert gar.
Die Zeit läuft weiter, hält nicht auf,
trotz Riss, der nun im Kunststoff war.
Und nur Chefs Frau ist jetzt schlecht drauf.
Und die Moral von dem Gescheh’n?
Chefs Frau hat selber sich bestraft.
Sie muss die Uhr nun täglich seh’n,
die sie vor Wut herunter warf.
Und wenn wer meint, sie kauft ’ne Neue,
der irrt gewaltig. Geiz ist geil!
Das wär’ doch Perlen vor die Säue!
Die Alte tut’s noch eine Weil’.
Die Kundschaft lass ruhig Sprüche klopfen,
weil’s aussieht wie Akt 3 Wildwest.
Verloren sind hier Malz und Hopfen.
Das Schamgefühl hat eh den Rest.
Matthias Albrecht
Sag es mit
einfachen Worten
Es gibt Menschen, die in ihre Gespräche mit Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen unzählige Fremdwörter einflechten, um besonders intelligent zu wirken. Dabei wissen sie in den meisten Fällen nicht einmal, was die Begriffe bedeuten und machen sich darüber hinaus lächerlich und unbeliebt. Sie kennen sicher einige dieser Rhetorik-Genies auch aus Ihrem Umfeld.
Mein Kollege, Waldemar Labermann, war von dieser Sorte. Er hörte sich gern reden, mischte sich permanent in Gespräche ein, hatte zu allem eine Meinung und nutzte jede sich ihm bietende Gelegenheit, seinen Mitmenschen auf die Nerven zu gehen. Wer ihn nicht kannte, versuchte noch während der ersten Sekunden seinen wirren Gedanken zu folgen, um sich dann kopfschüttelnd abzuwenden.
Das fehlerhafte Anwenden von Fremdwörtern war nicht der einzige Fallstrick, den sich Waldemar legte, und über den er letztlich stolperte. Er geriet während seiner Ausführungen von einer gehobenen, ja eloquent zu nennenden Ausdrucksweise in eine sehr gewöhnliche, geradezu primitive Art. Dies war symptomatisch für Waldemar, der gern etwas darstellen wollte, wozu ihm die Voraussetzungen fehlten. Und wie er redete, so schrieb er auch. Darüber hinaus hatte er mit Rechtschreibung und Grammatik arge Probleme.
Damit kein falsches Bild entsteht: Waldemar war beileibe nicht dumm. Er hatte eben seine Defizite. Wenn er allerdings die vom Sachbearbeiter abgelehnten Anträge und sonstigen, bearbeiteten Posteingänge sortierte, registrierte, stempelte und abheftete, arbeitete er konzentriert und gewissenhaft. Er hatte ein Händchen für die auf den Fenstersimsen wuchernden Zimmerpflanzen, konnte besseren Kaffee kochen als die Chefsekretärin Beate – was diese, sofern wir eine Bemerkung darüber machten, regelmäßig auf die Palme brachte – und sorgte beizeiten für Nachschub an Büromaterial. Daneben war er unser Mann für Tabellenkalkulation und Statistik, denn solange er keine Sätze bilden oder gar Berichte schreiben musste, war alles in bester Ordnung.
Nun halte ich nichts von Purismus auf Teufel komm raus; habe also grundsätzlich nichts gegen Fremdwörter. Doch – ist der Wortschatz der deutschen Sprache nicht umfangreich genug, auch mit einfachen, allgemeinverständlichen Worten all das ausdrücken zu können, was einem auf den Nägeln brennt?
Bekanntermaßen steckt der Teufel ja im Detail. An diesem verhängnisvollen Montagmorgen steckte er als Anfrage der Redaktion unserer länderübergreifenden, justizeigenen Wirtschaftszeitschrift