Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Mach's gut, Andy
Mach's gut, Andy
Mach's gut, Andy
eBook171 Seiten2 Stunden

Mach's gut, Andy

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Andreas und Markus sind Freunde seit frühester Kindheit. Sie spielen in einer Rockband und sind auch sonst für jeden Spaß zu haben. Doch eines Tages erkrankt Andreas schwer und ihre Freundschaft wird auf eine große Probe gestellt. Markus muss die schwerste Entscheidung seines Lebens treffen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Dez. 2017
ISBN9783945535400
Mach's gut, Andy

Mehr von Reinhard Bottländer lesen

Ähnlich wie Mach's gut, Andy

Ähnliche E-Books

Beziehungen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Mach's gut, Andy

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Mach's gut, Andy - Reinhard Bottländer

    Bottländer:

    Über dieses Buch

    Andreas und Markus sind Freunde seit frühester Kindheit. Sie spielen in einer Rockband und sind auch sonst für jeden Spaß zu haben. Doch eines Tages erkrankt Andreas schwer und ihre Freundschaft wird auf eine große Probe gestellt. Markus muss die schwerste Entscheidung seines Lebens treffen.

    1. Kapitel

    „Nun mach schon, Andy!" rief Markus.

    Andreas stand noch immer bei den drei Mädchen aus der Nebenklasse, die hier auf dem Schulhof unter einem großen Baum im Schatten standen. Die Sonne schien heute sehr warm.

    „Ja, ich komm ja! rief er unmutig zurück. „Also bis heute Abend, ihr Süßen, wandte er sich nun an die Mädchen. „Ich verlasse mich auf euch."

    Er warf ihnen Handküsschen zu. Dann drehte er sich um und lief auf seinen Inlineskatern zu Markus, der etwa zehn Meter weiter in der Einfahrt zum Schulgelände wartete. Die Mädchen lachten hinter ihm her.

    Andreas war für seine fünfzehn Jahre recht groß, trotzdem wirkte er nicht dünn. Bei näherem Hinsehen konnte man leicht erkennen, dass er muskulös und athletisch war. Andreas war ein begeisterter Sportler. Tischtennis, Basketball, Schwimmen, es gab kaum eine Sportart, die er nicht gerne ausübte. Und er hatte immer wieder neue Ideen im Kopf. Genau wie Markus, der ein halbes Jahr älter war als er. Vor ein paar Tagen hatten die beiden Freunde beschlossen, zur Abwechslung mal mit Inlineskater zur Schule zu kommen, zur „körpereigenen Energieeinsparung". Deshalb trugen sie auch ihre Schulsachen in einem kleinen Rucksack, den sie auf dem Rücken geschnallt hatten.

    Andreas dunkelblonde, nackenlange Haare flatterten im Wind als er angesaust kam. „Die Häschen machen mit! sagte er begeistert. Seine braunen Augen strahlten. Ein paar Haarsträhnen hingen ihm in die Stirn. „Die tanzen für uns auf der Bühne.

    Markus sah nicht so erfreut aus. „Ich weiß nicht, ob das ’ne gute Idee ist. Die stören vielleicht nur unseren Auftritt", meinte er zögernd.

    Andreas fuhr Markus einmal kurz durch die rotblonden, dichten Haare, die er als Igelfrisur mit einem kleinen Schwänzchen im Nacken trug. Markus war einen halben Kopf kleiner als Andreas und musste deshalb immer ein wenig zu ihm aufschauen, was er ganz und gar nicht mochte. Aber er glich sein Selbstwertgefühl immer dadurch aus, dass er sich sagte: „Dafür bin ich eben ein halbes Jahr älter als dieses Baby!"

    „Aber nicht schlauer, hatte Andreas einmal erwidert und die Lacher auf seiner Seite gehabt, als Markus seinen „Vorteil laut ausposaunte. Seitdem war Markus sehr darauf bedacht, diese Erkenntnis für sich zu behalten und die Welt dann eben in ihrer Dummheit leben zu lassen.

    „Blödsinn! sagte Andreas nachdrücklich. „So heiße Häschen sind wie das Salz in der Suppe. Du wirst sehen, das wird ’ne Bombenfete.

    „Salz in der Suppe? Markus lachte, dass seine Sommersprossen fast wie ein Strich auf seiner Nase aussahen. „Mensch, Andy, manchmal redest du aber auch einen Stuss daher! Er schüttelte den Kopf. „Hoffentlich wird die Suppe dann nicht so heiß, dass wir uns daran verbrennen."

    Andreas lachte nun auch. „Keine Sorge, ich bringe ein paar Eiswürfel mit! Dann fuhr er los. „Warte doch, du Birne, rief Markus und versuchte, Andreas einzuholen. Markus war zwar auch sportlich, trotzdem hatte er gegen Andreas keine Chance. Bis auf eine Ausnahme. Es war ihm in letzter Zeit einige Male gelungen, ihn im Schwimmen zu schlagen. Ansonsten beschäftigte er sich lieber mit kniffligen Dingen wie Würfelspiele, Bastelarbeiten, Rätseln und anderem mehr.

    Andreas lief schneller. Er erreichte den Marktplatz. Hier waren noch alle Stände des Wochenmarktes aufgestellt. Es war Samstagmittag und viele Leute waren noch beim Einkaufen. Verwunderte Blicke folgten den beiden Jungen.

    „Die Jugendlichen heutzutage werden immer verrückter, sagte ein Mann im höheren Alter zu seiner Frau, die erschrocken zur Seite ausgewichen war. Er schüttelte verärgert den Kopf. „Fahren wie die kleinen Kinder mit Rollschuhen durch die Gegend. Ob das wieder so ’ne neue Masche ist?

    Die Frage blieb unbeantwortet.

    Andreas rollte durch die Fußgängerzone.

    „Bleib doch stehen!" rief Markus wieder.

    Andreas ergriff aus vollem Lauf einen Laternenpfahl und schwang sich einmal darum herum. Dann ließ er sich zu einer nahen Sitzbank rollen, nahm seinen Rucksack ab und setzte sich.

    Markus kam keuchend heran. „Was soll das?" sagte er böse und ließ sich neben Andreas auf die Bank fallen.

    „Wieso, hat doch Spaß gemacht. Andreas lachte. Er puffte seinen Freund leicht in die Seite. „Du bist zu fett!

    „Blödsinn! knurrte Markus. „Bist du schon aufgeregt wegen heute Abend? fragte er nach einer Weile.

    „Etwas, sagte Andreas nur. „Übrigens, mit meinem Vater ist alles klar gegangen. Er bringt uns mit dem Auto hin.

    „Prima! Das erspart uns ’ne Menge Schlepperei. Und wir brauchen uns nicht so zu beeilen."

    Markus stand auf. „Los komm, Andy!"

    „Warte noch ’ne Sekunde."

    „Warum? Meine Mutter hat das Essen fertig. Die meckert immer, wenn ich zu spät komme. Du kennst sie doch. Außerdem hab ich auch Hunger wie ein Löwe. Ich will jetzt nach Hause."

    „Ich weiß nicht, aber mir ist auf einmal nicht so gut."

    „Vom Skaten?"

    „Keine Ahnung. Glaub ich nicht. An dem bisschen Skaten wird’s wohl nicht liegen."

    „Vielleicht liegt’s auch am Hunger?"

    Andreas schüttelte den Kopf. „Nee, ich bin noch satt. In letzter Zeit habe ich das öfter. Das kommt ganz plötzlich. Dann hab ich manchmal so ein flaues Gefühl im Magen. Weiß der Kuckuck, woran das liegt. Ich muss damit doch mal zu unserem Doc gehen und mich untersuchen lassen. Vielleicht hab ich ’ne Infektion oder so was."

    „Na ja, wer weiß, was das ist. Das kann verschiedene Ursachen haben. Bestimmt geht’s dir gleich besser."

    Andreas nickte.

    „Ich bleib noch etwas bei dir sitzen. Danach bringe ich dich dann nach Hause, okay?"

    „Nee, lass sein, Markus. Es ist nicht so schlimm. Bestimmt bin ich gleich wieder okay."

    „Bist du sicher?"

    Andreas nickte.

    „Ich bleib doch lieber bei dir", sagte Markus zweifelnd. Andreas sah blass aus. Das beunruhigte ihn.

    „Quatsch! Es geht schon. Ist ja auch nicht mehr weit, bis ich zu Hause bin."

    „Na gut, sagte Markus mit wenig Überzeugung in der Stimme. „Wenn du meinst. Wir sehen uns dann nachher.

    „Alles klar", sagte Andreas.

    Markus fuhr los, blieb stehen, kam zurück. Er traute sich nicht so recht, seinen Freund jetzt zu verlassen. Irgendwie war ihm das Ganze nicht geheuer.

    „Vielleicht ist dir unser Konzert auf den Magen geschlagen. Ich bin auch so’n bisschen rappelig, wenn ich daran denke."

    „Glaub ich nicht", sagte Andreas.

    Markus zögerte noch, wartete einen Moment, hoffte, dass Andreas ihn um irgendetwas bitten würde. „Also bis nachher dann", sagte er schließlich unschlüssig.

    „Bis nachher, Markus!" Andreas Stimme klang fest.

    Markus rollte langsam davon. Dabei sah er sich einige Male nach Andreas um.

    Hoffentlich denkt er nicht, ich mache ihm was vor, überlegte Andreas, als er seinem besten Freund nachsah. Aber mir ist wirklich zum Kotzen zumute.

    *

    Um achtzehn Uhr hatte sich das Jugendheim rasch gefüllt. Die Pastoren waren kurz erschienen und hatten sich dann unauffällig zurückgezogen. An drei Tischen wurden Cola-Dosen und Limonade verkauft. Alkohol gab es nicht. Laserblitze zuckten auf und Strahler wurden auf die Bühne ausgerichtet und durchgecheckt. Die aufgebauten Instrumente warteten auf ihre Benutzer.

    „Mir geht ganz schön die Düse", sagte Andreas. Zusammen mit Markus und vier anderen Jungen befand er sich in einem kleinen Nebenraum der Bühne.

    „Meinst du, mir geht das anders? sagte Markus. „Vielleicht war das doch der Grund, weshalb es dir heute Mittag so schlecht ging. Wie ist es denn jetzt?

    „Besser! Ich fühle mich okay. Ich bin nur ein bisschen aufgeregt."

    „Nur ein bisschen? Ich bin ein Nervenbündel. Aber wenn wir erst mal auf der Bühne sind ... Ich glaub, ich fühle mich erst besser, wenn das erste Lied geklappt hat."

    „Und wenn’s nicht klappt? Was dann?"

    „Seid ihr Panne? Gleich müssen wir auftreten! Da könnt ihr euch doch nicht so ’n Mist erzählen! fauchte einer der anderen Jungen dazwischen. „Ihr macht uns ja alle noch verrückt mit eurem Gequatsche.

    „’tschuldigung", sagte Andreas kleinlaut.

    Markus schaute auf die Uhr. „Wo bleiben denn die Mädchen?" fragte er.

    Andreas zuckte nur mit den Schultern. „Sie hatten mir fest versprochen, zu kommen, sagte er schließlich. „Es ist eben kein Verlass auf sie.

    „Dancing Girls sind das Salz in der Suppe, hm?" Markus sah Andreas böse an.

    „Was willst du? Du warst doch von Anfang an dagegen. Was regst du dich also auf? Jetzt muss es eben ohne sie auf der Bühne gehen. Das Ganze war ja auch nur als Beilage gedacht."

    „Beilage! Markus ließ das Wort auf der Zunge zergehen. „Ich glaub, ich spinne.

    Andreas grinste nur.

    „Los kommt, wir müssen raus!" rief einer der anderen Jungen.

    Markus, Andreas, Stefan, Oliver, Christoph und Robert rannten hinaus auf die Bühne.

    Jubel brandete auf, als die Jungen das Podium betraten. Dann folgte ein rhythmisches Klatschen. Oliver ging nach vorn ans Mikrophon. Er schloss sich diesem rhythmischen Klatschen an, forderte nun alle anderen auf, in gleicher Weise mitzumachen. Dann stiefelte er über die Bühne.

    Inzwischen hatte sich Andreas hinter sein Schlagzeug gesetzt.

    „Let’s go!" rief Oliver gerade ins Mikrophon.

    Andreas schlug nun im gleichen Takt auf die Trommeln seines Schlagzeugs. Markus hatte inzwischen die Lead-Gitarre ergriffen. Nun fiel er mit seiner Gitarre auch in den Takt ein. Es folgten die Bass-Gitarre und das Keyboard. Oliver ergriff ein Tamburin und Christoph seine Maracas. Dann ging es los. Die Band „Catch Candy Boys fetzte zuerst ihren selbst komponierten „Hard-Rock-Sound in den Saal. Dann folgten Titel. bekannter Interpreten. Die Stimmung im Saal wurde immer ausgelassener.

    „So gut waren wir noch nie drauf! Und das bei unserem ersten richtig großen Auftritt!" rief Markus zu Andreas hinüber.

    Andreas nickte. Er sah irgendwie müde aus.

    „Hey, Andy, alles okay? fragte Markus besorgt. „Alles klar, stieß Andreas hervor.

    Christoph ließ seine Rassel ertönen. Das Startzeichen für das nächste Lied.

    Verstohlen blickte Markus immer wieder zu Andreas hinüber. Sein Zustand gefiel ihm gar nicht. Was war bloß mit Andy los?

    Markus verpasste seinen Einsatz. Die anderen sahen ihn erstaunt an und wiederholten die Stelle des Liedes.

    Markus zuckte nur mit den Schultern, konzentrierte sich dann auf sein Spiel und fiel zum richtigen Zeitpunkt mit seinem Gitarrensolo wieder in das Musikstück ein. Von den Zuhörern schien niemand etwas gemerkt zu haben. Alle glaubten wohl, dass es sich um eine raffinierte Einlage handelte. Trotzdem war Markus nicht ganz bei der Sache. Immer wieder sah er zu Andreas hin. Irgendwas stimmte mit Andy nicht. War sein Spiel nicht schwächer geworden?

    Es gab eine kleine Pause zwischen zwei Liederblöcken, wo die Instrumente nachgestellt und Kraft für den nächsten Durchgang gesammelt wurde. Andreas stand starker Schweiß auf der Stirn. Er sah erschöpft aus.

    „Mensch, Andy, was ist los mit dir?" Markus Stimme zitterte.

    „Keine Ahnung! stieß Andreas aus. „Ich bin froh, wenn wir nachher unsere Pause haben.

    „Wir können unser Programm ja etwas kürzen", schlug Markus vor.

    Andreas schüttelte den Kopf. „Das kann ich euch nicht antun. Ihr habt euch doch alle so auf diesen Abend gefreut. Und es klappt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1