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Das Ass der Rasselbande 1: und ein Sommer voller Abenteuer
Das Ass der Rasselbande 1: und ein Sommer voller Abenteuer
Das Ass der Rasselbande 1: und ein Sommer voller Abenteuer
eBook161 Seiten2 Stunden

Das Ass der Rasselbande 1: und ein Sommer voller Abenteuer

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Über dieses E-Book

Ein mit Bäumen und Sträuchern bewachsener Bahndamm ist für einige Jungen der schönste Platz der Welt. Doch leider sind sie uneinig, vertragen sich nicht und gehen ihre eigenen Wege. Bis eines Tages andere Jungen auftauchen und ihnen ihre "Bahne" streitig machen wollen. Nun stehen sie vor der Entscheidung, die Bahne zu verlieren oder gemeinsam gegen die übermächtigen Feinde zu kämpfen.
Sie entschließen sich, ihre Bahne zu verteidigen ‑ und siegen. Von nun an haben sie begriffen, dass Einigkeit stark macht. Sie gründen die Totenkopfbande und geben sich Spitznamen.
Gemeinsam beginnen sie, Neues zu erforschen und Streiche auszuhecken. Dabei schlittern sie von einem Abenteuer ins andere.
Mit Wagemut, Witz und durch Zogas kluge Einfälle gelingt es ihnen immer wieder, alle Probleme zu meistern.

Doch damit sind die Abenteuer von Zoga und der Totenkopfbande noch lange nicht beendet. Weitere spannende und lustige Ereignisse erfahrt ihr mit dem Fortsetzungsbuch „Das Ass der Rasselbande und die große Chance“.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum15. Aug. 2017
ISBN9783945535394
Das Ass der Rasselbande 1: und ein Sommer voller Abenteuer

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    Buchvorschau

    Das Ass der Rasselbande 1 - Reinhard Bottländer

    Chance".

    Abenteuer auf dem Holzplatz

    „Also, bis gleich Tom!"

    „Tschüs, Zoga!"

    Die beiden Jungen verabschiedeten sich vor dem Haus, in dem Tom wohnte. Zoga musste noch einige Schritte weiter bis zum Nachbarhaus gehen. Dort lief er die Treppen hinauf und klingelte dann an der Tür zur elterlichen Wohnung.

    An dieser Stelle ist zu bemerken, dass Tom und Zoga Spitznamen waren. Alle Angehörigen der Totenkopfbande hatten einen zweiten Namen.

    Zogas Mutter öffnete.

    „Hallo, Mutti!"

    Wie ein Wiesel war der Junge an der Mutter vorbei in die Wohnung geschlüpft, während die Mutter noch verdutzt die Türklinke in der Hand hielt. Ihr Erstaunen hatte auch seinen Grund.

    „Wie siehst du denn aus!" rief sie entsetzt. Ihr Sohn, den sie am Morgen sauber und adrett zur Schule geschickt hatte, war von oben bis unten beschmutzt. Die Hose zierte in Kniehöhe ein Winkelhaken. Schweigend musterte die Mutter ihren Sohn, und da ihr Blick immer wieder zu der zerrissenen Hose zurückkehrte, erwartete Zoga jeden Moment ein Donnerwetter.

    „Ach, Mutti, weißt du, der Neue und ich, wir hatten Streit, sagte er schließlich, um das ihm unbehagliche Schweigen zu beenden. „In der Klasse tat er so furchtbar schlau, und als ich dann einmal Papierkügelchen nach den Mädchen geschnippt hatte, hat er mich beim Ede verpetzt. Da habe ich ihn nach Schulschluss ordentlich verhauen. Der sieht jetzt schlimmer aus als ich, und ein blaues Auge hat er auch noch.

    Zoga blickte die Mutter Beifall heischend an, aber sie war wenig aufgeschlossen für seine Heldentat. Diese Erkenntnis ging ihm auf, als er den ersten Klaps weg hatte. Und dann fühlte er sich unsanft am Ohr gepackt und zum Bad hingezogen. Dort musste er die nach seiner Meinung furchtbarste Tortur erdulden, die die Zivilisation ausgedacht hat. Er wurde nämlich mit Wasser und Seife und all diesen Marterinstrumenten wie Kamm und Bürste bearbeitet, bis er fast wieder so ordentlich aussah wie am Morgen.

    Aber wenn er nun dachte, er habe es hinter sich und könne in dem geliebten verwilderten Schienengelände - kurz Bahne genannt - umherstrolchen, so hatte er sich geirrt. Nach dem Mittagessen bestand die Mutter darauf, dass er sich sofort hinsetzte und die leidigen Hausaufgaben machte, die er viel lieber des morgens zwischen acht und zehn unter der Schulbank erledigte.

    Mühsam arbeitete er sich durch seine Hausaufgaben - wie ein Schiffer, der durch klippenreiche Gewässer fährt. Sooft die Gefahr des Auflaufens (sprich. Aufgabe falsch gelöst) drohte, trat der Lotse in Aktion. Das war die schweigende Gestalt in seinem Rücken, die erbarmungslos aufpasste und deren Scharfblick nicht der kleinste Fehler entging.

    „Ich bin fertig, Mutti! Es klang wie ein befreiender Aufschrei. „Darf ich jetzt nach draußen?

    „Ja. Aber vorher räumst du deine Sachen ordentlich weg. Ordentlich, verstanden, fügte sie hinzu, um ja kein Missverständnis aufkommen zu lassen. „Alles Weiter wird dir am Abend dein Vater sagen.

    Das war ein Dämpfer auf Zogas neubelebte Stimmung. Schnell hatte er seine Sachen an Ort und Stelle gebracht und die Wohnung im Tiefstart verlassen. Laut fiel die Haustür hinter ihm ins Schloss. Mit Verspätung erschien er am Treffpunkt. Die anderen Jungen waren schon lange vor ihm dort. Der Treffpunkt war ein Baum, der sich gleich über dem Boden teilte und also zwei Stämme hatte. Die Kinder nannten ihn Zwillingsbaum.

    Sechs Jungen saßen hier und berieten, was sie tun sollten.

    „An der Gerther Straße wird ein neues Haus gebaut. Der Rohbau ist schon fertig. Da könnten wir toll herumtoben", sagte Hinnek und schnitzte dabei mit seinem Fahrtenmesser an einem morschen Ast.

    Die Jungen spielten gerne in fast fertiggestellten Neubauten. Die verwinkelten Ecken, die provisorischen Treppen, die leeren Zimmer, das Baugerüst und die Sandhaufen draußen boten ideale Möglichkeiten zum Piratenspiel. Der Neubau war das Schiff, das von Piraten geentert wurde. Heiße Fechtkämpfe spielten sich dann ab, und die Verletzten oder Toten stürzten in die aufgewühlte See - einen hohen Sandhaufen. Erstaunlicherweise war bei diesen Spielen jeder Junge gern mal verletzt - jedoch eben nur bei diesen Spielen.

    „Ich weiß etwas Besseres, sagte Tom. „Wir bauen Hochsitze.

    Tom hatte in einem Tarzanfilm gesehen, wie der Held des Dschungels an Lianen von Baum zu Baum schwang und sich dann auf einem Hochsitz ausruhte. Diese Szene mit Johnny Weißmüller als Tarzan war Tom im Gedächtnis haftengeblieben, und er wünschte, gemütlich von einem Hochsitz aus sein Dschungelreich - die Bahne - überblicken zu können.

    Tarzan war aber auch das Vorbild der anderen Jungen. Nach einem Tarzanfilm streiften sie meist durch die Bahne und fühlten sich wie Könige des Dschungels. Es schien ihnen dann auch ganz normal zu sein, wenn sie in ihrer Phantasie die Bäume als Gorillas und die Vögel als Geier oder Adler ansahen. Und musste nach ihrer Meinung ein Löwe erscheinen, dann war er eben einfach da, auch wenn ein objektiver Beobachter überhaupt nichts gesehen hätte.

    Grundsätzlich waren alle Jungen mit Toms Vorschlag einverstanden. Um Hochsitze bauen zu können, wurden jedoch Bretter benötigt. Es gab zwar die Möglichkeit, auf legale Weise an Bretter zu kommen, dabei fehlte aber dann jede Gefahr und jeder Hauch von Abenteuer. Also musste man andere Wege finden.

    Stehlen? Das wollten die Jungen auch nicht. Sie verachteten Diebe.

    „Wir könnten uns die Bretter irgendwo ausleihen", sagte Ziddo.

    „Quatsch, entgegnete Tom unwirsch. „Wer leiht uns schon Bretter? Jeder weiß, dass er von den Brettern keinen Splitter mehr zu sehen bekäme.

    Wieso? Die Bretter werden doch zum Bau der Hochsitze verwendet. Da kann sich der Verleiher die Bretter doch jederzeit abholen."

    „Hast du deinen Vater oder irgendeinen anderen Erwachsenen schon einmal auf Bäume klettern sehen, du Hohlkopf? Wegen ein paar Bretter klettert kein Erwachsener auf einen Baum."

    „Oi, hi, lacht Hinnek. „Was ist grün und springt von Baum zu Baum?

    „Ein Rentner beim Äppelklauen!" schrien die anderen lachend.

    „Oder ein Affe im Lodenmantel", fügt Mausi hinzu.

    Ziddo sah sich als Mittelpunkt des Gespötts. Klugerweise verhielt er sich ruhig. Als sich die Jungen ein wenig beruhigt hatten, sagt Mausi: „Es wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben, als die Bretter aus den Kellern unserer Eltern zu holen."

    Unzufriedenes Gemaule setzte ein.

    „Ich hab' eine bessere Idee, sagte Arab. „Seit Jahren plagen wir uns mit den Wächtern und Arbeitern de Holzplatzes ab. wir erklären ihnen jetzt den Krieg und zerstören ihren Nachschub.

    „Nein, wir rauben ihn", sagte Tom.

    Die Lösung des Problems war gefunden. Unter wildem Geheul aller Bandenmitglieder wurde eine Kriegserklärung ausgesprochen. Man bildete sich ein, zu einem Stoßtrupp zu gehören, der in eine fremde Streitmacht eindringt und dort dem zahlenmäßig überlegenen Gegner die Waffen unbrauchbar macht. Die Aktion sollte sofort in Angriff genommen werden. Es kam ihnen nicht im Geringsten in den Sinn, dass ihr Vorhaben in allen Punkten den Tatbestand des Diebstahls erfüllte.

    Der Größe nach stiefelten die Jungen auf den Schwellen der Schienen entlang. Vorne ging Mausi, der Größte von ihnen, und den Schluss bildete der kleine Osche. Alle schleppten Speere oder Schwerter mit sich, die sie aus Holzstöcken geschnitzt hatten. Grausig klang das Bandenlied von ihren Lippen:

    „Als der Vater Taguah

    seinen Sohn im Sterben sah,

    hat er sein Messer gezogen,

    fünf Köpfe, die flogen,

    caramba!

    Carambio! Die Sonne von Mexiko

    scheint auf die wildeste Rothaut der Navajo.

    Heute noch brennt mein Herz lichterloh,

    denk 'ich an Navajo - ho - ho."

    Mehr laut als schön tönte es in der Mittagshitze. Als das Lied zu Ende war, stimmte Mausi das nächste an:

    „Was haben wir für 'nen Schutzmann,

    'nen Schutzmann, 'nen Schutzmann,

    bei uns in Gerthe hier.

    Der Schutzmann klettert übern Zaun

    und hilft den Kindern Äppel klaun

    oho, oho bei uns in Gerthe hier."

    Es war ein Lied mit unzähligen Strophen. Im gleichen Schritt und Tritt erreichten sie den Holzplatz.

    Die Jungen hatten nicht versäumt, für Nachzügler eine Nachricht zwischen den Stämmen des Zwillingsbaumes zu hinterlassen. Natürlich hatten die Jungen neben einer Geheimsprache auch eine Geheimschrift. Was hätte sich für diesen Zweck besser geeignet als die altgermanische Runenschrift? Die beherrschten diese Schrift recht gut.

    Zoga war inzwischen am Zwillingsbaum eingetroffen. Natürlich wusste er, dass man eine Nachricht für ihn hinterlassen hatte. Er warf sich zu Boden, robbte die wenigen Schritte über das Gras und stürzte sich dann auf den geknubbelten Zettel.

    „Hab' dich, du Mörder des Königs!" rief er, warf den Zettel in die Luft und hob ihn erneut auf. Er faltete den Zettel auseinander, streckte ihn mit beiden Armen von sich und las die Nachricht in Runenschrift geschrieben:

    Wir sind am Holzplatz

    Er wippte vor und zurück, machte dann plötzlich eine Rolle rückwärts und stand auf den Beinen. Mit zwei weiten Sprüngen war er wieder am Zwillingsbaum und legte den Zettel an seinen Platz zurück - für mögliche andere Nachzügler. Sofort wollte er sich auf den Weg machen, als er plötzlich gedämpfte Stimmen hörte. Sie kamen aus dem Dreieck. Er ließ sich ins Gras gleiten und spähte dann vorsichtig zwischen den beiden Stämmen hinab in das Dreieck.

    In der Weide des Bauern Ascherfeld befand sich eine große Mulde, die wegen ihrer Form von den Jungen Dreieck genannt wurde. Die Weide schloss direkt an die Bahne an. Das Dreieck war zur Bahne hin geöffnet, und an der Einmündung stand der Zwillingsbaum.

    Zwei Männer befanden sich in der Mulde, und Zoga erkannte sofort, dass es sich bei dem einen um den Bauern Ascherfeld handelte. Dieser stemmt gerade seine Hände in die Hüften und vermaß mit großen Schritten das Dreieck.

    „Neunzehn! hörte Zoga ihn sagen. „Und an der Einmündung zum Bahngelände sind es zehn.

    Der andere Mann nickte. Beide führten ein angeregtes Gespräch, wobei sie sich abwandten, so dass Zoga nur Wortfetzen verstehen konnte. Angestrengt versuchte er, mehr von der Unterhaltung mitzubekommen, und spitzte die Ohren. Er ahnte, dass das, was da geredet wurde, wichtig für die Jungen seine würde.

    Der Bauer breitete die Arme aus und deutete auf die Schenkel des Dreiecks.

    Ja, da hast du recht. Es wäre wirklich besser...", hörte Zoga den anderen Mann sagen. Den Rest verschluckte der Wind. Der kleine Lauscher hielt den Atem an.

    „… am besten mit Stroh versuchen. Davon habe ich genug", erwiderte der Bauer. Sie wandten sich ab und verließen die Mulde.

    Zoga war nachdenklich geworden. Was hatte das zu bedeuten? Sollte doch etwas Wahres an dem Gerücht sein, der Bauer wolle ihr geliebtes Dreieck zuschütten? Der Platz, an dem sie so manche schöne Stunde verbracht hatten? Nicht auszudenken, wenn das wahr sein sollte. Zoga beschloss, bei nächster Gelegenheit den anderen Jungen von seiner Beobachtung zu berichten.

    Plötzlich bemerkte er, wie der Bauer und sein Begleiter auf den Zwillingsbaum zukamen. Sofort kroch er zu dem Fußweg zurück und lief dann in gebückter Haltung zu einem nahen Gebüsch. Schnell verschwand er in den Sträuchern. Von hier aus beobachtete er weiter. Doch nichts geschah.

    Nachdem er längere Zeit gewartet hatte, verließ er sein Versteck. vorsichtig sah er nach. Von den beiden Männern war nichts mehr zu sehen. Gerade als er sich auf den Weg zum Holzplatz machen wollte, hörte er einen Zug, der aus der anderen Richtung kam und in Richtung Holzplatz fuhr. Schnell verschwand er wieder zwischen den Sträuchern. Er lag auf dem Bauch und fühlte sich wie der Stamm der Apachen, der ein verhasstes Feuerross überfallen will. Er war der große Häuptling, der Medizinmann und alle

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