Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Der Froschkönig
Von Carmen Liebing
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Über dieses E-Book
Er nimmt die goldene Kugel der Prinzessin mit sich – und fällt aus allen Wolken, als diese plötzlich leibhaftig vor ihm auftaucht und ihr Eigentum zurückverlangt!
Doch so einfach macht Max es der süßen Prinzessin nicht – getreu dem Märchen stellt er sinnliche Bedingungen an die Rückgabe der Kugel …
Eine sexy-romantische Adaption des Märchens Der Froschkönig. Auch mit vier weiteren sinnlichen Märchen-Adaptionen als Ebook- und Taschenbuch-Gesamtausgabe unter dem Titel "Wenn es dunkel wird im Märchenwald ... 3" erhältlich.
Ähnlich wie Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...
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Buchvorschau
Wenn es dunkel wird im Märchenwald ... - Carmen Liebing
Carmen Liebing
WENN ES DUNKEL WIRD IM MÄRCHENWALD: DER FROSCHKÖNIG
© 2017 Carmen Liebing
© 2017 Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels
www.plaisirdamourbooks.com
info@plaisirdamourbooks.com
© Covergestaltung: Mia Schulte
© Coverfotos: Shutterstock.com
ISBN Taschenbuch Gesamtausgabe:
978-3-86495-285-2
ISBN eBook Gesamtausgabe:
978-3-86495-342-2
ISBN eBook:
978-3-86495-345-3
Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses eBook darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches andere Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben werden.
Inhalt
Kapitel 1: Es war einmal …
Kapitel 2: Märchen gibt es nicht
Kapitel 3: Zu schön, um wahr zu sein
Kapitel 4: Ein erster Knacks
Kapitel 5: Der Ruf der Lust
Kapitel 6: Ein Schlachtplan
Kapitel 7: Burg oder Hütte
Kapitel 8: Was ist schon ein Königreich?
Autorin
Kapitel 1: Es war einmal …
… ein schüchterner Knabe, der in einer Ecke eifrig dabei war, ein Kleid um den Körper der Puppe zu drapieren, die er gerade aus dem weggeworfenen Lehm des Meisters geformt hatte. Niemand hatte ihn je sprechen hören, keiner schenkte ihm Beachtung. Er war lediglich eines von unzähligen unehelichen Kindern, die der große Künstler gezeugt hatte. Nur wenige von ihnen durften im Umfeld seines Schaffens verbleiben. Weil er nicht sprach und niemals Aufmerksamkeit erregte, war ihm das Privileg anheimgefallen, im geheimsten Raum kleine Helferdienste leisten zu dürfen. Dort, wo sein Vater sich in den Künsten der Alchemie versuchte. Der Junge konnte ja nichts erzählen.
So erfuhr auch niemand von dem Wunder, dass ihm nur wenige Tage später widerfuhr. Seine Lehmpuppe drohte auszutrocknen und zu Staub zu zerfallen. Deshalb schöpfte er heimlich aus dem Kessel, der ständig über dem Feuer hing, etwas Wasser und benetzte damit den rissig gewordenen Körper. Die Oberfläche der Puppe glättete sich sofort und bekam außerdem einen rosigen Ton, fast wie echte Haut. Er fuhr mit seinen nassen Händen über das Stroh, aus dem er ihr Haare gemacht hatte, und es verwandelte sich in seidenweiche, goldene Locken. Als er über das Gesichtchen strich, wurden ihre Lippen rosa, und plötzlich bewegte sie die Augenlider über den blauen Glasperlen, die er sich als Augen für sie erbettelt hatte. Der Knabe hatte nur eine Erklärung dafür: Sein Meister und Vater hatte das Elixier des Lebens entdeckt und es noch gar nicht bemerkt.
Er presste die Puppe an seine Brust und wollte loslaufen, um sie zu ihm zu bringen, da hustete sie. Gleich darauf hörte er ein dünnes Stimmchen: »Ich weiß, was du vorhast! Tu es nicht! Dein Vater ist ein Scharlatan, er hat keine Ahnung von wahrer Magie, wie sie in dir lebt. Nicht sein Wässerchen hat mich zum Leben erweckt, sondern dein Wille und deine Hingabe an das, was du tust. Wenn er davon erfährt, wird er mich beim Versuch herauszufinden, warum es mich gibt, zerstören. Dich wird er foltern lassen oder gar töten. Denn er kann keinen anderen neben sich dulden.«
Der Junge sank zurück in seine Ecke und wusste, dass sie die Wahrheit sprach. »Was meinst du mit Magie, die in mir ist? Ich habe noch nie etwas Magisches vollbracht.« Der Ton seiner Stimme hallte von den Wänden wider, sodass er glaubte, alle Welt könnte ihn sprechen hören. Erschrocken legte er sich die Hand auf den Mund.
Die Puppe lächelte ihn an. »Siehst du, wenn du etwas wirklich willst, dann kannst du es. Magie steckt in allen Dingen, doch die Menschen wollen sie nicht sehen. Sie glauben lieber an Hexen, Zauberer und, wie dein Vater, an dieses Zeug, das sie Wissenschaft nennen.«
»Ich verstecke dich! Keiner darf je erfahren, dass es dich gibt. Aber ich bin froh, nicht mehr ganz so allein zu sein!«
Und so tat er es auch lange Jahre. Er bewahrte das Geheimnis vor seinem Vater und der Welt. Als er heranwuchs, geschah es jedoch, dass ihm die Puppe zu kindlich wurde. Es sah seltsam aus, wenn er als junger Mann ein Spielzeug mit sich trug. Immer öfter ließ er sie deshalb in seiner Kammer zurück, und dann kam der Tag, an dem er sie in einer Kiste verstaute. Es ereignete sich nach einem Abend, an dem er seinen Vater und dessen Gesellen in ein Gasthaus begleiten durfte, wo laut und heftig gefeiert wurde. Der Wein benebelte seinen Verstand, und die Dirne, die sich auf seinen Schoß setzte, weckte ganz neue Gefühle in ihm. Als er wieder in seiner Kammer stand, noch immer das Pochen in seinen Lenden spürend, widerte ihn die blonde Puppe an. Er war ein Mann, er brauchte sie nicht mehr.
Es wurde jedoch nicht jeden Tag gefeiert, und er merkte schnell, dass er selbst keine Frau umgarnen konnte. In der Gefolgschaft seines Vaters war er bei den Dirnen gern gesehen, aber ohne ihn verspotteten sie den stummen Burschen bloß. Er hatte