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Linksrechtsobenunten - Band 3: Die Prophezeiung: Fantasy-Serie
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eBook208 Seiten2 Stunden

Linksrechtsobenunten - Band 3: Die Prophezeiung: Fantasy-Serie

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Band 3: "Die Prophezeiung"
Maries Bruder Max wurde von den Norddiminuren entführt. Gemeinsam mit den Wolkenkriegern und den Diminuren begibt sich Marie nach Nordland, um ihren Bruder zu retten und die Alphrime aus der Gefangenschaft zu befreien. Eine alte Prophezeiung erweckt Hoffnung. Doch die böse Hexe Malusa verwandelt sie von einem auf den anderen Moment in Schall und Rauch. Dennoch will Marie verhindern, dass die Schlacht vor den Toren von Klabbüddel, der Hauptstadt von Nordland, in einem verheerenden Krieg endet. Da offenbart sich ihr ein Bote aus lang vergangenen Zeiten …

Band 1 "Die Wolkenkrieger" und Band 2 "Der neue König" sind ebenfalls im mainbook Verlag erschienen.

Die Serie: Sechs Wochen Sommerferien genießen, das war der Plan. Doch der geht nicht auf, denn urplötzlich findet sich Marie in der fremden Welt Linksrechtsobenunten wieder. Sie landet bei den Diminuren, in unserer Welt als Wichtelmänner bekannt, die sie mit einer gefährlichen Aufgabe betrauen. Dann macht sie eine Entdeckung, die ganz Linksrechtsobenunten in einen schrecklichen Krieg zu stürzen droht ...
SpracheDeutsch
Herausgebermainebook Verlag
Erscheinungsdatum13. Nov. 2017
ISBN9783946413523
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    Buchvorschau

    Linksrechtsobenunten - Band 3 - M.W. Schwarzbach

    1. Die Wächter der Berghöhlenpfade

    Marie Fuchsner war in Niederwiesendorf mit allen Ehren verabschiedet worden. Sie hatte sich durch ihren Einsatz für die Diminuren das Recht erworben, Linksrechtsobenunten wann immer sie wollte zu besuchen. Die Diminuren und die anderen Helfer versammelten sich, einer Bitte der Wolkenkrieger folgend, in der großen Halle von Niederwiesendorf. Von den Fenstern aus beobachteten die großen Wesen und Tiere das Geschehen. Thujus berichtete von der Entführung der Alphrime, dem Angriff der Kraphare auf Aquila und darüber, was sie in Klabbüddel erfahren hatten. Als er an der Stelle angekommen war, an der die Nordis ihrem neuen König zujubelten und seinen Namen Gegorak riefen, zuckte der Zauberer Aggadar Rasselstock zusammen.

    „Gegorak? Könnte es sein …?", fragte er sich.

    Flax, das Bergteufelchen, übernahm das Wort: „Ich habe mich zu den gefangenen Alphrimen durchgeschlagen. Sie sind eingepfercht in einem öden, ausgetrockneten See und äußerst verängstigt. Ihr hättet sie sehen sollen. So ein stolzes Volk völlig am Boden zerstört. Ich habe versucht, ihnen Mut zuzusprechen, also habe ich von der großen Diminurenarmee erzählt, die sie mit Leichtigkeit befreien könnte."

    Ein Murren ging durch den Saal und Dando Sando, der Bürgermeister von Oberwaldstadt, zog misstrauisch die rechte Augenbraue hoch. Auch Wulgadir Rothnas, das Oberhaupt von Niederwiesendorf, sah Flax argwöhnisch an. In Thujus wuchs die Angst davor, die Diminuren würden sie in ihrem Kampf nicht weiter unterstützen. Dann wäre sein Volk verloren.

    „Die Augen der Alphrime leuchteten auf, fuhr Flax fort, „sie hatten schon vom Mut und dem Eifer der Diminuren gehört und ich konnte die große Hoffnung, die dadurch in ihnen aufstieg, förmlich spüren. Sie feierten diese Nachricht und priesen die Herrlichkeit des großen Volkes der Diminuren. Lieder besangen ihre furchtlosen und starken Krieger! Es waren nur ein paar Worte und dazu noch geflunkert, aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Ein Tumult brach aus und man stritt im Publikum, wobei eine große Mehrheit bereits dafür war, den Alphrimen zu helfen. Auch unter den Bürgermeistern machte sich eine Mehrheit dafür stark.

    „Im Honig ums Maul schmieren bist du wirklich ein wahrer Meister", flüsterte Thujus dem Bergteufelchen zu. Flax zuckte mit den Schultern und blickte unschuldig drein.

    Aggadar unterbrach die Diskussionen im Saal: „Herrscht dieser Gegorak wirklich ganz allein über die Norddiminuren oder hast du irgendwelche Berater gesehen?" Stille trat ein und Aggadar, der noch immer einen ernsten, nachdenklichen Gesichtsausdruck hatte, sah Thujus an.

    „Nun, fing der Wolkenkrieger verunsichert an, „da ist sein Adjutant, dieser schmierige Ogglidan Sauberhemd, ein General der Norddiminuren. Und dann war da noch seine Leibgarde.

    „Sonst niemand?", fragte Aggadar in einem fordernden Ton.

    „Nein, sagte Thujus bestimmter, kam aber ins Grübeln. „Doch, da war noch jemand.

    „Wer?"

    „Niemand wichtiges, nur eine Frau, die im Hintergrund stand."

    „Eine schöne Frau?" Aggadar schien aufgeregt.

    „Oh ja, sie war wunderschön!"

    Thujus schwärmte in Gedanken, als Aggadar die nächste Frage stellte: „Hatte sie einen Stock dabei?"

    Er musste nachdenken. „Ich … ich glaube sie hatte einen."

    „Wie sah er aus?"

    „Ich weiß nicht mehr genau … er … er war …"

    „Denk nach, Junge!", brüllte ihn der Zauberer an.

    „Ja doch!", Thujus war wütend ob der strengen Art und Weise, die Aggadar bei seiner Befragung an den Tag legte.

    „Mach ihn doch nicht so irre", ermahnte der Dorfälteste Rekna Weisidoch den Zauberer. Doch Aggadars energisches Fragen förderte Thujus‘ Nachdenken. Er wollte sich nicht die Blöße geben, keine Antwort zu haben, also arbeitete sein Kopf auf Hochtouren.

    „Er war schwarz, sagte er, als es ihm wieder in den Sinn kam, „gebogen und verschnörkelt.

    „Interessant. Und hatte sie irgendwelche fremdartigen Wesen bei sich?" Die Stimmlage des Zauberers war wieder gewohnt ruhig.

    „Nein, sie war ganz alleine", antwortete Thujus, der dadurch etwas verwirrt schien.

    Da meldete sich Flax zu Wort: „Am ausgetrockneten See habe ich furchteinflößende Laute vernommen, die ganz sicher von einem oder mehreren fremdartigen Wesen stammten."

    „Oh, hauchte Aggadar und ihm glitt jegliche Farbe aus dem Gesicht. „Die Prophezeiung scheint sich zu erfüllen … Alle Anwesenden starrten den Zauberer aus Gesichtern an, auf denen tausend Fragen geschrieben standen.

    „Welche Prophezeiung?", wagte sich Wulgadir, der sich als erster wieder gesammelt hatte, zu fragen. Aggadar kam nicht mehr dazu, ihm zu antworten, denn in diesem Augenblick öffnete sich lautstark die Tür zum großen Saal und Pietschie und Marie stürmten herein.

    „Mein Bruder!, rief Marie verzweifelt. „Er ist entführt worden.

    „Von den Nordis, fügte Pietschie aufgeregt hinzu und eine erneute Starre befiel die Anwesenden. „Wir müssen etwas unternehmen. Und zwar schnell! Es ist noch nicht lange her, wir können ihn noch unversehrt retten. Marie schossen bei diesem Satz die Tränen in die Augen. Sie hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, dass ihrem Bruder etwas angetan werden könnte.

    „Bleibt ruhig!, sagte Aggadar. „Wie kommt ihr darauf, dass die Nordis ihn entführt haben? Habt ihr überall nach ihm gesucht?

    „Natürlich", blaffte Marie ihn an.

    Pietschie hingegen antwortete besonnen: „Ich habe ein Schwert von ihnen unter seinem Bett gefunden."

    „Hm …, entglitt es dem Zauberer besorgt. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, welchen Plan die Nordis mit der Entführung verfolgten. „Wir dürfen auf jeden Fall nicht überstürzt handeln. Er stellte sich in Richtung der Bürgermeister. „Uns bleibt nun keine andere Möglichkeit, als der Bitte des Wolkenkriegers nachzukommen. Wir sind dazu verpflichtet, dem Menschen, der so viel für uns getan hat, nun auch zu helfen."

    Alle Bürgermeister stimmten ihm ohne Einwand zu.

    Aggadar erklärte: „Ich kenne nur Fragmente der Prophezeiung und diese auch nicht mit genauem Wortlaut. Ebenso bin ich mir nicht sicher, wie viel von der tatsächlichen Prophezeiung in diesen Bruchstücken steckt. Aber all das hier scheint damit zusammen zu hängen. Und wenn das der Fall ist, ist diese schöne Frau eine mächtige Hexe, die im Begriff ist, schreckliches Unheil über ganz Linksrechtsobenunten zu bringen. Sie ist bekannt unter dem Namen Malusa. Im Saal machte sich Angst und Verunsicherung breit. Während die meisten Diminuren in ihrer Kindheit Schauergeschichten über die böse Hexe Malusa gehört hatten, hatten die Ältesten den letzten Versuch ihrer Machtergreifung in Linksrechtsobenunten miterlebt und erinnerten sich mit Schrecken daran. „Aber es gibt natürlich auch gute Nachrichten. Alle im Saal horchten auf und Aggadar fügte unhörbar hinzu: „Hoffe ich … Lauter verkündete er: „In der Prophezeiung ist die Rede von drei großen Zauberern und dem Nachfahren eines mächtigen Wesens, die gemeinsam in der Lage sind, die Hexe zu besiegen.

    „Ha!, ließ Dando Sando verlauten. „Mein Zauberer ist mächtig, du bist mächtig und es werden sich unter den anderen Diminurenzauberern mit Sicherheit noch einige finden lassen, die es mit der Hexe aufnehmen können. Er blickte grinsend drein und auch die anderen Bürgermeister wirkten wieder siegessicher.

    „Ist euch gar nichts aufgefallen?, fragte Aggadar in die Runde, worauf ihn die Bürgermeister ratlos ansahen. Er schnaufte. „Wann habt ihr eure Zauberer das letzte Mal gesehen?

    „Nach da‘ Rauferei auf‘m Berg", sagte Gastl Anhoibn.

    „Bist du dir ganz sicher?", wollte Aggadar wissen.

    „Hm, i woas net recht, stutzte der Bürgermeister, „vielleicht auch vorhäa.

    „Das glaube ich eher, erklärte Aggadar, „mir ist während des Kampfes schon aufgefallen, dass immer weniger Magie die Gegner traf. Ich habe einige meiner Kollegen einfach verschwinden sehen. Als wir dann wieder hier waren, bin ich auf die Suche nach ihnen gegangen und musste feststellen, dass kein einziger mehr da ist.

    „Was?"

    „Wo sollen sie denn getz sein?"

    „Des gibt’s doch gor net."

    Die Bürgermeister redeten durcheinander und wirkten äußerst verwirrt.

    „Ich weiß es nicht genau, sagte Aggadar, „aber ich vermute, dass Malusa dahinter steckt. Die Verwirrung in den Gesichtern der Bürgermeister wich blankem Entsetzen.

    Afo Moin war der erste, der seinen Verstand wieder etwas ordnen konnte. „Und wat moken wir nu?", erkundigte er sich besorgt.

    „Was wir machen?, fragte Aggadar rhetorisch. „Ich werde gegen sie kämpfen und hoffe auf die Hilfe eines der größten Zauberer, die es in Linksrechtsobenunten gibt.

    „Und wo finden wir den?", wollte Flax, der neben Insgadir Gukdium, dem alten Späher, der Marie seit ihrer Kindheit beobachtet hatte, und Thujus stand wissen.

    „Er ist hier unter uns", antwortete Aggadar.

    „Was?, entglitt es Wulgadir. „Wer ist es? Er sah sich im Saal um, während die Augen der anderen Diminuren seinem Blick folgten. Aber sie konnten keinen mächtigen Zauberer unter sich ausmachen.

    „Er steht dort neben dem Wolkenkrieger." Alle Köpfe drehten sich in Thujus‘ Richtung.

    „Insgadir kann zaubern?, fragte Wulgadir völlig fassungslos. „Warum hast du mir das nie verraten?

    „Nein, nicht der alte Späher! Senkt eure Köpfe etwas, sagte Aggadar. „Es ist das mächtige Bergteufelchen! Flax zuckte zusammen und wirkte mit einem Mal sehr unruhig. Im Saal tat sich ein erneutes Tuscheln auf und einige Anwesende lachten spöttisch. Bergteufelchen können schlecht mit Kritik umgehen, aber ausgelacht und nicht ernstgenommen zu werden, hassen sie abgrundtief. Flax blickte Ludowie Vonhold, Bürgermeister von Schönwurz, und Bollbrick van Smördland, Bürgermeister von Smördland, einer flachen Insel weit draußen im westlichen Meer, finster an. Die beiden lachten am lautesten. Sie verstummten, als sie plötzlich vom Boden abhoben und der ganze Saal füllte sich mit stiller Verblüffung. Beide Dorfoberhäupter schwebten waagerecht, zwei Meter über dem Boden auf die übrigen Bürgermeister zu und ihre Augen glühten rot. Ein tiefes Grollen entrann Ludowies Kehle und aus seinen Nasenlöchern stieß schwarzer Rauch, während Bollbrick laut knurrte und die Zähne bleckte.

    Flax bewegte seinen Mund und die beiden gaben gleichzeitig mit geisterhaft verzerrten Stimmen von sich: „Zweifelt noch jemand an der Macht des Bergteufelchens?"

    Kleine Flammen stoben aus ihren Mündern, worauf alle Zweifler mit einem Schlag ihren Hader über Bord warfen und schuldbewusst zu Boden blickten.

    „Lass sie runter, Flax!", forderte Aggadar das Bergteufelchen auf und wiederwillig kam es seinem Wunsch nach. Die beiden Dorfoberhäupter landeten mit den Füßen voran auf dem Boden und drängten sich hastig in die letzte Reihe der anderen Bürgermeister.

    „Nun denn, meldete sich Pilzbarth Tjockerson kampfeslustig zu Wort, „lasst uns aufbrechen und erneut in den Kampf ziehen. Mit zwei so großen Magiern an unserer Seite werden wir die Hexe schon zur Strecke bringen.

    „Nicht so schnell, unterbrach Aggadar das angespornte Raunen im Saal. „Wenn es sich wirklich um Malusa handelt, was ich befürchte, dürfen wir sie nicht unterschätzen. Außerdem ist in der Prophezeiung, soweit ich weiß, die Rede von drei mächtigen Magiern, die sie bekämpfen müssen. Wir brauchen weitere magische Unterstützung und diese finden wir vielleicht auch in unseren Reihen. Er blickte zu den Fenstern des Saales. „Aquila, du besitzt auch magische Kraft."

    „Oh nein, oh nein, sagte der riesige Adler kopfschüttelnd. „Ich besitze nicht mal ansatzweise so viel Magie wie ihr.

    Thujus meldete sich zu Wort: „Aber es gibt noch einen weiteren Montusaadler und zusammen besitzen sie vielleicht genug Magie, um euch zu unterstützen."

    Aquila beruhigte der Gedanke daran, den erfahrenen und mächtigen Halatos an seiner Seite zu haben und stimmte zu: „Das wäre einen Versuch wert. Wir müssten nur nach Steilland fliegen und den beiden alten Wolkenkriegern unser Problem schildern. So wie ich sie kenne, wären sie sofort bereit, uns zu helfen."

    „Wir sollten diese Chance nutzen", sagte Aggadar. Wulgadir und Dando stimmten zu.

    „Dann lasst uns keine Zeit verlieren, sagte Thujus, lief auf das Fenster zu und Aquila trat einen Schritt zurück. Der Alphrim sprang mit einem Satz zum Fenster hinaus und schwang sich auf Aquilas Rücken. „Ein Sieg wartet auf uns. Lass uns losfliegen!, rief er und erntete damit tosenden Applaus. Mit seinem Enthusiasmus steckte er auch die Bürgermeister an, womit nun auch die letzten Zweifel schwanden.

    „Bist du dir sicher, dass wir sofort los sollen?", fragte Aquila leise.

    „Natürlich, antwortete Thujus vorwurfsvoll, „die Zeit drängt.

    „Nun gut", antwortete Aquila und hob ab. Die Diminuren rannten aus der Halle, um den Helden laut applaudierend hinterher zu sehen. Marie folgte ihnen behäbig und wirkte abwesend, als sie die Hand zum Winken hob.

    Als die Bürgermeister sich wieder auf ihre Plätze begeben hatten, ging die Diskussion um einen Plan los. Wie vor dem letzten Kampf wollten die Bürgermeister allesamt mit dem Kopf durch die Wand.

    „Ich sagte es eben schon einmal, ermahnte Aggadar die Rathauschefs, die gefordert hatten, sofort nach der Rückkehr der Wolkenkrieger aufzubrechen und in Nordland einzufallen. „Wir dürfen nichts überstürzen. Unser Plan muss gut durchdacht sein. Er erntete Buh-Rufe und abfällige Bemerkungen. Die Bürgermeister konnten immer noch nicht damit umgehen, dass ihre Anweisungen abgelehnt wurden.

    „Können wir nicht alle eure heiligen Steine benutzen, um direkt nach Klabbüddel zu gelangen?", fragte Pilzbarth und die Aufmerksamkeit der Bürgermeister richtete sich begeistert auf ihn. An diese Möglichkeit hatten sie noch gar nicht gedacht.

    „Die Idee an sich ist gut, sagte Aggadar und die Dorfoberhäupter schienen ihm wieder wohlgesonnener, „aber das ist unmöglich. Wir haben nur eine geringe Menge an Steinen und jeder Stein wiederum kann nur eine gewisse Anzahl an Reisenden mitnehmen. Dafür sind wir einfach zu viele. Abermals erntete Aggadar mit seinen Worten die Missgunst der Bürgermeister.

    „Dann solltest du dir als letzter verbliebener Zauberer unseres Landes eine Lösung dafür einfallen lassen oder bist du mit dieser Aufgabe vielleicht einfach überfordert?, stellte Menne Obermuth, der Gildenführer von Niederwiesendorf, in den Raum und die Dorfoberhäupter nickten zustimmend. Der Gildenführer fühlte sich ob so großer Aufmerksamkeit sichtlich wohl und fügte beflügelt hinzu: „Ich muss auch Tag für Tag schwierige Entscheidungen treffen und kann es mir dabei nicht leisten einen Rückzieher zu machen. Leute, die sich an einer solch wichtigen Herausforderung schwer tun, sollten beizeiten ersetzt werden. Wieder stimmten die Bürgermeister zu, diesmal lautstark.

    „Der Mann ist hier offenbar fehl am Platze", sagte einer.

    „Vollkommen überlastet mit der Situation", ein anderer.

    Der Bürgermeister neben Wulgadir mutmaßte: „Dein Zauberer ist vielleicht zu alt für so etwas." Wulgadir gefiel diese Aussage ganz und gar nicht.

    „Ruhe!, hallte es durch den Saal und alle folgten schlagartig dieser Aufforderung. Rekna Weisidoch trat vor. „Was soll diese Hetzjagd auf den einzigen, der uns noch anführen kann? Seid ihr vollkommen von Sinnen?! Wer von euch hat den Mut, seinen Platz einzunehmen? Wer von euch stellt sich vor Malusa und bietet ihr die Stirn? Wer von euch kann einen Plan vorweisen, der unsere Armee nicht umgehend in die Arme der Feinde schickt? Du? Rekna sah Dando wütend an.

    „Ääh …", stammelte dieser.

    „Oder du?" Sein aufgebrachter Blick fiel auf Menne.

    „Ich …, äh …", stotterte der Kaufmann.

    Rekna wandte sich an die Bürgermeister: „Ihr lasst nun den letzten Zauberer der Diminuren seine Arbeit verrichten und tut das, was euer Stand von euch verlangt. Ihr geht zu euren Leuten und sprecht ihnen Mut zu. Sie sind euch in dem Vertrauen darauf gefolgt, dass ihr das Richtige tut. Also werdet ihr das auch tun. Ihr werdet ihnen sagen, dass ein großer Diminurenzauberer, vier Wolkenkrieger und ein mächtiger Bergteufel den Kampf gegen die böse Hexe aufnehmen und die Armee von Grünland in eine siegreiche Schlacht führen werden!" Alle sprangen kollektiv auf und der darauf folgende, tosende Applaus der jubelnden Menge im Saal und an den

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