Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Teufelsgut Engelsböse Nr. 01: Straßenblut  (Eine knallharte, schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 01: Straßenblut  (Eine knallharte, schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)
Teufelsgut Engelsböse Nr. 01: Straßenblut  (Eine knallharte, schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)
eBook236 Seiten2 Stunden

Teufelsgut Engelsböse Nr. 01: Straßenblut (Eine knallharte, schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Samuel und Stephanie standen unweit des bestialischen Mordes und beobachteten das grauenvolle Treiben des menschlichen Monsters.
Stephanies türkisfarbene Augen blickten ernst, fast schon böse. Ihre feinen Lippen bildeten einen dünnen Strich, ehe sie entgegnete. »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, was der Plan mit dieser Bestie vorhat. Und … sind wir hier wirklich in einer Geschichte, an dessen Ende alles gut werden wird?«
Samuel zuckte mit den Schultern. »Das weiß nur Gott.« Er lächelte bitter. »Die Menschen haben größtenteils die Augen vor dem Übernatürlichen verschlossen und das alte Wissen aus jenen Tagen vergessen. Es wird Zeit, dass wir ihnen die Augen wieder öffnen.«

Gut und Böse - wie kam beides in die Welt? Und sind wir gänzlich frei von diesen beiden Mächten, wenn wir es uns lange genug einreden?
Es ist mühsam darüber nachzudenken, denn es gibt für uns alle Pläne, die älter sind als die Menschheit selbst, geschrieben vor langer Zeit … und sie erfüllen sich jetzt … in diesem Augenblick … für uns alle.

"Teufelsgut Engelsböse", eine abgeschlossene 25-teilige Roman-Serie für Erwachsene von Thomas Benda
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Feb. 2024
ISBN9783384153180
Teufelsgut Engelsböse Nr. 01: Straßenblut  (Eine knallharte, schwarzhumorige und mitreißende Mystery-Serie für Erwachsene)
Autor

Sabine Benda

Über die Autoren Sabine & Thomas Benda In tiefer Liebe und Kreativität verbunden bearbeiten wir gemeinsam einige sehr interessante Romane, die demnächst ihre Veröffentlichung finden. Wir sind zwei leidenschaftliche Selfpublisher mit Herz und Seele – und das zeigt sich in unseren Geschichten. Sabine & Thomas Benda, 2024 Besuchen Sie unsere Homepage: www.bendagasmo.com Besuchen Sie unsere Facebook-Büchergruppe: Alles zum Thema Buch https://www.facebook.com/groups/724981905219912

Mehr von Sabine Benda lesen

Ähnlich wie Teufelsgut Engelsböse Nr. 01

Ähnliche E-Books

Humor & Satire für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Teufelsgut Engelsböse Nr. 01

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Teufelsgut Engelsböse Nr. 01 - Sabine Benda

    1. Aller Anfang ist blutig

    Heute, Bronx, New York

    Es war einmal … in einer dunklen Gasse, in der es nach Dreck und Einsamkeit roch. Wenn das bewusstlose Mädchen zu seinen Füßen endlich erwachte, würden bald schon neue Gerüche hinzukommen. Zuvor hatte er die Prostituierte gewürgt, bis die Schwärze sie gefangen genommen hatte. Sie war schön, nein, sie war bildhübsch. Er schätzte sie auf 18. Das naive Ding war viel zu jung für den billigen und gefährlichen Straßenstrich. Die vollen Brüste, die sich unter dem dünnen Stoff des weißen T-Shirts abzeichneten, machten ihn unruhig und entfachten seine Gier.

    Endlich war es soweit: Die Augenlider des Mädchens flatterten, die Beute erwachte, und ein jugendlicher Geruch, vermengt mit

    Fassungslosigkeit und Angst drang in seine Nase.

    Schnapp.

    Er mochte das Geräusch des Messers, wenn es aufsprang.

    Nach einem gezielten Stich in den Hals sprudelte das dunkelrote Leben heraus. Er liebte diesen Kontrast von Rot und Weiß, und er liebte die Wandlung in den Augen der Sterbenden.

    Er fühlte sich wie ein Gott … wie ein dunkler Gott.

    Samuel und Stephanie standen unweit des bestialischen Mordes und beobachteten das grauenvolle Treiben des menschlichen Monsters. Sie waren unsichtbar vor den Augen der begrenzt denkenden Menschen und zeigten sich nur, wenn sie es wollten oder wenn es der Plan nötig machte.

    »Dieser Mann ist wahrlich böse und verkommen«, flüsterte Samuel und zupfte an der Spitze seines weißen Kinnbartes.

    Stephanies türkisfarbene Augen blickten ernst, fast schon böse. Ihre feinen Lippen bildeten einen dünnen Strich, ehe sie entgegnete. »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, was der Plan mit dieser Bestie vorhat.«

    »Du weißt, dass dein Schützling einen Gegenspieler braucht, um zu reifen«, erklärte Samuel. »Jede spannende Geschichte trägt sowohl das Gute als auch das Böse in sich.«

    »Dennoch habe ich Sorge«, gab die Frau zu. »Und … sind wir hier wirklich in einer Geschichte, an dessen Ende alles gut werden wird?«

    Samuel zuckte mit den Schultern. »Das weiß nur Gott.« Er lächelte bitter. »Die Menschen haben größtenteils die Augen vor dem Übernatürlichen verschlossen und das alte Wissen aus jenen Tagen vergessen. Es wird Zeit, dass wir ihnen die Augen wieder öffnen.«

    Dann verschwanden Samuel und Stephanie … und die Geschichte nahm ihren Lauf.

    Die Geschichte von Mercy, der Straßenritze.

    2. Das Baumhaus

    Damals, New York, Centauri 11-6

    »Peng-Peng-Peng!«, schrie der lockenköpfige Junge, der eine Spielzeuglaserpistole in seinen kleinen Händen hielt. »Du bist tot, Marcy!«

    Das blondhaarige elfjährige Mädchen mit dem langen Hinterkopfzopf meinte trocken: »Marc, dir ist schon klar, dass Laserwaffen nicht knallen, oder?«

    »Peng-Peng-Peng! Stirb endlich, du Alien!«

    Marc, der einen Kommandanten einer irdischen Weltraumflotte spielte, war nicht aufzuhalten. Vor wenigen Wochen war er sechs Jahre alt geworden und hatte sein Interesse an Science-Fiction entdeckt.

    Marcy Bowlers tat ihrem kleinen Bruder den Gefallen, jammerte getroffen und ließ sich ins Gras fallen. Sie röchelte übertrieben und zuckte wild mit allen Gliedmaßen.

    »Jaaa!«, brüllte Marc begeistert. »Wir haben die außerirdische Lebensform besiegt!« Der

    Lockenkopf tanzte um das Marcy-Monster herum und jubelte über den heldenhaften Sieg der Erdlinge.

    »Jetzt bin ich mal die Kommandantin, und du bist mein … mein … Adjutant!«, forderte Marcy lachend, erhob sich vom Rasen und klopfte sich staubige Erde vom Hosenboden.

    »Was ist ein Abju… Abju…?«, stotterte Marc.

    Marcy lächelte ihren kleinen Bruder an und boxte ihn zärtlich an die Schulter. »Das heißt Adjutant, du Nasenbär!«

    »Bin kein Nasenbär!«, empörte sich der Kleine. »Was ist ein Adjutant, Marcy?«

    Das Mädchen zeigte mit dem Finger auf ihn. »Du bist mein Adjutant … mein Offizier! Und ich bin deine Kommandantin, deine Chefin, kapiert?«

    »Okay, geht klar!« Der Junge nahm Haltung an. »Was befehlen Sie, Kommandantin?«

    Marcy ließ ihren Blick schweifen. Der große Hinterhausgarten der Familie Bowlers bot allerlei Verstecke zum Spielen. Doch ihre Wahl fiel – wie immer – auf das Baumhaus mit der Holzleiter.

    »Adjutant Marc!«, befahl sie mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Wir gehen auf Station!«

    »Auf Centauri 11-6?«

    »Richtig, Adjutant! Besetzen wir den Posten und sondieren die Gegend!«

    »Was ist … Sondieren?«, fragte der Kleine nach. Seine Schwester hatte immer so coole Begriffe, wie er oft staunte. Marc liebte Marcy über alles. Sie spielte Science-Fiction fast so überzeugend wie ein Junge. Für heute Abend hatte sie ihm einen alten Kinofilm im Fernsehen versprochen. Mom und Dad waren ja zu einer Party eingeladen. Popcorn und Film. Irgendetwas mit einem Affenmonster, so groß wie ein Haus. Marc war sehr gespannt. Marcy war eine super Schwester. Seine Freunde fanden das auch. Leider badete sie nicht mehr mit ihm, was Marc sehr bedauerte. Er vermutete, dass das mit den Haaren zusammenhing, die ihr untenherum wuchsen. Was hatten sie doch immer für wahnsinnige Wasserschlachten im Badezimmer veranstaltet – katastrophal klasse!

    »Sondieren ist … vorsichtiges Erkunden«, erklärte ihm die Schwester.

    Aufgeregt umfasste der kleine Marc Bowlers mit seinen Händchen die Leiter und hangelte sich zum windschiefen Baumhaus hinauf. Die Laserpistole steckte in seinem Hosenbund.

    Sorgsam beobachtete das Mädchen das Hinaufklettern ihres Bruders.

    Oben angekommen meinte das Lockenköpfchen: »Kommandantin, Sie können nun nachkommen! Ich sichere das Gebiet!« Dann zog er die Spielzeugwaffe und sondierte den Garten nach einem möglichen Feind. Neulich war es zu einem gemeinen Überraschungsangriff der gefräßigen Alien-Horde gekommen. Doch heute hatte Adjutant Marc Bowlers die Lage unter Kontrolle.

    Es werden keine Gefangenen gemacht, dachte er und fühlte sich todesmutig.

    Marcy Bowlers stieg ebenfalls nach oben und gesellte sich zu ihm.

    Die beiden Kinder liebten das Baumhaus. Ihr Vater Mathew hatte es für die Geschwister im vergangenen Sommer gezimmert. Es war ein Riesenspaß für alle in der Familie gewesen. Zusammen hatten Marcy und Marc die Farben Pink und Kükengelb herausgesucht und die Bretter angestrichen. Über den Namen waren sich die Kinder schnell einig gewesen. So erhielt die selbstgebastelte Weltraumstation im Ahornbaum den Namen Centauri 11-6. Eine Bezeichnung, die jeweils Marcys und Marcs Lebensalter beinhaltete.

    »Beobachten Sie weiterhin die Gegend!«, wies die Blondhaarige ihren kleinen Bruder an, als sie die Station betrat.

    Marc grüßte zackig und nahm den mattgrünen Feldstecher aus einer zugeklappten Holzbox. Während der Kleine mit dem Fernglas die akkurat gemähte Rasenfläche und die stolze Reihe roter Sonnenblumen überwachte, um eine außerirdische Invasion im Keim zu ersticken, holte seine Schwester eine zusammengerollte Jugendzeitschrift hervor, um sich über die neuesten Schminktrends bei Teenagern zu informieren.

    »Adjutant, ich studiere nun das Logbuch der Station«, meinte sie militärisch kühl. »Bitte stören Sie mich nur im äußersten Notfall, verstanden?«

    »Ja, Kommandantin!«, bestätigte Marc

    pflichtbewusst, dann starrte er durch das Fernglas. Keiner würde es wagen, Centauri 11-6 hinterhältig anzugreifen.

    Marcy liebte Marc über alles. Von Anfang an war das so. Sie würde niemals die Zeit vergessen, als sie den schwangeren Bauch ihrer Mutter Madeleine gestreichelt und ihr das wilde Brüderchen mit sanften Trittchen geantwortet hatte. Später dann war es für das damals fünfjährige Mädchen selbstverständlich gewesen, dass es bei der täglichen Versorgung des Wonneproppens die Eltern unterstützte. Jetzt, mit seinen sechs Jahren, war der aufgeweckte Kerl zu einem richtig cleveren Vorschulkind herangewachsen. Trotz des Altersunterschiedes waren die Geschwister fast unzertrennlich – ein eingeschworenes Rattenpack, wie Vater Bowlers immer humorvoll kommentierte. Bei Marcys gleichaltrigen Freundinnen Tina und Sarah kam Marc ebenfalls gut an, da er nicht so nervig wie andere kleine Brüder war. Außerdem hatte er immer nette Äußerungen zu ihren Outfits übrig. Manchmal waren seine Bemerkungen über Shirts, Hosen, Kleider oder Röcke sehr reif für einen Sechsjährigen – und für einen Jungen erst recht.

    »Kommandantin … äh … Marcy!«, störte die Kleinjungen-Stimme und riss sie aus ihren Gedanken.

    Widerwillig legte Marcy die Teenie-Zeitschrift zur Seite. »Adjutant, ich sagte doch, stören Sie mich nur im äußersten Notfall.«

    »Aber es ist ein Notfall, Marcy, ehrlich!«, entgegnete Marc aufgeregt. »Drüben, im Haus!«

    Der Lockenkopf deutete zum Elternhaus hinüber.

    Marcy kam die nachmittägliche Invasion in den Sinn und spielte mit. »Ach ja, ich sehe die Aliens! Sie greifen vom Norden her an! Da müssen wir sofort die Geschütztürme in Stellung bringen.«

    »Nein, das meine ich nicht!«, sagte Marc besorgt. »Ich sehe Mommy … sie hat Schmerzen!«

    Die Blondhaarige war wie elektrisiert. »Was meinst du?«

    »Daddy ist auch dabei! Sie sind beide nackt! Sieht aus, als ob er mit Mom kämpft und …« Marc brach entsetzt seine Schilderung ab.

    Marcy entriss ihm das Fernglas und stellte das Okular scharf, um besser sehen zu können.

    »Wo sind die beiden?«, fragte sie hastig.

    »Schlafzimmerfenster!«, antwortete der

    Sechsjährige rasch und schluckte.

    Marcy schaute mit dem Feldstecher zum ersten Stockwerk hinüber. Die Gardinen waren halb zugezogen, doch sie waren offen genug, um etwas zu erkennen.

    Hammer! Beide sind wirklich nackt!

    Marcy Bowlers war zutiefst schockiert und gleichzeitig amüsiert. Die eigenen Eltern beim Sex zu beobachten, hatte schon etwas Fremdartiges.

    »Macht Dad Mom weh?« Ehrliche Besorgnis zeigte sich im blassen Gesicht des Jungen.

    »Keine Angst, Marc!«, beruhigte ihn Marcy und verkniff sich ein Lächeln. »Mom und Dad kuscheln nur etwas heftiger. Erwachsene tun das hin und wieder. Es macht ihnen sehr viel Spaß!«

    »Kuscheln?« Marc war verwundert darüber. Wer sieht denn voller Schmerzen beim Kuscheln aus? Der Junge runzelte nachdenklich die Stirn. Aber es muss stimmen! Marcy belügt mich niemals!

    Das Mädchen war fasziniert von dem Geschehen, das es durch das Fernglas beobachtete. Bilder in Mädchenzeitschriften und der Biologie-Unterricht in der Schule waren im Vergleich zur Realität todlangweilig. Mutter Bowlers schrie spitz auf. Man hörte es gedämpft durch die geschlossene Fensterscheibe. Vater Bowlers brüllte kurz dreimal.

    Marc zupfte Marcy besorgt am Arm und flüsterte: »Marcy, was geht da vor?«

    »Mach dir keine Gedanken, Kleiner! Das Kuscheln der Erwachsenen endet immer mit diesen … ähm … Freudenschreien! Das ist völlig normal und gehört einfach dazu!«

    Die Antwort genügte dem Kleinen. »Sichern wir weiter die Station, Kommandantin?«

    Drüben im Schlafzimmer zog Vater Bowlers sein gefülltes Kondom ab und verschwand mit seinem Kopf zwischen Mutter Bowlers' Schenkeln.

    »Ja, gleich, Adjutant! Ich beobachte nur noch etwas!« Total schräg, dachte Marcy belustigt. Tina und Sarah werden sich nicht mehr einkriegen, wenn ich ihnen davon erzähle!

    Das war der magische Moment, in dem sich Marcy Bowlers vornahm, künftig häufiger den Beobachtungsposten zu übernehmen und Brüderchen Marc das Kommando der Station Centauri 11-6 zu übertragen. Denn Sondieren war alles andere als langweilig. Nein, es war sehr lehrreich und schockierend amüsant.

    Auch Stephanie, die nackt und unsichtbar auf dem Rasen in der Nähe des Baumhauses lag und sich von den Strahlen der Mittagssonne liebkosen ließ, war wegen des Verhaltens der Geschwister höchst belustigt. Das aufgeweckte blonde Mädchen war ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen.

    15 Minuten später brach Stephanie auf, denn sie hatte noch einen Termin bei einem sündhaft teuren Figaro in Paris. Heute musste sie ihre langen Haare lassen. Nach über fünfhundert Jahren hatte sie sich endlich zu einer neuen Frisur durchgerungen.

    Ein kecker Kurzhaarschnitt käme jetzt gut, dachte sie und löste sich unbemerkt auf.

    3. Ich bin Mercy

    Heute, Bronx, New York

    Um Ihnen gleich alle Illusionen zu nehmen, ich sehe nicht fertig aus – von harten Drogen halte ich gar nichts! Harte Sachen sind etwas für die Gestrandeten und die Verlorenen. Ich bin nicht verloren! Ich bin Geschäftsfrau – ich bin clever, habe Talent, geile Titten und einen tollen Arsch! Genau in dieser Reihenfolge!

    Geboren wurde ich in den späten 1980er-Jahren, als sich die Menschen noch persönlich trafen, anstatt sich virtuell im Internet zu vernetzen. Die glorreichen Zeiten, in denen die Jungs heimlich in Erwachsenen-Videotheken schlichen und sich daheim Pornos reinzogen! Die heutigen Kids brauchen nur zwei, drei Mausklicks oder ein wenig Smartphone-Wischen, um zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Schnell, effizient, einfach, aber natürlich kaum anrüchig!

    Aufgewachsen bin ich wohlbehütet in einem Randbezirk von New York City. Mein Vater ist Lehrer an einer High-School. Meine Mutter ist ein Workaholic im Bereich Kunstdesign. Sie verdienen beide mehr Geld, als sie wirklich im Monat benötigen. Ich habe noch einen Bruder, Marc, der ist cool und schwul! Er tingelt zurzeit mit einer GayBand durch Kalifornien. Wir halten Kontakt über unsere Smartphones. Dad und Mom besuche ich regelmäßig.

    Nein, sie wissen nichts von meinem Job als Straßenritze! Mein Kunststudium an der Uni in der City mache ich so nebenbei. Die beiden denken auch, dass ich einen festen Freund habe. Ich lasse sie in dem Glauben. Meine Eltern sind gute, sehr gläubige Menschen! Warum sollte ich sie deswegen aufregen?

    Und bevor Sie sich unnötige Gedanken machen, welche schrecklichen Dinge mir widerfahren sind, um letztendlich auf dem Straßenstrich in der Bronx zu landen, muss ich Sie bitter enttäuschen: keine!

    Ich studiere wirklich Kunst. Das Leben, die Miete und das ganze notwendige Drumherum sind teuer! Da bleibt für eine Studentin nur ein gut bezahlter Nebenjob als Ausgleich. Haben Sie je versucht, in Big Apple einen gut bezahlten Nebenjob zu finden? Das ist schlicht unmöglich, sage ich Ihnen!

    Auf einer feuchtfröhlichen Studentenparty kam ich mit Valeria Cruz ins Gespräch. Die hellbraune ExKubanerin mit ihrem wohlgeformten Vor- und Hinterbau studierte damals Betriebswirtschaft und glich schon eine ganze Weile ihre finanziellen Defizite mit lukrativen Sex-Jobs aus. Valeria führte mich in die Branche ein.

    Der Rest ist Geschichte! Eine Geschichte, die ich wahrscheinlich niemals meinen etwaigen Enkelkindern erzählen werde! Oder vielleicht doch? Wer weiß das schon?

    Mittlerweile verdiene ich als Hobby-Hure Kohle ohne Ende! Ich bin aus meinem schäbigen Apartment in eine bessere Wohngegend umgezogen.

    Das Kunststudium verfolge ich strebsam und zielorientiert weiter, um eines Tages in einem schlecht bezahlten und extrem konservativen Beruf zu glänzen. Na ja, glücklicherweise hat das noch Zeit!

    Ich habe viele Freundinnen und Freunde unter den Studierenden. Keiner von denen kennt mein dunkles Geheimnis! Außer Valeria natürlich, doch die sitzt ja im gleichen Boot wie ich!

    Zum Anschaffen gehe ich in einen nicht so gefährlichen Bereich der North Bronx, in dem ich von den dortigen Gangs anerkannt werde.

    Einen protzenden Macker, das ist mein netteres Wort für Zuhälter, habe ich nicht!

    Fakt ist, dass ich auf Gummi bestehe!

    Ich kann es mir längst aussuchen, ob ich eine Nummer machen oder ablehnen will. Lieber verzichte ich auf alles und werde den Bezirk verlassen, wenn die Gummifrage kritisiert wird oder die ganze Chose in eine fragwürdige Richtung läuft!

    Anspritzen geht in Ordnung! Reinspritzen – egal wo! – lasse ich nicht zu! Bisher hatte ich weniger Probleme damit, als sie vielleicht vermuten. Die aufgeklärten Typen von heute sind ja nicht blöd! Jeder von den Kerlen will leben … will überleben! In meinem Job gastiert noch immer der siechende Tod, herangeschleppt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1