111 Orte in Tübingen, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Von Katharina Sommer
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111 Orte in Tübingen, die man gesehen haben muss - Katharina Sommer
111 Orte in und um Tübingen, die man gesehen haben muss
Katharina Sommer
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Katharina Sommer
© der Fotografien: Katharina Sommer, außer
Ort 4: mauritius images/Silwen Randebrock/Alamy; Ort 9: Hermann Kurz; Ort 21: Dieter Stoll; Ort 23: Angelika Wolter/pixelio; Ort 29 unten: Gert Fleischer/Schwäbisches Tagblatt Rottenburg; Orte 39, 100: Pit Eitle; Kap. 58, 64, 79, 98: Museum der Universität Tübingen/Valentin Marquardt; Ort 59: Universitätsbibliothek Tübingen-MaVi165_p77v; Orte 41, 83, 96, 97, 102: Elke Jokers; Ort 89: Phillip/Streitkultur e.V.; Ort 94 unten: Gebrüder Metz/Stadtarchiv; Ort 103: Chris Wohlwill/Wüste Welle; Ort 104: Achim Bornhoeft
© Covermotiv: mauritius images/Westend61
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-059-1
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Inhalt
Vorwort
1_Im Gärtle | Ammerbuch-Entringen
Kunstwerke auf Teller und Leinwand
2_Die Römerquelle | Bad Niedernau
Auch stille Wasser sind nass
3_Die Sieben-Täler-Höhle | Bad Niedernau
Schmaler »Gang« zwischen Faszination und Panik
4_Das Kloster Bebenhausen | Bebenhausen
Da drückten die Zisterzienser ein Auge zu
5_Das Belsener Kirchle | Belsen
Wer alle Geheimnisse kennt, kennt kein Geheimnis
6_Das Obstsortenmuseum | Belsen
Auch krumme Bäume tragen Früchte
7_Das Museum Anthon | Breitenholz
Eine Wiese als Quelle der Inspiration
8_Das Kathree-Häusle | Dettenhausen
Wo man sich ziemlich nahe kam
9_Der Doschka-Garten | Dettingen
Wo sich Kunst und Natur die Hände reichen
10_Die Steinzeit-Werkstatt | Dußlingen
Hier hätten Fred Feuerstein & Co. wahre Freude
11_Schloss Einsiedel | Einsiedel
Geballte Geschichte auf 340 Hektar Schönbuch
12_Die Schlüsselsteine | Einsiedel
Schlüsselerlebnisse im Mönchsorden
13_Das Gomaringer Schloss | Gomaringen
Hier war nicht jeder Gast willkommen
14_Die Mammutbäume am Schweinhag | Hagelloch
Rechenfehler mit »großen« Folgen
15_Das Schloss Hohenentringen | Hagelloch
Ein stetes Kommen und Gehen
16_Der Hirschauer Hirsch | Hirschau
Rost nach Plan
17_Die Keltengräber | Kilchberg
Das Leben der Ahnen erahnen
18_Die Kilchberger Kirchturmspitze | Kilchberg
»Wundertüte« mit Tradition
19_Pustefix | Kilchberg
Bubble Economy, oder was?
20_Das Pfeilergrabmal | Kirchentellinsfurt
Von rätselhaften Löwen und Sphingen
21_Das Scheunenkino Metropol | Kusterdingen
Im Western nichts Neues
22_Der Bergrutsch | Mössingen
»Haltlos« in die Tiefe
23_Das NABU-Vogelschutzzentrum | Mössingen-Ziegelhütte
Hier piept’s wohl
24_Das Kirschblütenfest | Nehren
Wo der Wandel Bestand hat
25_Das Tante-Emma-Museum | Obernau
Siedlerstolz, Zichorie und andere vergessene Dinge
26_Das Schneckenpflaster | Ofterdingen
Schneckentempo war gestern
27_Die Neske-Bibliothek | Pfullingen
Wo Weltansichten aufeinandertrafen
28_Das Sprechgitter | Pfullingen
Ein Fenster zur Welt
29_Die Kanonen der Bürgerwache | Rottenburg
Der Zufall kam zupass
30_Der Wildrosengarten | Rottenburg
Wo Bienen gerne wohnen
31_Der Kornbühl | Salmendingen
Alles im grünen Bereich
32_Der Birkensee | Schönbuch-Naturpark
Wo die Füße trocken bleiben
33_Das Pfeifferkreuz | Schönbuch-Naturpark
Wo Tragödien im Dunkeln bleiben
34_Die Alte Lindenallee | Tübingen
Was ist schon für die Ewigkeit?
35_Der Alte Schlachthof | Tübingen
Wo Fruchtfleisch nebensächlich war
36_Der Ammerfriedhof | Tübingen
Am Ende aus der Reihe getanzt
37_Die Bernhardt’sche Walze | Tübingen
Wo die Schatten wandern
38_Der Bonatzbau | Tübingen
Wo es von allem ein bisschen gibt
39_Boulanger | Tübingen
Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat
40_Doblerstraße 18 | Tübingen
Wenn das Schicksal die Karten mischt ...
41_Der Eisenmeteorit | Tübingen
Geschenk des Himmels
42_Das Elisabeth-Käsemann-Grab | Tübingen
Wenn die Gerechtigkeit untergeht
43_Der Energie-Rundweg | Tübingen
Wo es mit grünem Beispiel vorangeht
44_Das Epple-Haus | Tübingen
Symbol einer wilden Vergangenheit
45_Floßkultour | Tübingen
Astreine Sache
46_Die G91-Halle | Tübingen
Vorboten einer neuen Welt
47_Der Gehörnte | Tübingen
Wo man ins Grübeln kommt
48_Das Gemeinschaftskraftwerk | Tübingen
Anfeuern leicht gemacht
49_Der geografische Mittelpunkt | Tübingen
Es kommt immer auf die Perspektive an
50_Die Glocke | Tübingen
Inspiration für den Dichterfürsten – Glocke in »b«
51_Die Goethetafel | Tübingen
Hier kotzte Goethe
52_Das Goethehäuschen | Tübingen
Idyllisch, schön und »aussichtsreich«
53_Das Haus des Attentäters | Tübingen
Wo Ideen Schicksal schrieben
54_Das Haus des Tanzmeisters | Tübingen
French Connection zum Sonnenkönig
55_Die Jakob-van-Hoddis-Staffel | Tübingen
Ein »Treppenwitz« der Geschichte
56_Der Kartoffelladen | Tübingen
Die Mischung macht’s
57_Der Kettensäger | Tübingen
Klotzen statt kleckern
58_Die Klangkörper | Tübingen
Von Tuten und Blasen
59_Das Koranfragment | Tübingen
Wo Alter für Furore sorgt
60_Kunst im Klinikum | Tübingen
Bis der Arzt kommt
61_Der literarische Radweg | Tübingen
Wo sich die schreibende Zunft die Hände reichte
62_Das Lotte-Zimmer-Denkmal | Tübingen
Da scheiden sich die Geister
63_Die Marmortafeln | Tübingen
Wo Kunst mit Füßen getreten wird
64_Mind Things | Tübingen
Wahrnehmung auf dem Prüfstein
65_Mörikes Kegelbahn | Tübingen
Nudelnüchtern Kugeln schieben
66_Die Mühlstraße | Tübingen
Fürs Städtle Berge versetzen
67_Die Natursteine | Tübingen
Wo sich Sprüche leichter klopfen lassen als Steine
68_Die Neckarhalde 38 | Tübingen
Tragen alle mehr, tragen alle weniger
69_Das Neckarkraftwerk | Tübingen
Wo der Fluss zum Strom wird
70_Die Neue Straße 1 | Tübingen
Wo die Cuisine française Begehrlichkeiten weckte
71_Das Niemeyer-Haus | Tübingen
In Rechtecke vernarrt
72_Die Nymphe am Mühlbach | Tübingen
Ein Schelm, wer Böses dabei dachte
73_Die Ödenburg | Tübingen
Wo es unsichtbare Dinge zu sehen gibt
74_Der Pfleghof-Erker | Tübingen
Lindgrens Karlsson hätte es gefallen
75_Der Professorenstein | Tübingen
Zauberwald im Dornröschenschlaf
76_Der Radlerkönig | Tübingen
Wenig Gnade für die Wade
77_Schickards Rechenmaschine | Tübingen
Da wäre Blaise Pascal erblasst
78_Das Schimpfeck | Tübingen
Spielball feinsinniger Architektur
79_Das Schlosslabor | Tübingen
Wo die Nadel im Heuhaufen steckte
80_Siddharthas Sparkasse | Tübingen
Wo Zinsen kein Thema sind
81_Die Sonnenscheiben | Tübingen
Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft
82_Der Stadtfriedhof | Tübingen
Gerade noch einmal gut gegangen
83_Der Stadtteilbauernhof Lustnau | Tübingen
Bauernregel: Regen im Mai, April vorbei
84_Der Steinbruch im Hägnach | Tübingen
Wo Urgeschichte ins Grübeln bringt
85_Das Steinkind von Leinzell | Tübingen
Wunder für die Ewigkeit
86_Die Sternwarte | Tübingen
Wo man sich besonders und winzig fühlt
87_Die Stocherkähne | Tübingen
Wo Mann und Stange unzertrennlich sind
88_Die Stolpersteine | Tübingen
Wo Geschichte begehbar ist
89_Der Streitkultur e. V. | Tübingen
Hier sind Zwietrachten in Mode
90_Der Synagogenplatz | Tübingen
Wo einem die Worte fehlen
91_Der Tatort bei Frau Hopf im Schlosscafé | Tübingen
Immer wieder sonntags
92_Der Theatersport | Tübingen
Wo Scheitern gefragt ist
93_Das Thiepval-Areal | Tübingen
Nägel werden immer geschlagen
94_Das Tübinger Fass | Tübingen
Wo trockenes Nass gefragt war
95_Der Tübinger Neckar | Tübingen
Hier sind Ausnahmen die Regel
96_Der Tübinger Tierpark | Tübingen
Da gab es Brüllen, Bellen, Knurren und Piepsen
97_Die Umsonstläden | Tübingen
Feierabend für Langfinger & Co.
98_Die Vogelherd-Figuren | Tübingen
Wo manche kopflos sind
99_Die Wagenburg | Tübingen
My home is my castle
100_Der Wasserturm | Tübingen
Nur Zentimeter trennen Welten
101_Das Wildermuth-Denkmal | Tübingen
Wie die Schreiberin, so das Buch
102_Das Willi | Tübingen
Wo immer mal was wegkommt
103_Wüste Welle | Tübingen
Selbst eckige Radios bieten Rundfunk
104_Das Zinser-Eck | Tübingen
Ein Tropfen auf den heißen Stein
105_Zundels Berghof | Tübingen
Wo Privilegien zu Hause waren
106_Der Gasthof Lamm | Unterjesingen
Das Ländle »brennt«
107_Das Keltermuseum | Unterjesingen
Selbst Weißwein macht rote Nasen
108_Die Milchtankstelle | Waldhausen
Wo Milch ohne Honig fließt
109_Die Weiler Burg | Weiler
Wo sich der Adel die Hände reichte
110_Der Weilheimer Menhir | Weilheim
Ein echt harter Brocken
111_Der Pfaffenberg | Wendelsheim
Wo Kröten First Class residieren
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Obwohl ich nach gut 30 Jahren Tübingen nur noch als halb »reingeschmeckt« gelten dürfte, hat sich meine Arbeit an den 111 Orten in und um die kleine Weltstadt am Neckar als erstaunliche Reise erwiesen. Zwischen Offensichtlichem und Verstecktem war nichts zu groß und nichts zu klein. Egal, ob das kaum zu übersehende Thiepval-Areal oder der fast nicht mehr auszumachende Ammerfriedhof, der protzige Waldhäuser Wasserturm oder ein kleiner Automat für Blumensamen – vieles hat in und um Tübingen mein Stadtbild verändert. Ich bin kuriosen, lustigen, historischen, aber auch traurigen Orten begegnet, und je nach Perspektive und zweitem Blick eröffneten sich unbekannte, spannende Aspekte. Tübingen lässt sich nicht neu erfinden, aber hier und dort neu erschließen.
Wer in diesem Buch über Tübingen und Umgebung eine leidenschaftliche Beschreibung des Hölderlinturms erwartet, wird aber vergeblich blättern. Auch das neu herausgeputzte historische Rathaus hat es nicht auf die Seiten geschafft, ebenso wenig wie die Kunsthalle, die mit ihren hochkarätigen Ausstellungen Tübingen vor Jahren schon an die Seite großstädtischer Museen katapultierte. Denn Tübingens »klassische« Sehenswürdigkeiten sind bereits bestens beschrieben und aufgearbeitet.
Allein von Neugier angetrieben, habe ich die 111 Orte wie zufällig aneinandergereiht. Heute gehe ich mit Freude, Respekt und nach wie vor mit ungebrochener Wissbegierde durch die mit ihren unzähligen Facetten so reiche Stadt, die eingebettet ist in ihr nicht weniger faszinierendes Umland. Meine Begeisterung für Land und Leute zu teilen und den Blick auf Tübingen und Umgebung zu schärfen, das ist die Idee dieses Buches.
Ammerbuch-Entringen
Zum Vollbild
1_Im Gärtle
Kunstwerke auf Teller und Leinwand
Das Wort Kunstgenuss hat »Im Gärtle« eine weitreichende Bedeutung. Denn das nunmehr in der dritten Generation geführte Restaurant am Rand des Schönbuchs verbindet Kunst und Kulinarik in einem Ambiente von ganz eigenem Flair. In jedem der Räume, von der gemütlichen Malerstube über das barocke Kaminzimmer bis hin zum lichtdurchfluteten Pavillon, überall setzen Werke des Künstlers Manfred Luz »malerische« Akzente. Selbst Gartenzimmer und Terrasse bilden da keine Ausnahme. Das hat natürlich einen Grund. Vor knapp 50 Jahren realisierte Luz mit der Eröffnung seines Restaurants die Idee, Gaumenfreuden und Kunst zusammenzubringen. Gelungen ist es ihm allemal. Heute hantieren seine Enkel leidenschaftlich mit Kochtopf und Kelle und überzeugen Gourmets wie Schleckermäuler gleichermaßen. Küchentraditionen gehen hier ganz nach dem Motto des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes »Schmeck den Süden« Hand in Hand mit moderner Gastronomie. Als Garant für unverfälschten Genuss finden nur qualitativ hochwertige Produkte der Region ihren Weg auf den Tisch.
Nur ein paar Meter durch den Garten öffnet sich eine weitere Tür, hinter der das Lebenswerk des passionierten Künstlers Luz seinen Platz gefunden hat. Das nach Richtlinien moderner, funktionaler Architektur in Eigenregie erbaute Kunstmuseum im Bauhausstil dokumentiert seine von unterschiedlichen Strömungen wie Kubismus und Expressionismus oder auch metaphysischer Bildsprache geprägten Schaffensphasen auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Rund 140 Werke, meist in Aquarell oder Öl, zeigen die Entwicklung und Ausdruckskraft des Künstlers seit frühester Jugend: von ersten Körperstudien über oft großflächige farbenstarke Gemälde bis hin zu Werken, in die vielerlei Motive Eingang fanden. So thematisierte er etwa mit Tschernobyl dunkle Kapitel der Geschichte genauso wie die einzigartige Schönheit von Landschaft und Natur.
Info
Adresse Restaurant »Im Gärtle« und Kunstmuseum Manfred Luz, Bebenhauserstraße 44, 72119 Ammerbuch-Entringen, www.imgaertle.de und www.kumuluz.de | ÖPNV Regionalbahn, Haltestelle Ammerbuch-Entringen, Fußweg etwa 10 Minuten | Öffnungszeiten Restaurant Mi–Do 11.30–14.30 und 17.30–23.30 Uhr, Fr–So 11.30–21.30 Uhr, ab Mai auch Di; Kunstmuseum Manfred Luz Fr–So 14–18 Uhr | Tipp An der Evangelischen Michaelskirche in der Kirchstraße sind teilweise noch Fragmente aus romanischer Zeit erhalten. Öffnungszeiten: April–Okt. So nach dem Gottesdienst bis 18 Uhr.
In der Nähe
Das Schloss Hohenentringen (1.16 km)
Das Museum Anthon (1.95 km)
Die Mammutbäume am Schweinhag (2.43 km)
Das Keltermuseum (3.41 km)
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Bad Niedernau
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2_Die Römerquelle
Auch stille Wasser sind nass
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Dass sich an der Quelle bei Bad Niedernau schon die Römer labten, brachte dem Geschenk der Natur ganz zu Recht seinen Namen ein. Bei Grabungen im Jahr 1836 wurden nicht nur Schmuck und Gefäßfragmente aus der Römerzeit ans Tageslicht befördert, sondern auch rund 300 Münzen aus der Zeit von Kaiser Nero bis Kaiser Valens und nicht zuletzt ein Relief Apollo Grannus’. Der Tausendsassa im Pantheon römisch-griechischer Kulturen galt auch den Kelten als Gottheit des Quellwassers und Bades. Ob der Ort am Zugang der Wolfsschlucht auch der römischen Badekultur diente oder als Heiligtum für die Bewohner der nahe gelegenen bedeutenden Siedlung Sumelocenna, bleibt bislang offen.
Vergessen wurde die Quelle seither nicht. In Chroniken taucht sie erstmals 1471 als »Sauerbronnen« auf. Doch das feinperlige Wasser schmeckt eher mild und erfrischend – Eigenschaften, die dem Weg des Wassers zu verdanken sind, das aufgrund seines Mineralienreichtums heute gar als Heilwasser deklariert wird. Ins Erdreich eingesickertes Regenwasser passiert neben der Grundwasserschicht mehrere Gesteinsschichten aus Kalkstein, Dolomit und Tonsteinen und reichert sich hier mit Mineralstoffen, allen voran Calcium, an. In rund 25 Metern Tiefe ist die Reise zu Ende, denn hier trifft das Wasser auf eine undurchlässige Schicht vulkanischen Ursprungs.
Info
Adresse Bachstraße (Verlängerung Waldweg), 72108 Bad Niedernau | ÖPNV Regionalbahn bis Bahnhof Rottenburg; von hier aus Bus AST 7626, Haltestelle Bad Niedernau (insgesamt 20 Minuten); dann etwa 20 Minuten zu Fuß entlang der Bachstraße | Öffnungszeiten Im Winter ist das Wasser abgestellt. | Tipp Beim ehemaligen Kurhaus lockt linker Hand der Bachstraße eine kleine, gepflegte Parkanlage mit See und Pavillon zum Nichtstun.
Dass Niedernau 1936 den Beinamen »Bad« erhielt, ist auf den Arzt Franz Xaver Raidt zurückzuführen, der 1804 in dem malerischen Dörfchen ein Kurbad etablierte. Wer etwas auf sich hielt, erholte sich genau hier. Da bildete auch die württembergische Königsfamilie keine Ausnahme. 1961 kaufte das Unternehmen Aqua Römer die Quelle auf und vertreibt seither das Wasser des ergiebigen Gesundbrunnens.
Verfehlen kann man die Quelle kaum, denn ein modern-römisches Häuschen nebst öffentlich zugänglichem Wasserhahn markiert seit Jahren die Stelle.
In der Nähe
Die Sieben-Täler-Höhle (0.53 km)
Die Weiler Burg (2.27 km)
Das Tante-Emma-Museum (2.72 km)
Der Doschka-Garten (3.43 km)
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Bad Niedernau
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3_Die Sieben-Täler-Höhle
Schmaler »Gang« zwischen Faszination und Panik
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Dort, wo im Katzenbachtal Fledermäuse ein heimeliges Winterquartier finden, wartet auf unerschrockene Abenteurer eine »kleine« Herausforderung, auf Klaustrophobiker ein Alptraum. Denn klein und eng ist die größte Höhle im Landkreis Tübingen letzten Endes doch.
Schon der Eingang, mehr Höllenschlund als Höhlenschlund, zwingt Couragierte im wahrsten Sinne des Wortes sofort in