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111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook566 Seiten1 Stunde

111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Die thüringische Hauptstadt Erfurt ist eines der größten mittelalterlichen Flächendenkmale Deutschlands. Aber auf und neben den historischen Straßen, in historischen Gebäuden und Neubauten pulsiert ein geradezu südländisches Leben. Hier mischt sich Geschichte mit Moderne, Bauhaus reiht sich an Barock, junge Leute beleben Altes, und Alteingesessene stehen laufend vor staunenswert Neuem. Und wenn man den Radius neugierig noch etwas weiter zieht, erlebt man vor den Toren der Stadt so einige Überraschungen.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum22. Sept. 2016
ISBN9783960411536
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    Buchvorschau

    111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss - Ulf Annel

    111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss

    Ulf Annel

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Ulf Annel

    © der Fotografien: Juliane Annel

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-153-6

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule |

    Mehr Freude vom Grill

    2_Der 51. Breitengrad |

    Geradliniger Vorschlag

    3_Der Alexander-Obelisk |

    Erinnerung an einen Weltkongress

    4_Die Alfred-Hess-Villa |

    Verwehte Vergangenheit

    5_Der alte Angerbrunnen |

    Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

    6_Die Ampelmännchen |

    Bei Rot bleibe stehen …

    7_Der Andreasviertel-Querweg |

    Ein öffentlicher Geheimtipp

    8_Das Atelier Puppenspiel |

    Marionetten, Handpuppen, Taschentuch

    9_Die Azmannsdorfer Kirche |

    Das Auge Gottes

    10_Das Bachstelzen-Café |

    Alles bleibt anders

    11_Die Bäckerei Weißleder |

    Unser täglich Brot

    12_Das Baha’i-Zentrum |

    Beten und leben lassen

    13_Der Bartholomäusturm |

    Kirchturm ohne Kirche

    14_Bellings Grab |

    Weltreisender mit Vertreterkoffer

    15_Die Bienstädter Warte |

    Ein Luginsland

    16_Brehmes Atelier |

    Eine Leerstelle

    17_Brückner & Brückner |

    In fünfter Generation

    18_Der Buchenwaldblick |

    Ein Bürger will durchsehen

    19_Das Café Füchsen |

    Von Gerbgestank und Kaffeedüften

    20_Das Collegium Maius |

    Nur einer von vielen

    21_Der Comic-Fries |

    Eingebrannte Momente

    22_Der Comthurhof |

    Ritter, Räuber und Raubritter

    23_Die Concordia-Kanustation |

    Berühren verboten

    24_Die Deinhardt-Villa |

    Bier von hier aus Vieselbach

    25_Die Deponie Schwerborn |

    Ein Naturidyll

    26_Der Dittelstedter Kirchturm |

    Einem geschenkten Gaul …

    27_Doktor Eisenbarts Haus |

    Gründlich entfernte Zeugnisse

    28_Der Domplatz |

    Ein vergessener Tag

    29_Das Dreienbrunnenbad |

    Hoffentlich offen

    30_Das Eckstedter Schloss |

    Und dazu ein großer Park

    31_Das Erfurter Schittchen |

    Kein Weihnachten ohne

    32_Das Evangelische Ratsgymnasium |

    Eine endlose Reihe

    33_Der Felsenkeller |

    Stotternheimer Geschichten

    34_Der Flutgraben |

    Wasser weg mit Wasserweg

    35_Franz Mehlhose |

    Kaffee-Kultur an der City-Tangente

    36_Die Friedenslinde |

    Nest für Picassos Taube

    37_Der Frienstedter Kamm |

    Ein unauffindbarer Ort

    38_Gert Schramms Elternhaus |

    Nur wegen der Hautfarbe

    39_Der Götterbaum |

    Genuss in Reinkultur

    40_Das Große Hospital |

    Fernkorns Geburtsort

    41_Die Gustav-Adolf-Kapelle |

    Gotteshaus mit gottlosen Besuchern

    42_Das hässliche Haus |

    Freilich Geschmackssache

    43_Das »Haus zum Einhorn« |

    Wundertier, Bier und Bücher

    44_Die Herderstraße 17 |

    Etwas mehr Farbe, bitte!

    45_Heys Pfarrhaus |

    Weißt du, wie viel Sternlein stehen

    46_Die Himmelsschaukel |

    Den Wolken ein Stück näher

    47_Die Hohe Lilie |

    Hoch, höher, am höchsten

    48_Die Hospitalkapelle |

    Lepra in Linderbach

    49_Die »IGA-Blick«-Anlage |

    … und noch andere Vereine

    50_IMAGO |

    Die Kunst- und Designschule

    51_Jahns Hof |

    Mit Pianola-Bar und Scheune

    52_Das Johannes-Thal-Klinikum |

    Geschmückt mit richtigen Federn

    53_Das Juri-Gagarin-Bild |

    Der Erste im All

    54_Die Kanonenkugel |

    Ein kurioses Kriegsdenkmal

    55_Der Karnevalsausstatter |

    Nicht nur in der fünften Jahreszeit

    56_Die Kaufmannskirche |

    Bach’sche Familiennachrichten

    57_Der Kirchensaal |

    Herrnhuter in Neudietendorf

    58_Die Kita Tiefthal |

    Gedanken und Gedenken

    59_Das Klanggerüst |

    Projekt mit Wachstumsaussichten

    60_Die Kleeblatt-Schule |

    Alles für die Kinder

    61_Das kleine Gartenhaus |

    Das spricht sich rum

    62_Die Kleinrettbacher Steinkreuze |

    Frieden im Krieg

    63_Die Kräutergärtnerei »Valeriana« |

    Es grünt so bunt

    64_Die Kriegsschule |

    Neue preußische Farben

    65_Die Krüger-Villa |

    Ein unbestechlicher Politiker

    66_Lingels Schuhfabrik |

    Bedeutsam, aber fast verschwunden

    67_Der Ludwig-Böhner-Platz |

    Mozart aus Töttelstädt

    68_Die LVG |

    Das Obst und Gemüse von morgen

    69_Das Magdalenengut |

    Auserlesenes in Alach

    70_Die Marbacher Gasse |

    Asylanten in der Stadt

    71_Max Webers Geburtshaus |

    Wiege des Soziologen

    72_Die Melchior-Bauer-Straße |

    Nur beinahe vogelgleich

    73_Der Mittelhäuser »Bahnhof« |

    Die Liebe zu alten Dingen

    74_Der Mittelpunkt Thüringens |

    Der Stein von Rockhausen

    75_Der Mohr |

    Globaler Wissenstransfer

    76_Münzenbergs Geburtsort |

    Ein Macher macht Schluss

    77_Das namenlose Brückchen |

    Überspannende Symbolik

    78_Die Notkirche |

    Unscheinbare große Idee

    79_Der »Oberste Dingstuhl« |

    Gerichtstage in Mittelhausen

    80_Paul Friedrichs’ Haus |

    Ein Raser findet Ruhe

    81_Das Puppenstubenmuseum |

    Klein und richtig fein

    82_Der Puppentheater-Vorhang |

    Zu selten gezeigtes Kunstwerk

    83_Queen Elisabeth’s Gasthof |

    Eine Königin in Erfurt

    84_Die Ratskeller-Passage |

    Stiefmütterlich behandelt

    85_Raumrätsel/EscapeRoom |

    Denkspiele in alter Fabrikhalle

    86_Der Ringelberg |

    Warum heißt der so?

    87_Die Roland-Matthes-Schwimmhalle |

    Rückwärts schnellstens vorwärts

    88_Die Rollschuhbahn |

    Eine runde Sache

    89_Der Rothstein-Grabstein |

    Krieg der Gymnastiker

    90_Die Salzgrotte |

    Tief durchatmen

    91_Die Schapiro-Gedenktafel |

    Eines der ersten Opfer

    92_Das Schmetterlingshaus |

    Tropischer Regenwald in Thüringen

    93_Schongang |

    Wunderbar! Ein Waschsalon!

    94_Schroeters Himmelsguck |

    Der Turm der Schottenkirche

    95_Die Sparkalköfen |

    Gips doch gar nich!?

    96_Der Speicher |

    Rauchen in der Waagegasse

    97_Strandgut |

    Unter der Brücke

    98_Die Sulzer Siedlung |

    Von eigenen Händen

    99_Die Tankstelle |

    Spuren von Johannes Klass

    100_Der Taubenturm |

    Geflügel in Schwansee

    101_Die Töpfermühle Möbisburg |

    Jesus und Gefährten

    102_Der Udestedter Schulplatz |

    Dorfgeschichte(n)

    103_Das Ursulinenkloster |

    Bete und braue

    104_Die Verkehrskanzel |

    Früher Anger – heute im Depot

    105_Die Villa Festge |

    Bürgerstolz in Stein

    106_Die Volkssternwarte |

    Blick zum Himmel in Kirchheim

    107_Das Waid-Denkmal |

    Hochstedt machte blau

    108_Die Waldbibliothek |

    … mit begrüntem Domblick

    109_Die Wanderslebener Gleiche |

    Erfurter Ex-Besitz

    110_Die Wetterwarte |

    Nur gucken, nicht vorhersagen

    111_Zum schwarzen Greifen |

    Vielleicht das älteste Haus

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Zuallererst war da ein leicht ungläubiges Stirnrunzeln. Man konnte es fast hören am Telefon, ein schmallippiges Zögern, und dann kam die Frage, von weit her aus westlichstem Deutsch-Westen in den nahen Osten, der eigentlich gar nicht östlich, sondern sehr mittig liegt: Ob da in Erfurt genug sei, um damit »111 Orte in Erfurt, die man gesehen haben muss« zu füllen. Ob man nicht lieber ganz Thüringen …? Nein, man wollte nicht. Wie auch anders, wenn man täglich eine lebendige, pulsierende Stadt vor Augen hat, eine der wenigen in Thüringen, deren Einwohnerzahl nicht schrumpft, der von Reisejournalisten sommers italienisches Flair bescheinigt wurde, immerhin die Landeshauptstadt, eine Stadt mit so reicher Geschichte, dass es schon für sehr viele Bücher gereicht hat, aber wirklich alle Geschichten noch längst nicht erzählt sind. Und so fügte sich sehr schnell Ort an Ort, und der Autor hielt, was er nach Köln versprochen hatte.

    Und noch besser: Die Einheimischen waren durchaus begeistert. Zur ersten weihnachtlichen Bescherung nach Erscheinen des Buches über die 111 Erfurter Orte soll es Familien gegeben haben, in denen jeder jeden mit so einem Buch beschenkte. War das eine Überraschung! Einige Erfurter erzählten, sie seien mit dem Buch unterm Arm durch ihre Stadt gelaufen, um Ort 1 bis 111 abzuhaken. Unterhaltsam sei das gewesen und informativ. Man sei Straßen gegangen, die man noch nie und nimmer und auch zukünftig ohne dieses Buch sicher nicht und so weiter. Einige Stadtführer bedankten sich. Die Touristen kauften auch, neugierig, wie sie nun mal sind.

    Gut, dachten Autor und Verlag, das war’s. Nein, noch nicht. Trotzdem war es gut, der Neugier etwas mehr Raum zu geben und auch mal die derzeitigen Stadtgrenzen zu übertreten. Und so entstand dieses neue Buch »111 Orte in und um Erfurt, die man gesehen haben muss«. Freilich müssen Sie nicht, aber Sie werden sehr freundlich hiermit aufgefordert, die Augen vor dieser Vielfalt nicht zu verschließen. Also Augen auf und durch!

    Zum Vollbild

    1_Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule

    Mehr Freude vom Grill

    Statistiker vermelden, dass weit über zwei Drittel der Bundesbürger grillen. Dass die Zahl insgesamt so hoch ist, liegt daran, dass in Thüringen fast 100 Prozent am Grillrost stehen. Grillforscher (Kein Witz! Die gibt es wirklich!) fanden heraus, Grillen sei ein Lifestyle-Phänomen an der Schnittstelle von Tradition und Moderne. Das dürfte man in der hiesigen Schule auch so sehen, denn von hier aus wird nicht nur der »Bazillus grillus« in die Welt getragen, sondern man lernt, dass auch in Thüringen anderes gegrillt werden kann als Bratwurst und Brätel. Und was? Die Antwort lautet: Eigentlich alles außer Suppe. Aber selbst die kann man im Topf auf den Grill stellen. Man kann sogar Eis grillen, und Mars-Riegel in Blätterteig ist ein Spitzendessert.

    Hier wird fast ausschließlich indirekt gegrillt, ohne den gesundheitsschädlichen Fettbrand des traditionellen Holzkohlegrillens. Man lernt unterschiedliche Grill- und Barbecue-Methoden. Und ganz nebenbei entdeckt man, dass diese Art von Speiseherstellung erstaunliche Wirkungen im familiären oder sonstigen sozialen Umfeld hat.

    Info

    Adresse Leipziger Straße 158, 99085 Erfurt-Krämpfervorstadt | ÖPNV Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Marcel-Breuer-Ring, auf der Leipziger Straße noch ein Stück zu Fuß | Öffnungszeiten Anmeldungen über www.grillweltmeister.de | Tipp Im 1. Deutschen Bratwurstmuseum, Bratwurstweg 1 in Holzhausen (bei Arnstadt), kann man in Familie stundenlang Spaß rund um das wichtigste Thüringer Grillgut haben.

    Der heutige Inhaber der Schule hat diese 2003 gemeinsam mit dem Grillweltmeister Hans-Joachim Fuchs gegründet. Eine Vitrine ist voll mit Pokalen, die Fuchs ergrillte, aber es gibt noch eine zweite, denn auch nach dem Tod des großen Meisters haben Teams der Schule einige nationale Preise und Vorderplätze geholt.

    Der Schulchef sitzt bei großen Grill-Events öfter mal als Juror am Verkostertisch. Bei einer solchen Veranstaltung in Las Vegas schwärmte 2013 ein alter amerikanischer Rost-Spezialist, er habe 2002 ein Steak von diesem Fuchs gegessen, das wäre wie ein Orchester auf der Zunge gewesen, und er würde sich an jedes einzelne Instrument erinnern. Das ist nun das Ziel jedes Grillkurses.

    In der Nähe

    Der Ringelberg (0.73 km)

    Die LVG (1.34 km)

    Der 51. Breitengrad (1.57 km)

    Der Götterbaum (2.17 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Zum Vollbild

    2_Der 51. Breitengrad

    Geradliniger Vorschlag

    zurück

    Erfurt liegt zwei Grad nördlich des Weißwurstäquators. Der zieht sich bei 49 Grad nördlicher Breite virtuell durch die Landschaft. Zum Glück für alle hiesigen Bratwurstesser ist das weit genug weg. Wer will schon eine bleichweiße Wurst aus einer kondomähnlichen Pelle zutschen? Erfurt schmiegt sich an den 51. Breitengrad auf der Nordhalbkugel. Hier ist das Bratwurst- und Brätelland. Viele Orte haben die Werbewirksamkeit der Breitengrade entdeckt. Erfurt noch nicht.

    Manchmal artet das Überschreiten einer Linie aus. Als die Seefahrt christlich genannt wurde, aber ganz und gar unchristliche, sklavenähnliche Schufterei war, gab es brutale und erniedrigende Rituale wie die Äquatortaufe. Man weiß das und hat es, in abgeschwächter Form, vielleicht schon am eigenen Körper erlitten: Wer erstmals über den Nullmeridian schippert, wird von Neptun mit Fischöl und anderen Stinkepasten bestrichen und darf ein ekelerregendes Getränk zu sich nehmen. Ganz ruhig und ungetauft auf dem Festland mit dem einen Bein auf der Nord- und dem anderen auf der Südhalbkugel zu stehen, das löst zumeist keine Unruhe aus, sondern nur die Fotoapparaturen. In Sommerferienlagern braucht man für das Neptunfest nicht mal einen Äquator, damit sich die kleinen, pubertären Täuflinge verschiedenen Geschlechts recht nahekommen.

    Info

    Adresse Der 51. Breitengrad führt unter anderem über die Spitze der Halbinsel des Freizeit- und Erholungsparks »Nordstrand« am Innsbrucker Weg, 99085 Erfurt-Krämpfervorstadt | ÖPNV Stadtbahnlinie 2 Richtung Ringelberg, Haltestelle Greifswalder Straße, gut 1 Kilometer Fußweg über Leipziger Straße, Innsbrucker Weg zum Nordstrand | Öffnungszeiten Nordstrand-Badesee: Hauptsaison 9–21 Uhr | Tipp Im Stöberhaus, Eugen-Richter-Straße 26, findet man für wenig Geld ganze Wohneinrichtungen, Kleidung und Spielsachen. Auch Antiquitäten.

    Und warum nicht in Erfurt, hier am 51. Breitengrad, ein großes Festival? Vorschlag: Am 51. Tag des Jahres treffen sich Menschen, die im jeweiligen Jahr 51 werden und vom 51. Breitengrad stammen. Da kommen dann Geburtstags-Touristen aus Köln, Bergisch Gladbach, Olpe, Eisenach, Altenburg und Dresden, ausländische Gäste aus Polen, Tschechien, der Ukraine, Russland, Kasachstan, der Mongolei, China, den USA, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Geleitet werden die Feierlichkeiten von Druiden aus Stonehenge. Das liegt auch auf 51 Grad nördlicher Breite.

    In der Nähe

    Die LVG (0.92 km)

    Das Klanggerüst (1.5 km)

    Der Ringelberg (1.51 km)

    Die 1. Deutsche Grill- und Barbecueschule (1.57 km)

    Zur Online-Karte

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    3_Der Alexander-Obelisk

    Erinnerung an einen Weltkongress

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    Erfurt ist voller Geschichte und Geschichten. Dafür steht auch eine etwas versteckte Attraktion, der Alexander-Obelisk im Hof Anger 6. Was da durch das Gitter in der Toreinfahrt zu sehen ist, weist auf den zeitweiligen Wohnort eines Zaren hin. Während des Erfurter Fürstenkongresses 1808 logierte hier der russische Staatschef Alexander I. Pawlowitsch Romanow aus dem Hause Romanow-Holstein-Gottorp, Kaiser von Russland. Auf den russischen Thron war Alexander im Jahre 1801 durch Mord gelangt, allerdings hatte er weder selbst gemordet, noch wusste er vor der Tat von der Planung derselben. Er profitierte vom Komplott und begnadigte die adeligen Mordbuben. Bis hierhin alles ganz normaler Alltag in höheren Gefilden der Macht damals.

    Für seinen tyrannischen Herrn Papa übrigens war Alexander ein Weichei, ein Sentimentalo, der Unangenehmem aus dem Weg ging. Alexander war ein Oma-Kind, aber immerhin war die Oma Zarin Katharina die Große, die dafür sorgte, dass Enkelchen nach freisinnigen Rousseau’schen Grundsätzen gebildet und erzogen wurde. Oma starb 1796, der Vater-Tyrann wurde Zar, und Alexander litt bis zur eigenen Thronbesteigung. Er wollte ein Herrscher für Russland sein und sich aus der großen Weltpolitik raushalten. Lieber die letzten Leibeigenen befreien und die Staatsfinanzen ordnen als langweilige politische Bündnisverhandlungen und dann doch Pulverdampf und Tod. Ging leider nicht. Und so machte er auch 1808 in Erfurt gute Miene zum bösen Spiel Napoleons. Während einer Theateraufführung rief ein Darsteller: »Die Freundschaft eines großen Mannes ist eine Wohltat der Götter!«, woraufhin Alexander aufstand und den kleinwüchsigen Großkotz Napoleon unter tosendem Beifall umarmte. Eine schauspielerische Glanzleistung mit viel Zähneknirschen.

    Info

    Adresse Anger 6, 99084 Erfurt-Altstadt | ÖPNV Viele Wege

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