Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Der Canastatrick: BsB_Spannungsroman
Der Canastatrick: BsB_Spannungsroman
Der Canastatrick: BsB_Spannungsroman
eBook199 Seiten2 Stunden

Der Canastatrick: BsB_Spannungsroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Haberland ist von brutalen Gangstern entführt worden. Wenig später erhält sein Sohn Manfred, achtunddreißig, Bankdirektor, eine gigantische Lösegeldforderung.
Der Entführte weiß natürlich, dass auch eine geleistete Zahlung keine Überlebensgarantie ist, doch er gibt nicht auf, sondern lässt sich auf einen schier aussichtlosen Nervenkrieg ein: Mit einem raffinierten, akribisch ausgetüftelten Plan versucht er scharfsinnig, zu allem entschlossen, seine eigene Befreiung in Szene zu setzen.
Wie kann er die Erpresser überlisten? Wie eine verschlüsselte Botschaft aus der Gefangenschaft herausschmuggeln? Ein altes Familienfoto, das die Gangster seinem Sohn als erstes Lebenszeichen zukommen lassen, weist ihm den Weg. Haberland, selbst in der Falle sitzend, lässt seinerseits die Falle zuschnappen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBest Select Book
Erscheinungsdatum18. Dez. 2015
ISBN9783864663659
Der Canastatrick: BsB_Spannungsroman

Mehr von Hinrich Matthiesen lesen

Ähnlich wie Der Canastatrick

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Der Canastatrick

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Der Canastatrick - Hinrich Matthiesen

    Hinrich Matthiesen

    Jahrgang 1928, auf Sylt geboren, wuchs in Lübeck auf. Die Wehrmacht holte ihn von der Schulbank. Zurück aus der Kriegsgefangenschaft, studierte er und wurde Lehrer, viele Jahre davon an deutschen Auslandsschulen in Chile und Mexiko. Hier entdeckte er das Schreiben für sich.

    1969 erschien sein erster Roman: MINOU. Dreißig Romane und einige Erzählungen folgten. Die Kritik bescheinigte seinem Werk die glückliche Mischung aus Engagement, Glaubwürdigkeit, Spannung und virtuosem Umgang mit der Sprache. Die Leser belohnten ihn mit hohen Auflagen.

    Immer stehen im Mittelpunkt seiner Romane menschliche Schicksale, Menschen in außergewöhnlichen Situationen. Hinrich Matthiesen starb im Juli 2009 auf Sylt, wo er sich Mitte der 1970er Jahre als freier Schriftsteller niedergelassen hatte.

    »Zum literarischen Markenzeichen wurde der Name Matthiesen nicht zuletzt durch die Kunst, in eine pralle Handlung Aussagen zu verweben, die außer dem aktuellen stets auch einen davon unabhängigen Bezug haben. Gedankliche Strenge, sprachliche Disziplin und ein offensichtlich unauslotbarer verbaler Fundus lassen Matthiesen zu einem Kompositeur in Prosa werden.«

    Deutsche Tagespost

    »Matthiesen ist zu beneiden um seine Fähigkeiten: Kompositionstalent, menschliche Einfühlung, scharfe Beobachtungsgabe – und vor allem um seinen Stil«

    Deutsche Welle

    »Matthiesen ist für seine genauen Recherchen bekannt. Seine Bücher weichen nicht einfach in exotische Abenteuer aus, sondern befassen sich immer wieder mit deutscher Vergangenheit und Gegenwart. Unterhaltsam sind sie allemal.«

    FAZ-Magazin

    Werkausgabe Romane Band 16

    Herausgegeben von Svendine von Loessl

    Der Roman

    Haberland ist von brutalen Gangstern entführt worden. Wenig später erhält sein Sohn Manfred, achtunddreißig, Bankdirektor, eine gigantische  Lösegeldforderung.

    Der Entführte weiß natürlich, dass auch eine geleistete Zahlung keine Überlebensgarantie ist, doch er gibt nicht auf, sondern lässt sich auf einen schier aussichtlosen Nervenkrieg ein: Mit einem raffinierten, akribisch ausgetüftelten Plan versucht er scharfsinnig, zu allem entschlossen, seine eigene Befreiung in Szene zu setzen...

    Wie kann er die Erpresser überlisten? Wie eine verschlüsselte Botschaft aus der Gefangenschaft herausschmuggeln? Ein altes Familienfoto, das die Gangster seinem Sohn als erstes Lebenszeichen zukommen lassen, weist ihm den Weg. Haberland, selbst in der Falle sitzend, lässt seinerseits die Falle zuschnappen.

    Titelverzeichnis der Werkausgabe in 31 Bänden am Ende des Buches

    Hinrich Matthiesen

    Der Canasta-Trick

    Roman

    :::

    BsB_BestSelectBook_Digital Publishers

    Werkausgabe Romane

    Herausgegeben von Svendine von Loessl

    Band 16

    Alle Rechte vorbehalten

    © 2015 by BestSelectBook_Digital Publishers München

    ISBN 978-3-86466-365-9

    1.

    Markus Fleming und seine beiden Komplizen hatten die Aktion fünf Wochen lang vorbereitet. Sie hatten den alten Friedrich Haberland abwechselnd beschattet, über seine Gewohnheiten Buch geführt, das familiäre Umfeld überprüft, eine Pistole, Wäsche, Proviant und sogar einige Artikel zur Körperpflege beschafft und noch vieles mehr getan, was den reibungslosen Ablauf ihres Vorhabens gewährleisten sollte. Das dafür erforderliche Geld, fast siebenhundert Mark, hatten sie gemeinsam aufgebracht.

    Nun war der entscheidende Abend gekommen, der Zeitpunkt für den ersten eindeutigen Schritt. Bis hierher hätte alles, selbst die Observation, auch einem harmlosen Zweck dienen können; aber an diesem Abend, einem Montag im September, sollte die Grenze zum Bösen überschritten werden.

    Markus Fleming hatte bei der Tiefgarage am Möhlenbrooksdamm Posten bezogen. Er stand hinter einem mächtigen Betonpfeiler und sah hinüber zur anderen Straßenseite. Dort lag die Schifferklause, ein kleines Lokal, in dem Haberland jeden Montagabend mit zwei Freunden Skat spielte. Den Aufbruch der drei alten Männer hatte er nun schon viermal beobachtet. Immer waren sie wenige Minuten nach zehn Uhr vor die Tür getreten, hatten noch ein paar Worte miteinander gewechselt und sich dann getrennt. Die beiden anderen waren den Möhlenbrooksdamm in Richtung Innenstadt gegangen, und Haberland hatte die Straße überquert, seinen dunkelgrünen Opel aus der Tiefgarage geholt und sich auf den Heimweg gemacht. Und er, Markus Fleming, war ihm gefolgt, das erste Mal auf seiner Harley Davidson, die beiden nächsten Male in der Ente seiner Partnerin Maria Weidt und schließlich wiederum mit dem Motorrad. Es war immer eine Fahrt von fünfzehn Minuten gewesen, der direkte Weg nach Wulfsrade, einer ruhigen Siedlung am Stadtrand. Dort bewohnte Haberland zusammen mit seinem Sohn Manfred ein Einfamilienhaus.

    Markus Fleming sah auf die Uhr. Es war Viertel vor zehn. Seit einer halben Stunde stand er hinter dem Betonpfeiler, nur wenige Schritte vom Automaten entfernt. Während dieser Zeit war der kleine rotweißgestrichene Schlagbaum an der Ausfahrt zweimal hochgegangen. Daneben, auf der Gegenfahrbahn, wo es in das zweigeschossige Kellergewölbe hinabging, hatte er in dieser halben Stunde drei Fahrzeuge gezählt. Auch an den vorangegangenen Montagabenden hatte es nur wenig Bewegung auf den Trassen der unterirdischen Anlage gegeben, und so hoffte er, die besonders kritische Phase des Unternehmens, die Überwältigung des Opfers, würde ohne Störung vonstattengehen. Ebenso hoffte er, dass seine Freunde, Herbert Schaub und Maria Weidt, die unten in der Nähe des grünen Opels warteten, ihre Sache gut machen würden.

    Wie schnell das alles gegangen ist!, dachte er. Wir kennen uns erst seit zwei Monaten und drehen jetzt schon dieses Riesending. Aber das muss mit dem miesen Arbeitsmarkt zusammenhängen. Klar, sonst war immer nur das Geld ungerecht verteilt, und nun passiert mit der Arbeit das Gleiche. So was macht böse, weil man mit seinem guten Willen einfach aufläuft. Man will einen ehrlichen Job und kriegt ihn nicht. Logisch, dass einem dann irgendwann der Faden reißt und man sich sagt: Holʼ ich mir eben, was ich zum Leben brauche, woanders! So lief es doch auch bei uns.

    Er hatte Herbert und Maria auf dem Arbeitsamt kennengelernt. Dort, auf dem öden Korridor, hatte er in der langen Schlange der Wartenden neben ihnen gestanden. Er war mit ihnen ins Gespräch gekommen und hatte von seiner Kindheit in einem niedersächsischen Dorf erzählt, wo seine Eltern sich auf einer winzigen Landstelle abrackerten. Sie hatten immer gesagt, der Sohn solle es einmal besser haben als sie, und darum schickten sie ihn aufs Gymnasium in Celle. Aber nach der zehnten Klasse war er abgegangen, wollte endlich eigenes Geld in die Finger kriegen. Er begann eine Druckerlehre, hielt sie auch durch, machte seine Gesellenprüfung und fand danach eine gutbezahlte Stelle. Doch dann kaufte er sich eine Harley Davidson Super Glide und trat in einen Motorrad-Club ein. Das war der Anfang vom Ende. Um die hohen Raten und die Unkosten bezahlen zu können, nahm er einen Abend-Job als Packer an. Das führte dazu, dass er oft übermüdet war und zu spät in die Druckerei kam, und als dort rationalisiert wurde, war er der Erste, der seinen Arbeitsplatz verlor. Daraufhin wollte er die schwere Maschine verkaufen. Allerdings bot man ihm so wenig dafür, dass er es nicht über sich brachte, sie wegzugeben. Er fuhr nach Hause, um seinen Vater anzupumpen, und der rückte tatsächlich das mühsam Ersparte heraus. Aber es war eben nur geliehen, noch dazu für einen sehr begrenzten Zeitraum.

    Auch Maria steckte in Schwierigkeiten. Sie war die Tochter eines Krankenpflegers und einer Hebamme, wuchs aber, weil die Eltern sich früh getrennt hatten, ohne Vater auf. Ihr Verhältnis zur Mutter war, soweit sie zurückdenken konnte, gespannt gewesen, und so hatte sie sich gleich nach der Schule von ihr getrennt. Sie hatte sich ein eigenes Zimmer gesucht und als Hilfskraft in einem Supermarkt gearbeitet. Mit achtzehn Jahren war sie die Freundin eines verheirateten Mannes geworden. Aber die Beziehung dauerte nur ein halbes Jahr. »Der kriegte plötzlich kalte Füße«, hatte Maria ihren beiden Zuhörern berichtet »und als es aus war, rutschte ich immer weiter ab. Na ja, und nun stehʼ ich eben hier.«

    Auch Herbert Schaub hatte seine Geschichte erzählt. Er hatte eine Automechaniker-Lehre hinter sich gebracht und in derselben Werkstatt dann noch drei Jahre gearbeitet. »Bis dahin«, so hatte er gesagt, »war mein Leben stinknormal verlaufen. Dann starb mein Chef, und die Erben hatten mit Autoreparaturen nichts am Hut. Sie verkauften den Laden, und der neue Mann brachte einen Teil seiner Leute mit, sodass von uns fünf entlassen wurden. Ich war dabei, lag also auf der Straße, und da liegʼ ich noch jetzt, und wenn die Typen hier mir nicht bald ʼne neue Stelle geben, wirdʼs eng. Habʼ schon tausendachthundert Mark Schulden bei meiner Freundin.«

    Durch dieses von Anfang an so freimütige Gespräch waren die drei sich nähergekommen, und als sie eines Tages wieder einmal enttäuscht das Arbeitsamt verließen, waren sie zusammengeblieben, hatten sich in ein gegenüberliegendes Lokal gesetzt und beschlossen, den Flur der Verschaukelten, wie Maria sich ausgedrückt hatte, nie wieder zu betreten.

    Sie hatten durchs Fenster auf das große sechsstöckige Backsteinhaus gestarrt, und es war ihnen vorgekommen wie eine feindliche Festung, gegen deren Mauern sie Tag für Tag vergeblich anrannten und die sie folglich als uneinnehmbar ansehen mussten. Bis dahin war keiner von ihnen je mit dem Gesetz in Konflikt geraten, doch nun fühlten sie sich reif dafür, ein Ding zu drehen, irgendein Ding.

    Erst hatten sie an einen Banküberfall gedacht, aber da bestand die Möglichkeit, dass man von einem Wächter niedergeschossen oder nach Verlassen des Gebäudes von der Polizei verfolgt wurde. »Solche Nervenproben«, hatte Maria gesagt, »stehʼ ich nicht durch, da kriegʼ ich Panik.« Und auch die beiden Männer hatten erklärt, dass sie eine Tat mit weniger Heldentum vorzögen. »Am leichtesten«, hatte Herbert Schaub ganz offen bekannt, »würde es mir fallen, einen Rentner aufs Kreuz zu legen; bloß ist bei so einem ja nichts zu holen.« Das Stichwort ›Rentner‹ hatte Maria auf eine Idee gebracht. »Ich kenne einen pensionierten Studienrat«, hatte sie gesagt, »wenn auch nicht persönlich. Ein Freund von mir hatte den mal als Lehrer. Klar, dass der nicht viel Geld hat, aber sein Sohn ist Direktor der Sparkasse Wulfsrade. Rentner mit lohnendem Anhang also. Wärʼ das nicht die Lösung?« So waren sie zu dem Plan gekommen, den neunundsechzigjährigen Mathematiklehrer i. R. Friedrich Haberland in Gewahrsam zu nehmen, um dann vom Sohn ein Lösegeld zu verlangen. Ein Kidnapping also nach simpelstem Muster, nur mit dem Unterschied, dass es hier nicht um ein Kind, sondern um einen alten Mann ging. Außerdem würde statt der Familie eine anonyme, durch Versicherungen abgedeckte Einrichtung zur Ader gelassen werden. Ein Bankhaus war für die drei so etwas wie der Staat oder die Gesellschaft, und dementsprechend setzten sie bei der aufzubringenden Summe hoch an, bei neunhunderttausend Mark.

    Fünf Minuten vor zehn. Markus Fleming trat ein Stück vor und blickte den Möhlenbrooksdamm entlang, erst in die eine, dann in die andere Richtung. Er sah ein paar Autos und ein paar Fußgänger.

    Er versteckte sich wieder hinter seiner Säule, blickte hinüber zur Tür der Schifferklause und dachte: Sicher sind sie schon bei der Abrechnung, und die macht bestimmt unser Haberland, der doch Mathematiker ist. Dann gehtʼs, falls sie um Geld gespielt haben, ans Bezahlen. Und dann noch einmal ans Bezahlen: das Bier und die Klaren, oder was solche Männer eben trinken. Und dann kommen sie raus. Die beiden anderen wackeln in Richtung Zentrum davon, und unser Mann begibt sich zu seinem Laubfrosch.

    Ein Stockwerk tiefer saßen die zweiundzwanzigjährige Maria Weidt und der drei Jahre ältere Herbert Schaub nebeneinander in dem kleinen Citroën und starrten durch die Frontscheibe in den nur schwach beleuchteten Schacht des aus ihrer Perspektive steil aufwärts führenden Zubringers. Dort sollte, sobald die Skatspieler die Schifferklause verließen, Markus erscheinen und kurz die rechte Hand heben. Das würde heißen: ›Es ist alles okay! In wenigen Minuten wird der Alte auf dem schmalen, neben der Fahrbahn verlaufenden Fußsteig nach unten kommen, und die Aktion kann starten.‹ Und auch den weiteren Verlauf hatten die beiden im Kopf. Markus würde, sobald er das Zeichen gegeben hatte, wieder auf seinen Platz gehen und Ein- und Ausfahrt kontrollieren. Sobald jemand käme, würde er für Verzögerung sorgen. Einen Fußgänger, der hinuntergehen und seinen Wagen holen wollte, würde er in ein Gespräch verwickeln; ein ankommendes Auto würde er kurzerhand anhalten und dann dem Fahrer erklären, er müsse sich rechts halten und die Spur zum zweiten Untergeschoss nehmen, da im ersten der Boden mit frischem Zement nivelliert worden sei. Im einen wie im anderen Falle würde er die Leute aufhalten, damit seinen Komplizen genügend Zeit bliebe, ihr Opfer zu überwältigen.

    »Lass doch diese verdammte Flasche zu«, sagte Maria, »sonst kippen wir am Ende noch selbst aus den Latschen!«

    Herbert stellte die Ätherflasche zu seinen Füßen ab. »Entschuldige«, sagte er, »ich bin ein bisschen nervös. Ich stellʼ mir vor, ich kriegʼ im entscheidenden Moment den Verschluss nicht auf.«

    »Na, nun hast duʼs ja mindestens dreimal probiert und weißt also, dass er aufgeht.«

    »Okay, okay! Aber ich bin erst wieder ruhig, wenn wir den Alten in seinem Zimmer haben und die Tür hinter ihm abschließen können. Alles, was danach kommt, läuft locker ab, und da können wir auch keine Fehler machen. Ob der Alte dann mal ʼne Pizza kriegt statt Spaghetti, ist scheißegal, und es bringt uns nicht aus dem Konzept. Und wenn er rumheult, kriegt er eins drauf. Wirklich, wenn er erst in seinem Zimmer ist, gibtʼs keine Probleme mehr.«

    »Du vergisst die Geldübergabe. Die ist immer der kritische Punkt bei so einer Sache, kritischer als das, was wir jetzt vor uns haben.«

    »Nach dem Schnitzeljagd-Prinzip kriegen wir auch das hin. Ist schon ʼne gute Idee von Markus, den Junior in der fraglichen Nacht von Checkpoint zu Checkpoint zu jagen und ihm immer neue Anweisungen zu geben, sodass er gar keine Zeit hat, zwischendurch die Bullen einzuschalten. Aber dies hier! Stell dir vor, im entscheidenden Moment kommt jemand, und Markus schafft es nicht, ihn aufzuhalten. Vielleicht ist es ein Ausländer, der ihn gar nicht versteht. Oder ʼne Gruppe. Einer bleibt stehen und hört sich Markusʼ Sprüche an, und die anderen gehen weiter und kommen hierher, wenn wir den Alten gerade im clinch haben. Was dann?«

    »Wenn du auch noch die verrücktesten Sachen ausschalten willst, landest du nie ein Ding! Da kannst du immer was Neues finden: Vielleicht brennt in diesem Moment das Haus deiner Tante ab, und wir kurven mit unserem Gefangenen durch die Gegend, bis es Tag wird und alle ins Auto gucken können; oder da vorn, in dem dollen Schlitten, liegt seit ʼner Stunde ein Liebespaar, und grad, wenn wir dem Alten ans Leder gehen, kommen die beiden hoch.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1