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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130: Wilder Atlantik
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130: Wilder Atlantik
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130: Wilder Atlantik
eBook117 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130: Wilder Atlantik

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Über dieses E-Book

Das Kap der Guten Hoffnung war nicht mehr fern, aber von "guter Hoffnung" konnte nicht die Rede sein, denn die "Isabella VIII." geriet in einen Südweststurm, der mit voller Wucht gegen die Galeone anrannte. Nur noch die Sturmfock war gesetzt, und es war wohl nur eine Frage der Zeit, wann auch dieses letzte Tuch in Fetzen davonflog. Das Heulen, Rauschen und Tosen um die Seewölfe schwoll zu einem ohrenbetäubenden Brüllen an. Regen und Hagel stoben waagerecht über das Schiff, zuckende Blitze beleuchteten das Inferno entfesselter, schäumender Wassermassen...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum1. Sept. 2015
ISBN9783954394548
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130 - Fred McMason

    9.

    1.

    Der Schatten sprang Dan O’Flynn aus der Dunkelheit des Vordeckganges zum Kabelgatt an. Der Angreifer mußte sich kurz vorher hingekauert und mit der Schulter gegen das Schott gelehnt haben, nur so war es zu erklären, daß Dan ihn erst jetzt erkannte – als er wie ein großer schwarzer Panther auf ihn zuschwang.

    „Verdammt!" rief Dan.

    Zu weiteren Äußerungen blieb ihm keine Zeit. Die Schnelligkeit, mit der die Attacke des Gegners erfolgte, raubte ihm den Atem und versetzte ihn fast in Panikstimmung.

    Der Angreifer stieß im Sprung etwas in seiner dumpfen und kehligen Sprache aus, aber weder verstand Dan den dunkelhäutigen Kerl, noch begriff jener, was der junge O’Flynn soeben gesagt hatte. Aber das Wort hatte hier auch keinerlei Bedeutung, es bedurfte keines Dolmetschers, um die Eindeutigkeit der Situation darzulegen.

    Es war richtig, daß Dan gerade jetzt noch einmal ins Vorschiff der Galeone hinuntergestiegen war. Zu diesem Zeitpunkt war es gleichsam eine Notwendigkeit, die Türverriegelungen des Kabelgatts und des anderen Vordecksraumes zu kontrollieren, in denen die zehn hamitischen Gefangenen eingesperrt waren. Auch die Fesseln der Kerle hatte Dan überprüfen wollen. Denn jetzt, da die „Isabella VIII." zum letztenmal vor der ostafrikanischen Küste ankerte, wäre es den Hamiten ein leichtes gewesen, die Flucht zu ergreifen – vorausgesetzt natürlich, sie konnten sich aus ihrem Verlies befreien.

    Und das war einem von ihnen jetzt gelungen. Dan erkannte ihn als einen jener beiden wieder, die von Sarego und Batuti im Kral der Bantus festgenommen worden waren. Diese Hamiten waren später nicht mehr in Ketten gelegt worden wie die anderen acht, weil der Seewolf ja ohnehin vorhatte, den lästigen Ballast auf dem nächsten einsamen Eiland abzusetzen.

    Ausgesprochen schlecht war es, daß Dan nur kurz dem Profos Bescheid gegeben hatte und dann ins Vordeck hinuntergegangen war, ohne einen Begleiter mitzunehmen. In diesem Augenblick begriff Dan, was für eine Nachlässigkeit das war. Überhaupt, sie hatten die Hamiten, die sich bislang nicht gerührt hatten, unterschätzt.

    Dan konnte seine Miqueletschloß-Pistole nicht mehr zücken, auch nicht das doppelschneidige Messer, das er in einer Lederscheide am Hüftgurt trug.

    Der Hamite war über sechs Fuß groß und trug ein Gewand aus rostrotem Tuch wie seine Kumpane. Das Haar hatte er zu einem Zopf zusammengedreht, um seinen Hals hing eine Kette aus bunten Perlen. In diesem Aufzug hatte er mehr Verwandtschaft mit den kaftangekleideten Arabern als mit den Negern. Die Hamiten glaubten denn auch, die Bantus als minderwertige Sorte Mensch betrachten zu müssen, und die gleiche Verachtung brachten sie ihren weißen Todfeinden entgegen.

    Aller Haß der Welt schien in dem Angriff des Hamiten zu liegen. Er warf Dan O’Flynn mit der Wucht seines Körpers auf die Planken des Ganges, war über ihm und schlug auf ihn ein.

    Dan wehrte sich mit den Fäusten.

    Der Hamite trachtete ihm das Messer zu entreißen, aber Dan konnte sich so drehen, daß die Waffe unter seiner Körperflanke begraben wurde.

    Während sie erbittert rangen, fragte Dan sich unwillkürlich, wo wohl der andere stecken mochte – der, der mit diesem Burschen zusammen gefaßt worden war und gleichfalls keine Ketten trug.

    Ursprünglich war es ein Trio von Hamiten gewesen, das geflohen war, als Hasard in den Kampf zwischen der hamitischen Schmugglerbande und den Bantus eingegriffen hatte. Ihm war es mit einer Handvoll seiner Männer gelungen, die Hamiten zu besiegen. Die Leichen waren verscharrt worden. Auch alle anderen Spuren der blutigen Auseinandersetzung hatten die Seewölfe und Sarego mit seinen Frauen beseitigt. Danach hatten sie die Mädchen und das Elfenbein an Bord der „Isabella" gebracht und die Dromedare der Hamiten in die Savanne gejagt. Sarego und Batuti waren zum Kral der Bantus aufgebrochen, um die dort versteckten älteren Frauen sowie die Kinder zu unterrichten und zu betreuen.

    Und das hamitische Trio? Statt schleunigst zu verschwinden, hatte es sich an eine spanische Reiterpatrouille gewandt. Die hatte zwar die Galeone der Seewölfe nicht mehr gesichtet, wohl aber den Lärm des Gefechtes vernommen, in das Lucio do Velho Hasard inzwischen verwickelt hatte. Die Patrouille hatte auf die haarsträubenden Lügengeschichten der Hamiten hin die Verfolgung der Bantus bis zum Kral hin aufgenommen – und beinahe wären die Frauen und Kinder gefunden worden.

    Einen der drei Hamiten hatte Sarego etwas später im Zweikampf getötet. Die anderen beiden hatten sich ergeben.

    Nördlich von Lourenco Marques war dies geschehen, aber inzwischen befand sich die „Isabella VIII." – nach einer spektakulären Rettungsaktion für die Bantus – rund fünfzig Seemeilen südlich der spanischen Niederlassung in einem Gebiet, das von den Spaniern und Portugiesen schwer zu kontrollieren war. Hier lag das Dorf eines Sarego und seinen Frauen befreundeten Bantustammes, hier waren die gehetzten Schwarzen endlich sicher.

    Der Hamite versuchte immer wieder, Dans Schläfe zu erwischen. Dan wußte, daß es aus war, wenn ihn die harten Knöchel des Kerls trafen. Er verteidigte sich verzweifelt. Er wollte dem Hamiten ein Knie in den Leib rammen, aber der Mann erkannte das Unternehmen im Ansatz und vereitelte es, indem er Dans Beine auf die Planken preßte.

    Rächen wollte sich der Hamite, dann das Vordeck verlassen, in die See hechten, davonschwimmen, fliehen, ja, die Landsleute ruhig im Stich lassen, nur die eigene Haut retten und zu den Spaniern laufen, die einen Vergeltungsschlag gegen die Bantus führen würden.

    Der Hamite war stark, Dan hatte es nicht leicht, sich gegen ihn zu behaupten. Der Kampf war an einem fast toten Punkt angelangt. Sekundenlang hieben und rangen die Männer, ohne daß sich die Überlegenheit eines von ihnen abzeichnete – bis der Hamite seinen Arm um Dans Hals schlang und damit zu würgen begann.

    „So, sagte Smoky. „Damit hätten wir auch die letzte Fuhre geschafft.

    Was er da so freimütig als „Fuhre" bezeichnete, war eine ganze Bootsladung vergnügter, halbnackter schwarzer Mädchen, die sich in diesem Augenblick durchs Flachwasser watend an Land begaben. Das Boot, in dem die Ruderer Jeff Bowie, Luke Morgan, Will Thorne und Bill mit heißen Köpfen saßen, schwankte ganz erheblich, und die Füße der Mädchen quirlten das Wasser auf. Es spritzte und gischtete, daß es eine Freude war.

    Hasard stand dicht neben Smoky. Er hatte mit seinem Decksältesten, dem Gambia-Mann Batuti und dem Bantu Sarego das andere Boot vorangepullt. Auf Saregos Bitten hin begleitete er die schwarzen Freunde noch bis an Land, bevor auch er sich von ihnen verabschiedete.

    Sarego und Batuti waren an diesem Morgen als erste gelandet. Sie hatten sich zu Fuß auf den Weg zu dem Kral der befreundeten Bantus begeben. Nach knapp einer Stunde waren sie in Begleitung von zwei „Delegierten" des Stammes zurückgekehrt. Saregos formeller Bitte an den Stammeshäuptling, in den Kegelhütten wenigstens für einige Zeit aufgenommen zu werden, war sofort stattgegeben worden.

    Waffen und Schmuck, die der Seewolf Sarego und Batuti ausgehändigt hatte, hatte der Häuptling als Geschenke zwar nicht annehmen wollen, aber nach einigem Palaver hatte er sie dann doch akzeptiert. Der Weg in den Kral war geebnet, er stand Sarego, den Frauen und den Kindern offen.

    Hasard blickte über das kniehohe Büffelgras nach Südwesten. Dort, wo der Pfad zum Kral nach zwei bis drei Meilen in dichten Busch führte, hatte sich eine illustre Gesellschaft eingefunden – gut zwei Dutzend Dickhäuter mit großen, wachen Ohren und forschenden Augen. Ganz langsam bewegten sie sich voran, ließen die Menschen jedoch nicht aus den Augen und waren bereit, jeden Moment die Flucht zu ergreifen. Graue Kolosse, in deren faszinierendem Erscheinungsbild die schneeweißen Stoßzähne einen erstaunlichen Kontrast bildeten.

    Smoky folgte Hasards Blick. „Ja, das sind schon stolze Kameraden, diese Elefanten. Ich frage mich nur, wie die Bantus es ohne Feuerwaffen fertigbringen, diese Giganten zu erlegen."

    „Sie bauen Fallgruben."

    „Das hat Sarego dir erzählt?"

    „Ja. Die Bantus nehmen den männlichen Elefanten aber nicht nur ihre bis zu zwei Yards langen, manchmal fünfzig Pfund wiegenden Stoßzähne ab, sie leben auch von dem Fleisch der Tiere und gerben deren Haut, um aus dem Leder Kleidung und Hütten herzustellen, sagte der Seewolf. „Sie würden niemals versuchen, die Großtiere auszurotten, sondern jagen immer nur so viele, wie sie wirklich brauchen.

    „Ich verstehe", sagte Smoky. „Erst der weiße Mann hat dem

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