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Es gibt diesen Mann
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eBook70 Seiten43 Minuten

Es gibt diesen Mann

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Über dieses E-Book

Umschlagtext der Originalausgabe (Luchterhand Literaturverlag 2003):

Präzise und komisch, flirrend und voll tolldreister Ironie erzählt Anna Kaleri in ihrem Prosadebüt vom Mann in allen Männern, den sie – obwohl das Zusammenleben mit ihm ein mutwilliges Experiment ist – doch lieben könnte.

Pressestimmen:

Mal gelungen-witzig, mal schnodderig, mal sehnsüchtig, dann wieder gewollt cool, dabei immer auf der Suche nach dem Richtigen und dem geglückten Augenblick mit ihm, was natürlich niemals gelingen kann, aber Ansporn genug ist.
Frankfurter Rundschau

Anna Kaleri hat einen ironischen und lakonischen Ton entwickelt, mit dem sie von Mann und Frau ganz selbstverständlich in ihrer Welt der unmöglichen Verständigung erzählt. ... Ein erstaunliches Debüt. Man kann der jungen Autorin nur viele Leser wünschen.
SWR2

Der witzige Einfall wird wie eine musikalische Idee variiert, durch etliche Tonarten, mit überraschenden Facetten.
Neue Zürcher Zeitung

Spielerisch kombiniert Anna Kaleri in den erzählerischen Miniaturen Zartes mit Krassem, amüsant geht es zu, skurril, auch brutal; Körpernähe entpuppt sich als menschlicher Abgrund, während eine surreale Szene sehr erotisch sein kann. Ihr Grundton ist lyrisch. Das bringt Ruhe in die vielen Episoden und bindet die Spitzen und die nicht selten überraschende Dramaturgie. Deutlich ist die Kraft des eigenen Tons zu hören. Und wenn die spürbar ironische Erzählhaltung eine kleine Philosophie durchscheinen lässt, bleiben die Texte dennoch erfrischend leicht; sie klingen gut und nach Lebensfreude, die weiß, dass es schwierig ist.
Deutschlandfunk

Es gibt dieses Buch.
TAZ

...witzig und voller Wahrheiten. Kaleris Prosa steigert sich zu einem atemberaubendem Tempo und erinnert die Sprachakrobatik eines Ringelnatz. Es gibt dieses Buch. Und es ist einsame Spitze.
Woman

Ihr Buch hat mir gefallen. Sie verwenden diese Form souverän und interessant. Freue mich, dass mein Buch irgendwie Ihre Arbeit beeinflusst hat.
Péter Esterházy
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum14. Sept. 2016
ISBN9783981544701
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    Buchvorschau

    Es gibt diesen Mann - Anna Kaleri

    Anna Kaleri

    Es gibt diesen Mann

    I M P R E S S U M

    Anna Kaleri

    Es gibt diesen Mann

    Von der Autorin durchgesehene Neuauflage

    © Lindenau Verlag, Leipzig 2012

    http://www.lindenauverlag.de

    Buchcover: Alice Männl

    Unter Verwendung einer Illustration von Anja Mattenklott aus der Siebdruckmappe „Es gibt diesen Mann"

    Korrektorat: Cornelia Clauß, sophia|text

    ISBN: 978-3-9815447-0-1 (epub)

    Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung der Autorin nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

    E-Book-Produktion und -Distribution

    http://www.xinxii.com

    Inhalt

    Der Feind in meinen Kissen

    Das Haus, in dem wir

    Freundschaftsspiel oder Das ewig Weibliche

    Der Schweizerkuss

    Der große Tag

    Schmetterling

    Armer schwarzer Vogel

    Wir lieben unsere Wälder

    Blume zu Blume, Holz zu Holz

    Die Negativrose

    Mein Freund Bunbury

    Hühnchen und Hähnchen

    Fischsüppchen

    Beinah (triviales Gedicht)

    Blind

    Vergessen

    Königreich

    Unterstützung

    Großer Bahnhof

    Virtuell

    Tempeldiener

    (Ver)hüten

    Siasi se pasa la vida

    Vor der Tür

    Die Kräfte, Säfte, Geschäfte

    Blaue Bank Deutschland

    Alle Tage

    Geschweige

    Beobachterli

    Berge machen

    Der See und die See

    Leichte Beute

    Von Kühlschränken, Pistolen und anderen Erklärungsversuchen

    Exempel

    Königin der Amazonen

    Strahlend

    Seidenfaden

    Mein Herr Brecht schreibt kein Gedicht

    Christian Wulpius

    Kirschkernbäume

    Hundert Jahre sind schnell vorüber

    Bone

    Der Feind in meinen Kissen

    Es gibt diesen Mann. Er ist Katholik. Bis zu dieser Entdeckung war unser Zusammensein harmonisch. Natürlich hätten wir es gleich wissen sollen, denn sein Vater war Sizilianer und seine Mutter kam aus einer dermaßen armen Gegend, dass der einzige Reichtum der Leute das Gold in den Kirchen war. Dort wo ich herstamme, glaubte man, jeder halbwegs aufgeklärte Mensch, auch ein katholischer, müsse die Leistungen Luthers für die Menschheit zu würdigen wissen.

    Es war eines Sonntagmorgens. Der Hahn krähte. Die Glocken hatten wahrscheinlich schon vor langer Zeit geläutet. Der Hahn kam aus dem Lautsprecher von Bofrost, die jetzt auch sonntags verkaufen dürfen. Da also entdeckten wir unsere Glaubensunterschiede. Und die hatten praktische Folgen. Erstens, dass wir nie heiraten könnten, unsere Familien würden sich gegenseitig Gift in den Sekt mischen, kein Pfarrer würde uns trauen, keine Kirche würde uns ihre Tür aufschließen. Natürlich hatten wir nicht vor zu heiraten. Zweitens würden wir uns bei der Frage, wie wir unsere Kinder taufen lassen sollten, arg streiten und entzweien. Kinder wollten wir keine. Drittens hatten wir beide mit Gott nichts zu tun. Wir waren sogar ausgesprochen gottlos. Es ging nur ums Prinzip.

    Wir fuhren nach Lutherstadt Wittenberg. Der Mann fotografierte die Judensau am Giebel der Predigerkirche und fand so viele Beweise für Luthers Vergehen wie Pflastersteine auf der Straße. Er erklärte mir, wie lustig das Sündigen für einen Katholiken sei und wie die Italiener ihre Mütter verehrten und dass sie sich immer bekreuzigten, bevor sie jemanden umlegen.

    Wir kauften Luthers 95 Thesen auf Deutsch, Italienisch und Lateinisch und schlugen sie uns gegenseitig um die Ohren. Dann lasen wir die Bibel auf Deutsch, Italienisch, Lateinisch und Althebräisch. Dann waren wir sehr alt und hatten unser Leben damit zugebracht, uns innig zu hassen.

    Das Haus, in dem wir

    Es gibt diesen Mann. Er baut ein Haus. Eigentlich mit mir. Und eigentlich hier. Wir fangen nicht gerade mit dem Dach an. Ein paar Fenster hatten wir schon, weil Fenster das Allerwichtigste sind. Wo andere Leute Türen benutzen, da spazieren wir geradewegs zum Fenster hinein. Wir wandeln die Gänge entlang, schwingen uns die Treppen hinauf und rutschen auf dem Geländer runterwärts.

    Wir gehen, indem wir eine Bodenplatte vor die Nächste setzen, dann fällt uns ein, dass wir noch ein paar Mauern brauchen, dann sehen wir ein kleines Loch im Dach, durch das die Tauben kacken, und vom Dach aus entdecken wir ein

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