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Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12: Spannende Abenteuer in Hollywood
Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12: Spannende Abenteuer in Hollywood
Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12: Spannende Abenteuer in Hollywood
eBook221 Seiten3 Stunden

Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12: Spannende Abenteuer in Hollywood

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Über dieses E-Book

Die Olympischen Spiele in Los Angeles in einer bislang nie dagewesenen Form, Sunnys neue Detektei und die merkwürdigen Geschehnisse um den Märchenerzähler von Hollywood – all das (und noch viel mehr) sind die neuen Abenteuer des kleinen Sunny! Er stolpert wirklich über alles, was spannend und unfassbar scheint. Und so wundert es auch nicht mehr, dass plötzlich ein schwarzer Schleier auftaucht und eine sensationelle Rutschbahn dorthin führt, wo es eigentlich gar nicht hingehen kann. Da muss unbedingt die zauberhafte Silberwolke mit dem Papa her! Und was der dann verkündet, ist so unglaublich, wie alles, was dem mutigen, aufgeweckten Jungen beinahe täglich widerfährt!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. Mai 2014
ISBN9783735708311
Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12: Spannende Abenteuer in Hollywood
Autor

Nick Living

Nick schreibt schon seit vielen Jahren. Waren es anfangs unzählige Gedichte, kamen später auch dutzende Kindergeschichten und Fantasy-Stories hinzu. Das Leben liegt auf der Straße, so sieht Nick die Welt. Von großartigem Theater hält er nichts - er schreibt lieber im Verborgenen. Man muss die Augen offenhalten, dann findet man immer etwas. Doch man muss sensibel sein, um manch wundersame Kleinigkeit zu bemerken, so Nicks Devise. Die Stille macht‘s, dann kommen die Ideen wie von selbst. Und so ist alles, was Nick auf seinem Lebensweg entdeckt, -irgendwie- eine Geschichte oder auch ein Gedicht. Nicks Welt sind die Worte, die gesprochenen und die geschriebenen.

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    Buchvorschau

    Sunny und der Weihnachtsteddybär Sunnys Hollywoodstern 12 - Nick Living

    Weihnachtsbriefkasten

    Sunny und der schwarze Schleier

    Der kleine Sunny aus Hollywood saß mit seiner Mami am Abendbrottisch und hatte eine Menge zu erzählen. Die Schule, die Straßen seiner Stadt, all das hatte an diesem Abend eine ganz besondere Bedeutung. Denn eine sonderbare Meldung hatte die Leute in Hollywood in Aufregung versetzt. Demnach war ein riesiges Loch in den Hollywood Hills entstanden, und es sah ganz so aus, als wenn die ganze Stadt in dieses Loch gesogen würde. Es gab kein Entkommen, außer, man verließ die Stadt. Und einige der Menschen hatten diesen weitreichenden Entschluss schon in die Tat umgesetzt. Sunny aber wollte bleiben. Und mit ihm taten es die meisten gleich. Sie wollten ihre geliebte Heimatstadt nicht so einfach aufgeben. So viel, zu viel hatten sie hier erlebt und durchgestanden, und alle liebten diese Stadt wie ihr eigenes Leben.

    So sannen die Leute, voran der kleine Sunny, nach Möglichkeiten und Auswegen aus dem drohenden Dilemma, das die Stadt wohl versinken würde.

    Das Loch hingegen schien unbeeindruckt von alledem zu sein; es wuchs und wuchs und zog die Bäume und nun schon einige unbewohnte Häuser und Grundstücke in sich hinein. Niemand konnte in das Loch schauen, denn es war schwarz und schien der Abgrund an sich zu sein. War das vielleicht die Hölle, das Böse vielleicht, eine Strafe, weil die Menschen zu habgierig und zu böse geworden waren? Niemand wusste das und nicht einmal das Militär vermochte, die Ausweitung des schwarzen Abgrundes aufzuhalten.

    Sunny und die Mami hatten schon etliche Taschen gepackt und dachten daran, auch wenn sie es gar nicht wollten, die Stadt in Richtung Osten zu verlassen. Vielleicht sollten sie nach Alabama gehen, nach Arizona, nach Phoenix vielleicht? Doch so richtig schienen all diese Vorstellungen nicht zu fruchten. Und so warteten sie und warteten und sprachen miteinander über all diese vielen Möglichkeiten. Das wichtigste jedoch waren die Gedanken an eine baldige Lösung des schier unlösbar erscheinenden Konfliktes. Sunny wusste gar nicht so recht, ob er überhaupt noch einmal in sein Bettchen gehen sollte, und schon gar nicht, ob er einschlafen konnte. Die Aufregung war einfach zu groß und zu übermächtig. Dennoch verkoch er sich irgendwann in sein Bettchen und blieb doch die halbe Nacht wach. Aus den anderen Zimmern vernahm er leise Geräusche, denn seine Mami packte noch weitere Taschen, die sie dann ins Auto bringen wollte. Es war weit nach Mitternacht, als es endlich still wurde. Doch Sunny bekam noch immer kein Auge zu. Stöhnend kroch er schließlich aus dem Bett und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Draußen herrschte eine trügerische Ruhe. Niemand war zu sehnen, doch man spürte die Aufregung hinter den Scheiben. Wie ein Dämon kroch die quälende Ungewissheit durch die Straßen. Und eine einzige bange Frage beherrschte die Stadt - was konnte man nur tun? Ehe sich der kleine Junge wieder tatenlos ins Bett verzog, kletterte er kurzentschlossen aus dem Fenster und lief über die Wiesen und unter den Bäumen bis hin zu diesem großen schwarzen Loch. Es war noch breiter und undurchdringlicher geworden als es noch am Nachmittag war. Schweigend setzte sich Sunny ins kühle Gras und lauschte.

    Ein leises Grummeln, welches sich wie ein Rumoren anhörte, das aus der Tiefe der Erde zu kommen schien, drang an seine Ohren. Mit seiner kleinen Taschenlampe, die er stets bei sich trug, leuchtete er in das Loch hinein. Doch er sah nur Schwärze. Es war wirklich ganz rätselhaft, aber nichts schien das Loch erhellen oder durchdringen zu können, es gähnte wie der unheilvolle Rachen eines Monsters vor ihm und wurde größer und breiter. Wieder rutschten knisternd und knackend Bäume und Büsche in das Loch und verschwanden im unergründlichen Schwarz der Tiefe.

    Plötzlich fiel der Lichtkegel seiner Lampe auf ein schwarzes Tuch. Es hatte sich in den Zweigen des Baumes, an welchem er lehnte, verfangen und flatterte im leichten Wind wie eine Fahne. Sunny griff nach dem Tuch und zog es herunter. Doch was war das – kaum hatte er das Tuch in seinen Händen, konnte er in das schwarze Loch, das bislang vollkommen undurchdringlich schien, blicken.

    Es war, als erleuchtete das Tuch den Höllenschlund und Sunny konnte wunderbar bis zum Grund sehen. Da sah er all die vielen Bäume, die Sträucher und Wiesenbruchstücke, die das Loch bereits verschlungen hatte. Leblos wie auf einem See trieb all das am Grund des Loches umher und wurde auf einmal von einem Sog, der alles in sich aufsaugte, nach unten ins Erdinnere gezogen. Sunny wunderte sich, wie konnte man mithilfe des Tuches in das Loch schauen, wenn es doch sonst nicht funktionierte. Wieder legte er das Tuch vor sich auf die Erde und das Loch wurde schwarz. Er nahm es in die Hand und konnte ins Loch sehen – wirklich sehr sonderbar. Nun trat er ganz nah an das Loch heran, und – welch Wunder – er begann zu schweben. Zusammen mit dem Tuch, das wie ein Segel wirkte, schwebte er über dem Schlund des Loches auf und ab. Was ging hier nur vor? Plötzlich aber zog ihn eine unbekannte Kraft ins Loch hinein. Er konnte gar nichts tun und bereute bereits seinen unüberlegten Entschluss, das Tuch nicht rechtzeitig beiseite gelegt zu haben. Wie ein Pfeil raste er in die Tiefe und nichts hielt ihn mehr auf. Ängstlich starrte der kleine Junge auf die immer näher rückende wabernde Oberfläche des vermeintlichen Sees dort vor ihm. Er sauste genau darauf zu und wurde schließlich von der Oberfläche des Sees, von einer Art blubbernder Materie aufgenommen. Doch so, wie es sich der mutige Junge dachte, kam es nicht – er war nicht im Erdinneren, sondern im Universum, im riesigen unbegreiflichen All! Er raste durch eine Art Tunnel und um ihn herum zuckten bunte Blitze und Myriaden von Farben, die aufflackerten, um gleich wieder zu verlöschen. Ein Farbenspiel ohne Gleichen, doch es machte auch Angst! Denn, wo führte dieser seltsame Tunnel hin, in den Himmel zu den Engeln oder in die Hölle zum Teufel? Mit seinen Händen krampfte sich Sunny an dem schwarzen Tuch fest und schließlich schien seine jähe Reise ein Ende zu haben. Ein riesiger Kessel erschien vor ihm, in welchen er sank. Es war, als wäre er ein Kloß, der ins heiße Wasser eines Topfes eintauchte, doch es war doch ganz anders. Er sank, bis er dicht über einer schwarz glitzernden unübersehbaren Oberfläche zum Stehen kam. Wie ein winzig kleines Luftschiff schwebte er über der endlos scheinenden spiegelglatten Oberfläche und ihm war, als seien Zeit und Raum hier nicht mehr existent. Plötzlich bildeten sich riesige Kugeln vor ihm. Sie drehten sich um einen monströsen lodernden Feuerball mitten im Raum. Sunny starrte staunend und doch voller Panik zu dem unerklärlichen Geschehen, hatte er so etwas ähnliches doch schon einmal irgendwo gesehen. Und dann wusste er es und erschrak fürchterlich – das da vor ihm waren nicht irgendwelche Bälle, nein es war das Sonnensystem, das Weltall, wie er es mit seinem Papa schon einmal durchquert hatte und wie er es in der Schule auch gelernt hatte! In der Mitte die Sonne, dann der Merkur, die Venus, die Erde, der Mars und all die anderen Planeten, die dort kreisten. Aber was sollte er hier? Wieso war er hierher getrieben worden? Welchen Sinn hatte das nur? Da erschien die silberne Wolke seines Papas und Sunny war überglücklich, nicht mehr allein zu sein. Die beiden begrüßten sich wie immer, wenn sie sich trafen, und Sunny musste weinen und fragte den Papa, ob er wieder nach Hause dürfte. Doch sein Papa nickte nur und streichelte seinem kleinen Sohn sacht übers Haar. „Natürlich darfst du wieder heim., flüsterte er dann. „Doch zuvor musst du etwas tun. Sunny verstand das alles nicht, wollte nicht bleiben in diesem zeitlosen ungastlichen Raum, wo er mit den Sternen spielen konnte wie mit Fußbällen. Aber sein Papa nickte ihm aufmunternd zu und dann sprach er: „Du musst den schwarzen Schleier auf den Planeten legen, der dir am liebsten ist. Dann kannst du wieder zurück. Sunny wusste überhaupt nicht, was für einen Sinn das haben sollte, doch er tat, wie ihm sein Papa geheißen hatte. Ganz vorsichtig legte er den Schleier über die Erde, seinen Heimatplaneten, auf dem er so viele schöne Stunden verbringen durfte, wo er ein behütetes friedvolles Leben führen durfte und wo er doch so glücklich war. Welchen Planeten sollte er sonst auch wählen? Ihm blieb nur diese eine Wahl und er war so glücklich als er das tat. Der Papa hatte all das mitverfolgt und schien erleichtert, als das Tuch, dieser sonderbare schwarze Schleier, sich um die Atmosphäre der Erde schmiegte, fast wie ein schützendes Band. Dann sagte er mit beruhigenden Worten: „Du hast deine Wahl getroffen. Du hast die Erde ausgewählt, weil sie dir am liebsten ist. Dieser schwarze Schleier ist der Schleier der Liebe und er ist der Schleier der Träume, denn er zeigt sich nur selten. Der, der ihn findet, kann sich etwas wünschen, und er hat mit seiner Liebe dann die Macht über das, was sich in den nächsten drei Sekunden ereignen wird. Dieser Schleier kennt keine Zeit und er kennt keine Begrenzungen. Er ist einfach da oder eben nicht. Sunny verstand all das nicht, er wusste ja nicht einmal, weswegen er hier draußen schwebte, hier draußen in dieser unendlichen Unendlichkeit, in dieser schier leblosen Hemisphäre. Er wollte zurück nach Hause, zurück zu seiner Wiese und in sein geliebtes Hollywood, welches er doch eigentlich retten wollte. Der Papa schloss seine Augen und sagte dann: „Du wirst jetzt wieder nach Hause fliegen, denn du hast soeben die Erde gerettet. Das schwarze Loch, welches du gesehen hast, war eine Zeitverwerfung, eine Art Riss im Raum. Nur dieser schwarze Schleier konnte da noch helfen. Du hast ihn gefunden und hast ihn schützend um die Erde gelegt. Und nun ist alles überstanden, alles ist gerettet, für immer und für ewig. Sunny begriff zwar noch immer nicht, wieso ein einziger Schleier die ganze Welt retten konnte, doch was war hier draußen überhaupt noch zu verstehen? Alles schien wie ein unwirklicher Traum. Als der Papa aber dann noch meinte, dass eine schwarze Kraft, die man auf der Erde „Dunkle Materie nannte, das Universum drohte zu vernichten, alles zum Anbeginn aller Zeiten zurückbringen wollte, verstand Sunny doch ein ganz klein wenig, was da vor sich ging. Offenbar war die Zeit gekommen, in welcher die „Dunkle Materie die Oberhand im Universum gewonnen hatte und nun alles veränderte. Nichts und niemand konnte das noch verhindern, einzig und allein dieses schwarze Tuch, dieser merkwürdige schwarze Schleier, von dem niemand wusste, woher er kam und wie er wirklich funktionierte. Nicht einmal der Papa konnte das erklären. Mit großen Augen schaute Sunny zu seinem Papa und fragte dann leise: „Und was passiert jetzt? Der Papa nahm die Hand seines kleinen Sohnes und sagte dann: „Nichts. Du gehst wieder zurück nach Hause." Und kaum hatte er das ausgesprochen, setzte sich die Silberwolke auch schon in Bewegung. So schnell sie konnte glitt sie von der rätselhaften schwarzen Oberfläche weg, quer durch den Nebeltopf hinaus ins All und dann zur Erde. Dort landete sie sanft auf der kleinen Wiese in den Hollywood Hills, gleich hinter Sunnys Zuhause. Es war ganz klar, dass der Papa seinen kleinen Sohn noch ins Bettchen brachte, bevor er mit der silbernen Wolke davon flog. Sunny schlief natürlich sofort ein und hatte ganz sonderbare Träume. Doch als er am nächsten Morgen wach wurde, schien alles anders zu sein.

    Freudestrahlend kam die Mami in sein Zimmer und verkündete, dass die Welt gerettet sei. Das schwarze Loch in den Hollywood Hills war verschwunden und die Leute konnten bleiben. Sunny weinte vor Freude und von der Straße drangen fröhlicher Gesang und Hochrufe an seine Ohren. Selbst der Bürgermeister verkündete voller Stolz und in allen Medien, dass die Gefahr vorüber sei.

    Natürlich hatte ganz Hollywood für Wochen, ja sogar Monate Gesprächsstoff und alle waren glücklich, dass sie weiterleben konnten und nichts Schlimmes passierte.

    Sunny allerdings musste immerzu an sein unglaubliches Erlebnis denken, und das schwarze Tuch, dieser seltsame Schleier ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Wieso musste er es um die Erde legen und warum reichte das schon aus, um die Welt zu retten? War es vielleicht die Liebe, die seine wundervolle Welt vor dem Untergang und der „Dunklen Materie" gerettet hatte? Vielleicht war das genauso unfassbar wie das gesamte Universum überhaupt? Aber sollte er wirklich noch länger darüber nachdenken? Es brachte ja ohnehin nichts, denn wichtig für die Menschen war doch nur, dass sie leben konnten, dass sie weiterleben durften. Etwas Wichtigeres gab es doch nicht. Und das Sunny seine Welt und sein Hollywood genau so liebte wie seine Mami und seinen Papa, war doch ohnehin sonnenklar.

    Eines Tages, als seine Mami mal wieder in ihre Agentur nach L.A. fahren wollte, regnete es draußen ziemlich heftig. Schnell zog sie sich ihren Mantel über und verabschiedete sich von ihrem kleinen Sohn. Als sie zum Wagen ging, zog sie etwas aus ihrer Tasche, dass Sunny sehr verwunderte, kannte er es doch von irgendwoher. Es war ein schwarzer Schleier, der dem schwarzen Tuch, welches er einst um die Erde legte, zum Verwechseln ähnelte. Die Mami legte es sich im den Kopf und schaute noch einmal zu Sunny bevor sie abfuhr. Dabei schien es dem kleinen Jungen, als wenn sie ganz sonderbar schaute, ihm war, als wenn sie Tränen auf den Wagen habe. Und als er sich die Augen rieb und danach noch einmal zu ihr sah, war das Tuch nicht mehr da und die Mami winkte so, als sei nichts gewesen…

    Sunny und das Zauber-Osternest

    Der kleine Sunny aus Hollywood hustete, als wenn sein letztes Stündlein angebrochen wäre. Auch in seiner Schule wurden es immer weniger Schüler, die noch zum Unterricht kamen. Selbst Mrs. Simms hievte sich nur noch mit halber Kraft zum Unterricht und es sah ganz so aus, als wenn die Schule früher oder später dicht gemacht würde. Auch Sunnys Mami wurde krank und so lagen alle sterbenskrank daheim im Bett. Doch es kam noch schlimmer, denn bei der schnell grassierenden Krankheit handelte es sich nicht etwa um eine einfache Erkältung, die irgendwann verging, sondern um eine bislang unbekannte und tödlich verlaufende Form der Grippe. Als die ersten drei Menschen starben, wurde der Notstand ausgerufen und die Stadt unter Quarantäne gestellt. Niemand durfte mehr herein und keiner mehr heraus. Die Medikamente wurden mit Boten in spezieller Schutzkleidung zu den Leuten gebracht und es schien, als wenn die Seuche sich immer schneller verbreiten würde. Sunny wurde schwach und schwächer und schon der Gang zur Toilette gestaltete sich wie die Besteigung eines hohen Berges. Alles strengte total an und das Fieber stieg und stieg.

    Eines Abends kam Mrs. Simms heimlich und unbeobachtet zu Sunny und seiner Mami. Die Drei beschlossen, beieinander zu bleiben, im Falle, einer von ihnen könnte sich allein nicht mehr helfen. Es war wirklich sehr schwierig und selbst das Mineralwasser wurde durch Boten in Schutzkleidung verteilt. Die Stadt glich einem Friedhof und über den Dächern der sonst so lebhaft pulsierenden Weltmetropole breitete sich das Schweigen des Todes wie ein unheilvoller Schleier aus. Das Osterfest war nicht mehr weit und die Sonne schien schon recht kräftig und warm vom Himmel. Doch weder Frühlingsgefühle noch die Erwartungsfreude auf das nahende Fest wollten sich einstellen. Ganz im Gegenteil – man unkte schon, den Friedhof zu erweitern, im Falle, die Seuche würde die Stadt vernichten. Sunnys Mami und Mrs. Simms lagen röchelnd in ihren Bettchen und der fürsorgliche Junge befeuchtete vorsichtig ihre Lippen mit dem Mineralwasser, dass sie noch hatten. Eine Verständigung war kaum noch möglich, zu schwach waren alle, sodass sie nicht einmal mehr sprechen konnten.

    Es war an einem Samstag, als sich Sunny mit letzter Kraft aus dem Haus schleppte. Er wollte in den Garten, um dort vielleicht ein allerletztes Mal ein wenig Sonne zu tanken. Als er auf der Wiese stand, die sich bis zu Mrs. Simms Grundstück erstreckte, bemerkte er etwas weiter entfernt etwas recht Sonderbares. Es glich einem großen Frühlingsbeet mit vielen Blumen, und er wollte nachschauen, was es war. Doch die Schritte fielen ihm schwer und für die kurze Strecke brauchte er beinahe Stunden. Er wusste, dass er auch wieder zurücklaufen musste, doch seine Neugierde, die noch immer in ihm schlug, war einfach stärker. Plötzlich versagten ihm die Beine und er fiel der Länge nach auf den Rasen. Das vermeintliche Beet schien unmittelbar vor ihm zu sein, doch er lag leblos auf der Wiese und rührte sich nicht mehr. Wie tot lag er auf dem Rücken und blinzelte in die wärmende Sonne. Ziemlich sonderbare Gedanken stellten sich ein, und eigentlich hatte er sich sein eigenes Ableben stets anders vorgestellt, konnte nicht glauben, dass er ausgerechnet an einem warmen Sonnentag sterben musste. Doch die Stille um ihn herum und die schwere Erkrankung ließen beinahe keinen Zweifel mehr an der Tatsache, dass es wohl doch so kommen würde. Eine Zeit lang rührte er sich nicht mehr, wollte nur noch, dass es endlich vorbei wäre. In wirren Fieberfantasien sah er sein eigenes Leben wie ein Film an sich vorüberziehen. Doch es war nicht vorbei,

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