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Sunny of Hollywood: THE BEST STORIES OF HOLLYWOOD - FOR KIDS
Sunny of Hollywood: THE BEST STORIES OF HOLLYWOOD - FOR KIDS
Sunny of Hollywood: THE BEST STORIES OF HOLLYWOOD - FOR KIDS
eBook241 Seiten3 Stunden

Sunny of Hollywood: THE BEST STORIES OF HOLLYWOOD - FOR KIDS

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Über dieses E-Book

Kennt ihr den kleinen, ziemlich erwachsenen Sunny aus dem sonnigen Hollywood? Immer noch nicht? Aber dann solltet ihr schnellstens dieses Buch lesen. Denn die spannendsten und verrücktesten Abenteuer gibt es nur hier. Alles fängt mit einer total irren Reise an und endet eigentlich nie. Es sind unendliche Geschichten und wenn ihr es wollt, gibt’s bald noch viel mehr davon. Also dann: Auf nach Hollywood und die Gegend kennenlernen, vielleicht noch etwas lernen, aber nichts allzu ernst nehmen! Sunny wartet auf euch und geht mit euch überallhin, wo es Abenteuer gibt!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum7. Jan. 2015
ISBN9783738669107
Sunny of Hollywood: THE BEST STORIES OF HOLLYWOOD - FOR KIDS
Autor

Nick Living

Nick schreibt schon seit vielen Jahren. Waren es anfangs unzählige Gedichte, kamen später auch dutzende Kindergeschichten und Fantasy-Stories hinzu. Das Leben liegt auf der Straße, so sieht Nick die Welt. Von großartigem Theater hält er nichts - er schreibt lieber im Verborgenen. Man muss die Augen offenhalten, dann findet man immer etwas. Doch man muss sensibel sein, um manch wundersame Kleinigkeit zu bemerken, so Nicks Devise. Die Stille macht‘s, dann kommen die Ideen wie von selbst. Und so ist alles, was Nick auf seinem Lebensweg entdeckt, -irgendwie- eine Geschichte oder auch ein Gedicht. Nicks Welt sind die Worte, die gesprochenen und die geschriebenen.

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    Buchvorschau

    Sunny of Hollywood - Nick Living

    Weihnachtsdoktor

    Sunny und die Taxifahrt nach San José

    Sunny war auf dem Schulweg, als es plötzlich laut krachte. Zuerst dachte er, es hätte einen Unfall gegeben, doch dann sah er die Bescherung. Die Kette seines Fahrrades war gerissen und nun konnte er nicht mehr weiterfahren. Der Weg war noch lang und es wollte einfach niemand anhalten, um ihn mitzunehmen. Es war auch kein Wunder, denn um diese Zeit hatten es alle Leute ziemlich eilig, rechtzeitig zu ihrer Arbeit zu kommen. So trottete der arme Sunny die Straße entlang und musste überdies sein defektes Fahrrad schieben. Plötzlich quietschten laut die Bremsen eines Fahrzeuges hinter ihm. Erschrocken fuhr Sunny herum, weil er dachte, er würde einen Autofahrer behindern. Doch es war nur ein Taxi, welches hinter ihm hielt. Der Fahrer hupte laut und rief Sunny zu, er möge doch warten. Und Sunny wartete, denn mittlerweile war ihm schon egal, wie lange er noch bis zur Schule brauchte, er käme ja sowieso zu spät. Der Taxifahrer jedoch bot ihm an, ihn ein Stück mitzunehmen. Natürlich kam das dem kleinen Jungen gerade recht. Während der freundliche Taxifahrer das Fahrrad ins Auto bugsierte, setzte sich Sunny erleichtert auf den Beifahrersitz und wartete. Dass er so bequem zur Schule fahren konnte, hätte er sich wirklich nicht träumen lassen. Da würden die anderen sicher staunen. Der Taxifahrer setzte sich ans Steuer und fragte Sunny, wohin er wollte. Sunny überlegte einen kurzen Moment, wäre wohl viel lieber irgendwo anders hingefahren, doch mit gesenktem Kopf meinte er dann, dass er zur Schule müsste, und das ziemlich fix. Der Taxifahrer lachte und drückte gehörig auf das Gaspedal. Sunny hingegen drückte es in die weichen Lederpolster und mit quietschenden Reifen düste das Fahrzeug davon. Unterwegs flog die Landschaft an Sunny vorüber und er träumte von einem neuen Abenteuer. Gleich jedoch wäre der Traum zu Ende, nämlich dann, wenn er auf dem Schulhof aus dem Fahrzeug stieg. Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges: der Taxifahrer lächelte gar nicht mehr, er verwandelte sich vor dem total verblüfften Sunny in einen schwarz gekleideten, streng dreinschauenden Mann, der mehrere Goldketten um seinen Hals geschlungen hatte. Auch das Taxi sah nicht mehr aus wie ein Taxi. Die Scheiben begannen ihre Farbe zu wechseln, sie wurden pechschwarz und man konnte nicht mehr viel von der schönen Landschaft draußen erkennen. Sunny verschlug es die Sprache – was ging hier nur vor? Als er sich wieder ein wenig gefasst hatte und einmal kräftig durchatmete, fragte er den fremden Mann, was das alles zu bedeuten hatte. Doch der brummte nur vor sich hin und es hörte sich beinahe so an, wie: „Wirst Du schon sehen Junge! Die Landschaft draußen flog an ihnen vorüber, während es Sunny immer unheimlicher zumute wurde. Plötzlich verlangsamte sich die Schussfahrt wieder und über einen Kieselsteinweg bogen sie in einen wunderschönen Garten. Überall standen bunte Blumen und vor dem Fahrzeug erhob sich ein seltsames Haus. Es hatte viele Türmchen und unheimlich viele Fenster. Außerdem ragten Dutzende Schornsteine in den Himmel und alles sah irgendwie gruselig aus. Der Fahrer stieg aus und öffnete Sunny die Tür. Dabei brummte er: „Wir sind da. Gleich wirst Du abgeholt, bitte warte hier! Sunny tat es, wie ihm der Fahrer geheißen hatte und er setzte sich auf eine Hollywoodschaukel, die einsam auf der Wiese stand. Der Fahrer schwang sich in seine schwarze Limousine und düste davon. Es dauerte auch gar nicht mehr lange, da erschien eine schwarz gekleidete ältere Dame. Sie lächelte, sah aber irgendwie sehr traurig aus. Als sie Sunny auf der Hollywoodschaukel erblickte, rief sie schon von weitem: „Das ist aber schön, dass Du mich besuchen kommst. Ich brauche Deinen Rat, und weil Du so bekannt in Hollywood bist, habe ich Dich herbringen lassen. Ich bin Sarah und wer bist Du?"

    Sunny stellte sich ebenfalls vor und wunderte sich sehr, dass die alte Dame so nett zu ihm war. Eigentlich wollte er ja gar nicht hierher, aber wenn er schon mal da war und die fremde Frau, da vor ihm auch so lieb war, konnte er ruhig noch ein bisschen bleiben. Er sprang von der Hollywoodschaukel und Sarah streichelte ihm übers Haar. Dann sagte sie: „Komm, wie müssen nun in den Keller."

    Sunny konnte sich noch immer nicht vorstellen, was das zu bedeuten hatte. Aber er folgte Sarah in das merkwürdige Haus. „Willkommen in meinem Reich!, rief Sarah plötzlich und klatschte in die Hände. Da erschien ein Butler in der Tür und trug ein silbernes Tablett mit zwei wunderschön bemalten Porzellantassen auf der Hand. „Möchtest Du einen Tee?, erkundigte sich Sarah bei Sunny. Der hatte gar nichts dagegen einzuwenden und der Butler reichte ihm eine der Tassen. Der Tee schmeckte köstlich, und weil ihm die Tasse zu heiß war, stellte er sie schnell wieder auf das Tablett zurück. Sarah musste grinsen, solch einen kecken Jungen hatte sie wohl schon lange nicht mehr in diesem seltsamen Hause zu Gast. Schließlich meinte sie, dass sie nun in den Keller gehen sollten. Brav folgte Sunny der geheimnisvollen Dame, denn er kannte sich ja in diesem Haus nicht aus. Durch eine seltsame Tür gelangten sie nach unten. Es war stockdunkel in den modrigen Kellergängen und Sarah meinte, dass sie nun auf dem Weg in den Abgrund seien. Sunny war es wahrlich gar nicht mehr wohl bei dem Gedanken, möglicherweise gleich in der Hölle zu landen. Plötzlich standen sie erneut vor einer Tür. „Hinter dieser Tür treibt ein böser Unhold sein Unwesen, tuschelte Sarah, „Ich habe große Angst vor ihm. Vorsichtig öffnete sie die hölzerne Tür und dahinter sah es noch schauriger aus, als es sich Sunny bereits versuchte vorzustellen. Überall hingen Spinnweben und es war eisig kalt. Sunny schüttelte es und Sarah nahm ihren Schleier, um ihn Sunny über die Schultern zu legen. An den Seiten des feuchten Ganges steckten Fackeln, die ein düsteres Licht verbreiteten. Aber immerhin sah man noch, wohin man trat. Schließlich rückte Sarah mit der ganzen Wahrheit heraus. „Der Unhold hat meine Seele gestohlen und nun weiß ich nicht mehr, wer ich wirklich bin. Nur meinen Namen weiß ich noch."

    Sunny hatte alles Mögliche erwartet, nur das nicht. Wie sollte er dieser Sarah nur behilflich sein? Ihre Seele konnte er doch unmöglich finden. Doch zur Beantwortung dieser Frage blieb keine Zeit, denn hinter einem Felsenvorsprung lauerte bereits das Böse; in einer großen Felsengrotte lauerte bereits der Unhold, der eher einem Grizzlybär mit einer riesigen Schnauze glich. Zähnefletschend hockte er am Tisch und trank etwas aus einem großen silbernen Becher. Als er die beiden Eindringlinge erblickte, wurde er furchtbar zornig und brüllte: „Ha! Dass Ihr Euch überhaupt hier hereinwagt! Ich werde Euch zeigen, wer hier das Sagen hat!"

    Damit holte er aus und Sunny glaubte schon, der Unhold wollte ihn und Sarah vernichten. Doch er stieß lediglich einen unverständlichen Zauberspruch aus. Allerdings spürte Sunny plötzlich eine seltsame Starre in seinen Beinen und ihm wurde klar, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Genauso erging es auch Sarah. So sehr sich die beiden auch anstrengten, sie bekamen keinen Fuß mehr vor den anderen. Sarah, die so etwas wohl schon erwartet hatte, meinte, dass dies der Unhold andauernd mit ihr treiben würde. Und sie konnte nichts tun, denn er hatte ja ihre Seele. Sunny wusste, dass er dringend etwas tun musste. Doch als der Unhold zwischen den Felsenwänden verschwand, standen die beiden ganz allein in diesem eisigkalten Raum und froren. Irgendwie schien es beinahe, als sei Sunnys letztes Stündlein angebrochen. Und er dachte an seine liebe Mami, seinen Papa im Himmel und seine allerbeste Lehrerin Mrs. Simms, die nun vergeblich auf ihn in der Schule wartete. Er musste sich unbedingt etwas einfallen lassen. Doch die Kälte in diesem Felsenraum wurde immer unerträglicher. Möglicherweise wollte der Unhold nun auch seine Seele holen. Sunny zitterte derart, dass irgendetwas aus seiner Hosentasche purzelte. Klimpernd fiel es auf den felsigen Boden und Sunny sah erfreut, dass es sein kleiner Schlüsselanhänger war. Der Schlüsselanhänger war eine exakte Nachbildung eines seiner Hollywoodsterne und Sunny liebte ihn sehr. Der Hollywoodstern lag auf dem Boden und fror wohl genau so entsetzlich wie Sunny. Doch plötzlich fuhr ein greller Lichtstrahl aus der Höhlendecke auf den Stern herab. Und augenblicklich wurde es wärmer. Auch die vermeintliche Lähmung ließ nach und ganz langsam begann Sunny, seine Füße wieder zu bewegen. Auch Sarah, die dieses eigenartige Schauspiel mit angesehen hatte, konnte sich wieder bewegen. Staunend schaute sie zu dem kleinen Hollywoodstern auf dem Boden und sah das wundersame Licht, welches aus der Höhlendecke fiel. Wo kam das nur her? Sie fragte Sunny danach, doch der wusste es auch nicht. Aber war das nicht vollkommen egal? Wichtig war doch nur, dass sie wieder laufen konnten. Und es war warm genug, um den Unhold zu suchen. Sunny hob den Hollywoodstern auf und steckte ihn in seine Hosentasche zurück. Auch das Licht verschwand und die beiden schauten sich in der Höhle um. Plötzlich erschien der Unhold vor ihnen und sah noch furchterregender aus als eben noch. Sunny erschrak fürchterlich, denn der Unhold baute sich bedrohlich vor ihm auf. Dann schrie er aus vollem Halse: „Jetzt hole ich auch Deine Seele! Warts nur ab, gleich gehörst Du mir!"

    Sunny hatte endgültig genug. Er stellte sich dem riesigen Unhold in den Weg und rief: „Niemals werde ich Dir gehören. Denn ich bin Sunny aus Hollywood und das hier ist einer meiner Hollywoodsterne!"

    Mit diesen Worten holte er den kleinen Stern aus der Hosentasche und streckte ihn dem Unhold mutig entgegen. Der wollte schon laut loslachen, doch da fuhr erneut der grelle Lichtstrahl aus der Höhlendecke auf den Hollywoodstern herab. Der begann hell zu erstrahlen und funkelte wie ein kostbarer Edelstein im Sonnenlicht. Es wurde unerträglich heiß und der Unhold hielt sich schützend eine seiner riesigen Pranken vors Gesicht. Sarah hatte sich ängstlich an die Felsenwand gedrückt und glaubte nicht, was sie da sah. Das Licht des kleinen Hollywoodsternes fuhr zischend auf den Unhold nieder und verbrannte ihm die Augen. Nun konnte er nichts mehr sehen und er irrte ziellos in der Höhle umher. Doch dann fuhr das magische Licht in sein Herz, oder in das, was sich an dieser Stelle befand. Der Unhold schrie laut auf und fiel zu Boden. Plötzlich entwich etwas, das aussah wie ein winzig kleines Engelchen, dem leblosen Leib des Unholdes und flog geradewegs auf Sarah zu. Dort verschwand es und Sarah löste sich von der schroffen Felswand. Freudestrahlend kam sie auf Sunny zu und rief in einem fort: „Meine Seele… sie ist wieder da… ich weiß wieder, wer ich bin… was für ein Wunder! Und sie umarmte den kleinen Sunny, der noch immer seinen wunderschönen Hollywoodstern hoch in die Luft reckte. Und noch immer fiel das strahlend helle Licht in die sonst so triste kalte Felsenhöhle. Es verbreitete sich im ganzen Raum und erfasste bald das gesamte Haus. Da öffneten sich alle verschlossenen Türen und die dunklen Kellerhöhlen verwandelten sich in helle, schillernde Schatzkammern, in denen es weder das Böse noch die eisige Kälte gab. Die beiden liefen aus dem Kellergelass in das Haus zurück und nun erblickte Sunny all die vielen wundersamen Räume, die er bis dahin noch nicht sehen konnte, weil es ja so dunkel und kalt war. Sarah war überglücklich und sagte, dass sie dieses Haus selbst eingerichtet hatte. Und sie erzählte dem kleinen Jungen von all den vielen Wundern, die sie in diesem Hause untergebracht hatte. Dann zeigte sie Sunny ein Gewehr. „Schau, meinte sie, „Das ist eine echte Winchester. Sie ist sehr berühmt geworden – über all diese verrückten Zeiten. Natürlich hatte Sunny schon so viel über die Winchester gehört und er kannte ja auch all die vielen Hollywoodfilme, in der die Winchester mit dabei war. Die beiden durchstreiften das ganze Haus und Sunny sah die tausend Fenster, welche er schon von draußen bestaunt hatte. Er sah eine komische Treppe, auf der man über sieben Stufen nach unten, aber auf elf Stufen wieder nach oben gelangte. Und er erblickte schließlich jene Tür, die in den Abgrund führte und vor der Sarah solch eine Angst hatte. Doch nun gab es keinen Abgrund mehr. Sunny hatte mit seinem Hollywoodstern dafür gesorgt, dass eine riesige Schatzkammer hinter dieser geheimnisvollen Türe war. Und Sarah war so glücklich wie wohl seit Jahren nicht mehr. Denn dieser Schatz war nichts anderes, als der schon verschollen geglaubte Familienschatz der Familie. Sie bedankte sich bei Sunny und schenkte ihm die Miniaturnachbildung einer echten Winchester. Sie bestand aus purem Gold und sollte Sunny immer Glück bringen. Dann verabschiedeten sich die beiden und Sarah hatte dicke Tränen in ihren Augen. Sie hatte Mühe, ihre Trauer, den kleinen Jungen wieder fortgehen zu lassen, zu verbergen. Doch es musste sein, denn Sunny musste endlich in die Schule. Draußen im Garten wartete schon das Taxi auf Sunny. Doch wie seltsam- es war nicht mehr schwarz. Es war blütenweiß und selbst der Taxifahrer trug eine strahlend weiße Uniform. Er verneigte sich höflich vor Sunny und öffnete ihm die Wagentür. Sunny ließ sich in die weichen Ledersitze fallen und Sarah stand zwischen all den vielen wunderschönen Blumen und winkte ihm weinend zu. Dann setzte sich der Wagen in Bewegung und schnell verschwand das seltsame Haus in der Ferne. Es dauerte nicht lange, da hielt das weiße Taxi in einer Seitenstraße, gleich neben Sunnys Schule. Der Fahrer öffnete ihm wieder die Tür und wünschte dem kleinen mutigen Jungen alles erdenklich Gute. Dann lief Sunny fröhlich in die Schule und das Taxi fuhr davon. Mrs. Simms hingegen war gar nicht erfreut, dass Sunny zu spät zum Unterricht kam. Doch als er ihr seine merkwürdige Geschichte erzählte, musste sie doch wieder lachen. Sie wusste ja, dass ihr bester Schüler stets eine wirklich gute Ausrede parat hatte. Und weil ohnehin bald wieder Ferien waren, schimpfte sie auch nicht mehr. Als Sunny seine Miniatur-Winchester auf den Tisch legte, staunte sie. Neugierig betrachtete sie sich das kleine Schmuckstück und sagte dann: „Hier, hast Du´s schon gesehen? Hier steht etwas. Und als Sunny genau hinschaute, konnte auch er es lesen. Auf dem Miniaturgewehr stand geschrieben: „Für Sunny. In Liebe, Sarah Winchester."

    Und als Sunny mehr über die sagenumwobene Sarah Winchester erfahren wollte, holte Mrs. Simms ein altes Lexikon aus dem Bücherregal. Was Sunny dann auf den Seiten des Buches erblickte, verschlug ihm wieder einmal gehörig die Sprache. Denn die vermeintliche Sarah war niemand anderes als die Ehefrau des Gewehrfabrikanten William Winchester aus San Jose/Kalifornien. Und das seltsame Haus gab es ebenfalls, es befand sich auch in San Jose und war das berühmte „Winchester-Mystery-House", in welchem Sarah viele unheimliche Kuriositäten einbauen ließ, bis zu ihrem Tode am 5. September 1922…

    Sunny und der Wettkampf

    Mrs. Simms hatte einen Schulwettbewerb organisiert. Es handelte sich um einen Wettlauf durch die Hollywood Hills. Dabei ging es lediglich darum, wer als Erster ins Ziel kam, auf welche Weise auch immer. Die Strecke wurde von Mrs. Simms Haus bis zu ihrem Lieblingsplatz auf einer Lichtung festgesetzt. Und natürlich sollte danach in der Schülerzeitung berichtet werden. Sunny und Joe hatten sich fest vorgenommen, die Ersten zu sein, und Sunnys Mami glaubte ganz fest an ihren kleinen Sohn. Am Tag des Wettkampfes brannte die Sonne heiß vom Himmel herab und es wurde immer schwüler. Die Schüler waren schon vor Beginn des Wettlaufes ziemlich k.o. und Mrs. Simms wurde mehrfach gebeten, den Wettkampf besser nicht durchzuführen. Doch sie ließ sich nicht umstimmen und so standen die Schüler schließlich in einer Linie vor einem weißen Kreidestrich, gleich neben Mrs. Simms Garage und warteten auf den Startschuss. Mrs. Simms hatte sich eigens dafür eine Schreckschusspistole ausgeliehen und stand nun mit ernster Miene vor den Schülern. Der Schuss erschallte und die Kinder liefen los. Jeder hatte eine Baseballmütze auf dem Kopf und mehrere kleine Wasserflaschen in der Gürteltasche. Noch viel mehr konnten sie nicht mitnehmen, denn es bestand die Gefahr, dass sie zu schwer tragen müssten und das Ziel nicht erreichten. Der Lauf führte über Stock und Stein und obendrein auch noch bergauf. Erst zwischen den Bäumen wurde die Hitze ein klein wenig erträglicher. Sunny und Joe hielten sich tapfer an der ersten Stelle und es sah wirklich so aus, als würden sie als Erste das Ziel erreichen. Plötzlich aber fühlte sich Joe nicht sehr wohl. Offenbar machte ihm die Hitze arg zu schaffen und ihm wurde übel. Außerdem blieb ihm die Luft weg, er stolperte und fiel der Länge nach in das hohe Gras. Doch das war noch nicht alles. Unter dem Gras befand sich ein alter Stollen. Die morsche hölzerne Abdeckung gab unter Joes Aufprall plötzlich nach und er fiel in ein metertiefes dunkles Loch. Sunny, der mit sich selbst zu kämpfen hatte, bemerkte Joes Verschwinden erst ziemlich spät. Und er wunderte sich, dass sein Freund gar nicht mehr hinter ihm herlief. Wo konnte er nur sein? Er blieb stehen und schaute sich um. Zwischen den Bäumen konnte er ihn nicht sehen. Er musste zurücklaufen, um nach ihm zu suchen. In der Zwischenzeit bemerkte er, wie ihn die anderen Schüler überholten. Einer nach dem anderen lief den schmalen Weg zwischen den Bäumen an ihm vorüber. Aber wo blieb Joe? Sunny suchte die Wiesen ab und schließlich hörte er ein leises Rufen. War das Joe und woher kam das nur? Sunny ging der Stimme nach und entdeckte schließlich das Loch in der Wiese. Unten lag Joe und konnte sich nicht mehr rühren. Als er Sunny oben erblickte, rief er ihm zu, dass er schnellstens Hilfe holen sollte. Doch dafür schien es schon zu spät zu sein. Aus einem dicken Rohr über Joe lief Wasser ins Loch. Joe, der nicht aufstehen konnte, lag bereits zur Hälfte im Wasser und es schien, als ob das Wasser immer schneller aus dem Rohr floss. Nun war Eile geboten! Aber wie sollte Sunny dort hinunterkommen? Die anderen Schüler hatten ihn längst überholt, und bis er mit irgendjemandem hierher zurückkehrte, wäre Joe längst ertrunken. Nein, es musste eine andere Lösung geben! Er sah die Bäume, die neben dem Loch standen, und hatte eine Idee. Vielleicht könnte er seine Kleider zerreißen und an den Baum binden. Wenn das ausreichte, könnte er mit seiner eigenen Körperlänge eventuell zu Joe hinunter langen. Joe müsste sich dazu jedoch an seinen Händen festhalten. Und wer würde sie dann aus dem Loch ziehen? Sunny rief nach Joe, doch er erhielt keine Antwort mehr. Sein Freund lag leblos im Wasser und hatte

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