Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Sunny und das Märchenschloss: Sunny's Hollywoodstern Best Of 2
Sunny und das Märchenschloss: Sunny's Hollywoodstern Best Of 2
Sunny und das Märchenschloss: Sunny's Hollywoodstern Best Of 2
eBook257 Seiten3 Stunden

Sunny und das Märchenschloss: Sunny's Hollywoodstern Best Of 2

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Das Märchenschloss von Hollywood – wo mag das wohl stehen? Am Hollywoodboulevard vielleicht? Noch einmal erinnert sich der kleine Sunny aus Hollywood an all die vielen schönen, aber auch verrückten Zeiten. Ob es nun seine Lehrerin Mrs. Simms war oder seine liebe Mami. Immer zählte nur eines – die Liebe und die Hoffnung. Aber waren da nicht auch ein ziemlich merkwürdiger Kühlschrankkobold, äußerst rätselhafte Zaubersteine und ein total intelligenter Türspion? Ja, und was ist nun mit diesem Märchenschloss? Es sind wirklich unzählige spannende Abenteuer, die Hollywood für diesen kleinen, doch recht erwachsenen und mutigen Jungen bereithält. Es ist halt Hollywood! Und Hollywood ist eben die Stadt der unglaublichsten Wunder, die man sich nur vorzustellen vermag.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum9. Mai 2014
ISBN9783735745019
Sunny und das Märchenschloss: Sunny's Hollywoodstern Best Of 2
Autor

Nick Living

Nick schreibt schon seit vielen Jahren. Waren es anfangs unzählige Gedichte, kamen später auch dutzende Kindergeschichten und Fantasy-Stories hinzu. Das Leben liegt auf der Straße, so sieht Nick die Welt. Von großartigem Theater hält er nichts - er schreibt lieber im Verborgenen. Man muss die Augen offenhalten, dann findet man immer etwas. Doch man muss sensibel sein, um manch wundersame Kleinigkeit zu bemerken, so Nicks Devise. Die Stille macht‘s, dann kommen die Ideen wie von selbst. Und so ist alles, was Nick auf seinem Lebensweg entdeckt, -irgendwie- eine Geschichte oder auch ein Gedicht. Nicks Welt sind die Worte, die gesprochenen und die geschriebenen.

Mehr von Nick Living lesen

Ähnlich wie Sunny und das Märchenschloss

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Sunny und das Märchenschloss

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Sunny und das Märchenschloss - Nick Living

    Kleeblatt

    Sunny und das Märchenschloss

    Der kleine Sunny aus Hollywood träumte sich mal wieder den Hollywood-Boulevard entlang und sah sich schon als kleiner Prinz eine Prinzessin auf die Wange küssen. Gerade wollte er an der Ecke „North-Highland-Avenue - „Hollywood-Boulevard die Straße überqueren, da vernahm er plötzlich ein seltsames Geräusch. Nein, es war keines der lauten Autosirenen und auch kein Omnibus. Es klang beinahe wie ein unendlich trauriger Gesang. Doch woher in Gottes Namen sollte an dieser Straßenecke ein Gesang ertönen? Da fiel sein Blick auf das große weiße Gebäude genau vor seiner Nase. Sah es nicht irgendwie aus wie ein Märchenschloss? Sunny wusste genau, dass es vermutlich kein Märchenschloss war, aber in Hollywood… war da nicht alles möglich? Vielleicht war es ja doch ein Schloss? Zumindest hatte es einen Turm, der dem ganzen Gebäude etwas Märchenhaftes gab. Und so lief Sunny ganz dicht an dem Gebäude vorüber. Weit kam er jedoch nicht, denn urplötzlich stand eine alte Frau vor ihm, die ganz und gar in schwarze Kleider gehüllt war. Als sie Sunny erblickte, lächelte sie diebisch in sich hinein und sagte dann leise: „Na Du schöner Jüngling? Wohin des Weges?. Sunny war derart überrascht, dass er gar nicht wusste, was er antworten sollte. Sollte er dieser sonderbaren alten Frau die Wahrheit sagen, dass er gerade eben einen traurigen Gesang gehört hatte? Aber die Alte würde ihm das doch niemals glauben… oder… vielleicht doch? Er holte tief Luft und sagte dann: „Ich bin auf der Suche nach dem traurigen Liedchen, welches ich eben gehört habe. Es muss aus diesem Haus gekommen sein.. Die Alte wurde auf einmal sehr ernst und musterte Sunny von oben bis unten. Sie schien wohl eine Träne in den Augen zu haben. Und mit weinerlicher Stimme sagte sie schließlich: „Da kannst Du wohl recht haben. Denn dieses weiße Gebäude hier ist in Wahrheit ein verwunschenes Märchenschloss. Es gehört nun dem schwarzen Fürsten, der die weiße Prinzessin seit langer Zeit hier gefangen hält. Aber bisher ist es noch keinem Jüngling gelungen, die Prinzessin aus dem Kerker des schwarzen Fürsten zu retten. Du wirst das sicherlich auch nicht schaffen.. Die Alte wollte gerade mit gesenktem Kopf weiterlaufen, da rief ihr Sunny nach: „Wie komme ich denn in das Gebäude und wie komme ich zu dem schwarzen Fürsten? Vielleicht kann ich ja doch etwas tun?. Die Alte blieb unvermittelt stehen und starrte Sunny tief in die Augen. Dem war gar nicht wohl und er spürte, wie sein Herz bis zum Halse schlug. Doch dann wiegte die Alte mit ihrem Kopf und sagte: „Der Fürst sucht jedes Jahr einen neuen Leibdiener. In diesem Jahr hat er noch niemanden gefunden. Wenn Du Dich beeilst, könntest Du bei ihm arbeiten. Aber spute Dich, denn wenn er jemanden anderen gefunden hat, dann ist Deine Chance vertan!. Sunny wollte noch etwas fragen, doch die Alte verschwand plötzlich in einem Nebelschleier und ward nicht mehr gesehen. Was konnte er nur tun, dachte sich der kleine Sunny. Und wieder vernahm er den traurigen Gesang, der unmittelbar aus dem weißen Haus neben ihm kommen musste. Die Eingangstür war offen, und so konnte er ungehindert ins Innere des Hauses gelangen. Aber wo war der schwarze Fürst? Vielleicht hatte die alte Frau ja recht und Sunny könnte sich als Diener des Fürsten verdingen? Doch zuvor musste er ihn ja erst einmal finden. In der Eingangshalle des Gebäudes herrschte reger Betrieb. Viele Leute rannten quer durch die Halle und unterhielten sich angeregt. Auf Sunnys Nachfragen, wo sich der schwarze Fürst befände, lachten die Leute nur und winkten einfach ab. Sie schienen den schwarzen Fürsten wohl auch nicht zu kennen. Doch Sunny war nun nicht mehr zu bremsen und bestieg schließlich einen Lift, der nach oben fuhr. Als sich die Tür schloss, wurde es dunkel im Lift. Sunny wurde es ein wenig ängstlich zumute, denn er dachte schon, der Lift funktionierte nicht mehr. Doch als sich die Tür wieder öffnete, war er auf einer anderen Etage. Er verließ den Lift und lief zu einem der vielen Fenster auf dem Gang. Seltsam… er befand sich in der obersten Etage. Höher war nur noch der Turm. Auf dem Gang war keine Menschenseele zu sehen. Dafür befand sich am Ende des Ganges eine schwarze Tür. Sie war seltsam bemalt und als Sunny näher kam und die Verzierungen erkennen konnte, erschrak er fürchterlich. Da waren Totenköpfe und dutzende Schlangen, die sich umeinander wanden, zu sehen. Sunny ahnte, was sich hinter der seltsamen Tür befand. Dort musste es zum schwarzen Fürsten gehen! Er drückte die Klinke und die Tür öffnete sich mit lautem Knarren. Dahinter sah es ganz anders aus als auf dem Gang vor der Tür. Ein schwarzer Tunnel führte zu einer weiteren schwarzen Tür. Und hier vernahm Sunny ganz deutlich den traurigen Gesang. Sollte hier etwa die weiße Prinzessin gefangen gehalten werden? Vorsichtig schritt er den spiegelglatten Gang weiter voran. Plötzlich zischte es in allen Ecken. Dutzende Schlangen züngelten ihm entgegen und schienen sich gleich auf ihn stürzen zu wollen. Sunny wurde es Angst und Bange. Wo kamen nur all diese furchtbaren Tiere so plötzlich her. Da verstummte das traurige Singen und stattdessen kreischte ein ohrenbetäubendes Lachen über den Gang. Es hörte sich so furchterregend an, dass sich Sunny hinter einem Mauervorsprung verbarg. Auch die Schlangen waren urplötzlich verschwunden. Die hintere schwarze Tür öffnete sich und ein gruselig aussehender, schwarz gekleideter Mann stand mitten auf dem Gang. Er war mit einer schwarzen Kutte mit einer tief sitzenden Kapuze bekleidet. Unter der Kapuze stachen Sunny zwei feuerrote Augen entgegen. „Das muss der schwarze Fürst sein!, dachte sich Sunny und wollte schon davon laufen. Da fiel ihm die alte Frau ein. Sollte er sich nicht als Diener des schwarzen Fürsten bewerben? Er musste all seinen Mut zusammenfassen und dem schwarzen Fürsten entgegentreten, denn nur so würde er die Stelle bekommen und nur so würde er am Ende die Prinzessin befreien können. Mutig und mit klopfendem Herzen verließ er sein Versteck und stand nun dem schwarzen Fürsten gegenüber. Der hob seinen Kopf und streifte sich die Kapuze aus dem Gesicht. Was Sunny da zu sehen bekam, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Nicht allein die beiden stechenden roten Augen waren so entsetzlich, nein, auch der ganze Kopf war grausig anzuschauen. Denn es war keineswegs der Kopf eines netten sympathischen Menschen. Es war ein grausam entstellter Totenschädel. Sunny wusste gar nicht was schlimmer war… dieser fürchterliche Kopf oder die eisige Kälte, die den schwarzen Fürsten umgab. Er spürte nur noch Angst und wollte eigentlich davonlaufen. Doch da vernahm er ganz leise den traurigen Gesang der Prinzessin. Und so atmete er ganz tief durch und sagte entschlossen: „Guten Tag! Ich bin Sunny und will die Stelle als Diener bei Dir haben. Ich will alles tun, was Du von mir verlangst!. Der schwarze Fürst starrte ein ganze Weile zu dem kleinen Jungen herab. Dann hob er zu sprechen an und seine Stimme klang wie das Grollen eines Gewitterdonners: „Du kannst bei mir arbeiten, wenn Du genau so böse bist wie ich und die Menschen verachtest!. Sunny glaubte seinen Ohren nicht mehr zu trauen. Natürlich konnte er das niemals bestätigen und wollte schon wieder gehen. Doch wieder dachte er an die arme Prinzessin, die ganz sicher nicht mehr lange in ihrem Kerker aushalten würde. Er musste sie befreien, egal wie… Wieder atmete er tief ein und sagte dann frech: „Na sicher will ich das tun! Ich hasse die Menschen und werde nur Dir huldigen. Wem denn sonst?. Der schwarze Fürst kam Sunny bedrohlich nahe und der glaubte schon, das Ende seiner Tage sei gekommen. Doch dann lachte der Fürst schrill auf und rief: „Du hast die Arbeit!. Doch zu Beginn muss ich Dich erst einmal testen. Denn ich muss schließlich sicher sein, dass Du mich nicht betrügst!. Sunny war sich seiner Sache plötzlich gar nicht mehr so sicher, doch er musste die Sache durchziehen- koste es, was es wolle. Er ahnte allerdings, dass die Prüfungen des schwarzen Fürsten nicht einfach werden würden. Und so war er schon auf das Schlimmste gefasst. Der Fürst machte eine seltsame Handbewegung und verwandelte sich vor Sunnys Augen in einen jungen Prinzen. Sogar eine goldene Krone schillerte auf seinem blond gelockten Haar. Sunny fand das alles mehr als komisch, doch er verbiss sich das Lachen. Zu ernst war sein Vorhaben und zu wichtig die Befreiung der eingekerkerten weißen Prinzessin. Die Maskerade des schwarzen Fürsten fand bei Sunny kein Echo und so verzog er sein Gesicht zu einem entsetzlichen Flunsch. Der schwarze Fürst, der das bemerkte, schien jedoch sehr zufrieden über Sunnys Gesichtsausdruck. Er grinste übers ganze Gesicht und sagte dann: „ Na ja… zumindest hast Du die erste Prüfung bestanden. Das Lachen ist Dir nicht gerade gegeben. Doch das reicht mir nicht! Du musst mir schon noch ein zweites Mal zeigen, dass Du es ehrlich meinst. Warts nur ab, gleich werd ich Dich auf Herz und Nieren testen!. Sunny, der gar nicht wusste, dass er bereits die erste Prüfung bestanden hatte, ging das Ganze allmählich auf die Nerven. Er wollte schließlich die Prinzessin befreien und nicht stundenlang irgendwelche Tests für den Fürsten bestehen. Doch so leicht wollte er es dem Fürsten auch nicht machen und so sann er nach einer List. Er wusste, dass der Fürst das Lachen hasste, wie der Teufel die Sonne und so verzog er sein Gesicht noch ein wenig mehr. Schließlich sah er aus wie ein böser Geist aus seinen Horrorfilmen und seine Augen blitzten böse unter der Stirn hervor. Der Fürst wusste wohl nicht so recht, was da geschah und er starrte verständnislos zu Sunny. Der ließ sich gar nicht stören und schrie aus vollem Halse: „Es reicht! Welche Maskerade sollen wir hier eigentlich abziehen? Entweder Du lässt mich endlich meine Arbeit hier im Schloss erledigen oder Du kannst Deinen Dreck allein weg räumen, klar?!. Der Fürst, der mit einer solch entschiedenen Aussage nicht gerechnet hatte, schüttelte ungläubig seinen Kopf und fauchte vor sich hin. Sunny war zu allem entschlossen, drehte sich wie ein Kreisel im Kreis und stieß einige undefinierbare Laute von sich. Dann wiederholte er seinen Spruch noch einmal und starrte den Fürsten bitterböse dabei an. Der war derart irritiert, dass er nur noch abwinkte und schließlich entnervt sagte: „Gut gut… Du hast ja den Job. Es gibt keine Tests mehr. Ab an die Arbeit… mach mir einen Tee! Und zwar ein bisschen pronto!. Sunny reagiert gar nicht auf die Anweisung des Fürsten und rollte gelangweilt seine Augen nach oben. Dann verließ er den Raum und suchte nach der Küche. Die befand sich seltsamerweise gleich nebenan und Sunny hatte wenig Mühe, einen Tee zuzubereiten. Er befüllte eines der herumstehenden Tassen damit und stellte sie auf ein silbernes Tablett. Damit lief er zum Fürsten zurück und hielt ihm den heißen Tee unter die Nase. Der Fürst schien recht zufrieden zu sein und nahm wortlos die Teetasse vom Tablett. Sunny allerdings hatte nichts anderes vor, als zur Prinzessin zu kommen. Dazu musste er jedoch erst einmal herausfinden, wo sie sich befand. Er musste den Fürsten schnellstens dazu bringen, ihm den Aufenthaltsort der Prinzessin preis zu geben. Nur, wie sollte er das anstellen? Niemals würde ihm der Fürst diesen Ort verraten. Und nach der Prinzessin zu suchen, würde viel zu gefährlich sein. Er musste dem Fürsten irgendetwas vorflunkern, um an das Geheimnis zu gelangen. Und so schlich er sich langsam an den Fürsten heran. Der trank genüsslich seinen Tee und wunderte sich, dass Sunny so nahe an ihn heran trat. Sunny nutzte die Verwunderung des Fürsten und hauchte mit verstellter Stimme, butterweich in dessen Ohr: „Sag mal, wer ist denn noch in Deinem Schloss? Braucht nicht noch jemand einen Trank, der so richtig übel schmeckt oder lebst Du hier etwa ganz allein?. Der Fürst schaute Sunny entgeistert an und wusste gar nicht, wie er Sunnys albernes Verhalten deuten sollte. Dann aber meinte er kurz angebunden: „Das geht Dich zwar nichts an, aber es gibt tatsächlich noch jemanden in diesem Schloss. Aber Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen, Tee braucht dieser JEMAND im Keller bestimmt nicht. Also frage nicht mehr, klar?!. Der unvermutet raue Ton des Fürsten ließ Sunny erschrecken. Doch er wollte sich nichts anmerken lassen und lief schnellstens aus dem Raum. Und er wunderte sich, denn der Fürst hatte ihm immerhin geantwortet. Er hatte ihm eher zufällig den Aufenthaltsort der Prinzessin verraten. Wie konnte das sein, wenn er doch so ein furchtbarer Mensch, bzw. der Teufel persönlich war? Sunny konnte sich keinen Reim darauf machen. Nachdenklich setzte er sich auf einen Schemel, der in der Küche herumstand und sann nach einem Plan, wie er sich in den Keller des Gemäuers schleichen sollte. Vielleicht war der Fürst irgendwann so müde, dass er nicht merkte, wie sich Sunny davon schlich. Ein dröhnendes Geräusch ließ Sunny aufatmen, denn der Fürst lag auf einer Liege und schnarchte ganz fürchterlich. Die Zeit war gekommen, in den Keller zu gehen, um nach der weißen Prinzessin zu suchen. Vorsichtig schlich sich Sunny den langen Gang entlang und blieb immer wieder abwartend stehen. Der Fürst schnarchte nicht durchgehend, und Sunny glaubte schon, doch noch enttarnt zu werden. Als aber schließlich das donnernde Schnarch Geräusch kontinuierlich ertönte, war sich Sunny sicher, nicht mehr gestört zu werden. Am Ende des Ganges entdeckte er eine Tür. Glücklicherweise war sie nicht verschlossen und so konnte Sunny nachsehen, was sich dahinter befand. Es war eine Treppe, die sich durch ein dunkles Treppenhaus nach unten schlängelte. Schnell zog Sunny seine kleine Taschenlampe aus der Jackentasche und leuchtete auf die steinernen Stufen vor sich. Hier musste es in den Keller gehen, dachte sich Sunny und schritt langsam die Treppe nach unten. Es war kalt und feucht in dem engen Treppenhaus und die Düsternis ließ Sunny das Herz beinahe in die Hosentasche rutschen. Doch er wollte unbedingt die weiße Prinzessin befreien und so lief er einfach weiter. Irgendwann war das Schnarchen des Fürsten nicht mehr zu hören. Sunny blieb stehen. Sollte er wirklich weiterlaufen oder vielleicht doch wieder umkehren? Was, wenn der Fürst auch ihn in den Keller einsperren würde? Niemals würde ihn jemand in diesem dunklen Keller finden. Eine gewisse Traurigkeit kam in ihm auf und er sah seine Mami, die um ihn weinte. Auch Mrs. Simms würde mit Sicherheit sehr traurig sein, wenn ihr bester Schüler nicht mehr käme. Und sein Papa…? Was würde der wohl meinen, wenn sein Sohn nicht mehr da war? Sunny malte sich aus, wie schlimm das für alle wäre. Doch er wusste auch, dass all seine Lieben an seinem Mut und seiner Hilfsbereitschaft zweifeln könnten. Er musste unbedingt zu der eingekerkerten Prinzessin. Er musste sie befreien. Es war einfach seine Pflicht. Und so raffte er sich wieder auf und stieg weiter die feuchte Treppe hinab. Plötzlich fuhr ein eiskalter Wind durch das schmale Treppenhaus. Sunny zog sich die Jacke über die Ohren. Wo kam dieser eisige Wind nur her? Irgendetwas fiel plötzlich von der Decke. Vermutlich hatte der Wind etwas aufgewirbelt. Sunny griff danach und hielt eine Papierrolle in den Händen. Mit seiner kleinen Taschenlampe leuchtete er auf das Dokument. Nur mühevoll ließ es sich auseinanderrollen. Doch was Sunny dann las, konnte er einfach nicht glauben. In einer stark verschnörkelten Schrift stand da: „Die weiße Prinzessin kann nur gerettet werden, wenn ein Jüngling kommt, der eine unglaubliche Geschichte zu erzählen hat. Dann wird der Zauber von der Prinzessin fallen und sie ist wieder frei!. Mehrmals musste sich Sunny den Text durchlesen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, wie die Papierrolle ausgerechnet in seine Hände fiel. Vielleicht war er ja der Auserwählte, der diese Prinzessin befreien sollte. Aber wer sollte ihn auserwählt haben? Sunny setzte sich auf eine Stufe und hielt nachdenklich die Papierrolle vor sein Gesicht. Welche Geschichte könnte er wohl erzählen? Da gab es doch so unendlich viele. Aber welche könnte so außergewöhnlich sein, dass sie ausreichen würde, die Prinzessin zu erlösen? Da fiel ihm die Geschichte ein, die ihm soviel Ruhm in Hollywood eingebracht hatte. Es war damals, als er dem kleinen Mädchen das Leben gerettet hatte und dafür sogar seinen ersten Hollywoodstern auf dem Walk of Fame erhielt. Ja genau… diese Geschichte musste es sein! Nur diese unfassbare Geschichte hatte soviel Potential, die Prinzessin aus ihrem Gefängnis zu befreien. Und so begann Sunny, sich zu erinnern. Er sah dieses kleine Mädchen in dem brennenden Wagen und er erzählte jede Einzelheit, welche er an jenem Tage erlebt hatte. Schließlich erzählte er auch noch von dem wundersamen Hollywoodstern auf dem Hollywood-Boulevard, der ja sein erster war. Und er spürte, wie sein Herz weich wurde und dicke Tränen der Freude und der Liebe über seine Wangen rannen. Ja, das war schon etwas sehr Außergewöhnliches, was er damals erlebte. Lange saß er einfach so auf der kalten Stufe, in der Dunkelheit des Treppenhauses. Würde diese Geschichte tatsächlich ausreichen, um den bösen Zauber des schwarzen Fürsten zu brechen? Da begann plötzlich die Erde zu vibrieren. Sunny erschrak fürchterlich, dachte schon an ein Erdbeben. Doch sehr schnell ließen die Erdstöße wieder nach und es wurde hell in dem trüben Treppenhaus. Sunny, der sich vor lauter Schreck an die kalten Wände gepresst hatte, staunte. Das Treppenhaus verwandelte sich in eine moderne Halle, die über und über aus weißem Marmor bestand. An den Wänden waren goldene Verzierungen angebracht. Und ein goldenes Geländer führte nach oben. Überall fuhren gläserne Lifte nach oben und nach unten. Welch ein Wunder… nichts sah mehr aus wie eben noch. Aber wo war die Prinzessin? Da öffnete sich eine der gläsernen Lifttüren vor Sunnys Nase und ein wunderschönes Mädchen stand vor dem staunenden Jungen. Sie lächelte so betörend, wie eigentlich nur eine Prinzessin lächeln konnte. Wie eine Fee aus einem Traum schritt sie auf Sunny zu und gab ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. Sunny glaubte, er träumte, doch es war Wirklichkeit. Und er erkannte das Mädchen sofort… es war das kleine Mädchen, welchem er einst das Leben gerettet hatte. Kein Zweifel… sie musste auch die Prinzessin gewesen sein, die vom schwarzen Fürsten gefangen gehalten wurde. Aber wo blieb dieser vermeintliche schwarze Fürst? Gab es den überhaupt? Oder war all das nur eine Illusion? Hatte Sunny am Ende alles nur geträumt? Als er zusammen mit dem Mädchen durch die große Halle schritt und die emsig umhereilenden Menschen beobachtete, kam plötzlich ein merkwürdig gekleideter Mann über eine breite Marmortreppe zu ihnen herab. „Da!, schrie Sunny und wies mit seinem Zeigefinger zu dem fremden Mann. „Der schwarze Fürst!. Und der fremde Mann sah tatsächlich so furchteinflößend aus wie eben dieser schwarze Fürst. Doch kaum stand der Fremde vor dem kleinen Sunny, nahm er seine hässliche Maske ab und Sunny konnte nicht glauben, wer da vor ihm stand und ihn spitzbübisch anlächelte. Es war sein lieber Papa, der ihm dieses Märchen vorgespielt hatte. Er wollte, dass sein Sohn das junge, hübsche Mädchen wiedersehen konnte, welches er ja auch so sehr mochte. Die drei lümmelten sich in eine der bequemen Ledersofas in der großen Marmorhalle und hatten sich eine Menge zu erzählen. Das Mädchen sagte, dass sie ja gar keine Prinzessin sei und das Spiel gern für Sunny mitgespielt hatte. Solch ein Märchen gab es eben auch nur in einer Stadt der Träume, in Hollywood… wo sonst. Als die drei schließlich hinaus auf den „Hollywood-Boulevard gingen, um den Tag zu genießen, glaubte Sunny, noch immer zu träumen. Denn im blonden Haar des Mädchens funkelte etwas, dass er beinahe nicht glauben mochte… es war eine kleine goldene Krone. Und solch eine goldene Krone trug eigentlich auch nur eine Prinzessin. Als das Mädchen die sonderbaren Blicke des kleinen Sunny bemerkte, zwinkerte sie ihm lächelnd zu und die Hollywoodsterne auf dem Walk of Fame funkelten und leuchteten, wie schon seit Tagen nicht mehr. Das weiße Gebäude, welches als Kulisse für Papas Märchen diente, verwandelte sich in ein weißes, marmornes Märchenschloss und einer der vielen Hollywoodsterne leuchtete und glitzerte besonders hell und magisch im kalifornischen Sonnenlicht… es war Sunnys wundervoller, märchenhafter Hollywoodstern…

    Sunny und der sonderbare Traum

    Gerade erst hatte der kleine Sunny aus Hollywood ein sehr

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1