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Sunny in New York: The 20th Book
Sunny in New York: The 20th Book
Sunny in New York: The 20th Book
eBook288 Seiten4 Stunden

Sunny in New York: The 20th Book

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Über dieses E-Book

Jetzt ist es soweit: Sunny fliegt nach New York! Allerdings nur wegen eines ganz bestimmten Vorhabens, denn dann geht’s zurück ins heimatliche Hollywood! In New York jedoch erlebt der aufgeweckte Junge mal wieder die verrücktesten Abenteuer. Da gibt es eine unglaubliche Kindermodenschau mit einem gewissen, sehr gefährlichen Extra, eine Army-Jacke, die sonderbare Kräfte verleihen kann und eine Totenmaske, die mehr mit dem Leben zu tun hat als mit dem Tod. Und dann könnt Ihr Euch wieder über viele Abenteuer in Hollywood freuen. Fest steht wie immer: ES WIRD SPANNEND!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum20. Aug. 2014
ISBN9783735768841
Sunny in New York: The 20th Book
Autor

Nick Living

Nick schreibt schon seit vielen Jahren. Waren es anfangs unzählige Gedichte, kamen später auch dutzende Kindergeschichten und Fantasy-Stories hinzu. Das Leben liegt auf der Straße, so sieht Nick die Welt. Von großartigem Theater hält er nichts - er schreibt lieber im Verborgenen. Man muss die Augen offenhalten, dann findet man immer etwas. Doch man muss sensibel sein, um manch wundersame Kleinigkeit zu bemerken, so Nicks Devise. Die Stille macht‘s, dann kommen die Ideen wie von selbst. Und so ist alles, was Nick auf seinem Lebensweg entdeckt, -irgendwie- eine Geschichte oder auch ein Gedicht. Nicks Welt sind die Worte, die gesprochenen und die geschriebenen.

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    Buchvorschau

    Sunny in New York - Nick Living

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Kapitel 27

    Kapitel 28

    Kapitel 29

    Kapitel 30

    Kapitel 31

    Kapitel 32

    Kapitel 33

    Kapitel 34

    Kapitel 35

    Kapitel 36

    Kapitel 37

    Kapitel 38

    Kapitel 39

    Kapitel 40

    Kapitel 41

    Clown sein!

    Sunny und die Hügel der Heimat

    Impressum

    Was für eine Riesenshow

    Sunny zeigt heut Mode, chic

    Fröhlich ist er, leicht und froh

    Heute steigt die Moden-Show

    In New York, was für ein Glück

    1.

    Sunny in New York

    Die Kindermodenschau

    War das eine verrückte Flugreise. Der kleine Sunny aus Hollywood war mit seiner Mami nach New York geflogen, weil er für eine Kindermodenschau gebucht wurde. Gäste aus Hollywood waren stets sehr willkommen, und Mrs. Simms, Sunnys Lehrerin hatte wirklich alle ihr zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung gesetzt, um ihren besten Schüler dorthin zu beordern. Allerdings nicht ganz ohne Eigennutz, denn sie brauchte dringend wieder bessere Presse und ihr Gymnasium eine Menge frisches Geld namhafter Sponsoren. Die gaben jedoch ihr Geld ausschließlich vielversprechenden Ein richtungen und erfolgreichen, recht zukunftsweisenden Unternehmen. Mrs. Simms hatte sich deswegen die Kindermodenschau in New York ausgedacht, denn was gab es schon Wichtigeres als den Nachwuchs, die Kinder?

    Und so reiste Sunny mit seiner Mami natürlich „First Class" mit allem, was dazugehörte. Unterwegs allerdings waren sie beinahe in jedes Luftloch gesaust, welches sich nur finden konnte. Glücklicherweise ging alles glimpflich ab und die Stunden vergingen im wahrsten Sinne … wie im Fluge.

    Tja, und dann saß er hier, mitten in New York, zusammen mit seiner Mami in einem riesigen, piekfeinen Hotel und fieberte der großen Moden-Show entgegen! In wenigen Stunden sollte es soweit sein und es war ja noch so viel zu tun. Allerdings gab es für all die vielen Tätigkeiten, die beinahe wichtiger schienen als die Modenschau selbst, perfekt ausgebildete Leute, die ihr Fach bestens verstanden. Und so blieb dem kleinen Sunny nur noch, sich umzuziehen, um in einwandfreier salopper Garderobe und einem hübschen Gesicht in einen der großen Veranstaltungssäle zu brausen, um dort auf seinen großen Auftritt zu warten.

    Die Mami allerdings hatte alle Hände voll zu tun, um dem vor Nervosität zitternden Jungen die richtige Garderobe herauszusuchen. Allerdings war das schon so hart wie die Arbeit in einer Edelsteinmine, denn nichts schien dem bibbernden Sunny zu gefallen. Mal war das Jackett zu bunt, dann wieder zu bieder, die Hosen saßen sowieso viel zu eng und die Schuhe drückten. Nein, so konnte er unmöglich zu einer solch wichtigen Veranstaltung gehen, wie es diese grandiose Modenschau nun einmal sein sollte. Schließlich hatte es die Mami endgültig satt und Sunny musste selbst sehen, wie er kam. Und siehe da, er fand sofort das Richtige! Und so begab er sich in einem leichten schwarzen Jackett, einem blütenweißen Hemd, natürlich mit seiner feuerroten Lieblingsfliege am Kragen und seinen dazu passenden superschicken Lederhalbschuhen in Begleitung seiner sehr elegant gekleideten Mami ins Erdgeschoss, vorbei an Dutzenden Werbeträgern, wie modernsten Luxuslimousinen mit funkelnden Sternen bis hin zu einem riesigen Saal. Drinnen schwenkten unzählige grellbunte Scheinwerfer hin und her und man konnte gar nicht mehr sehen, wohin man eigentlich lief. Die vielen Menschen irritierten den kleinen Sunny nur ein ganz klein wenig und doch spürte er seinen Herzschlag, der ihm bis zum Halse pulsierte, wie ein Turbinenkraftwerk. Die Mami lächelte in die überall stehenden TV Kameras und Sunny schob vor lauter Verlegenheit seine schmale schwarze Sonnenbrille vor die Augen. Er wollte das alles gar nicht sehen und hatte längst den Entschluss, JA zu dieser Modenschau gesagt zu haben, bereut. Doch der Gedanke, seine Lehrerin könnte ihn als Feigling abstempeln und ihn nie wieder ernst nehmen, ließ ihn immer weiter laufen, bis er schließlich hinter der Bühne stand. Dort war das Treiben am verrücktesten. Überall standen Garderobenständer und dazwischen kleideten sich Jungen und Mädchen, die wohl in seinem Alter sein mochten, hektisch um. Angetrieben von ihren ehrgeizigen Eltern und mediengeilen Betreuern, wie auch von den dezent in schwarz gekleideten Modedesignern, schlüpften sie in die schicksten Modelle und wurden schließlich von Visagisten, Friseuren und diversen Psychologen bühnenreif gemacht. Sunny glaubte bereits, in Ohnmacht zu fallen, ein solch hektisches Treiben hatte er nun wahrlich nicht erwartet, wenngleich es in Hollywood auch nicht anders ablief. Doch Los Angeles war seine Heimat und in New York schien alles neu und monströs, einfach unfassbar und auch ein wenig geheimnisvoll. Und wie er so an Zuhause dachte, wurde er angesprochen und schon kümmerten sich eine Handvoll mächtig wichtiger Leute nur noch um ihn! Seine Mami hatte sich unterdessen diskret zurückgezogen, um ihren Platz im Zuschauerraum zu suchen. Sie war der kühnen Ansicht, dass es ihr ziemlich aufgeweckter Sohn schon allein schaffte und er sich ganz gewiss nicht unterkriegen lassen würde. Sie schien wohl auch recht zu behalten, denn Sunny wurde immer sicherer. Von Minute zu Minute beherrschte er die Situation etwas besser und stand schließlich fertig angekleidet in seinem ersten vorzuführenden Modell startbereit vorm Ausgang, der zur Bühne führte. Irgendein Regisseur erklärte ihm noch die Wege, die er zu laufen hatte, wie schnell er zu gehen hatte und wohin er sehen musste bei alledem. Und als Sunny probehalber vor dem jungen Mann hin und her stolzierte, klatschte der begeistert in seine Hände und rief enthusiastisch: „Bravo Sunny, genau so soll es sein! Also dann los!"

    Die Musik setzte ein und ein Moderator eröffnete die Show, dann erschienen auch schon die ersten Kinder, die in wirklich taffen Modellen über die Laufstege flanierten. Ja, und dann war es soweit, Sunny musste raus! Und es war ganz seltsam, aber das Herzklopfen war wie weggeblasen, die Beine zitterten kaum noch und der kleine Junge wuchs regelrecht aus sich heraus. Doch draußen auf dem breiten Laufsteg, dessen Ende er nicht erkennen konnte, weil ihn die vielen Scheinwerfer so sehr blendeten, war alles wieder da. Ihm wurde schlecht und er glaubte schon, seinen Auftritt abbrechen zu müssen, doch da war das Publikum. Es applaudierte vor Begeisterung und spornte ihn noch an. War das ein wunderbares Gefühl. Das ging wahrlich runter wie Öl, wie ein Lebenssaft, der alles, was ihn jemals ausmachte, zusammenhielt und er vergaß all seine Angst. Er spürte seine Kraft und seinen Willen, hier etwas ganz Großes leisten zu können und er fühlte die Musil in seinem Leibe, in seinem Herzen und auch in seiner Seele. Und war da nicht irgendwo auch seine Mami? Die durfte er keinesfalls enttäuschen und seinen Papa auch nicht, der ganz bestimmt mit seiner silbernen Wolke über ihm schwebte und auf ihn achtgab, weil er sein Sohn war, auf den er so stolz war. Als wäre es immer so gewesen und auch niemals anders wusste er, wie er zu laufen hatte, lief in der richtigen Geschwindigkeit und präsentierte seine Modelle wie ein richtiger Profi. Und das Publikum applaudierte in einem fort und konnte sich einfach nicht mehr beruhigen. Was für eine wundervolle Show, was für ein hervorragender Abend, ja, das war es, was Sunny gebraucht hatte, was er so dringend wollte. Es war ein einzigartiges Gefühl, das ihn dort oben im Licht der gleißend hellen Scheinwerfer lenkte. Und so konnte er natürlich auch nicht sehen, dass sich hinter ihm ein gewisses Unheil ankündigte. Nein, es war keine Panne mit der Garderobe und es war auch niemand vor Überarbeitung und Stress umgekippt, es war ein leibhaftiger Leopard, der so groß war wie ein Auto, der hinter Sunny herlief, als sei er dessen Schoßhündchen. Die Menschen im Saal und auch Sunnys Mami hielten den Atem an und dem Choreografen, wie auch dem Regisseur der Show blieb das Herze stehen. Wo kam nur dieses gefährliche Raubtier her? Wer hatte es hierher gebracht und vor allem, wer hatte es einfach so freigelassen? Dutzende Leute riefen bei Feuerwehr, Polizei und Wachschutz an. Niemand kam auf die bessere Idee, einen Zoo um Hilfe zu bitten! Sunny bemerkte davon nichts. Er grinste frech und drehte sich immer wieder im bunten Licht; er genoss diese Show, diesen einzigartigen Auftritt und er fand die Mode, die er zeigte, einfach wunderbar.

    Schnellen Schrittes lief er seine Wege, seine Runden und der Leopard folgte ihm, egal, wohin er auch lief. Als Sunny stehen blieb, blieb auch der Leopard stehen und drehte sich mit dem Jungen, als sei es ein einstudiertes Programm. Irgendwann glaubten das auch die Menschen im Saal. Und sie applaudierten noch intensiver als eben noch. Sunny lachte und konnte sich diese überschwängliche Resonanz gar nicht erklären. Deswegen verpasste er es einfach, von der Bühne zu gehen. Es war auch irgendwie besser so, denn keines der anderen Kinder, aber auch keiner der Verantwortlichen traute sich noch aus den Verstecken heraus. Alle hatten panische Angst und nur Sunny drehte seine Runden. Ab und an zog er sich ein anderes Oberteil über, welches er von einem ellenlangen Kleiderständer nahm, der gleich neben dem Laufsteg deponiert war, und lief einfach weiter.

    Die Fotografen, die TV Kameras und die Reporter standen in Pulks vor der Bühne, jeder nur auf der Pirsch nach dem besten Foto und der besten Position, darüber zu berichten. Selbst der Bürgermeister war erschienen, um sich dieses unfassbare Geschehen, diese Show des schönen Grauens zu verfolgen. Denn so etwas Verrücktes hatte nicht einmal er je gesehen.

    Irgendwann wagte sich ein junger Visagist aus seinem Versteck und gesellte sich zu Sunny. Und noch immer glaubten die Leute, dass dies alles zur Show gehörte. Jim, der Visagist, war immer nur im Schatten seiner Chefs geblieben und kam nie richtig zum Zuge. Diesmal war es ganz anders, alle bewunderten ihn, wie mutig er hinter dem Leoparden herlief, um Sunny neu zu schminken und ihm ein neues Garderobenteil zu bringen. Es sah alles so unglaublich echt aus, dass es schon wieder beängstigend war.

    Und der Leopard ließ auch Jim gewähren. Er tat den beiden Jungen nichts und zog seine eigene Show dort oben auf der Bühne aller Wahnwitzigkeiten ab.

    Schon erhoben sich die ersten Zuschauer, wollten einfach mehr sehen und näher dran sein am Geschehen und Sunny glaubte, dass all das nur ihm allein galt. Natürlich war es auch für ihn und auch für Jim und eben auch für den großen Leoparden, der sich majestätisch elegant und schlank hinter Sunny her bewegte, außergewöhnlich und extravagant. Auch dieser sonderbare Leopard hatte etwas Modellhaftes, etwas, das einem perfekten Dressman sehr ähnlich war. Als sich auch die anderen endlich aus ihren Verstecken wagten, fauchte der Leopard jedoch und schon waren alle wieder verschwunden. Beinahe schien es, als sei die Show einzig und allein nur Sunnys Show und die des Leoparden, die zusammen mit Jim, dem Visagisten einen echten Welterfolg auf die Bühne legten.

    Irgendwann war die Show vorüber und Sunny ging von der Bühne. Jim lief ihm nach und Sunny wunderte sich, dass kein Mensch zu sehen war. Entgegen dem Treiben vor der Show herrschten jetzt Stille und Einsamkeit. Wie konnte das nur sein? Als der Leopard schließlich ebenfalls hinter die Bühne kam, glaubte Sunny, einer furchtbaren Halluzination zu unterliegen. Ein Leopard hinter der Bühne … und Jim berichtete dem aufgeregten Sunny, dass der Leopard ihn ständig verfolgt habe. Eigentlich wäre Sunny längst vor Schreck davongelaufen, doch als er das vertraute Schnurren des riesigen Tieres da vor sich hörte und seinen beruhigenden Blick bemerkte, wunderte er sich. Immerhin hatte der Leopard alle Chancen dieser Welt, ihn hinterrücks bereits auf der Bühne anzufallen; er hätte es nicht einmal bemerkt, weil ihn die Scheinwerfer so sehr geblendet hatten. Aber der Leopard hatte es nicht getan und war stattdessen in angemessenem Abstand hinter ihm her stolziert. Wie konnte das nur möglich sein? Und weil Sunny plötzlich gar keine Angst mehr vor dem Leoparden hatte, ging er auf ihn zu und streichelte sacht über dessen geflecktes Fell. Der Leopard ließ es geschehen und schnurrte, als wenn ihm das sehr angenehm war. Sunny hatte ein wirklich gutes Gefühl, doch da erschienen plötzlich bewaffnete Männer, die sich bedrohlich vor dem Leoparden in Position brachten. Sunny versuchte, die Leute zu beruhigen, doch dem Leoparden war das Ganze dann wohl doch zu dumm. Mit einem riesigen Satz sprang er auf die Tür zu, durch welche er wohl gekommen sein musste, öffnete sie gekonnt und verschwand in der Dunkelheit. Als die Männer hinter ihm herrannten, fanden sie ihn nirgends mehr, er war wie vom Erdboden verschluckt. Nicht einmal die sofort beginnende Suche hatte Erfolg. Der Leopard blieb, wie vom Erdboden verschluckt. Dafür hatte die Presse, hatten TV-Anstalten und die Menschen in New York Gesprächsstoff für mindestens ein Jahr! So etwas hatten sie wirklich noch nie gesehen. Einen Jungen aus Hollywood, der eine Supermode präsentierte, und dabei von einem riesigen, mindestens ebenso eleganten Leoparden begleitet wurde. Sunny musste den ganzen Abend vor irgendwelchen Fotografen Parade stehen, weil die ihn in den unglaublichsten Posen ablichten wollten. Dazu die vielen Leute, die Autogramme von ihm wollten und die Kinder, die ihm regelrecht Löcher in den Bauch fragten. Nicht einmal die stärkste Klimaanlage konnte die enorme Hitze in Sunnys Leib noch merklich abkühlen. Er schwitzte und fiel irgendwann wie ohnmächtig, vollkommen entkräftet seiner Mami in die Arme. Die hatte wirklich Abermillionen Ängste durchgestanden, als sie diesen Leopard so plötzlich und unverrichteter Dinge hinter Sunny erblickte. Doch irgendwie hatte Sunny den Eindruck, dass sie ihm etwas verheimlichte. Denn so aufgeregt war sie gar nicht. Vielmehr schien es, als wenn sie etwas wusste, das Sunny noch nicht wusste. Doch es schien beinahe schon egal, denn immerhin hatte er ja neue Freunde gefunden, wie Jim, den mutigen Visagisten und all die vielen anderen Kinder, die emsigen Menschen hinter der Bühne und die unzähligen Leute vor der Bühne. Sunny liebte einfach alle und er wollte allen ein Dankeschön sagen. Ein Dankeschön für diesen Wahnsinnserfolg in New York!

    Und so gab er sein allerletztes Interview einer großen TV-Anstalt und zog sich dann hundemüde und abgespannt ins Hotelzimmer zurück. Schon die Fahrt mit dem Lift ins 36. Stockwerk, wo sich das Zimmer befand, war erholsam und ruhig. Und dann gab´s nur noch eines: ab unter die Dusche und dann hinein ins Bettchen! Allerdings hatten sich die Mami und er noch eine Menge zu erzählen und Sunny berichtete von dem wunderschönen einzigartigen Gefühl, welcher er auf der Bühne, auf diesem Laufsteg der wundervollsten Träume hatte. So ein Gefühl hatte er wirklich selten, es war wie bei einer Mega-Show in Los Angeles und die Musik, auf dessen Flügeln er tanzte und sich drehte wie ein Star, schien niemals mehr zu enden. Die Mami verstand ihren mutigen Sohn nur allzu gut und dann, als ihr kleiner Sohn sich laut gähnend in ihre Arme kuschelte, schaute sie nachdenklich zum Fenster. Dort schien etwas zu sein, dass Sunny unbedingt sehen sollte. „Schau!", flüsterte sie schließlich, und als er ebenfalls zum Fenster schaute, schwebte dort eine silbern glitzernde Wolke auf und ab und erhellte die Nacht ein ganz klein wenig. Doch es war nicht der Papa, der ihm da zuwinkte. Es war jemand, den er ebenfalls kannte, der für die Mami kein Geheimnis mehr war und der mit Sunnys Papa wohl irgendwie zutun hatte … ein riesiger eleganter schlanker Leopard mit einem glänzenden gefleckten Fell, der ihm aufmunternd zuzwinkerte …

    Was für eine große Show

    In New York ist Mode dran

    Sunny strahlt, ist endlos froh

    Was für eine Riesenshow

    Sunny ist der Mode-Mann

    Stolz auf jenem Laufsteg nun

    schreitet er so sicher hin

    Nicht mehr warten, nicht mehr ruhn

    Jetzt ist Mode, viel zu tun

    In New York ein Hauptgewinn

    Sunny und der Leopard

    laufen elegant und chic

    auf dem Laufsteg, ganz apart

    Sunny und der Leopard

    schwelgen nun im größten Glück

    Ja, es ist die beste Show

    Hollywood jetzt in New York

    Sunny, stolz und wirklich froh

    Was für eine Supershow

    hier am märchenhaften Ort

    2.

    Sunny in New York

    Die Army-Jacke

    Der kleine Sunny aus Hollywood weilte für ein paar Tage in der grandiosen Stadt New York und fühlte sich dort einfach wunderbar. Diese riesige Stadt hatte etwas Magisches, etwas Unerklärliches, etwas, das ihn auf völlig neue Ideen brachte. Schon die Kindermodenschau, zu welcher er und seine Mami ja auch eingeladen wurden, gestaltete sich zu einem Riesenerfolg. Damit hatte der kleine Junge gar nicht gerechnet und nun hatte er sich vorgenommen, einen richtig tollen Laden in New York zu finden. Doch so leicht war das nicht, denn es gab ja so viele eindrucksvolle Läden, die wirklich noch viel tollere Sachen anboten. Sunny ließ sich nicht beirren, er liebte diese Stadt und er liebte all die vielen Attraktionen, die nur auf ihn zu warten schienen. Und so verabschiedete er sich gar nicht erst von seiner Mami und lief einfach los.

    Längst lag das Hotel weit hinter ihm, da sprang er vergnügt durch die endlosen Straßenschluchten und fühlte sich einfach pudelwohl. Unterwegs entdeckte er so manch verrückten Laden und einige dieser schmucken Geschäfte schienen ihn auch wirklich sehr zu interessieren. Allerdings war irgendwie nicht das Richtige dabei. Und so lief er einfach weiter. An der Ecke 3rd/E57th hielt er inne. Irgendwie schien es ihm, als wenn da gerade … aber das konnte doch gar nicht sein. Ein wenig nachdenklich lief er weiter und war auf einmal gar nicht mehr so unbeschwert wie eben noch. Denn die fremde Person, die er zu sehen glaubte, war sein Papa. Sollte der etwa auch hier sein? Möglich war es schon, aber hier in New York?

    Zwar erinnerte er sich daran, dass er schon einmal mit seinem Papa in dieser riesigen Stadt war, an Weihnachten, als die Abertausend Lichter des weltberühmten Weihnachtsbaumes eingeschaltet wurden. Doch es war ja Papas Silberwolke, die ihn hierher gebracht hatte. Und es war nur ein sehr kurzer Augenblick, ein Wimpernschlag, wenn man das überhaupt so nennen konnte. In dieser kurzen Zeit konnte er diese Stadt natürlich nicht kennenlernen, und schon gar keine Läden finden, die ihm gefielen.

    Jetzt war alles anders und er weilte mit seiner Mami für mehrere Tage hier! Vielleicht wusste das der Papa und war aus genau diesem Grunde ebenfalls in dieser geheimnisvollen Stadt gekommen? Aber hätte er sich da nicht bemerkbar gemacht? Sunny konnte sich das Ganze nicht erklären, und er war auf einmal gar nicht mehr so erstaunt, als er den Papa vor einem Army-Laden wiederentdeckte. Er stand einfach nur davor und rührte sich nicht. Dabei schaute er ein wenig ernst, aber dann und lief er zielsicher in den Laden hinein. Sunny wollte es genau wissen und betrat ebenfalls das Geschäft. Der alte Mann, dem der Laden wohl gehören mochte, wunderte sich, dass sich solch ein kleiner Junge für seine Army-Kleidung interessierte. Doch er freute sich auch, immerhin erhoffte er sich von Sunny eine ganz neue Kundschaft, nämlich Kinder. Neugierig erkundigte sich Sunny, ob da nicht gerade jemand in den Laden gekommen sei. Der Alte jedoch verneinte und meinte sogar, dass hier seit Stunden kein einziger Kunde außer Sunny hier gewesen ist. Der enttäuschte Junge konnte es nicht glauben und lief ziellos und ungläubig zwischen den Regalen umher. Plötzlich blieb er stehen. Hinter einer Army-Jacke zeichneten sich die Umrisse eines großen Mannes ab. Sunny erschrak, fasste sich jedoch schnell wieder. Vielleicht hatte sich ja sein Papa dahinter versteckt? Mit einer gekonnten Handbewegung schob er die Jacke beiseite, doch da war niemand. Stattdessen vernahm er vom Eingang des Ladens lauten Krawall. Es hörte sich an, als wenn sich jemand stritt. Da ihm die Army-Jacke sehr gefiel, nahm er sie vom Ständer und zog sie sich über. Natürlich war sie ihm viel zu groß, aber er fühlte sich auf einmal stark, so stark, dass er alles schaffen konnte. So lief er nach vorn und bemerkte, dass der Alte, der eben noch allein im Laden war, von zwei Männern bedroht wurde. Sie forderten die Kasseneinnahmen von ihm und schrien laut im Laden herum. Der eingeschüchterte alte Mann, dem natürlich vollkommen klar war, dass er den jungen Männern nichts entgegenzusetzen hatte, öffnete mit zitternden Händen die Kasse und beschwor währenddessen immerfort die beiden Gauner, ihm nicht noch das letzte bisschen Geld zu stehlen. Doch die Diebe waren gnadenlos und stießen den Alten von der Kasse weg. Der stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr. Nun war nur noch Sunny handlungsfähig, aber wie sollte ausgerechnet er sich gegen die starke Übermacht zur Wehr setzen können? Die beiden Diebe schienen ihn noch immer nicht bemerkt zu haben und verstauten die wenigen Geldscheine aus der Kasse hastig in ihren Hosentaschen. Gerade wollten sie das Geschäft verlassen, da sprang Sunny aus seiner Deckung hervor und postierte sich mutig vor den Ganoven. Die blieben verdutzt stehen, und als sie den kleinen Jungen mit der viel zu großen Army-Jacke vor sich erblickten, lachten sie und hielten sich die Bäuche. Sie wollten den kleinen Jungen schon wegstoßen, da spürte Sunny eine nie gekannte Kraft in seinem Leibe. Entschlossen hielt er die Gauner an deren Armen fest und ließ sie einfach nicht mehr los. Die beiden wollten fliehen und fluchten fürchterlich, aber Sunny war einfach stärker, er hielt sie fest und fesselte sie schließlich mit einem dicken Seil, welches er unter der Kasse entdeckte, an ein stabiles Regal. Dann rief er die Polizei. Die rasch eintreffenden Beamten nahmen die beiden Gauner fest und der sich langsam erholende alte Mann wusste gar nicht, was er vor lauter Dankbarkeit sagen sollte. Er war überglücklich, dass er sein Geld, und vor allem sein Leben noch hatte, und schenkte Sunny kurzerhand die Army-Jacke, die dem wackeren Jungen eigentlich viel zu groß war. Sunny störte das allerdings nicht und so lief er stolz aus dem Laden und berichtete wenig später seiner Mami von dem unglaublichen Erlebnis. Auch erzählte er ihr, dass er seinen Papa vor diesem Geschäft gesehen haben wollte. Die Mami konnte das Ganze nicht glauben, und als die beiden wenig später die Abendnachrichten verfolgten, sprach der alte Mann, dem der Laden gehörte. Er richtete noch einmal seinen Dank an den mutigen Sunny und wünschte ihm alles erdenklich Gute für sein weiteres Leben. Sunny wollte das Lob eigentlich gar nicht, denn er hätte dem alten Mann ganz sicher ohnehin geholfen, auch ohne Army-Jacke.

    Als sich die Mami jene Jacke ein wenig genauer betrachtete, stutzte sie. Nicht etwa, weil sie für ihren kleinen Sohn viel zu groß war, sondern weil ihr etwas Merkwürdiges auffiel. Denn unter dem Etikett, welches sie erst gar nicht so recht beachtet hatte, befand sich ein eingenähter Schriftzug. Und als sie den Schriftzug genauer betrachtete, traf

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