Die Abenteuer des Ahornblattes
Von Kristina Popp
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Über dieses E-Book
Solch ein Blatt vom Ahorn hat es noch nie gegeben: Es kann hellsehen, kann um die Ecke gucken und es kann sprechen und es kann zaubern und es kommt oftmals in letzter Sekunde als Retter in allerhöchster Not. Es fliegt mit dem Wind um die ganze Welt – von der Arktis bis zu den Pyramiden in Ägypten. Und in Südamerika begegnet es einem Jaguar; in Moskau trifft es auf ein Geschwisterpaar, das sich in schwindelnder Höhe an das höchste Bauwerk Europas klammert.
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Buchvorschau
Die Abenteuer des Ahornblattes - Kristina Popp
Die Abenteuer des Ahornblatts
––––––––
von Kristina Popp
––––––––
BAND 1
––––––––
Fortsetzungsroman
für kluge Jungen
und kluge Mädchen,
die noch klüger werden wollen.
***
Gewidmet den Kindern
überall auf der Welt,
die ihr Wohlergehen
und die ihr Glück
und die eine friedvolle
und eine von Angst freie Gegenwart
noch nicht erleben dürfen.
––––––––
Für meine
Söhne Julian und Henry.
––––––––
IMPRESSUM
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© Roman by Author
© Cover: Foto der Autorin: GAP, Köln; Coverdesign: Lothar Jörger
Lektorat/Korrektorat: Kerstin Peschel
© dieser Ausgabe 2020 by Alfred Bekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen im Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
Klappentext:
Solch ein Blatt vom Ahorn hat es noch nie gegeben: Es kann hellsehen, kann um die Ecke gucken und es kann sprechen und es kann zaubern und es kommt oftmals in letzter Sekunde als Retter in allerhöchster Not. Es fliegt mit dem Wind um die ganze Welt – von der Arktis bis zu den Pyramiden in Ägypten. Und in Südamerika begegnet es einem Jaguar; in Moskau trifft es auf ein Geschwisterpaar, das sich in schwindelnder Höhe an das höchste Bauwerk Europas klammert.
***
Die Autorin
Kristina Popp, geboren am 5. Juni 1980 in Bonn-Bad Godesberg, verbrachte fünf Jahre ihrer Kindheit in Luxemburg. Besuch der Europaschule im Großherzogtum; Abitur in Köln. Dort lebt und arbeitet sie heute als diplomierte Naturtierheilpraktikerin mit eigener Praxis und Inhaberin eines Ladengeschäfts für Tierartikel. Sie ist Mutter von zwei Söhnen.
––––––––
Sie ist auch Autorin des Buches:
Hunde mit Respekt betrachtet – Anleitungen für ein harmonisches Miteinander
***
In diesem Buch sind folgende Geschichten enthalten:
› Was nachts geschah, als es donnerte
› Wie liebend gerne wäre er doch mitgeflogen
› Durch ein Wunder kam die Rettung
› Die Bärin, die Nacht und der Junge
› Und als sich die Staubwolke legte
› Es atmete stundenlang nur heißen Rauch
› Noch wenige Meter bis zum Abgrund
› Sie zitterte und hielt den Atem an
› Der Weg, der führt in die Irre
› Die Lunte, die brannte schon lichterloh
› Die Hand vor Augen, die war nicht zu sehen
› Über ihr eine zentnerschwere Last
sowie das Wort- und Sachregister
Was nachts geschah, als es donnerte.
Achtung! Achtung! Aufgepasst! Alle mal herhören. Ich hab’ euch etwas sehr Wichtiges mitzuteilen. Etwas ganz, ganz Wichtiges! Ihr sollt es sogleich erfahren, bevor es auf dieser Seite überhaupt richtig losgeht.
Im ersten Band dieses Fortsetzungsromans, den ihr in den Händen haltet, in dem steht die erstaunlichste, die tollste, die wunderbarste, die ergreifendste Geschichte, von der die Welt jemals erfahren hat. Und sie ist so spannend und sie ist so aufregend und sie ist so reich an Abenteuern und sie ist so bunt und so vielfältig, wie sie nur wenige Lebewesen auf Erden erfahren durften.
Und noch etwas ist so ungeheuerlich und so atemberaubend, das euer Herz immer schneller schlagen lässt, je mehr Seiten ihr davon gelesen habt. Es ist die Hauptfigur in diesem Buch. Es ist der Held, wie es ihn in seiner Art und in seiner Weise noch nie gegeben hat.
Nur so viel kann ich euch aber schon jetzt sagen: Er oder sie oder es ist nicht aus Fleisch und Blut. Er hat keine Knochen und er trägt keine Brille.
Und eine Haut, die ’nen Sonnenbrand kriegen kann, die hat er auch nicht. Und Zähne, die man putzen muss? Vergesst es! Schuhe, die trägt er auch nicht. Und er hat kein Hemd. Eine Badehose, die hat er ebenfalls nicht an. Und eine Mütze? Da muss ich lachen, wenn ich mir das vorstelle.
Er ist auch kein Fisch und kein Vogel, weder eine Schlange noch ein Fuchs. Und von einem Dinosaurier, von dem hat diese seltsame Gestalt, um die es hier auf diesen Seiten bis zum Schluss geht, schon überhaupt nichts.
Aber zunächst einmal beginne ich, wie es üblich ist, wenn etwas losgeht, mit dem Anfang dieser Erzählungen und ich stelle euch gleich mal einen Jungen vor, der gerade erst vor ein paar Stunden schlafen gegangen ist, der in einer Großstadt wohnt, deren Namen mit einem großen K anfängt und der sich im Traum nicht vorstellen kann, was ihm gleich widerfährt.
Und wüsste er bereits jetzt, wer oder was ihn schon sehr, sehr, sehr bald besuchen wird, er wäre sich absolut sicher, dieses Erlebnis nur für sich zu bewahren – und er hätte jeden Eid geschworen, es niemandem preiszugeben, in seinem ganzen Leben nicht. Warum würde er das getan haben? Weil er sicher gewesen wäre, dass ihm ohnehin niemand diese unglaublichen Abenteuer als bare Münze abgekauft hätte.
Dieser kluge, dieser sehr kluge Junge also, der war genau so groß wie sechs Weißbrote in der Länge. Und er war genau so schwer wie drei bis oben hin vollgepackte Schultaschen wiegen. Und lag nun in seinem Bett und der schlief ganz fest. Sein Alter, das zählte am heutigen Datum elf Jahre und vier Monate und achtzehn Tage.
Mit seinem Vornamen hieß er Roland. Seine Haare, die waren gelb-blond wie ein Rapsfeld, und seine Augen, die glänzten manchmal grün und die waren manchmal blau wie Tuschwasser. Und wenn er traurig war, dann schimmerten sie hellgrau, als wären sie aus Schiefer und einer Mehlsuppe gemacht.
Draußen herrschte tiefschwarze Dunkelheit. Es war weit nach Mitternacht, und es stürmte, und der Herbstwind, der heulte und der fauchte und der grölte und der quetschte sich jammernd in jede Ecke der Häuserschluchten. Es rasselte. Es knatterte. Es ratterte. Es stampfte. Es knurrte und es rappelte.
Und die Regentropfen, die prasselten auf das Dach des Reihenhauses, in dem er mit seinen Eltern wohnte, und sie trommelten hart gegen das Fenster seines Zimmers. Es hörte sich so an, als klopfte jemand mit vielen kleinen Hämmern dagegen. Und wenn man genau lauschte, dann glaubte man, eine helle Stimme zu vernehmen, die rief: „Lass mich rein. Lass mich rein. Bitte, bitte, lass mich rein."
Aber Rolands Gedanken waren in seinem Traum gerade damit beschäftigt, wie er mit seinem Vater einen Drachen gebastelt hatte. Und seine Ohren, die hörten seine Mutter ihn zum Abendbrot rufen. Die fremde Stimme am Fenster jedoch, die wieder und wieder um Einlass bat, die drang nicht bis zu ihm. Roland träumte weiter, und ein Lächeln huschte mehrmals über sein Gesicht.
Doch plötzlich, da zuckte ein Blitz hell auf, und wenige Augenblicke später krachte ein lauter Donnerschlag aus den Wolken. Und es schien so, als wäre dieser Lärm ein Weckruf, der für Roland bestimmt war. Irgendjemand wollte, vielleicht war es sogar eine höhere Macht im Himmel, dass er aufwachte – jetzt, sofort, schnell, schnell, in diesem Augenblick.
Und so geschah es dann auch: so geschwind, so im Nu, so mit Blitzesschnells hingehext, so flixe-flaxe, so zacki-zacki-zuck wie ein Fingerschnipsen dauert.
Der Junge aus K, der in die fünfte Klasse ging und der rechnen nicht leiden mochte, der aber schreiben liebte und lesen ganz besonders, der schreckte hoch und der zuckte zusammen, als es noch einmal sonnenhell aufblitzte und es noch zweimal grollend donnerte.
Danach trat Stille ein. Es war eine tiefe Stille. Es war eine unheimliche Stille. Es war die Stille aller Stillen. Es war eine Stille, die Roland noch niemals zuvor erlebt hatte. Es war so still, dass man eine Katze hätte huschen hören oder ein Wegwerf-Taschentuch zu Boden fallen.
Der