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Almnussenaufruhr: Alpenkrimi
Almnussenaufruhr: Alpenkrimi
Almnussenaufruhr: Alpenkrimi
eBook121 Seiten1 Stunde

Almnussenaufruhr: Alpenkrimi

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Über dieses E-Book

Mordsaufruhr auf der Ziegenbockalm

Ein Toter erschüttert die idyllische Bergwelt kurz vor der Saisoneröffnung. Die forsche Hüttenwirtin Gisi Ainrainer spürt, dass hinter dem Leichenfund mehr stecken könnte, als es den Anschein hat. Die ungewöhnlichen Flecken auf dem Verstorbenen und das skurrile Verhalten der Ermittler Kornmeier und Halbfuß geben ihr Rätsel auf.
Als ein geheimnisvoller Gast in Gisis Hütte auftaucht und sich weitere unerklärliche Ereignisse auf der Alm zutragen, beschließt sie, der Spur ins Tal nach Blassbachau zu folgen. Doch dort wartet eine böse Überraschung auf Gisi, die sie um ihr Leben fürchten lässt...

SpracheDeutsch
HerausgeberLatos Verlag
Erscheinungsdatum14. Juni 2024
ISBN9783964151322
Almnussenaufruhr: Alpenkrimi
Autor

Kate Delore

Kate Delore wurde 1987 in München geboren. Sie wuchs auf einem Bauernhof auf und lebt mittlerweile an einem lauschigen Plätzchen nahe der bayerischen Metropole. Kate wandert gerne durch das bayerische Alpenvorland und liebt die Stille der Natur. Ihre Passion zum Schreiben entdeckte sie während ihrer ursprünglichen Modeltätigkeit, die immer wieder lange Wartezeiten mit sich brachte. Um diese zu überbrücken, fing sie an, ihre Beobachtungen zu notieren, damit sie sie später in ihren Manuskripten verarbeiten konnte.

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    Buchvorschau

    Almnussenaufruhr - Kate Delore

    Bayerisches Wörterbuch

    Aff: dummer Mensch

    Bierdimpfl: Saufkopf

    Biesler: urinierender Mann

    Bockfotzn: besonders kräftiger Schlag ins Gesicht

    bumperlgesund: kerngesund, völlig gesund

    Bussi: Kuss

    damisch: dumm, dämlich, benommen

    Depp: Idiot, Dummkopf

    deppert: doof, dusslig, bekloppt

    Fotzn: Gesicht, Visage

    Gickerl: Gockel, Hahn

    grantig: schlecht gelaunt, gereizt, mürrisch

    Grantler: Nörgler, schlecht gelaunter Mensch

    Grattler: Person, die man wegen ihrer geringen Fähigkeiten/Bildung, Armut oder schlechten Umgangsformen ablehnt

    greislich: hässlich, scheußlich

    Gschau: Miene, Gesichtsausdruck

    gschissen: beschissen

    Gschnappige: vorlaute, freche Frau

    gspinnert: verrückt, närrisch, ausgefallen

    Hanswurst: Narr, dummer, nicht ernstzunehmender Mensch

    Haxen: Beine, Füße

    Herrschaft/Herrschaftszeiten: Ausruf des Unmuts

    Hirnbatzl: Ausdruck für katapultähnlichen Fingerhieb mit der Zeigefingerspitze gegen die Stirn

    Hirnbeiß: dummer Mensch

    Hund/Hundling: durchtriebener, gerissener Kerl, Schuft

    Jessas: Ausruf des Unmuts oder Schreckens

    Kas: Käse, Quatsch

    Kasbrettl: Käseplatte

    Knalldepp: einfältiger, ungeschickter Mensch, Dummkopf

    Krampf: Mist, Quatsch, Blödsinn

    mei: macht nichts, Ausruf des Erstaunens oder Entsetzens

    Pratzen: dicke Hände

    ratschen: reden, quatschen

    Rauchkuchl: Rauchküche

    sauber: Ausdruck des Staunens, Verblüffung, auch Verärgerung

    scheppern: klappern, poltern

    schleichen, sich: abhauen, verschwinden, aus dem Staub machen

    Schmarrn: Quatsch, unsinniges Gerede

    Stamperl: kleines Schnapsglas

    Strawanzer: Herumtreiber, Vagabund

    varreck: Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung oder Lobes

    verreckt: verflucht, abscheulich, listig

    Waschglubberl: Wäscheklammer

    watschen: Ohrfeige geben

    zutzeln: saugen, aussaugen

    Kapitel 1

    Zutzeln ist was Unanständiges

    Einzelne Gesteinsbrocken lösten sich vom Felsen, krachten den steilen Abhang hinab und stürzten im Nichts nach unten. Aus der Ferne wirkte es so, als fielen sie in Zeitlupe in eine monstertiefe Schlucht. Sah und hörte man genauer hin, schlugen sie mit brachialer Wucht auf dem Boden auf. Das Geröll hatte einer der Steinböcke ausgelöst, die samt ihren Geißen am Rande des Großer Hundstod-Gipfels herumkraxelten und das Salz an den Steinen abschleckten.

    Ich legte das Fernglas zur Seite und lehnte mich durch das offene Fensterchen mit den seitlich aufgeklappten altbraunen Holzläden, an denen der Lack abblätterte. Auch wenn es sehr urig daherkam, war das mein Lieblingsausguck. Von dort hatte ich den besten Blick auf jene Landschaft, aus der ich Kraft tanken konnte. Ich nahm ein paar tiefe Züge und sog alpine Luft in meine Lungen. Als Ex-Stadttussi konnte mir das sicher nicht schaden. Auch weitestgehend unberührte Natur lag vor mir, so weit das Auge reichte. Meine Antennen sagten einen bombastischen Frühlingstag in den Bergen voraus. Und dass morgen die Maienzeit beginnen würde, konnte ich nicht nur an den ersten, zarten Blümchen sehen, die sich auf der Almwiese unter dem Schnee hervorgruben, sondern auch riechen. Direkt vor meiner Nase hatte sich der erste bläulich schimmernde Clusius-Enzian aus dem Blumenkasten unterhalb meines Fensters getraut und blühte in voller Pracht. Auch wenn der Schnee in höheren Lagen noch gegen das Tauwetter ankämpfte: In Sichtweite florierten neben den lila-weißen Krokussen und den blauen Alpen-Glockenblumen auch giftige, dem essbaren Bärlauch ähnelnde Maiglöckchen und trotzten ihrer weißen Decke. Daneben plätscherte hörbar das Quellwasser in einen alten Holztrog hinein, an dem sich Wanderer auf dem Weg zum Gipfel oder beim Abstieg erfrischen konnten. Meine Gedanken schweiften von der Berglandschaft ab, zu einem aufgemotzten metallicblauen Transporter, der an der Almhütte vorbei durch mein Blickfeld rollte. Am Wegesrand hielt der Fahrer an. Er stieg auf der gegenüberliegenden Seite aus, so dass ich sein Gesicht hinter dem Kahn nicht sehen konnte. Von Weitem vermutete ich, dass er im Gebüsch seinem Harndrang nachgab. Der Mann setzte sich wieder hinein und fuhr rasant den schmalen Waldweg bergauf. Das Fahrzeug wirkte völlig fehl am Platz. Wie ein Fremdkörper inmitten dieser ländlichen Bergregion. Der Anblick löste in meiner Herzgegend mächtige Unruhe aus. Ich sah dem Wagen nach, bis er verschwand, und schielte zurück auf die andere, mich ablenkende Person. In den gespiegelten Scheiben sah ich eine Art Fassade, die sich mir regelrecht aufdrängte. Meine eigene frech dreinschauende Visage.

    Darf ich vorstellen? Gisela Ainrainer, achtunddreißig Jahre, lange braune Zottelmähne, Angelina-Jolie-Lippen, Holz vor der Hüttn, kinderlos …

    »He, wird’s bald!« Aus dem Hintergrund platzte der Schrei eines Mannes.

    Ruhe, du Grattler! Ohne mich umzudrehen, fing ich wieder von vorne an … Wie war das gleich? Gisela Ainrainer, achtunddreißig Jahre, schokobraune Zotteln, sinnliche Angelina-Jolie-Lippen, oder doch nicht?, zumindest immer noch kinderlos, dafür ausgestattet mit ordentlich Holz vor der Hüttn, einem mordsmäßigen Dachschaden …

    »Schwing endlich deinen Arsch rüber, Zenzi!«

    … und tief gefallen.

    So launisch beendete ich meine Gedanken. Alles nur wegen dem aufmuckenden Deppen im Hintergrund. Dabei stand ich mit meinen Giraffenbeinen und meinen unerotischen, frauenuntypischen 42er-Quadratlatschen auf 1.248 Metern Höhe und hatte bei der imposanten Aussicht vor meinem Retro-Fensterchen eigentlich keinen Grund dazu, missmutig zu sein. Die Ziegenbockalm war eingebettet im massiven Steinernen Meer. Das zweihundertdreißig Millionen alte Gestein erinnerte an eine Mondlandschaft und gehörte teilweise zu Bayern und teilweise zu Salzburg. Die Alm lag weit unterhalb des 2.593 Meter hohen Großen Hundstod-Gipfels und weniger weit von der mit bloßem Auge erkennbaren Schutzhütte, dem Lippinger Haus. Offiziell gehörte die Alm zur im Tal liegenden Gemeinde Blassbachau und sie war seit ein paar Wochen mein neues Zuhause. Ich wusste nur nicht, ob ich mich gerade auf österreichischem oder noch auf deutschem Boden bewegte. Denn für mich verschwamm die Grenze im gefühlt letzten Winkel Deutschlands.

    »Sag mal, bist du taub? Beweg endlich deinen Arsch, sonst krachts.« Der Kerl schlug einen aggressiven Tonfall an und trommelte inzwischen mit den Handflächen auf den Tisch. Er hatte mich so weit gebracht, endgültig von meiner Aussicht abzulassen. Und das schafften nicht viele, mich auf Kommando von meinem Guckloch wegzutreiben. In mir schäumte es.

    »Was willst denn?«

    »Was ich will?«, rief er. »Du willst uns überfluten!« Er zeigte mit seinen dicken Pratzen in die Richtung der Kochecke.

    Ja, Himmeldonnerwetter. Direkt vor mir schäumte noch etwas anderes. Das heiße Nass lief ungehindert aus dem Topf über die frisch geputzten Kochplatten und verwandelte es in eine bayerische Seenplatte. Von oben betrachtet erinnerte es an die malerischen Auswüchse des Chiemsees.

    So versunken in meiner eigenen Welt war ich, dass ich nichts von dem Malheur und der sprudelnden Lautstärke mitbekommen hatte. Ich wischte die moussierende Suppe auf.

    »Bin am Verhungern. Dalli, dalli!«

    Frecher Hund, du frecher! Ich warf Hartl einen bitterbösen Blick zu. Einen von der Sorte Wenn-du-nicht-still-bist-Killblick. Der bärtige Hundling saß in der hintersten Ecke samt seiner dreckigen, ursprünglich mal strahlend blauen Arbeitsjacke und einer abgewetzten, löchrigen Blue-Jeans. Blue, na ja, relativ. Ex-Blue-Jeans. Jedenfalls hatte er nix anderes im Schädel als Fressen und mich herumzukommandieren. Er lugte mürrisch-resigniert unter seiner Schiebermütze hervor. Offenbar hatte er noch Restalkohol vom Vortag im Blut, so angeraut klangen seine Stimmbänder. Und trotzdem so viel Restverstand, dass er den anschwellenden Bachlauf bemerkt hatte. Leonhard Ainrainer war für mich nur mein ungeliebter 28-jähriger, verfressener und versoffener Schwager. Das musste ich meinen grauen Zellen jeden Tag erneut klarmachen.

    Immer mit der Ruhe, Gisi.

    Ich spürte meine gesteigerte Impulsivität, schwankend zwischen Verzweifeln und Schreien. Letzten Endes mündete es in einem innerlichen verzweifelten Schrei. Das war eben der Nachteil, wenn man wie ich eingeheiratet hatte. Die Familie gabs ungefragt als Krönung obendrauf.

    Wir öffnen erst morgen. Das konnte ich ihm aufgrund unserer Verwandtschaft aber schlecht sagen. Dieser Grantler hatte sich am großen Eichenholztisch in der hinteren Mitte breit gemacht. Quasi am Hüttendeluxeplatz. Alleine mit seiner offensiven Sitzhaltung nahm er schon die Hälfte der Eckbank ein und vereinnahmte mit seinen weit ausgebreiteten Muckiprotzarmen drei Viertel des Tisches. So als wäre er der Popeye der Berge – und eigens benannter Hausherr auf der Alm. Dabei wohnte er nur wenige Meter gegenüber in seiner eigenen anspruchslosen Holzhütte. Er nervte mich. Genauso wie das Handynetz, das hier droben momentabhängig war und ebenso häufig wackelte wie Hartls Laune. Die oft stundenlangen Telefonate mit meiner Stadtfreundin und Hobby-Psychologin Isabell König-Back

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