Almnussenaufruhr: Alpenkrimi
Von Kate Delore
()
Über dieses E-Book
Mordsaufruhr auf der Ziegenbockalm
Ein Toter erschüttert die idyllische Bergwelt kurz vor der Saisoneröffnung. Die forsche Hüttenwirtin Gisi Ainrainer spürt, dass hinter dem Leichenfund mehr stecken könnte, als es den Anschein hat. Die ungewöhnlichen Flecken auf dem Verstorbenen und das skurrile Verhalten der Ermittler Kornmeier und Halbfuß geben ihr Rätsel auf.
Als ein geheimnisvoller Gast in Gisis Hütte auftaucht und sich weitere unerklärliche Ereignisse auf der Alm zutragen, beschließt sie, der Spur ins Tal nach Blassbachau zu folgen. Doch dort wartet eine böse Überraschung auf Gisi, die sie um ihr Leben fürchten lässt...
Kate Delore
Kate Delore wurde 1987 in München geboren. Sie wuchs auf einem Bauernhof auf und lebt mittlerweile an einem lauschigen Plätzchen nahe der bayerischen Metropole. Kate wandert gerne durch das bayerische Alpenvorland und liebt die Stille der Natur. Ihre Passion zum Schreiben entdeckte sie während ihrer ursprünglichen Modeltätigkeit, die immer wieder lange Wartezeiten mit sich brachte. Um diese zu überbrücken, fing sie an, ihre Beobachtungen zu notieren, damit sie sie später in ihren Manuskripten verarbeiten konnte.
Ähnlich wie Almnussenaufruhr
Ähnliche E-Books
Das Heideprinzesschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeter Brindeisener & Der Heiligenhof: Zwei Sichtweisen, eine Liebesgeschichte: Zwei Seiten der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Heideprinzeßchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer begrabene Gott Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer begrabene Gott: Psychothriller - Eine unheilvolle Begegnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarshal Logan und der Quacksalber: U.S. Marshal Bill Logan - neue Abenteuer #17 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUmwitterte Höhen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturmhöhe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kinder Sünde, der Väter Fluch: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPARANOIA - Horrorgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZur Quell: Aufzeichnungen eines Fahnenflüchtigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnuschka Blume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerliebte Ferienreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenES GESCHAH IN CONNEMARA: Eine fast unglaubliche Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonastery: - Die toten Mönche von Manoppello - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaputter Nebel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDresdner Fürstenfluch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verschwundene Zeit: Göttin der Unterwelt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUmwitterte Höhen: Wuthering Heights Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Einzige auf der weiten Welt: Ein Menschenleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturmhöhe: Wuthering Heights - Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturmhöhe / Wuthering Heights (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch - Englisch / Bilingual Edition: German - English) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie größte Leidenschaft - die das schlimmste Leiden schafft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiteraturklassiker Band 2: Joseph von Eichendorff – Aus dem Leben eines Taugenichts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDruidengold Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteineid: Der Untergang der Hiltenburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEisbrand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Wolfsschäferhund am Stacheldrahtzaun Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenYep - warum nicht anders?: Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLaubenpieper: Wo das wahre Leben tobt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Cosy-Krimi für Sie
Hexerei zur Teestunde: Ein unheilvoller Band (Ein Cozy-Krimi in einem kuriosen Buchladen — Buch 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Uhudler-Verschwörung: Ein Stinatz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord (und Baklava) (London Roses Europareise – Band 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEierkratz-Komplott: Ein Stinatz-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSissis Gold: Ein Salzkammergut-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBayern Krimi Sammelband: Wagner ermittelt am Starnberger See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erlesener Mord (Ein Toskanischer Weingarten Cozy-Krimi – Buch 1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Der Tanz des Mörders: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs würde Knochen vom Himmel regnen…: Über die Vertiefung unserer Beziehung zu Hunden Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Eine Villa in Sizilien: Orangenhaine und Vergeltung (Ein Hund und Katz Wohlfühlkrimi – Band 5) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas indische Tuch (Ein spannender Krimi-Klassiker) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Berliner Morde: Regionalkrimi Berlin Sammelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStör die feinen Leute nicht: Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRache in Wien (Ein Jahr in Europa – Band 3) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRondo Veneziano: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Eis gelegt: Ein Cornwall-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Almnussenaufruhr
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Almnussenaufruhr - Kate Delore
Bayerisches Wörterbuch
Aff: dummer Mensch
Bierdimpfl: Saufkopf
Biesler: urinierender Mann
Bockfotzn: besonders kräftiger Schlag ins Gesicht
bumperlgesund: kerngesund, völlig gesund
Bussi: Kuss
damisch: dumm, dämlich, benommen
Depp: Idiot, Dummkopf
deppert: doof, dusslig, bekloppt
Fotzn: Gesicht, Visage
Gickerl: Gockel, Hahn
grantig: schlecht gelaunt, gereizt, mürrisch
Grantler: Nörgler, schlecht gelaunter Mensch
Grattler: Person, die man wegen ihrer geringen Fähigkeiten/Bildung, Armut oder schlechten Umgangsformen ablehnt
greislich: hässlich, scheußlich
Gschau: Miene, Gesichtsausdruck
gschissen: beschissen
Gschnappige: vorlaute, freche Frau
gspinnert: verrückt, närrisch, ausgefallen
Hanswurst: Narr, dummer, nicht ernstzunehmender Mensch
Haxen: Beine, Füße
Herrschaft/Herrschaftszeiten: Ausruf des Unmuts
Hirnbatzl: Ausdruck für katapultähnlichen Fingerhieb mit der Zeigefingerspitze gegen die Stirn
Hirnbeiß: dummer Mensch
Hund/Hundling: durchtriebener, gerissener Kerl, Schuft
Jessas: Ausruf des Unmuts oder Schreckens
Kas: Käse, Quatsch
Kasbrettl: Käseplatte
Knalldepp: einfältiger, ungeschickter Mensch, Dummkopf
Krampf: Mist, Quatsch, Blödsinn
mei: macht nichts, Ausruf des Erstaunens oder Entsetzens
Pratzen: dicke Hände
ratschen: reden, quatschen
Rauchkuchl: Rauchküche
sauber: Ausdruck des Staunens, Verblüffung, auch Verärgerung
scheppern: klappern, poltern
schleichen, sich: abhauen, verschwinden, aus dem Staub machen
Schmarrn: Quatsch, unsinniges Gerede
Stamperl: kleines Schnapsglas
Strawanzer: Herumtreiber, Vagabund
varreck: Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung oder Lobes
verreckt: verflucht, abscheulich, listig
Waschglubberl: Wäscheklammer
watschen: Ohrfeige geben
zutzeln: saugen, aussaugen
Kapitel 1
Zutzeln ist was Unanständiges
Einzelne Gesteinsbrocken lösten sich vom Felsen, krachten den steilen Abhang hinab und stürzten im Nichts nach unten. Aus der Ferne wirkte es so, als fielen sie in Zeitlupe in eine monstertiefe Schlucht. Sah und hörte man genauer hin, schlugen sie mit brachialer Wucht auf dem Boden auf. Das Geröll hatte einer der Steinböcke ausgelöst, die samt ihren Geißen am Rande des Großer Hundstod-Gipfels herumkraxelten und das Salz an den Steinen abschleckten.
Ich legte das Fernglas zur Seite und lehnte mich durch das offene Fensterchen mit den seitlich aufgeklappten altbraunen Holzläden, an denen der Lack abblätterte. Auch wenn es sehr urig daherkam, war das mein Lieblingsausguck. Von dort hatte ich den besten Blick auf jene Landschaft, aus der ich Kraft tanken konnte. Ich nahm ein paar tiefe Züge und sog alpine Luft in meine Lungen. Als Ex-Stadttussi konnte mir das sicher nicht schaden. Auch weitestgehend unberührte Natur lag vor mir, so weit das Auge reichte. Meine Antennen sagten einen bombastischen Frühlingstag in den Bergen voraus. Und dass morgen die Maienzeit beginnen würde, konnte ich nicht nur an den ersten, zarten Blümchen sehen, die sich auf der Almwiese unter dem Schnee hervorgruben, sondern auch riechen. Direkt vor meiner Nase hatte sich der erste bläulich schimmernde Clusius-Enzian aus dem Blumenkasten unterhalb meines Fensters getraut und blühte in voller Pracht. Auch wenn der Schnee in höheren Lagen noch gegen das Tauwetter ankämpfte: In Sichtweite florierten neben den lila-weißen Krokussen und den blauen Alpen-Glockenblumen auch giftige, dem essbaren Bärlauch ähnelnde Maiglöckchen und trotzten ihrer weißen Decke. Daneben plätscherte hörbar das Quellwasser in einen alten Holztrog hinein, an dem sich Wanderer auf dem Weg zum Gipfel oder beim Abstieg erfrischen konnten. Meine Gedanken schweiften von der Berglandschaft ab, zu einem aufgemotzten metallicblauen Transporter, der an der Almhütte vorbei durch mein Blickfeld rollte. Am Wegesrand hielt der Fahrer an. Er stieg auf der gegenüberliegenden Seite aus, so dass ich sein Gesicht hinter dem Kahn nicht sehen konnte. Von Weitem vermutete ich, dass er im Gebüsch seinem Harndrang nachgab. Der Mann setzte sich wieder hinein und fuhr rasant den schmalen Waldweg bergauf. Das Fahrzeug wirkte völlig fehl am Platz. Wie ein Fremdkörper inmitten dieser ländlichen Bergregion. Der Anblick löste in meiner Herzgegend mächtige Unruhe aus. Ich sah dem Wagen nach, bis er verschwand, und schielte zurück auf die andere, mich ablenkende Person. In den gespiegelten Scheiben sah ich eine Art Fassade, die sich mir regelrecht aufdrängte. Meine eigene frech dreinschauende Visage.
Darf ich vorstellen? Gisela Ainrainer, achtunddreißig Jahre, lange braune Zottelmähne, Angelina-Jolie-Lippen, Holz vor der Hüttn, kinderlos …
»He, wird’s bald!« Aus dem Hintergrund platzte der Schrei eines Mannes.
Ruhe, du Grattler! Ohne mich umzudrehen, fing ich wieder von vorne an … Wie war das gleich? Gisela Ainrainer, achtunddreißig Jahre, schokobraune Zotteln, sinnliche Angelina-Jolie-Lippen, oder doch nicht?, zumindest immer noch kinderlos, dafür ausgestattet mit ordentlich Holz vor der Hüttn, einem mordsmäßigen Dachschaden …
»Schwing endlich deinen Arsch rüber, Zenzi!«
… und tief gefallen.
So launisch beendete ich meine Gedanken. Alles nur wegen dem aufmuckenden Deppen im Hintergrund. Dabei stand ich mit meinen Giraffenbeinen und meinen unerotischen, frauenuntypischen 42er-Quadratlatschen auf 1.248 Metern Höhe und hatte bei der imposanten Aussicht vor meinem Retro-Fensterchen eigentlich keinen Grund dazu, missmutig zu sein. Die Ziegenbockalm war eingebettet im massiven Steinernen Meer. Das zweihundertdreißig Millionen alte Gestein erinnerte an eine Mondlandschaft und gehörte teilweise zu Bayern und teilweise zu Salzburg. Die Alm lag weit unterhalb des 2.593 Meter hohen Großen Hundstod-Gipfels und weniger weit von der mit bloßem Auge erkennbaren Schutzhütte, dem Lippinger Haus. Offiziell gehörte die Alm zur im Tal liegenden Gemeinde Blassbachau und sie war seit ein paar Wochen mein neues Zuhause. Ich wusste nur nicht, ob ich mich gerade auf österreichischem oder noch auf deutschem Boden bewegte. Denn für mich verschwamm die Grenze im gefühlt letzten Winkel Deutschlands.
»Sag mal, bist du taub? Beweg endlich deinen Arsch, sonst krachts.« Der Kerl schlug einen aggressiven Tonfall an und trommelte inzwischen mit den Handflächen auf den Tisch. Er hatte mich so weit gebracht, endgültig von meiner Aussicht abzulassen. Und das schafften nicht viele, mich auf Kommando von meinem Guckloch wegzutreiben. In mir schäumte es.
»Was willst denn?«
»Was ich will?«, rief er. »Du willst uns überfluten!« Er zeigte mit seinen dicken Pratzen in die Richtung der Kochecke.
Ja, Himmeldonnerwetter. Direkt vor mir schäumte noch etwas anderes. Das heiße Nass lief ungehindert aus dem Topf über die frisch geputzten Kochplatten und verwandelte es in eine bayerische Seenplatte. Von oben betrachtet erinnerte es an die malerischen Auswüchse des Chiemsees.
So versunken in meiner eigenen Welt war ich, dass ich nichts von dem Malheur und der sprudelnden Lautstärke mitbekommen hatte. Ich wischte die moussierende Suppe auf.
»Bin am Verhungern. Dalli, dalli!«
Frecher Hund, du frecher! Ich warf Hartl einen bitterbösen Blick zu. Einen von der Sorte Wenn-du-nicht-still-bist-Killblick. Der bärtige Hundling saß in der hintersten Ecke samt seiner dreckigen, ursprünglich mal strahlend blauen Arbeitsjacke und einer abgewetzten, löchrigen Blue-Jeans. Blue, na ja, relativ. Ex-Blue-Jeans. Jedenfalls hatte er nix anderes im Schädel als Fressen und mich herumzukommandieren. Er lugte mürrisch-resigniert unter seiner Schiebermütze hervor. Offenbar hatte er noch Restalkohol vom Vortag im Blut, so angeraut klangen seine Stimmbänder. Und trotzdem so viel Restverstand, dass er den anschwellenden Bachlauf bemerkt hatte. Leonhard Ainrainer war für mich nur mein ungeliebter 28-jähriger, verfressener und versoffener Schwager. Das musste ich meinen grauen Zellen jeden Tag erneut klarmachen.
Immer mit der Ruhe, Gisi.
Ich spürte meine gesteigerte Impulsivität, schwankend zwischen Verzweifeln und Schreien. Letzten Endes mündete es in einem innerlichen verzweifelten Schrei. Das war eben der Nachteil, wenn man wie ich eingeheiratet hatte. Die Familie gabs ungefragt als Krönung obendrauf.
Wir öffnen erst morgen. Das konnte ich ihm aufgrund unserer Verwandtschaft aber schlecht sagen. Dieser Grantler hatte sich am großen Eichenholztisch in der hinteren Mitte breit gemacht. Quasi am Hüttendeluxeplatz. Alleine mit seiner offensiven Sitzhaltung nahm er schon die Hälfte der Eckbank ein und vereinnahmte mit seinen weit ausgebreiteten Muckiprotzarmen drei Viertel des Tisches. So als wäre er der Popeye der Berge – und eigens benannter Hausherr auf der Alm. Dabei wohnte er nur wenige Meter gegenüber in seiner eigenen anspruchslosen Holzhütte. Er nervte mich. Genauso wie das Handynetz, das hier droben momentabhängig war und ebenso häufig wackelte wie Hartls Laune. Die oft stundenlangen Telefonate mit meiner Stadtfreundin und Hobby-Psychologin Isabell König-Back