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Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi
Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi
Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi
eBook207 Seiten2 Stunden

Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

Warum hat der Mörder die Leiche nicht versteckt? Das Ehepaar Leding hat sich in einer alten ostfriesischen Windmühle eine beliebte Teestube eingerichtet. Als eines Nachts Thaddäus Leding mit der Schrotflinte einen Einbrecher in seiner Mühle stellen will, löst sich ein Schuss! Er wird niedergeschlagen und erwacht neben einer Leiche aus der Bewusstlosigkeit. Zwar stellt sich schnell heraus, dass Thaddäus Leding den Toten nicht auf dem Gewissen hat, aber dafür stellen sich umso mehr Fragen. Wer ist der Tote? Niemand scheint ihn zu kennen. Oder lügt jemand? Warum begeht offenbar jemand einen Einbruch in der Mühle, um dort eine Leiche abzulegen? Alles scheint mit einem Ereignis zusammenzuhängen, das vor vielen Jahren ganz in der Nähe in einem Maisfeld stattgefunden haben muss. Als sich herausstellt, dass die Tatwaffe zuvor schon einmal benutzt worden ist, kündigen sich weitere Morde an und Kommissar Steen und sein Team müssen alles auf eine Karte setzen, um den Mörder zu stoppen …

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum4. Juni 2024
ISBN9783965869943
Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Krimis, Fantasy-Romanen und Jugendbüchern. Seine Romane erreichten eine Gesamtauflage von über 3 Millionen Exemplaren und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Väterlicherseits stammt seine Familie aus Ostfriesland. Sein Großvater war jahrzehntelang Bürgermeister von Twixlum, die dortige Thedastraße ist nach seiner Großmutter benannt. Er selbst lernte als Zehnjähriger auf dem Großen Meer das Segeln und kehrte auch später mit der eigenen Familie immer wieder im Urlaub dorthin zurück. So lag es für ihn nahe, diese Gegend wie auch die Insel Norderney zum Schauplatz seiner Ostfrieslandkrimis zu machen.

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    Buchvorschau

    Der Tote in der Windmühle. Ostfrieslandkrimi - Alfred Bekker

    Kapitel 1

    Es gibt wohl kaum einen Landstrich in Deutschland, in dem es mehr Windmühlen gibt als in Ostfriesland. Angeblich sollen es über 90 Mühlen sein, die sich über das flache Land zwischen Dollart und den Inseln erheben. Nicht mitgerechnet die moderne Spielart der Windmühle, die man Windrad nennt, von denen manchmal Hunderte in parkähnlichen Kolonien stehen und auf denen die energiepolitische Hoffnung vieler lastet.

    An den pittoresken Schauwert der alten Mühlen kommen die neuen Windräder natürlich nicht heran. Allerdings sind die meisten dieser alten Mühlen inzwischen auch gar nicht mehr in Betrieb. Sie erzeugen weder Energie noch mahlen sie Korn oder entwässern Land, sondern sind nur noch touristische Anziehungspunkte. Denkmäler einer vergangenen Zeit. Manchmal auch einfach ein Ort, an dem man in aller Gemütlichkeit eine Tasse Tee nach Art der Ostfriesen zu sich nehmen kann.

    Genau das traf auf Ledings Mühle zu.

    Sie lag auf halbem Weg zwischen den Dörfern Wybelsum und Rysum in der Krummhörn.

    Thaddäus Leding betrieb mit seiner Frau Anke hier seit Jahren eine Teestube, die sich wachsender Beliebtheit erfreute. Eine Tasse traditionell zubereiteten Ostfriesentee mit einem Stück Kuchen, den Anke Leding zumeist selbst gebacken hatte – diese Kombination war zu einem Erfolgsrezept geworden und lockte Gäste von nah und fern an.

    An diesem Nachmittag hatte auch Kriminalhauptkommissar Steen von der Kripo Emden seinen Weg hierher gefunden.

    Thaddäus Leding war dem Leiter der Emder Mord­kommission insofern bekannt, als beide zusammen die Grundschule im benachbarten Twixlum besucht und jahrelang zusammen Fußball gespielt hatten.

    »Moin«, sagte Steen, als er das Innere der Mühle betrat und sich umsah.

    »Moin«, sagte Thaddäus Leding. »Wir haben uns wirklich lange nicht gesehen – obwohl wir ja eigentlich nie weit voneinander weg waren!«

    »Das stimmt! Ich wollte schon lange mal herkommen, aber du weißt ja, wie das so ist, Thaddäus.«

    »Man kommt zu nichts!«

    »So ist es.«

    »Komm, setz dich. Im Moment hast du die freie Auswahl. Aber nur beim Sitzplatz. Der Kuchen ist fast ganz alle! Die Teezeit ist auch eigentlich mehr oder weniger vorbei.«

    »Dann bin ich zu spät dran?«, fragte Steen.

    »Nein, so war das nicht gemeint.«

    »Ich kann auch wieder gehen.«

    »Auf gar keinen Fall. Komm! Gehen wir da drüben ans Fenster! Da hast du den besten Ausblick!«

    Sie setzten sich an den Tisch. Wenig später kam Anke Leding aus einem Nebenraum.

    »Moin!«, rief sie herüber.

    »Moin, Anke!«, rief Steen zurück.

    »Bring dem Steen mal eine Tasse Tee! Und wenn vom Kuchen noch was da ist ...«

    »Ich habe nur noch Teekuchen«, meinte Anke Leding. »Ist das vorletzte Stück.«

    Kommissar Steen hatte durchaus etwas Hunger. Deswegen war er hier eingekehrt.

    »Ist schon in Ordnung! Nehme ich gerne, Anke!«

    »Nun erzähl mal, was gibt es Neues bei dir, Steen?«

    »Im Prinzip ist alles so, wie es immer schon war!«

    »Du leitest immer noch die Mordkommission, nicht wahr?«

    »Ja.«

    »Wird das nicht langweilig, so auf die Dauer?«

    »Nee, kann ich nun wirklich nicht sagen.«

    »Ach!«

    »Jeder Mord ist ja ein bisschen anders.«

    »Und was machen deine Kollegen? Ist da immer noch dieser junge Kerl, der so lange in Berlin beim Bundeskriminalamt war, dass er deswegen schon fast wie ein Auswärtiger wirkt?«

    »Du meinst den Ulfert Jansen, meinen Kommissarskollegen im Team? Ich glaube, der hatte damals erst gerade bei uns angefangen, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Da waren wir alle von der Mordkommission hier essen.«

    »Deswegen ja! Ich kann mich noch gut an alle erinnern.«

    »Der Ulfert Jansen hat eine Menge drauf. Vor allem, was die neueste Kriminaltechnik angeht. Da hat es sich wirklich gelohnt, dass er eine Zeit lang beim BKA war. Auf die Tricks kommt man von alleine gar nicht und manchmal gibt es ja auch Fälle, die ein bisschen kniffliger sind.«

    »Und was macht Altje Remels? Ich glaube, die kommt aus Larrelt, oder? Ihre Eltern haben da ihren Hof, und der Bruder von ihrer Mutter, das ist mein Onkel.«

    »So ist jeder mit jedem verwandt, wenn man lange genug sucht«, meinte Steen.

    »An die Altje kann ich mich auch sehr gut erinnern. Durchdringende Stimme, vollschlanke Erscheinung, die kaum in die Uniform passte – und Gummistiefel beim Festessen. Das hat man auch nicht alle Tage.«

    »Altje war an dem Tag mit ihren guten Schuhen in einen Kuhfladen getreten«, erzählte Steen. »Zum Saubermachen hatte sie keine Zeit und mit ihrem anderen Paar Schuhe hatte sie sich eine Blase gelaufen. Da blieben nur die Gummi­stiefel.«

    »Manchmal kommt es eben ziemlich dicke und alles auf einmal!«

    »Bei Altje öfter mal. Sie ist ja quasi auch Neben­erwerbslandwirtin auf dem Hof ihrer Eltern und da wachsen ihr die Dinge manchmal etwas über den Kopf.«

    »Kann das sein, dass sie damals mit dem Trecker hier war?«

    »Dann war der Wagen wohl in der Werkstatt. Aber von Larrelt aus ist es nicht so weit, da kann man ja auch mal mit dem Trecker hier zur Mühle fahren.«

    »Na ja, wenn sie zu euch auf die Wache zum Dienst kommt, sollte sie das besser nicht machen! Da bildet sich doch dann eine Riesenschlange durch halb Emden hinter dem Trecker.«

    Steen seufzte. »Doch, das hat sie auch schon hingekriegt!«

    »Ist das nicht ein bisschen viel? Bauer sein und Polizist?«

    »Sie fühlt sich in der Verpflichtung, ihre Eltern auf dem Hof nicht im Stich zu lassen. Das ist das Problem. Und aus diesem Dilemma wird sie so ohne Weiteres auch nicht heraus­kommen.«

    Jetzt kam Anke Leding mit dem Tee und dem Teekuchen. »Ich räume jetzt eigentlich schon alles weg, Steen«, sagte sie. »Wenn du zwei Stücke willst, musst du das jetzt sagen.«

    »Dann will ich zwei Stücke«, sagte Steen. »Ich habe nämlich heute noch nichts gegessen.«

    »Bring ich dir«, versprach Anke.

    »Wieso hast du denn noch nichts gegessen?«, fragte Thaddäus Leding. »Wahrscheinlich so viel Stress, dass du gar nicht dazu gekommen bist, was?«

    »Nee, im Moment ist es ruhig«, sagte Steen. »Daran liegt das nicht.«

    »Woran denn dann?«

    »Weißt du, normalerweise gehe ich ja um diese Zeit zu Rieke, meiner Stammwirtin in Emden. Die macht mir dann was.«

    »Die kenne ich auch. Vor unserem Umbau hier habe ich mir zusammen mit Anke einige Lokale in Emden und in der Gegend angesehen, um mich etwas anregen zu lassen.«

    »Heute hat sie geschlossen. Ich war noch am Großen Meer und bin etwas mit meinem Katamaran über den See geflitzt. Da kriegt man den Kopf frei. Und hinterher dachte ich: Mal sehen, ob die Teestube von Thaddäus noch offen hat.«

    »Gute Entscheidung!«, lobte Thaddäus. »Sag mal, in deiner Mordkommission, da war doch damals noch wer. Der war ein bisschen älter ...«

    »Ihno Purwin.«

    »Ja, kann sein.«

    »Der ist in Pension. Hat sich danach als Privatdetektiv selbstständig gemacht. Hin und wieder haben wir noch miteinander zu tun. Aber sein Nachfolger, der Johnny Volkerts, ist auch ein guter Mann.«

    »Johnny Volkerts?«

    »Ja, wieso? Kennst du den auch?«

    »Wenn das der Johnny Volkerts ist, der im Verein Heimatregion Ostfriesland aktiv ist, dann ja. Ich wusste wohl, dass der Polizist ist, aber nicht, dass er bei euch ist.«

    »Ja, das ist gut möglich. Der Johnny ist so ein richtiger Vereinsmeier. Ich weiß gar nicht, wo der alles aktiv ist.«

    Thaddäus Leding atmete tief durch. »Sag mal, geht der Johnny euch im Kommissariat denn auch so auf die Nerven mit seiner Pingeligkeit?«

    »Na ja ...«

    »Also der Verein Heimatregion Ostfriesland ist eigentlich ziemlich wichtig für mich. Da geht es ja schließlich auch um die Förderung des Fremdenverkehrs in der gesamten Region und wie man den voranbringen kann ...«

    »Verstehe.«

    »Von nix kommt ja nix.«

    »Das ist überall so.«

    »Aber seid euer Kollege Johnny Volkerts da im Vorstand ist, geh ich da nicht mehr hin. Da dauert ja alleine die Diskussion über die Tagesordnung und die Vereinssatzung bis nach Mitternacht. Und immer wieder hat dieser pingelige Kerl irgendwelche Kleinigkeiten anzumerken, die das Ganze noch mehr in die Länge ziehen. Und das Ende vom Lied ist dann meistens, dass keiner mehr den Durchblick hat und irgendetwas beschlossen wird, was eigentlich niemand wollte.« Thaddäus Leding schüttelte energisch den Kopf. »Nee, darauf kann ich gerne verzichten.«

    Kommissar Steen nahm jetzt erst mal einen Schluck Tee. Dann setzte er seine Prinz-Heinrich-Mütze ab und zog sich den uralten Bundeswehr-Parka aus, den er über dem Jackett trug. Es war ziemlich warm in der Mühle, fand Steen. Er legte den Parka zur Mütze auf den Stuhl neben sich und begann dann den Teekuchen zu probieren.

    »Wirklich köstlich«, sagte Steen. »Ich glaube, ich sollte öfter herkommen.«

    »Ja, die Anke versteht was vom Backen. Sie hat ja auch Konditor gelernt.«

    »Wusste ich gar nicht! Dann könntet ihr ja auch eine Bäckerei und Konditorei aufmachen und frische Brötchen anbieten und nachmittags Kuchen.«

    »Nee, das kommt nicht infrage. Dann müssten wir so früh aufstehen. Tee und Kuchen – das reicht. Und beides nur zu den Zeiten, zu denen wir auch arbeiten wollen.«

    »Das ist ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann, Thaddäus«, meinte der Kommissar.

    Thaddäus Leding runzelte die Stirn. »Was meinst du jetzt genau?

    »Na, das mit dem Arbeiten nur dann, wenn man auch Lust drauf hat. Bei uns ist das leider nicht so.« Steen lächelte hintergründig. »Wir haben schon alles versucht, aber die Verbrecher wollen sich einfach nicht an die Dienstpläne der Polizei halten! Und auf die Arbeitsschutzbestimmungen der Polizeigewerkschaft nehmen die auch keine Rücksicht.«

    »Das mag wohl sein«, meinte Thaddäus. »Früher, als wir hier in der Mühle angefangen haben, da war natürlich zuerst das Geld knapp, weil der Umbau enorm viel gekostet hat. Und wir mussten ja auch die ganzen Bestimmungen vom Denk­malschutz und so weiter beachten. Da haben Anke und ich abends noch Kneipenbetrieb gemacht. Auch für Feiern und Feten aller Art haben wir die Räumlichkeiten der Mühle zur Verfügung gestellt und natürlich dann auch Getränke und alles drum und dran gesorgt. Aber das machen wir nicht mehr. Ist uns einfach zu viel. Und inzwischen sind wir ja finanziell längst über den Berg, da können wir uns das leisten.«

    »Dann scheint es ja richtig gut bei euch zu laufen.«

    »Ja, wir können nicht klagen.«

    Kommissar Steen aß seinen Kuchen auf. Sie sprachen noch über den einen oder anderen, mit dem sie zusammen Fußball gespielt hatten. Weiter als bis zur Kreisklasse hatte es allerdings keiner von ihnen geschafft. Ein Bundesligaspieler war nicht aus ihrer Grundschulklasse hervorgegangen. Aber darauf kam es vielleicht auch gar nicht unbedingt an. Andere waren weggezogen und man hatte nie wieder von ihnen gehört.

    Schließlich wollte sich Steen zum Gehen aufmachen und bezahlen.

    Aber Thaddäus wollte das nicht.

    »Das geht aufs Haus!«, sagte er.

    »Mir wäre es aber lieber, wenn ich ganz normal bezahlen würde«, erwiderte Steen.

    »Das hast du immer noch nicht gelernt, Steen.«

    »Was?«

    »Das man auch mal was annehmen kann!«

    »Im Ernst, wenn du jetzt kein Geld nimmst, habe ich Hemmungen, noch mal wiederzukommen, Thaddäus«, meinte Steen.

    Thaddäus Leding lachte daraufhin. »Na gut, das ist ein Argument, Steen.«

    Steen bezahlte also, verabschiedete sich und rief auch einen Gruß an Anke durch die Tür zu den Nebenräumen, wo sie im Moment tätig war, wenn der Kommissar die Geräusche richtig deutete. Und im Allgemeinen tat er das.

    »Tschüss, Steen!«, kam es von dort dann zurück.

    Als der Kommissar wenig später in Richtung des Parkplatzes ging, auf dem er seinen Wagen abgestellt hatte, klingelte sein Telefon. Er griff zuerst in die Innentasche seines Jacketts, musste dann aber feststellen, dass sich sein Handy dort gar nicht befand, und durchsuchte anschließend die Taschen des ausgebleichten Bundeswehrparkas, in den er sich sogar von einer Schneiderin einen neuen Reißverschluss hatte einsetzen lassen, als der alte schließlich nach Jahrzehnten des Gebrauchs nicht mehr funktioniert hatte.

    Schon auf dem Display erkannte Steen, wer der Anrufer war.

    Seine Kollegin Polizeimeisterin Altje Remels.

    Wenn die um diese Zeit noch anrief, konnte das eigentlich nichts Gutes bedeuten.

    »Ja, hier Steen. Was gibts, Altje?«

    »Steen, ich kann morgen nicht arbeiten. Ihr müsst ohne mich auskommen. Aber im Moment haben wir ja auch keinen Fall, in dem wir ermitteln und…

    »Was ist passiert?«, wollte der Kommissar wissen.

    »Die Zuleitung unseres Güllesilos ist geplatzt. Steen, hier ist die Scheiße am Dampfen! Du glaubst gar nicht, was hier los ist! Uns steht die Kacke bis zum Hals! Ich kann Pa nicht allein damit lassen. Jetzt kommt erst mal jemand, der sich damit auskennt und versucht, den Schaden zu beheben, aber da werden wir wohl noch eine ganze Weile mit zu tun haben.«

    »Willst du Urlaub nehmen?«

    »Nein, so schlimm ist es nicht. Aber morgen muss ich frei haben. Überstunden abfeiern, wenn möglich.«

    »Ist gut, Altje.«

    »Den Papierkram dazu machen wir dann später.«

    »Machen wir später. Das wird Johnny zwar nicht gut finden, aber wir machen das so, Altje.«

    »Tschüss, Steen! Und danke.«

    »Tschüss, Altje. Und lass dich nicht unterkriegen.«

    »Von der ganzen Kacke?«

    »Wenn du es so genau bezeichnen willst.«

    »Keine Sorge, Steen. Fett schwimmt immer oben!«

    Altje beendete das Gespräch. Sie hatte ja auch genug um die Ohren. Steen steckte das Handy wieder in eine der vielen Taschen seines Bundeswehr-Parkas und stieg in den Wagen. Altje hat sich zu viel aufgeladen, dachte er. Und auch wenn sie eine in jeder Hinsicht kräftige Erscheinung sein mochte, so war die Doppelbelastung Polizeidienst und Nebenerwerbs­landwirtschaft vielleicht auf die Dauer einfach zu viel für sie. Steen hatte schon seit Längerem begonnen, sich darüber Sorgen zu machen. Wie eine Lösung aussehen konnte, wusste er auch nicht. Und er verstand sehr gut,

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