Waldnest° Story: Lektionen der Liebe - Heilsame Tagebuchgeschichten
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Über dieses E-Book
In dieser Stille und Abgeschiedenheit ergibt sich die Chance eines Lebensrückblickes, einer Rekapitulation der letzten vierzig Jahre, um eine neue Lebensvision zu "gebären". Diese neunmonatige Reise beginnt spontan und ungewollt mit einer Frage:
"Wie viel Liebe ist mir in diesem Leben gelungen?"
Eine Frage, die sich jedem Menschen am Ende des Lebens oder kurz danach, ohnehin stellt. Diese Erfahrung hat die Autorin selbst schon einmal gemacht.
In der Stille am See und im Waldnest nimmt dann die Magie ihren Lauf. Der Wald, der See, viele Tiere und Helfer mischen sich mit ein, so dass ein lebendiger Rückblick auf die eigenen Lebenslektionen - die Lektionen der Liebe - entsteht. Am Ende leuchtet der Sinn des Lebens glasklar im Spiegel des Sees auf.
Die Waldnest°Story beinhaltet viele authentische Lebensgeschichten, persönliche Lebenslektionen der Autorin, aus denen Erkenntnisse entstanden sind, die für Leserinnen und Leser interessant und ein Angebot zum eigenen Perspektivenwechsel sein können. Nichts ist, wie es scheint. Gibt es noch eine andere Wahrheit und einen tieferen Sinn für das Leben? Warum sind es gerade die schwierigen Lebenssituationen, die zur Meisterschaft des Lebens führen? Wann, wo und wie entfaltet sich die Magie des Lebens? Genau diese Beispiele, diese magischen Momente, haben zu einer "Tagebuchvariante" geführt. Auch die Fähigkeiten des "modernen Fährtenlesens" kann jeder Mensch wieder erlernen, um Situationrn des eigenen Lebens besser zu verstehen oder Lösungen für mögliche Probleme zu finden. Dazu gibt es in der Waldnest°Story so einige Beispiele. Und natürlich: Ganz viel Liebe. Begleitet von Spontan- Schnappschüssen, wie sie eben in Tagebüchern oft zu finden sind.
Persönlich - Authentisch - Natürlich - Mitten aus dem alltäglichen Leben
Anne Katrin Schulze
Geboren 1965 in einer brandenburgischen Kleinstadt. Bis 2021 war sie fast vierig Jahre in der Medizin und Alternativmedizin tätig. Aktuell konzentriert sie sich darauf, als Autorin & Mentorin für heilsame Lebensveränderungen und Selbst-bewussten Ausdruck Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.
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Buchvorschau
Waldnest° Story - Anne Katrin Schulze
Der Einzug im Waldnest
Der Start im Waldnest ging gleich super los.
Als ich hier eingeparkt habe und meine ersten Sachen ins Häuschen getragen habe, was von nun an mein Zuhause ist, konnte ich es kaum erwarten zum See zu huschen. Der ist gleich einhundert Meter weiter. Juli - bestes Wetter, kein Mensch weit und breit. Stolz wie Oskar und ungeduldig wie ein kleines Kind nahm ich natürlich den kürzesten Weg. Bin mit frischer Kraft den höchsten Sandberg, der als erster den Blick und den Weg zum Wasser ermöglichte, hochgerannt. Der Ausblick über den See, der Geruch, die frische Brise, das sanfte Rauschen der Wellen, die Ungeduld. Endlich mit den Füßen ins Wasser am Strand. Den Berg runter ging wie von selbst. Die Füße rutschten ganz von allein. Endlich. Meine Füße spürten das Wasser, ein Gefühl von Freiheit stieg in mir hoch. Die ganze Welt schien mir wohlgesonnen. Die Sonne strahlte mich an. Aber: Irgendwie hat die Sonne einen Knick heute, dachte ich und sah an meine Füße runter. Da, plötzlich, leuchtete ein Sonnenstrahl auf die Wasseroberfläche. Ich sah genauer hin und entdeckte einen Herzstein in diesem Leuchten, der unter Wasser im weichen Sand schimmerte, neben meinem Fuß. Wow, was für eine Begrüßung. Mir kamen fast die Tränen. Tief in meinem Herzen bin ich seit meiner Kindheit mit diesem See verbunden. Wie eine Umarmung einer Patentante. Mein Geburtsort liegt nur zehn Kilometer entfernt. So fühlt es sich an, wenn man zu seinen Wurzeln zurück kehrt. Eine wirklich wunderschöne Begegnung.
Das hatte mir gut getan. Ich fühlte mich willkommen und das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, stieg in mir hoch. Nun gut. Dann kann ich jetzt getrost zurück ins Nest, einen Teil meiner Sachen ausräumen und das Bett für die erste Nacht aufstellen. Eine Freude, dass ich gleich zu Hause bin und nicht erst Kilometer weit fahren muss. Raus aus dem Wasser. Ich drehte mich um. Oh je! Der höchste Sandberg am See, den ich voller Ungeduld wie ein kleines Kind runter gerutscht bin, der steht ja noch da! Meine kurzen Beine gaben ihr Bestes, doch kamen sie einen Schritt voran, um zehn wieder runter zu rutschen. Eine ganze Weile hab ich es probiert, bis die Kraft nachgelassen hat. Das Leben hat es schon wieder getan! Wieder eine Lektion. Das Strampeln nützt nichts. Je mehr ich es versucht habe, desto weicher wurde der Sand und zog mich weiter runter. Hab eine Pause gemacht, kräftig gelacht und einen etwas längeren aber ebeneren Weg genommen. Wenn ich morgen wieder komme, dann lass ich das kleine ungeduldige Kind im Waldnest! Ich nehme mir Zeit, die besten Wege zu erkunden. Der Herzstein wollte mit ins Nest kommen. Mit ihm bin ich in der ersten Nacht eingeschlafen. Er war nicht der Letzte, den ich hier bekommen habe, er hatte noch Schwestern und Brüderchen. Mit ihnen spreche ich später.
Liebe = Geduld
Diese Situation scheint auf den ersten Blick eine Zeitraffer der letzten 40 Jahre zu sein. Seit ich mein Elternhaus verlassen habe gab es sehr oft Situationen, die wie der Sandberg waren. Schnell voller Freude losgerannt, den Berg vergessen. Der Weg aus bestimmten Situationen heraus ist manchmal sehr mühsam.
Spät am Abend sitze ich oft und gern auf der Terrasse. Der Nachthimmel hat es mir schon immer angetan. Auch im Winter ist eine Terrasse für mich ein Lebensmittelpunkt, den ich nicht missen möchte. Was ist das Schönste hier im Waldnest? Die Terrasse. Der Blick in den Sternenhimmel, Sonnen- und Mondaufgänge, Vollmonde, Glühwürmchen, Wald, Bäume und den Wind um die Ohren, der über den See rauscht, bevor er bei mir ankommt und das direkt vom Lieblingssessel aus. Mein tollstes Außenwohnzimmer. Egal, auf welcher Terrasse ich je gesessen habe, hier schweifen meine Gedanken meist ab. Oft in schöne Erinnerungen, oft auch in Visionen. Es ist wie ein Faden, den ich in der Hand halte. An einem Ende ist die Vergangenheit, am anderen Ende eine Vision, die auch aus den Erfahrungen der Vergangenheit wächst. Mittendrin, das Mittelstück, ist manchmal ein dickes Fragezeichen. Es ist die aktuelle Orientierung, die mir dann fehlt. Es ist genau das JETZT, vor dem wir Menschen gern fliehen, wenn kein Plan da ist. Kein Wunder, doch ich habe Geduld mit mir. Veränderungen kosten auch Kraft.
Es kommen mitunter Terrassenabende, da halte ich nur das Fragezeichen in der Hand. Vielleicht ist es der Sandberg, den ich da in den Händen halte.
Mir kommen Dinge und Fehler in den Sinn, die ich vielleicht lieber gelassen hätte. Dazu immer wieder die Frage: „Was wäre gewesen, wenn ich dieses oder jenes anders gemacht hätte oder es nicht getan hätte?" Es sind so viele Situationen, dass ich oft das Gefühl habe, dass ich mindestens für drei Leben gleichzeitig gelebt habe.
Heute weiß ich für mich die Antwort. Jeder Tag ist ein kleines Leben für sich. Es war alles richtig für mich. Ich bin richtig. Fehler gehören zur Wahrheit und Wahrheit ist Liebe. Das ist das Leben. Liebe zum Leben. Fehler machen bedeutet Liebe zum Leben! Das möchte ich nie wieder vergessen. Nur der Ängstliche meidet den Mut zum Abenteuer. Durch die vielen Fehler, die ich machen konnte, halte ich heute einen Schatz in den Händen. Den Erfahrungsschatz, mit dem ich meine Visionen „finanziere. Im Grunde genommen sitze ich hier mitten in einer vor längerer Zeit ersonnenen „Vision
. So, wie es sich jetzt darbietet, war sie zwar nicht gedacht, doch beim Ersinnen von persönlichen Visionen mache ich immer den Zusatz in meinen Gedanken, dass alles so oder viel besser sein darf, wenn es Realität werden würde. Ich habe durch viele Erfahrungen gelernt, dass ich mich nie festlegen oder verbeißen werde, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Oft ist es genau dann zu Wundern gekommen, wenn ich Nichts erwartet oder es gar vergessen habe.
2016 ist ein kleines Wunder geschehen, als Etwas punktgenau in mein Leben getreten ist, was ich dreiundzwanzig Jahre zuvor ersonnen habe. Es war nur komisch, dass ich es nun nicht mehr „brauchte" und vollkommen vergessen hatte. Dennoch hab ich das Geschenk grinsend angenommen. Irgendeinen Grund hat es eben doch. Zufälle gibt es nicht. Mittlerweile ist mir klar, dass sich der Grund für Begebenheiten und Situationen erst später zeigt, wie mit einer Verzögerung. Deshalb bin ich völlig entspannt und meist nur gespannt, was kommt. So nehme ich es, mache das Beste daraus. Ich passe heute einfach ein bisschen auf wenn ich spinne, ob ich DAS wirklich brauch.
Nach dem Motto:
„Brauch ich DAS? Brauch ICH das? BRAUCH ich das?"
Mit dem Waldnest war es nicht anders. Die Idee, ein ganz einfaches Leben in der Natur zu leben, mit wenig Luxus, den ich für mich persönlich brauche (ich nenne es gern luxuriöse Einfachheit), ein kleines, feines Häuschen, was sich in 30 Minuten reinigen lässt, wenn möglich einen Dschungelgarten herum, der mir das befreiende Gefühl bietet, wieder in Paraguay im Dschungel zu sein, Stille und Ruhe für unabhängiges Arbeiten zu haben. So hatte ich die Bilder im Kopf für die Zeit, wenn Amy und Higgins eines Tages nicht mehr da sind und ich statt in „Rente in einen Neuanfang für den Rest meines Lebens gehe. Bei dem Gedanken an das Wort Rente gruselt es mich. Vor fünfundzwanzig Jahren habe ich bereits die Entscheidung getroffen, dass ich bis wenige Tage vor meinem Abschied hier aktiv bin. Daran möchte ich mich halten. Per „Zufall
sah ich dann auch noch einen Film, der mir genau so ein Beispiel lieferte. Allerdings in Kalifornien. Ich habe mich selbst erwischt, wie ich in Gedanken dieses kleine Häuschen in Kalifornien verändern, einrichten - und wie ich darin lebe würde, wenn es meins wäre.
In dem Moment, wo die schönen Bilder im Kopf aufleuchteten mischte sich sofort mein Verstand ein. Ein dickes Veto. WIE soll das gehen? Schau dich doch mal um hier! Haha. Guck mal, wo du hier lebst. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dir mal jemand so ein Häuschen bietet in einer Umgebung, wie du sie willst. Geht hier gar nicht…Träum weiter. So die Antwort meines Verstandes. Okay. Doch träumen darf ich, die Augen schließen und mich mal so fühlen, als ob es wahr wäre! Jetzt ist es wahr. Genauso und besser. Mit See! Wer hätte denn damals auf diese Idee kommen können. Ohne Auszuwandern. Hier an meinem See. In der Nähe meiner Heimat- Wurzeln. Danke für die Auflösung des Irrtums. Auch nicht zu vergessen: Ich habe einen ganz schönen Preis dafür gezahlt. Damit ist kein Geld gemeint…
Es ist nun spät. Mein Nest ruft mich zur Ruhe. An mein neues Bett muss ich mich erst gewöhnen.
***
Alles ist neu, alles ist anders. Die Geräusche sind noch sehr fremd. Vor allem die Geräusche, die ich nicht höre. Die Stille.
Eine weitere Sache ist: Das Waldnest hat seine eigene Persönlichkeit, seine eigene Vorgeschichte und seine eigenen Energien. Sie sind so ganz anders, als in meinem alten Haus. Es wird ein wenig Zeit brauchen, bis das Waldnest und ich eine gemeinsame „homogene" Verbindung erschaffen haben. Ich wohne hier auch nicht ganz allein. Nein, ich habe keine Geister hier. …
Im Moment ist es so, wie bei meinen damaligen Fischen im Gartenteich. Ich fühle mich gerade wie die Fische, die ich damals neu in den Teich „gesetzt" hatte. Bevor ich sie in den Teich freilassen konnte, musste ich sie mehrere Stunden langsam an das Wasser von unserem Teich gewöhnen. Immer ein wenig Teichwasser in den Trog mit dem Wasser, was sie gewöhnt waren. Schluck für Schluck. Langsam und achtsam. Dann den Trog in den Teich. Temperaturanpassung. Erst, wenn sie soweit waren habe ich ihnen das Angebot gemacht, den Trog zu verlassen und ihr neues Heim zu beziehen.
Nun ist das so eine Sache. Manchmal schubst einen das Leben direkt ins kalte Wasser. Sinnbildlich war „mein alter" Teich trocken gelegt und der neue See war groß und viel kälter. Tagsüber im Waldnest zur Probe wohnen und am Abend im gewohnten Haus zu leben wäre vielleicht mit Aufwand möglich gewesen, aber keine Option für mich. Ich bin ja auch kein Fisch. Wenn sich eine Tür schließt, macht es keinen Sinn, ein Steinchen dazwischen zu legen für den Fall aller Fälle. Der Fall aller Fälle ist eine Falle! No back Doors!
Liebe = Einstellungssache
Nun gilt es also: Einzige Option – Neuer Weg! Ein neuer Weg ist kein renovierter und aufgehübschter alter Weg! Mein Körper und mein Geist sind jedoch noch Rest- programmiert von der Vergangenheit. „Normalerweise" wurde es gegen sechs Uhr morgens sehr