Sinnlos-Märchenbuch Vol. 5: - auf sächsisch
Von Steffen Lukas und Maximilian Reeg
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Über dieses E-Book
Weil der Fachkräftemangel auch an den Gebrüdern Grimm nicht spurlos vorübergeht, ist das Märchenpersonal im sächsischen Märchenwald chronisch unterqualifiziert und kann sich einfach nicht benehmen.
Kein Wunder, dass die Gebrüder Grimm da ihre liebe Not haben, die Märchenmatrix am Laufen zu halten...
Wird Zauberer Horstus Pokus dem Aladin die Energiesparlampe wegschnappen? Wie schnell sind Siebenmeilensneakers? Und warum riecht das singende, klingende Duftbäumchen nach Limburger-Latschenkiefer?
Das fünfte Buch zu Sachsens lustigstem Podcast von Steffen Lukas und Maximilian Reeg ist wieder randvoll mit den verrücktesten Geschichten aus dem sächsischen Märchenwald.
Unterbelichtete Prinzen und unerträglich liebliche Prinzessinnen stolpern durch rasant erzählte Abenteuer voll witziger Wendungen und abstruser Pointen. Im Sinnlos-Märchenbuch Vol.5 sind die neuesten Geschichten aus dem "RADIO PSR Sinnlos Märchen Podcast" versammelt. Zum Lachen, Lesen und auch ideal zum Verschenken!
Enthaltene Märchen:
Aladin und die Energiesparlampe
Die goldene Bockwurst
Das Bimssteinzimmer
Die Mumie des Buspharao
Drei Schweinchen für ein Halleluja
Agent Rotkäppchen und die 007 Zwerge
Jurassic Märchenwald
Herrn Kaisers neue Kleider
Ein Schweinchen namens Hokuspokus
Der Werwolf, der Wiewolf und der Waswolf
Der Name der Dose
Steffen Lukas
Steffen Lukas ist Sachsens beliebtester Radiomoderator und wurde mit dem "Deutschen Radiopreis" als "Deutschlands bester Moderator" ausgezeichnet. Seit mehr als zwanzig Jahren unterhält er die Sachsen täglich mit dem "Radio PSR Sinnlostelefon", er ist Anchorman der "Steffen Lukas Show" bei Radio PSR, und hat mit den viralen "Radio PSR Sachsensongs" zig Millionen Menschen erreicht. Gemeinsam mit Tobias Künzel (Die Prinzen) und seinem langjährigen Autor Maximilian Reeg schrieb er ein Musical, das in Plauen, Zwickau, Hamburg, Berlin und London aufgeführt wurde. Die "Sinnlos-Märchen" sind sein neuester Geniestreich!
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Sinnlos-Märchen
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Buchvorschau
Sinnlos-Märchenbuch Vol. 5 - Steffen Lukas
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Aladin und die Energiesparlampe
Die goldene Bockwurst
Das Bimssteinzimmer
Die Mumie des Buspharao
Drei Schweinchen für ein Halleluja
Agent Rotkäppchen und die 007 Zwerge
Jurassic Märchenwald
Herrn Kaisers neue Kleider
Ein Schweinchen namens Hokuspokus
Der Werwolf, der Wiewolf und der Waswolf
Der Name der Dose
Vorwort
der Gebrüder Wilhelm und Jacob Grimm
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
In diesen gereizten Zeiten erstaunt es nicht, dass sich viele Menschen insgeheim zurücksehnen: nach dem romantischen und märchenhaften Mittelalter!
Unsere gute, alte Märchenzeit war eine gemütvolle Epoche, in der man sich vor nichts fürchten musste – außer vor Pestilenz und Hexenschuss, vor Bestien und Banditen, dem Hungertuch, der spanischen Inquisition, giftigen Äpfeln, bösen Stiefmüttern, dem betrunkenen Quacksalber, vor dem Winter im Allgemeinen, heransausenden Ochsenkarren, Wikingern, Preußen und im ländlichen Märchenraum oft auch vor der Tetanus-Zwangsimpfung mit der Mistgabel.
All diese anheimelnden Features dürfen Sie in unserem digitalen Märchenuniversum genießen! Unsere Original Märchenmatrix by Gebrüder Grimm ist die beste Mittelaltersimulation auf dem Scheibenweltmarkt. Das bestätigen auch viele Fachzeitschriften, die wir selbst herausgeben.
Und nun halten Sie Ihre Wertsachen fest und kommen Sie rein! Der liebe Steve Jobs im Himmel sei Ihnen gnädig!
Herzlichst
Ihre Gebrüder
Wilhelm & Jacob Grimm
Vorstandsvorsitzende
der Gebrüder Grimm Märchenholding AG
und geschäftsführende Gesellschafter
der Märchenmatrix-BetriebsGmbH
Aladin und die Energiesparlampe
Es war einmal in uralter Zeit, da lebte der arme Untertrikotagenschmuggler Uwe Uhlig mit seiner Frau Ute und seinen sechs Söhnen Udo, Urs, Ullrich, Umberto, Ulf und Ulrike in Ulbersdorf-Herzegowina.
Eines Tages sprach die Ute Uhlig zu dem Uwe: »Ach, wenn wir doch nur noch ein Kind hätten, so rot wie die Feuerwehr, so weiß wie die Untertrikotagen, die Du immer schmuggelst, und so schwarz wie meine Nasenhaare, das wäre schön!«
»Ja, aber!«, erwiderte der Uwe Uhlig. »Jetzt mache mal halblang, Ute! Mir ham doch schon sechs Söhne: Den Udo, Urs, Ullrich, Umberto, Ulf und den Ulrike. Das is’ doch mehr als genug!«
»Ja, aber das Sprichwort sagt: Auf sechs Beinen kammor nich’ steh’n! Unter sieben Kinder wirste doch im Märchenwald heutzutage gar ni’ mehr ernst genomm’!«
»Na gut, von mir aus!«, brummte der Uwe, kleidete seine Ute in frisch geschmuggelte Untertrikotagen aus hauchfeiner Plauener Spitze und bestäubte sie nach allen Regeln der Märchenkunst.
Neuneinhalb Monate später warf die Ute Uhlig ein prachtvolles Kindelein, das war so lieblich wie ein Rosentaler Kadarka und so schön wie Himbeereis zum Frühstück. Und weil die Namen mit U alle waren und das Standesamt ihnen bei den Namensvorschlägen Uckermarko, Untertassilo und Ukulele immer nur einen Vogel zeigte, da nannten sie ihren siebten Sohn Aladin.
Der Aladin wuchs zu einem schönen Jüngling heran, und eines Tages sprach sein Vater: »Wir sind pleite, weil wir uns einen halben Liter Salatöl gekauft ham! Und die Stromrechnung könn’ mir ooch nich’ mehr bezahlen! Deshalb schicke ich Deine sechs Brüder zum Verhungern in den tiefen, dunklen Märchenwald und Du gehst bitte ma’ in’ Baumarkt und holst uns ’ne Energiesparlampe!«
Und der Aladin sprach zu seinen sechs Brüdern: »Kann das sein, dass Mami und Papi mich lieber haben als Euch? Tja, würd’ mir stinken, an Eurer Stelle!«
Und seine Brüder vermöbelten ihn zum Abschied und gingen dann brav in den tiefen dunklen Wald, um dort nach alter Märchensitte zu verhungern.
Nach sieben Tagen und sieben Nächten kam der Aladin im Märchenwaldbaumarkt an. Dort suchte er weitere sieben Tage und sieben Nächte nach einem Baumarktmitarbeiter. Als er schließlich einen fand, der sich gewitzt hinter hinter einer Palette Rindenmulch verborgen hatte, da staubte der Aladin ihn ab, entfernte die Spinnweben aus seinem Gesicht und fragte ihn: »Entschuldigung, wo find’ ich’n die Energiesparlampen?«
Da sprach der Baumarktmitarbeiter: »Das is’ nich’ meine Abteilung, ich mache nur Lacke und Farben.«
Und er drehte sich auf dem Absatz um, machte sich mit großen Sprüngen davon und ward nimmer mehr gesehen.
Da musste der Aladin weitere sieben Tage und sieben Nächte allein durch den großen Märchenwaldbaumarkt irren, bis er schließlich, völlig erschöpft, ein großes Schild erspähte, auf dem geschrieben stand: Energiesparlampen. Und dahinter erblickte er ein großes, staubiges, leeres Regal.
Da rief der Aladin: »So eine Scheiße mit der Scheiße, zweehundort Puls hab ich balde, doooo! Hier hat doch widdor eenor geschlampt, hier hat doch widdor eenor sein Job ne gemacht. Für mich is’ ooch de sechste Stunde, Sportsfreunde!«
Und weil er so wütend war, da trat er mit voller Wucht gegen das Regal, dass der Staub nur so rieselte. Und es begab sich, dass ganz oben auf dem Regal noch ein einziges Päckchen mit einer Energiesparlampe gelegen hatte. Das fiel dem Aladin genau auf die Rübe.
»Na, Gott sei Dank! Mor muss ähmd ooch ma’ Glück ham!«, rief der Aladin und nahm die Lampe an sich.
Doch da hörte er hinter sich eine grollende Stimme: »Momentema, junger Mann! So hammor aber nich’ gewettet! Ich hab die Lampe zuerscht geseh’n! Ich suche schon seit sieben Jahren und sieben Minuten nach so ’ner scheiß Energiesparlampe und da kommt so e’ dahergloofener Bengel und schnappt mir die letzte vor der Nase weg, oder was? Vergiss es! Gibbe her, die Funzel, aber zackig!«
Vor dem Aladin stand der böse Zauberer Horstus Pokus, der im ganzen sächsischen Märchenwald gefürchtet ward, weil er schon vielen armen Schulkindern Eselsohren ins Mathematikbuch gezaubert hatte. Und weil er immer wieder Hausaufgaben verschwinden ließ, obwohl die Kinder sie ganz, ganz sicher gemacht hatten.
Der Aladin jedoch wollte die letzte Energiesparlampe nicht so einfach hergeben, und er rief: »Nüscht gibt’s! Is’ mir scheißega’, ob Du ’n Zauberer bist! Die Lampe ist meine!«
Doch der böse Hexer entgegnete: »Das kannste doch nich’ machen! Ich brauche die Lampe,