Sinnlos-Märchenbuch Vol. 4: - auf sächsisch
Von Steffen Lukas und Maximilian Reeg
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Über dieses E-Book
Weil der Fachkräftemangel auch an den Gebrüdern Grimm nicht spurlos vorübergeht, ist das Märchenpersonal im sächsischen Märchenwald chronisch unterqualifiziert und kann sich einfach nicht benehmen.
Kein Wunder, dass die Gebrüder Grimm da ihre liebe Not haben, die Märchenmatrix am Laufen zu halten...
Wer hat den Riesen von Riesa geschrumpft? Wie schnell sind Siebenmeilensneakers? Und warum riecht das singende, klingende Duftbäumchen nach Limburger-Latschenkiefer?
Das vierte Buch zu Sachsens lustigstem Podcast mit Steffen Lukas ist wieder randvoll mit den lustigsten Geschichten aus dem sächsischen Märchenwald.
Unterbelichtete Prinzen und unerträglich liebliche Prinzessinnen stolpern durch rasant erzählte Abenteuer voll witziger Wendungen und abstruser Pointen. Im Sinnlos-Märchenbuch Vol.4 sind die neuesten Geschichten aus dem RADIO PSR Sinnlos Märchen Podcast versammelt. Zum Lachen, Lesen und auch ideal zum Verschenken!
Empfohlen vom Lebkuchendachverband deutscher Knusperhexen!
Enthaltene Märchen:
Das singende, klingende Duftbäumchen
Väterchen Bofrost
Einer flog über den Märchenwald
Das Ungeheuer von Loch Niesky
Die sieben Vollmeisen
Der Drachentöter Schwerenöter
Die Siebenmeilensneakers
Das Märchen vom ausgefallenen Krieg
Das Kräutlein Nieselpriem
Liebling, ich habe den Riesen geschrumpft
Steffen Lukas
Steffen Lukas ist Sachsens beliebtester Radiomoderator und wurde mit dem "Deutschen Radiopreis" als "Deutschlands bester Moderator" ausgezeichnet. Seit mehr als zwanzig Jahren unterhält er die Sachsen täglich mit dem "Radio PSR Sinnlostelefon", er ist Anchorman der "Steffen Lukas Show" bei Radio PSR, und hat mit den viralen "Radio PSR Sachsensongs" zig Millionen Menschen erreicht. Gemeinsam mit Tobias Künzel (Die Prinzen) und seinem langjährigen Autor Maximilian Reeg schrieb er ein Musical, das in Plauen, Zwickau, Hamburg, Berlin und London aufgeführt wurde. Die "Sinnlos-Märchen" sind sein neuester Geniestreich!
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Rezensionen für Sinnlos-Märchenbuch Vol. 4
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Buchvorschau
Sinnlos-Märchenbuch Vol. 4 - Steffen Lukas
Inhalt
Vorwort
Das singende, klingende Duftbäumchen
Väterchen Bofrost
Einer flog über den Märchenwald
Das Ungeheuer von Loch Niesky
Die sieben Vollmeisen
Der Drachentöter Schwerenöter
Die Siebenmeilensneakers
Das Märchen vom ausgefallenen Krieg
Das Kräutlein Nieselpriem
Liebling, ich habe den Riesen geschrumpft
Vorwort
der Gebrüder Wilhelm und Jacob Grimm
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb des Sinnlos-Märchenbuchs Vol. 4!
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in diesen schwierigen Zeiten! Obwohl uns die Konkurrenz aus der Hans-Christian-Andersen-Besatzungszone das Lachgas nun endgültig abgedreht hat, verfügen wir noch über große Lagerbestände an Gags, Witzen, Pointen, Späßen und geschmackvollen Zoten, so dass es trotzdem ein lustiger Winter im sächsischen Märchenwald werden wird. Gleichzeitig setzen wir alle Kräfte daran, unsere Humorproduktion auf erneuerbaren Ulk umzustellen.
Unsere Lachkrampfwerke, die wir letztes Jahr eingemottet hatten, um das Betriebsklima im sächsischen Märchenwald zu schützen, werden wieder hochgefahren und in Zukunft erheblich zur Versorgungssicherheit mit märchenhafter Hochspannung und elektrisierenden Scherzen beitragen.
Gleichzeitig ist Ihr neues Sinnlos-Märchenbuch Vol. 4 ein nimmer versiegender Quell des tiefgründigen, also quasi bodenlosen Qualitätsjournalismus. Unsere investigativen Märchenreporter setzen alles daran, Ihnen die Märchen zu erzählen, die Sie schon immer hören wollten.
Nur hier lesen Sie die wirklich wahre Wahrheit über den sagenhaften Riesen von Riesa und den gar nicht mal so furchterregenden, feuerspeienden Drachen aus der Drachenhöhle in Syrau-Herzegowina!
Erfahren Sie alles über die sagenhafte Geschwindigkeit der Siebenmeilensneakers, das Ungeheuer von Loch Niesky, das singende, klingende Duftbäumchen und vieles mehr!
Und nun viel Spaß mit Ihrer druckfrischen Bildungslektüre!
Ihre Gebrüder
Wilhelm & Jacob Grimm
Vorstandsvorsitzende
der Gebrüder Grimm Märchenholding AG
und geschäftsführende Gesellschafter
der Märchenmatrix-BetriebsGmbH
Das singende, klingende
Duftbäumchen
Es war einmal im sächsischen Märchenwald, da lebte die Prinzessin Schlawinia die Schlechtgelaunte im prächtigen, waschbetonverzierten Plattenbaupalast ihres Vaters, dem König Pedro Pappenschwert.
Und der König sprach gereizt: »Ja. Ich heeße wirklich so. Na und? Könn’ mor jetzt bitte weitormachen? Ich muss nämlich meine Tochter unter die Haube bringen! Wenn ich die jetzt nich’ schnell meistbietend verheirate, wird’ ich die ja gar nich’ mehr los.«
Sein Töchterlein war so unglaublich schön, wie eine Taschengelderhöhung trotz schlechter Noten, und so lieblich wie eine Blaualgenblüte im Waldbad Klotzsche. Alle Prinzen des Märchenwaldes leckten sich ihre zehn Finger nach ihr, und wenn sie gekonnt hätten, noch mehr.
Die Prinzen, die auf Märchenwald-Tinder ein Match mit der unerträglich lieblichen Prinzessin hatten, durften vor sie treten und ihr ein Brautgeschenk machen.
Doch so wertvoll die Geschenke auch waren, die hochmütige Königstochter kanzelte sie alle mit harschen Worten ab: »Was? Du bringst mir 48 goldene ChickenMcNuggets, aber nur drei Soßen? Soll ich die panierten Bremsklötze trocken runterwürgen, oder was? Abflug, Du Flachzange!«
Und sie setzte dem armen Freier die Pappschachtel samt des fettigen Inhalts als Hut auf.
Einen anderen herrschte sie an: »Was soll ich denn mit ’nem feurigen Araber-Rennpferd von unschätzbarem Wert, Du Vochel? Ich weiß ja nich’ mal, ob das Benzin oder Diesel säuft! Bring’s in die Küche, dann gibt’s heut Frikadellen!«
Ein anderer hatte gar ein kostbares, frühes Selbstportrait des berühmten niederländischen Malers Vincent Van Gogh mitgebracht, doch die Prinzessin sagte nur: »Der hat ja zwee Ohr’n! Ganz billige Fälschung!« und ließ den verdatterten Prinzen samt unbezahlbarem Kunstwerk in den Burggraben werfen.
Dann kam einer an die Reihe, das war der schöne Jüngling Marko Magerhals, der war der Sohn des Rabattmarkensammelkönigs von Borna-Herzegowina. Als die Prinzessin vor ihn hintrat, da sah sie, dass er mit leeren Händen gekommen war. Und sie sprach zu ihm: »Was kommst’n Du zum Rendevouz wie ’n Frisör?! Ich bin viellei’ ma ’n Sechser, ach was sag ich, ’n Siebener im Lotto und Du hast Dir nich’ ma’ die Mühe gemacht, mir wenigstens in dor städtischen Grünanlage ’n paar Blümchen ze pflücken?«
»Halt ein mit Deiner geschwätzigen Rede!«, sprach da der Marko Magerhals keck. »Denn ich bin genau der romantische Träumer, auf den Du schon immer gewartet hast!«
»Vergiss es, Du Spacko! Romantische Träumer sind voll Achtziger! Wo is ’n das romantisch, wemmor ohne Geschenk bei nor potentiellen Ische offtaucht, Du Hippie! Wo gibt’s ’n sowas … sind ja ganz neue Sitten …«
»Ich kann alles erklären!«, fuhr der Marko unbeirrt fort. »Ich liebe Dich doch so sehr, ich will Dir nur das schenken, was Du Dir am meisten wünschst! Deshalb sage mir Deinen größten Wunsch und ich erfülle ihn Dir!«
»Oh, ja!«, sprach Schlawinia die Schlechtgelaunte dankbar. »Ich hab ’n Wunsch: Hau ab!«
»So geht das aber nich’!«, mischte sich König Pedro Pappenschwert ein, der gerade im Poncho auf seinem Throne lümmelnd eine Schüssel dicke Bohnen mit Speck aß. »Du kannst nich einfach jeden achtkantig raushauen. Sage Deinen Wunsch, und wenn der Gringo ihn erfüllen kann, nimmst ’n.«
»Aber Papi!«, rief Prinzessin Schlawinia entsetzt.
Doch König Pedro duldete keine Widerrede: »Papperlapapp! Für mich is’ ooch die sechste Stunde! Wenn wir so weitermachen, hocken wir morgen noch hier. Das sind hier Grimms Märchen und nich’ die unendliche Geschichte. Also hopp, hopp, hopp!«
Da seufzte die Prinzessin und sprach: »Also gut. Dann will ich das singende, klingende Duftbäumchen!«
Alle Anwesenden blickten ratlos und zuckten mit den Schultern.
Marko Magerhals sammelte sich kurz, dann fragte er: »Das WAS?« Und er machte mit der Zeigefingerspitze kleine kreisförmige Bewegungen neben seiner Schläfe, um anzudeuten, dass er im Kopfe der Prinzessin ein randalierendes Vögelein vermutete.
»Du hast mich schon richtig verstanden, Du Dumpfbacke. Das singende klingende Duftbäumchen! Das brauch ich, weil unser goldener Familienskoda total nach den dicken Bohnen riecht, die mein Vater den ganzen Tag futtert. Beim letzten Familienausflug bin ich auf ’m Dachgepäckträger mitgefahr’n. Aber im Winter ist das ja ooch keene Lösung«, sagte die Prinzessin.
»Scheiß drauf! Du sollst Dein singendes, klingendes Duftbäumchen haben!«, rief der Marko,