Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Porta
Porta
Porta
eBook202 Seiten2 Stunden

Porta

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Asiatische Kampfkunst trifft auf deutsches Mittelalter.Jan Zeller hat eine Entdeckung gemacht, dass man innerhalb der Zeit reisen kann. in seinem Laboratorium macht er erste Versuche und landet im beginnenden 11. Jahrhundert. Dort wird er umgehend von zwei Rittern der nahegelegenen Burg Schreckstein gefangen genommen und in den Kerker gesteckt. Zum Glück konnte er noch eine Nachricht an seine Freunde Lin, Paul und Ronny absetzen. Die drei Kampfsportmeister sind nun gefordert, um Jan aus dem Kerker der Burg zu retten.Mit Hilfe der Geächteten aus einem Lager außerhalb Schrecksteins Machtbereich und dem Grafen von Meserich sowie König Heinrich können sie schließlich die Schrecksteiner überlisten, Heinrichs Truppen können die Raubgrafenburg stürmen und die drei können Jan endlich nach ein paar turbulenten Tagen aus dem Stinkenden Kerker der Burg herausholen.Ronny lernt in diesen Tagen seine große Liebe Frascha, eine Magd im Dienste eines leibeigenen Bauern Schrecksteins, kennen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSudenburger
Erscheinungsdatum3. März 2023
ISBN9783988651969
Porta
Autor

Siegfried Otto Müller

Geboren 1955, Polytechnische Oberschule, Lehre Metallberuf, später zweite Lehre Schriftsetzer und Korrektor, erste kleine Veröffenlichungen in Magdeburger Zeitungen. Später Hartz-4-Opfer. in 2000 Mitglied des Literaturzirkels Felsenkeller in Altenkirchen um Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf. 2019 erstes Buch "Arbeit neu gedacht und Grundeinkommen", jetzt Rentner mit viel mehr Zeit zum Schreiben.

Ähnlich wie Porta

Ähnliche E-Books

Action- & Abenteuerliteratur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Porta

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Porta - Siegfried Otto Müller

    Die ersten Versuche

    Jan atmete tief durch, er ballte seine Hände zu Fäusten und stemmte sie fest in seine Hüften. Der kleine blonde Mann hatte es geschafft, die alte Wassermühle am Rande der Stadt so herzurichten zu lassen, dass sie wieder in vollem Glanz wie einst erstrahlte. Er stand vor dem alten Gemäuer, das schon Jahrhunderte gesehen hat und jetzt sein Laboratorium beherbergte. Der Weg war steinig und die Auflagen für das unter Denkmalschutz stehende Haus waren sehr hoch. Jetzt ist er endlich durch diesen Behördenwirrwarr durch. Das Werk ist vollbracht.

    Der Ausbau der alten Wassermühle zu seiner eigenen Wirkungsstätte war sein lang gehegter Traum, endlich sein eigenes Ding als Wissenschaftler machen zu können. Sogar schon als Kind zog ihn das historische Gemäuer magisch an und er hatte schon früh die Idee, das verlassene Gebäude für sich zu entdecken. Doch lange musste er zurückstecken und für andere da sein, für die er eigentlich nicht da sein wollte.

    Als er noch eine Professur an der hiesigen Universität innehatte, musste Jan das tun, was er von oben aufgetragen bekam und nichts anderes. Die Forschung als Auftrag füllte ihn nicht aus, bedeutete auch jeden Tag derselbe immer langweiliger werdende Kram. Prof. Dr. Jan Zeller, der Quantenphysiker, wollte seine eigene Forschung betreiben, wollte Experimente mit der Zeit machen, ja, mit der Zeit. Das war für ihn das ganz große Ding und es ging ihm nie aus dem Kopf, das war für ihn so wichtig wie die Luft zum Atmen. Man kann sagen, dass das sein langgehegtes Lebensziel, sein Lebenswerk war, nämlich in die Vergangenheit zu schauen, ohne im Erdboden buddeln zu müssen. Das bedeutete aus seiner Sicht eine Sternstunde der modernen Geschichtsforschung. Dazu wollte er ein großes Stück beitragen.

    Für dieses Ziel saß er mitunter bis spät in die Nacht hinein in seinem kleinen Büro an der Universität und machte sich Gedanken, wälzte Bücher und schrieb Notizen in seine mit den Jahren schon sehr dick gewordene Heftung. Auch kleine Experimente führte er hier im Rahmen der Möglichkeiten durch. Experimentchen, wie er selber immer sagte, die ihm dabei helfen sollten, das Große später besser zu verstehen. Er deckte dabei so einige Geheimnisse auf, die ihm später weiterhelfen sollten, dieses Große zu bewegen, alle seine Forschungsergebnisse in die Wirklichkeit umzusetzen.

    Seine Kollegen hänselten ihn gern deswegen, ob er gerade in der Zukunft war oder aus der Vergangenheit gekommen wäre. Das ärgerte ihn zwar etwas, aber er machte unbeirrt dieser Lästerei weiter und ließ sich durch nichts aufhalten oder einschüchtern – selbst wenn die Worte „Spinner oder „durchgeknallt fielen und Lachsalven ihn in seinem Inneren wie Gewehrkugeln trafen, prallte es von ihm ab. Für ihn ging es schnurstracks geradeaus, immer seinem Ziel entgegen. Schließlich wusste er schon einiges, was die anderen noch nicht einmal im Ansatz ahnten. Und wenn er seine Entdeckungen mal öffentlich machen würde, dann würden die Lästerer alle ihre Mäuler bis hinunter zum Bauchnabel aufreißen und nicht wieder zu bekommen. Dieser Gedanke brachte ihn immer zum Grinsen. Seine Selbstsicherheit wurde jedes Mal ein klein wenig mehr gestärkt. Und er bohrte sich immer tiefer in diese Materie hinein.

    Es war schon von vorn herein klar, dass Jan mehr Platz benötigte, als sein kleines Uni-Büro hergab. Und er glaubte fest an sein Ziel und wich nie vom Weg ab, den er eisern eingeschlagen hatte. Ja, er wusste sogar, durch seine Forschungen die Zeit beeinflussen und so in die Vergangenheit schauen zu können. Das war sicher.

    Dazu brauchte Jan aber mehr Geld als das Angesparte, um das alles durchführen zu können. Wovon sollte er sonst leben, wenn ihn keiner für seine so kostbare wissenschaftliche Arbeit bezahlte? Die Universität konnte er dafür nicht gewinnen. Von hier erntete er nur Häme. Er würde zwar mit seinem Ersparten ein kleines Stück weit problemlos überleben können, aber was dann? Dann bekäme er ein riesiges finanzielles Loch und somit das Ende.

    Und so kam ihm der Umstand sehr nahe, dass sich die Gesellschaft politisch grundlegend geändert hatte. Der Kapitalismus ging unter an seiner eigenen Raffgier und den daraus folgenden Turbulenzen in der Finanzwelt. Das war schon lange so vorprogrammiert. Nun brauchte es nur noch eine moderne Regierung, die fern vom Konservativismus war und modern in die Zukunft dachte. Und so entwickelte sich dann auch alles. Konservative Kräfte hatten keine Chance mehr, in der Politik mitzumischen und so die Zukunft und die Gerechtigkeit auszubremsen. Exorbitanter Reichtum wurde umverteilt und Monopole gekappt und zu kleineren unabhängigen Firmen umgebaut, die für alle Menschen produzierten und nicht für die eigenen durchgeknallten Profite immer mehr Umwelt zerstörten.

    Die Menschen konnten endlich selbstbestimmend leben und aus sich ihr Leben individuell gestalten. Arbeit war kein Synonym mehr für Gelderwerb, sondern beschrieb alle Tätigkeiten, die man ausführte – in einer Firma, privat zu Haus oder anderswo. Klar gab es immer noch Jobs für Geld. Aber da mussten sich viele Arbeitgeber gut anstrengen, um diese Jobs so attraktiv wie möglich zu gestalten, oder sie automatisierten alles oder machten es teilweise oder alles selber. Zu einem Scheißjob konnte jetzt jeder nein sagen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Das war eben die neue Freiheit – ohne Wenn und Aber. Jeder konnte sich auch vom Staat Geld leihen, wenn er etwas Größeres vorhatte. Das gab so manchem einen gewaltigen Schub nach vorn.

    Die Menschen hatten endlich alle Geld zum Leben, jeder bekam monatlich sein Bürgerfixum vom Staat ausgezahlt. Sie waren endlich alle frei, konnten ihr Leben so gestalten, wie sie es für richtig hielten. Die Gesellschaft begann sich besser zu entwickeln als vorher. Jeder achtete wieder jeden und Armut gab es nicht mehr. Die war endgültig und vollständig ausgelöscht. Kein einziger Mensch war mehr benachteiligt.

    So frei war jetzt auch Jan. Er stand vor seinem Traum, den er mit drei jungen Menschen zusammen, die ihm sehr nahestanden, finanziert und wieder wie neu hergerichtet hatte. Alle vier konnten sehr stolz auf das Geschaffte sein.

    Jan Zeller fuhr sich mit beiden Händen über seine kurzen blonden Haare und verschränkte im Nacken seine Hände. Er hatte sich noch nie so glücklich gefühlt wie jetzt hier und heute vor der alten Wassermühle. Sein Gesicht strahlte wie bei einem Lottogewinn. Und morgen sollte die endgültige Abnahme des Bauamtes erfolgen. Das wäre die letzte amtliche Hürde. Dann hatte das Behördenwirrwarr endlich ein Ende. Er konnte unbehelligt in seinem neuen Laboratorium arbeiten und die drei jungen Leute konnten jetzt ihr Kampfsport-Dojo herrichten. Das war auch für sie der Traum ihres Lebens.

    Die alte Wassermühle am Stadtrand war kein kleines Häuschen. Das ehemalige Ausflugsrestaurant mit Beherbergung bestand aus Erd- und Obergeschoss mit jeweils mehreren Räumen. Es gab zwei große Räumlichkeiten und ein paar kleinere zu ebener Erde. Im Obergeschoss befanden sich noch mehr Zimmer, die früher für Übernachtungen genutzt wurden.

    Das Haus war schon etwa 500 Jahre alt. Früher war es als Wassermühle an einem kleinen künstlich angelegten Flüsschen gebaut worden, der dann aber später versiegte. Im 19. Jahrhundert wurde das Gemäuer zu dem Ausflugslokal ausgebaut, das bis in die 1960er Jahre genutzt wurde und seither verfiel.

    In einem der großen Räume hatte Jan sein Laboratorium eingerichtet. Als das Ausflugslokal „Wassermühle" noch in Betrieb war, befand sich hier die große Küche mit all ihren Nebengelassen.

    Die ehemaligen Restauranträume des Lokals waren für seine drei jungen Freunde als Dojo gedacht. Das hatte er ihnen versprochen gegen deren finanzielle Beteiligung am gesamten Objekt und deren Hilfe beim Ausbau.

    Die drei Freunde waren Paul Zeller als sein Neffe und dessen Ehefrau Meilin Zeller, sowie Ronny Peters, ein enger Freund der beiden. Sie warteten schon sehnsüchtig darauf, die Räume, die Jan vorerst als Lager für seine Labortechnik nutzte, in Beschlag zu nehmen und sie für ihre Arbeit als Kampfsporttrainer herzurichten. Somit mussten sie nicht mehr die alte Schulsporthalle im Ortsteil nutzen. Und sie waren nicht mehr darauf angewiesen, zu warten, bis die Sporthalle mal frei war für ihre Trainingskurse.

    Jedenfalls hatte Jan mit dem heutigen Tag das Laboratorium endlich fertiggestellt und konnte jetzt mit seiner eigentlichen Forschungsarbeit als Wissenschaftler beginnen, ohne von anderen daran gehindert zu werden. Das Große war geschafft und bereit für die ersten Experimente, die der Wissenschaftler schon lange herbeigesehnt hatte.

    Paul, Lin, alle nannten die junge Chinesin bei ihrem Kosenamen, und Ronny hatten vor, heute das Training mit einem kleinen Höhepunkt zu beenden. Schließlich war das der letzte Trainingstag in der Schulsporthalle vor dem Umzug in das neue Dojo in der alten Wassermühle. Sie zeigten ihren Schülern zur Feier des Tages ihr ganzes Können. Wahrlich ein Höhepunkt, den es hier eher selten gab.

    In der Halle bildeten die Schüler einen großen Kreis. Sie saßen auf den Matten am Boden mit verschränkten Beinen im Schneidersitz und warteten gespannt auf die kleine Show ihrer drei Trainer.

    Die drei ließen nicht lange auf sich warten. Paul und Ronny begannen mit Langstöcken, eigentlich Bo genannt, zu kämpfen. Die Bos wirbelten durch die Luft und krachten blitzschnell aufeinander. Darauf folgten Kämpfe mit verschiedenen anderen Trainingswaffen. Und zum Ausklang der Vorführungen der Männer verwandelten sich die beiden in japanische Samurai, stiegen in ihre Kendo-Rüstungen, bewaffneten sich je mit einem Shinai, einem für diesen Kampf üblichen Bambusschwert, und kämpften so geschickt Mann gegen Mann.

    Danach kam Lin an die Reihe. Ihr Einsatz begann gleich mit dem Kampf gegen die beiden Männer, die sie mit bloßen Händen und gekonnten blitzschnellen Attacken zu Boden brachte. Lin war unverkennbar die Beste von allen dreien, konnte enorm schnell zulangen und reagierte erstaunlich schnell auf alle Attacken der beiden Gegner. Schließlich hatte sie schon als Kind mit drei Jahren begonnen, die Kampfkunst zu erlernen. Ihr Vater hatte sie seither zu einer perfekten Kämpferin in originalen chinesischen Kampfstilen ausgebildet, die sie für sich weiterentwickelte.

    Aber Lin war auch eine ebenso brillante Schwertkämpferin. Sie beherrschte das chinesische Jian wie kein anderer, so sicher und präzise und mit perfekter Leichtigkeit. Zuerst machte sie ein paar akrobatische Übungen mit dem Schwert, ließ es um sich wirbeln, ohne sich dabei zu verletzen. Dafür hatte sie extra für diese Vorführung das gefährlich scharfe Jian ihres Großvaters mitgebracht und nicht ein üblichen stumpfes Übungsschwert.

    Nach dieser Vorführung wurden Ständer aufgebaut, auf denen Paul und Ronny Kerzen aufstellten und anzündeten. Geschickt wand sich Lin und löschte eine Kerze nach der anderen nur durch den Luftzug des darüber zischenden Schwertes. Das gleiche machte sie mit einer Kerze sogar mit verbundenen Augen – bravourös. Und immer wieder begeisterter Applaus und Wow-Rufe der jungen Zuschauer.

    Jetzt kam der absolute Höhepunkt – eine absolute Schwierigkeit, die kaum ein anderer beherrscht. Paul, ihr Ehemann, legte sich einen Apfel auf den Kopf. Lin verband sich nochmals die Augen. Die Spannung stieg enorm. Alle waren still und konzentrierten sich auf Lin. Paul stand da wie eine Statue und rührte sich keinen Millimeter vom Fleck, denn das könnte sehr fatal für ihn ausgehen. Die Spannung knisterte bei allen. Es herrschte absolute Stille.

    Lin war hochkonzentriert. Sie hielt das Schwert vor ihrer Nase, Paul nahm die Spitze des Schwertes zwischen beiden flachen Handflächen, um es die richtige Richtung zu geben. Nachdem er ist mit einem „Okay!" freigab hob Lin es langsam höher und höher, holte zum Schlag aus. Dann ein schneller Ausfallschritt in Richtung Paul und zack spaltete sie den Apfel mit einem senkrechten präzisen Hieb ihres scharfen Jian auf Pauls dunklem Schopf, ohne ein einziges Haar davon abzutrennen und ohne ihren Mann zu verletzen.

    Tosender Beifall entbrannte sofort. Lin nahm die Augenbinde herunter und lächelte den Schülern zu. Die Vorführung war somit gelungen beendet worden. Alle Anwesenden standen nach und nach auf und gingen zum Umkleiden aus der Halle.

    In der Zwischenzeit ist Jan in sein nagelneues Forschungslabor zurückgekehrt und begann mit den ersten Versuchsreihen. Glücklich vor forscherischer Neugier und vor voller Freude machte er an seinen Geräten die ersten Einstellungen fertig für den ersten wichtigen Versuch, den ersten Schritt zur Öffnung der Tür zur Vergangenheit. Dann der erste entscheidende Tastendruck. Auch hier große Spannung. Jan pochte das Herz wie wild. Was wird wohl jetzt passieren? Wird es funktionieren wie es im kleinen Versuch funktioniert hatte, als er seinen Kugelschreiber aus dem Uni-Büro in die Vergangenheit schicken konnte.

    In der Porta, Jan hatte das Modul seiner Anlage so genannt, weil es wie eine offene Tür aussah, tat sich etwas. Der leere Raum zwischen den beiden Pfosten vor der kahlen Wand füllte sich mit Licht. Jans Herz begann immer mehr zu rasen. In seinem Gesicht zeigte sich Jubelstimmung und Aufregung erfasste seinen ganzen Körper. Was hat er da nur geschaffen? Das Licht nahm Konturen an, eine Landschaft entstand wie von Geisterhand gemalt. Ein frischer Luftzug erfüllte dazu noch den Raum. Wohlmerklich kam die Luft aus diesem Modul. Der Wissenschaftler hatte es endlich geschafft! Das alles passierte in Sekundenschnelle wie ein Wunder. Wie versteinert stand der er einen kurzen Moment davor und konnte sich vor Glück nicht rühren. Ein unvorstellbares Glücksgefühl überkam ihm. Sollte er es endlich geschafft haben, eine andere Zeit erreicht zu haben? Das konnte er jetzt nur feststellen, indem er durch die Tür ging, durch die Porta.

    Dann besann sich Jan seiner Situation und nahm den besten nächsten Gegenstand vom Tisch neben ihm und warf ihn durch dieses Modul. Eigentlich müsste die Wasserflasche gegen die Wand dahinter knallen und mit dem planschenden Wasser darin zu Boden fallen und im Laboratorium am Boden liegen bleiben. Aber das tat sie nicht. Sie landete genau im hohen Gras auf der anderen Seite in einer noch unbekannten anderen Welt. Phantastisch, dachte Jan, der erste gelungene Schritt eines sehr langen Traumes.

    Sollte er es wagen, einen Schritt durch diese Tür, durch diese Tempus Porta zu machen? Würde er es überstehen? Käme er auf die gleiche Weise wieder zurück? Die Fragen, die noch unbeantwortet blieben, beschäftigten ihn jetzt quälend, solange er es nicht versuchte und auf die andere Seite ging.

    Sein Herz pochte immer noch vor Aufregung mit kräftigen Schlägen. Etwas Angst mischte sich unter, Angst vor dem Ungewissen und sein Herz raste noch mehr. Jetzt war Jan schon so weit, jetzt wäre es eine Katastrophe, wenn hier plötzlich Schluss wäre. Er musste sich überwinden und es herausfinden. Die Flasche hatte es bereits unbeschadet überstanden. Warum sollte er nicht auch unbeschadet auf die andere Seite gelangen?

    Er fasste all seinen Mut zusammen und schritt pochenden Herzens voran – einen Schritt, den zweiten Schritt, den dritten, noch einen vierten… Und plötzlich stand Jan auf der Wiese, die vor wenigen Augenblicken auf seinem Modul wie ein lebhaftes Gemälde

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1