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Marguerite und das Geheimnis von Saint Hilaire
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eBook178 Seiten2 Stunden

Marguerite und das Geheimnis von Saint Hilaire

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Über dieses E-Book

Fenja Kirsch, die Fluggerätemechanikerin aus Frankfurt, hat sich dauerhaft in der Provence eingerichtet.
Sie führt das Bed & Breakfast ihrer Tante und kümmert sich um ihre Maultierstute Marguerite. Doch die Idylle wird durch
ein dramatisches Ereignis getrübt. Danach ist für Fenja und ihre Freunde vom Reiterhof nichts mehr, wie es war.
Außerdem gibt es immer wieder Einbrüche in den Kapellen der Umgebung und Fenja und Marguerite werden von einem
geheimnisvollen Motorradfahrer verfolgt. Auch ihr Freund Mathieu zeigt sich einmal mehr von seiner verschlossenen
Seite. Werden Fenja und Marguerite das Geheimnis von Saint Hilaire lösen?
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum11. Nov. 2023
ISBN9783982185842
Marguerite und das Geheimnis von Saint Hilaire
Autor

Ina Wagemann

Ina Wagemann hat bereits in der Kindheit gerne geschrieben. Die Autorin wurde in Frankfurt am Main geboren und lebt schon fast ihr ganzes Leben lang in Liederbach iam Taunus. Nach dem Abitur und ihrer Ausbildung zur Versicherungskauffrau schloss sie ein betriebswirtschaftliches Studium ab. Neben ihren beruflichen Aufgaben entstanden im Laufe der Jahre bisherfünf Cosy-Crime-Romane, die ihre LeserInnen in spannende und romantische Kurzurlaube entführen. Ihr Markenzeichen sind eindrucksvolle Beschreibungen von Land und Leuten, die das Fernweh wecken. Ihren Urlaub verbringt sie mit ihrem Mann und Ihrer Appenzeller Sennenhündin Bernina am liebsten in den Tiroler Bergen oder in der Provence, den Orten, wo auch ihre Romane hauptsächlich spielen.

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    Buchvorschau

    Marguerite und das Geheimnis von Saint Hilaire - Ina Wagemann

    Prolog

    Mitte März

    Drriinng, drriinng.

    Fenja Kirsch wusste im ersten Moment nicht, woher das Geräusch kam und wo sie sich befand.

    Kein Wunder, wurde sie doch mitten in der Nacht, genauer gesagt um zwei Uhr morgens, aus dem Schlaf gerissen. Schließlich registrierte sie, dass es sich um ihr Smartphone handelte, dass neben ihr auf dem Nachttisch lag und sowohl klingelte als auch vibrierte.

    Oui, hallo?", krächzte sie schlaftrunken.

    Eine Frauenstimme antwortete, doch sie klang so hysterisch, dass Fenja sie zunächst gar nicht verstehen konnte.

    „Annie? Bist du das?", fragte sie beunruhigt.

    „Fenja du musst sofort kommen. Schnell, der Hof brennt!", kreischte Annie.

    Jetzt war Fenja schlagartig wach. „Habe ich dich richtig verstanden? Der Hof brennt?", vergewisserte sie sich, während sie schon die Beine aus dem Bett schwang und nach einer Jeans und einem T-Shirt griff.

    „Ja, mach schnell!"

    Jetzt begann auch nebenan, in der Diele der Pension Au Buisson de Genêt, das Telefon zu läuten.

    Fenja eilte durch die Tür, die ihren Anbau mit dem Hauptgebäude des Bed & Breakfast verband und traf dort auf ihre Patentante Gisèle Lefèbvre, die Inhaberin der Pension. Diese hielt den Telefonhörer an ihr Ohr gedrückt und ihr Gesicht drückte Entsetzen aus.

    „Odette?", sagte sie. „Calme toi, beruhige dich, ich kann dich nicht verstehen."

    Sie winkte Fenja zu, näherzukommen. Dann hielt sie die Hand über die Sprechmuschel des altmodischen Apparates. „Odette sagt, es brennt auf dem Hof der Pauls. François wurde soeben von der Feuerwehr alarmiert."

    Fenja nickte. „Annie hat mich gerade angerufen. Ich mache mich auf den Weg. Nimmst du Arnaud?"

    Arnaud war ihr schon etwas älterer Hund. Seine korrekte Rassebezeichnung war Epagneul Breton, also ein bretonischer Spaniel. Fenja hatte ihn im letzten Winter nach einem Unfall gefunden und seinem brutalen und nachlässigen Besitzer kurzerhand abgekauft.

    „Pass‘ auf dich auf!", rief Gisèle hinter ihr her, doch da fiel die Haustür bereits hinter Fenja ins Schloss.

    Sie eilte zu ihrem alten BMW X1 und fuhr los. Das Tor öffnete sich automatisch und der Wagen schoss auf den unbefestigten Weg hinaus, der zu der kleinen Straße zwischen Suzette und Le Barroux führte.

    Beide Orte befanden sich in der Provence, im Departement Vaucluse und lagen zwischen dem Mont Ventoux und Carpentras; bis nach Avignon, der Stadt der Päpste, waren es nur etwa 35 Kilometer.

    Zum Glück war es nicht weit von der Pension zum Reiterhof der Familie Paul. Wobei von der ursprünglichen Familie eigentlich nur noch Gilbert, seine aus England stammende Ehefrau Annie und deren vierjähriger Sohn Freddie übrig waren. Aristide Paul, Gilberts Vater, und die Seele des Betriebes, war im vergangenen November bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

    Kaum hatte Fenja die erste Welle der hügeligen Straße überwunden, sah sie bereits den Feuerschein. Fenja parkte ihr Auto in einer Haltebucht am Straßenrand und rannte los. Kurz darauf erkannte sie das gesamte Ausmaß der Katastrophe: Nicht nur die Scheune und der Stall, sondern auch das Dach des Wohnhauses standen in Flammen.

    Hinter ihr näherte sich mit Sirenengeheul der Löschzug der Sapeurs-Pompiers, der Feuerwehr von Le Barroux. Dem Einsatzleitwagen folgten der Rüstwagen und das Tanklöschfahrzeug.

    Mit brennenden Lungen erreichte Fenja den Hof und wäre beinahe mit einem Pompier zusammengestoßen, der einen Schlauch in Richtung des nächstliegenden Hydranten zerrte.

    „Annie!, brüllte sie gegen das Tosen der Flammen an. „Gilbert!

    Jetzt lösten sich dunkle Schatten aus dem Stallgebäude und nur ein beherzter Sprung zur Seite rettete Fenja davor, von einer Gruppe panischer Pferde umgerannt zu werden. Es ging furchtbar schnell, doch sie war sich sicher, dass weder Marguerite, ihre weiße Maultierstute, noch Nouri, der dunkelbraune Wallach ihres Freundes Mathieu, dabei gewesen waren.

    Fenjas Herzschlag beschleunigte sich nochmals, als sie vorwärts stürzte. „Marguerite! Nouri!", schrie sie und begann zu husten.

    Da tauchte neben ihr ein roter Renault Twingo auf. Das Fenster wurde heruntergekurbelt und Fenja erkannte Annie, die Frau des Hofbesitzers Gilbert.

    „Annie!, keuchte Fenja. „Gott sei Dank. Wo steckt Gilbert und wo sind Marguerite und Nouri?

    Aus dem Fond des Autos drang das Geschrei des kleinen Freddie, der im Schlafanzug, mit einem Stofftier im Arm, im Kindersitz angeschnallt war. Der gehetzte Ausdruck auf Annies Gesicht verstärkte sich, als sie hastig hervorstieß: „Keine Ahnung. Ich bringe Freddie zu Gisèle und komme gleich zurück."

    Aus dem Rauch kam eine Gestalt mit Helm und Brandschutzanzug auf sie zu. Es dauerte einen Moment, bis sie in dem verrußten Gesicht François erkannte.

    „Fenja!, rief er. „Was machst du denn hier?

    „Annie hat mich angerufen. Ich suche Marguerite und Nouri", antwortete die junge Frau.

    François schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich habe die beiden nicht gesehen. Gilbert ist im Stall und lässt die anderen Pferde frei."

    In diesem Augenblick stürzte mit ohrenbetäubendem Lärm das Stalldach ein und mit ihm das gesamte Gebäude.

    „Oh nein. Marguerite!", schrie Fenja. François wollte sie am Arm festhalten, doch sie entwand sich seinem Griff und rannte seitlich um das Haupthaus herum zu den Paddocks, die direkt an das Stallgebäude angrenzten.

    Der Flammenschein warf gespenstische Schatten auf das in Parzellen unterteilte Waldstück mit den Unterständen, wo Marguerite und Nouri gemeinsam untergebracht waren, da Fenja eine möglichst freie Haltungsform wichtig war.

    Sie rief wieder und wieder den Namen der Stute und des Wallachs und endlich bewegten sich zwei Schatten auf sie zu.

    „Oh, meine Süße! Fenja schlang die Arme um den Hals der Stute. „Da bist du ja endlich. Sie tätschelte Nouris Nase, der sich neben sie gedrängt hatte und ihr in den Nacken prustete.

    „Wir müssen hier weg und zwar schnell", sagte Fenja, sah sich nach Halftern und Führstricken um und entdeckte beides am Unterstand.

    Rasch legte sie beiden Tieren die Halfter an und versuchte, sie am Führstrick hinter sich herzuziehen. Doch die beiden hatten instinktiv Angst davor, sich auf das Feuer zuzubewegen. Sie stemmten die Hufe in den Boden und warfen die Köpfe hoch. Fenja hatte keine Chance. Dann blieb noch der Pfad am Reitplatz entlang und von dort in den Wald.

    Diesen Weg wollte Fenja jetzt einschlagen. Sie hängte die beiden Zaunstangen am Ende der Weide aus, durch die normalerweise der Wasserwagen hereingebracht wurde. Am Reitplatz befand sich auch ein Holzklotz, den sie als Aufsteighilfe benutzen konnte und so schwang sich die junge Frau auf den Rücken des Maultiers.

    Als Marguerite bemerkte, dass sie sich vom Feuer abwandten, beschleunigten sich ihre Schritte und auch Nouri drängte vorwärts.

    Bis zum Buisson de Genêt war es nicht weit. Hoffentlich war Gisèle nicht allzu entsetzt darüber, dass Fenja die beiden Vierbeiner übergangsweise in ihrem Garten einquartieren wollte.

    Auch die übrigen Pferde mussten irgendwo untergebracht werden, wenn man sie erst wieder eingefangen hatte. Das würde jedoch in der Nacht schwierig werden.

    Nach kurzer Zeit erreichte Fenja die Straße von Le Barroux nach Suzette, an der etwas zurückgesetzt auch die Pension lag. Jetzt hatten sie es gleich geschafft.

    Wieder näherte sich Sirenengeheul, jetzt allerdings aus Richtung der Umgehungsstraße nach Malaucène. Die Feuerwehr von Le Barroux hatte wohl weitere Unterstützung angefordert.

    Da kam ihr erneut der rote Renault Twingo entgegen. Annie stoppte und stieg aus. „Was hast du vor?", fragte sie.

    „Ich stelle die beiden in Gisèles Garten. Fahr hinter mir her und nimm mich dann mit zurück zum Hof."

    Annie nickte und stieg wieder ein. Langsam, mit großem Abstand und eingeschalteter Warnblinkanlage, fuhr sie hinter Fenja her.

    Als sie die Pension erreichten, stand Gisèle schon in der offenen Haustür und Freddie drückte sich gegen ihre Beine.

    „Mami!", schrie er und rannte auf das Auto seiner Mutter zu, bevor Gisèle ihn festhalten konnte.

    Es gelang Fenja nur knapp, ihm auszuweichen.

    Sie ließ sich von Marguerites Rücken gleiten und öffnete das kleine Tor, das den Hof der Pension vom dahinterliegenden Garten abtrennte. Sie führte die Stute und Nouri hindurch und ließ sie laufen.

    Hoffentlich fallen sie nicht in den Pool, dachte Fenja, doch das war eher unwahrscheinlich. Aus Sicherheitsgründen hatten sie erst im vergangenen Jahr den Pool eingezäunt, damit sich kleine Kinder von Gästen hier nicht in Gefahr brachten.

    Jetzt eilte sie zurück zu Annie, die sich bemühte, Freddie davon zu überzeugen, dass er bei Gisèle bleiben musste, was ihr schließlich auch gelang.

    Die beiden Frauen stiegen in den Twingo und Annie raste los, kaum dass Fenja die Beifahrertür geschlossen hatte.

    An der Zufahrt zum Hof der Familie Paul wurden sie von einem Gendarmen gestoppt. „Sie können hier nicht durch, sagte er. „Fahren sie zurück!

    „Ich bin Annie Paul, das ist mein Hof!, schrie Annie ihn an. „Ich fahre jetzt hier durch und Sie werden mich nicht daran hindern!

    Sie trat auf das Gaspedal und der Twingo schoss so unvermittelt nach vorne, dass der Gendarm sich zur Seite werfen musste.

    Auf dem Hofplatz fanden sie kaum eine Stelle, die nicht von Feuerwehrfahrzeugen besetzt war. Auch ein Rettungswagen stand mit blitzendem Blaulicht in Bereitschaft.

    Annie stürzte aus dem Auto, kaum dass es zum Stehen gekommen war, und rannte, in heller Panik nach ihrem Mann suchend, kreuz und quer über den Hof.

    „Gilbert!", schrie sie immer wieder.

    Schließlich packte sie einen der Feuerwehrmänner am Arm, der gerade in sein Funkgerät sprach und auf dessen neongelber Jacke auf der Rückenseite „Einsatzleiter" stand.

    Fenja erreichte die beiden gerade rechtzeitig, um zu hören, wie Annie verzweifelt aufschluchzte. Ihr Blick irrte umher und blieb an Fenja hängen.

    Weinend stürzte sie sich in deren Arme. „Gilbert ist in den Stall gelaufen, aber niemand hat gesehen, dass er wieder herausgekommen ist."

    Fenja starrte auf den rauchenden Rest dessen, was von dem Stall übrig geblieben war und bemerkte gar nicht, dass auch ihr die Tränen über das Gesicht liefen.

    So standen die beiden Frauen da, hielten einander fest und warteten darauf, dass der Alptraum ein Ende nehmen würde.

    Kapitel I

    Drei Monate später; Mitte Juni

    Am frühen Morgen ritt Fenja Kirsch auf ihrer weißen Maultierstute Marguerite über das Plateau de Courens oberhalb der kleinen provençalischen Ortschaft Beaumes-de-Venise und genoss die noch kühle klare Luft. Ihren Hund Arnaud hatte sie zu Hause bei Gisèle gelassen.

    Noch immer kam es ihr ungewohnt vor, inmitten der liebgewonnen Silhouetten der Dentelles de Montmirail umherzustreifen. Bis zu jener verhängnisvollen Nacht, in der der Reiterhof der Familie Paul ein Opfer der Flammen geworden war, hatte sie sich nicht so häufig jenen Felszacken genähert, die in drei Reihen die Hügelkämme zwischen den Weinorten Gigondas, Beaumes-de-Venise, Lafare und Suzette krönten.

    So vieles hatte sich seit jener Nacht verändert.

    Nachdem die Pferde, bis auf Marguerite und Nouri, in der Nacht des Brandes in wilder Panik geflohen waren, hatten sie sich glücklicherweise am Morgen unweit der Benediktinerabtei Abbaye Sainte Madeleine bei Le Barroux wieder einfangen lassen.

    Für Marguerite und Nouri hatte Fenja einen Stall unweit der Domaine de Coyeux gefunden. Von den zehn übrigen Pferden waren vier in dem Reitbetrieb in Lafare untergekommen und die verbliebenen sechs hatten eine Reitschule bei Aubignan und eine in Sarrians aufgenommen.

    Maultier und Reiterin bewegten sich zwischen Weinfeldern und Steineichenwäldchen in Richtung der Domaine de Durban. Ihr Ziel war jedoch die Kapelle von Saint Hilaire. Noch vor wenigen Jahren war das einstige Gotteshaus eine Ruine gewesen. Dann hatte Monsieur Pierre Dufour, vom

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