Trouble in Tallinn: Ein Estland Krimi
Von Konrad Carisi
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Über dieses E-Book
Krimi von Konrad Carisi
Der Umfang dieses Buchs entspricht 44 Taschenbuchseiten.
Alexander Samson besucht seinen Cousin in Tallinn. Auf der Fähre begegnet ihm eine geheimnisvolle Frau, die er später in der Stadt wiedertrifft. Damit beginnt eine aberwitzige Geschichte, in der die russische Mafia, Drogenkuriere und der Kampf ums Überleben eine Rolle spielen.
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Trouble in Tallinn - Konrad Carisi
Trouble in Tallinn
Krimi von Konrad Carisi
Der Umfang dieses Buchs entspricht 44 Taschenbuchseiten.
Alexander Samson besucht seinen Cousin in Tallinn. Auf der Fähre begegnet ihm eine geheimnisvolle Frau, die er später in der Stadt wiedertrifft. Damit beginnt eine aberwitzige Geschichte, in der die russische Mafia, Drogenkuriere und der Kampf ums Überleben eine Rolle spielen.
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Ich sehe sie das erste Mal auf der Fähre von Lübeck über Helsinki nach Tallinn. Sie steigt bei unserem Halt in Helsinki zu.
Es ist eine preiswerte Fährenfahrt über die Ostsee. Die Fahrt ist sehr viel länger als ein Flug mit dem Flugzeug, aber die Ostsee so vor sich zu haben ist einfach schön. Zudem sollte man, wenn man es kann, eine Stadt immer vom Wasser aus betreten, denke ich. Außerdem gibt es Livemusik: Dicke Finnen in über Bäuchen spannenden Anzügen spielen finnischen Tango. Sie stehen auf einer kleinen Bühne im Hauptsaal. Dazu wird immer mal etwas gespielt, das nach Pop oder von der Melodie nach Schlager klingt.
Ich sitze auf dem Vorderdeck der Fähre in der Bar Mare Nostre. Vor mir steht eine überteuerte Tasse schwarzen Tees auf dem kleinen runden Tisch. Er ist im Boden festgeschraubt. Das bedeutet, bei Seegang wird nur meine Tasse umfallen, das ist tröstlich. Der artdeco-artige Sessel ist mit Kunstleder bespannt, das bei jeder Bewegung knirscht, aber er ist bequem. Da setzt sich dieser Engel mit weißblonder Löwenmähne neben mich. Ihre schwarzen Augenbrauen bilden einen harten Kontrast zu den hellen Haaren. Ein fließend enges Kleid aus engmaschig gestrickter Wolle umfließt ihre fraulichen Rundungen. Ich bin sofort in den Bann geschlagen bei diesem Anblick. Es gibt diese seltenen Momente, wenn einen die Welt wirklich vor etwas stellt, was einen überwältigt. Für mich ist sie diese Überwältigung.
Die Band wechselt gerade vom Tango in irgendwas mit Vier-Viertel-Takt, das nach Uff-ta-ta klingt. Würde nicht auf Finnisch dazu gesungen werden, könnte es auch ein deutscher Schlager sein.
Die eisblauen Augen des Engels mustern mich flüchtig, dann wendet sie sich der grünblauen Ostsee zu. Ihre Lippen sind schwarz geschminkt, was sie bleicher wirken lässt, als sie sicher ist. Es ist eine kühle, fast noble Blässe, nicht kränklich. Das verstärkt den Eindruck von Distanziertheit, den sie ausstrahlt, wie von einem überirdischen Wesen. Ihre Präsenz wirkt doch irgendwie fehl am Platz.
Mit Mühe verkneife ich mir das Anstarren der Guten. Ich bin seit einigen Monaten Single. Hatte einfach nicht mit uns geklappt, sagt zumindest meine ehemalige Freundin. Nein, Ex-Freundin muss das ja jetzt heißen. Ich finde, sie hat einfach etwas am Rad gedreht und war zu prüde, um nur über einen Teil unserer Auseinandersetzung zu reden. Irgendwie war ein Streit eskaliert und sie war im wahrsten Sinne geflohen, um mir per Chat den Laufpass zu geben. Nicht mal eine SMS hat sie gesendet! Nicht mal das Ausgeben von Geld war ich wert?
Ich bin immer noch empört. Einen gewissen Wert messe ich mir schließlich auch zu.
Dem Schlagerrhythmus folgt etwas, das nach Rock-around-the-clock klingt, allerdings eben auf Finnisch. Man muss den dicken Männern in Schwarz auf der Bühne schon lassen, dass sie ganz schöne Ausdauer haben.
Die Musik ist laut und es gibt eine Tanzfläche vor