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Das alte Spiel: Gedichte
Das alte Spiel: Gedichte
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eBook177 Seiten38 Minuten

Das alte Spiel: Gedichte

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Über dieses E-Book

DIE WELT IM SPIEGEL DES LYRIKERS - DER ERSTE GEDICHTBAND VON JOCHEN JUNG
Der Autor und Verleger Jochen Jung zeigt mit seinem ersten Gedichtband eine neue Facette seines literarischen Schaffens. Munter und lebensklug, lakonisch und melancholisch schaut er sich um und infiziert die Welt mit seinem Dichtfieber. Da erblühen die Ampeln in frischem Grün, da tragen die Frauen Druckerschwärze in den Augen, da helfen Kaiser und Karl Kraus dem armen Dichter aus der Pleite, da ist zwischen Sterben und Totsein immer noch Zeit für ein Glas Rotwein, da beginnt die Stunde zwischen Hund und Katze, da bestäubt Sonnenlicht die Welt und die Trauer wird gelyncht.

JUGEND UND ALTER, LIEBE UND TOD, BOB DYLAN UND H.C. ARTMANN
Mit seinen federleichten Versen umgarnt Jung den Leser: Farben und Formen werden lebendig, Empfindungen wärmen die Seele und Trost keimt auf. Seine Themen sind vielfältig: Jugend und Alter, Leben und Tod, Leidenschaft und Verdruss, Kopf und Seele, Bücher und Büchermenschen, Bob Dylan und H.C. Artmann. Den großen Dingen des Lebens nimmt Jung das Furchteinflößende, den kleinen Dingen des Alltags verleiht er spielerisch ihre wahre Dimension. So ist sein charismatischer Gedichtband ein unbefangen-poetischer Einblick in Leben und Denken des großen Verlegers ebenso wie ein Plädoyer, das Leben leicht zu nehmen.
SpracheDeutsch
HerausgeberHaymon Verlag
Erscheinungsdatum9. März 2017
ISBN9783709937822
Das alte Spiel: Gedichte
Autor

Jochen Jung

Geboren 1942 in Frankfurt am Main, lebt seit 1975 in Salzburg.

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    Buchvorschau

    Das alte Spiel - Jochen Jung

    Mondschein

    2017

    Lass es gut sein.

    Auf der Hut sein

    Muss genügen.

    Lerne fliegen!

    Abends

    Das Licht fällt immer schräger in die Bäume

    Immer geklemmter sind die Zwischenräume

    Unter den Bäumen stehen Leute

    Die ich nicht kenne, deren Beute

    Ich auch nicht sein will, dann schon lieber

    Wechsel ich auf die andre Seite rüber

    Und schau mir mich von hüben an

    Und sehe: drüben steht ein Mann

    Der sich so Zeug vom Mantel zupft

    Die schwarzen und die bunten Träume

    Als wenn er einen Vogel rupft

    Achtgeben

    Pass auf, wenn du ein Schnäpschen säufst

    Dass du dich nachher nicht verläufst

    Dass sie nicht hinterher verkünden

    Er hat den Weg nicht mehr gefunden

    AKH, Wartesaal

    Ist es ein Platz, ist es ein Saal?

    Ein meeting point? Ein Überall?

    Auf jeden Fall ein Hin und Her

    So etwas wie Berufsverkehr

    Als würden Linien gezogen

    Für eine Art Schnittmusterbogen

    Für sowas wie ein letztes Hemd

    Hier fühlt sich einfach jeder fremd

    Und wie zu Haus, sowohl als auch

    Ein seltsames Gefühl im Bauch

    Grau oder weiß steigt dann der Rauch

    Und du erfährst: „Habemus vitam!"

    Du bist gerettet, stimmst ein Lied an

    Alt sein

    Weiß ich denn auch, wie alt ich bin?

    Nein, weiß ich leider nicht.

    Die Jahre gingen so dahin,

    mal Schatten und oft Licht.

    Die Jahre, die auch meine sind,

    weiß ich denn noch, wie ich als Kind

    war, kann ich mich erinnern?

    Das Alter zeigt sich an der Haut

    Und an den Zähnen, wenn man kaut,

    und noch viel mehr im Innern.

    Dort hält der Tod schon lang Gericht.

    Das Altern ist Vergissmeinpflicht.

    Am Ende

    Ich steh am Meer und weiß doch, dass

    das Meer immer da ist, wo ich nicht bin.

    Wie ist das möglich? Ich strecke

    den Fuß, es kitzelt nicht, ich lache vor mich hin.

    Das Meer ist knochentrocken.

    Am Tisch

    Die Wurst

    Der Käse

    Das Glas

    Die Unterhaltung

    Der Unterhalt

    Der Halt

    Das Brot

    Die Butter

    Am Weg

    Was für ein Glück wir all die Jahre hatten!

    Denn erst wenn sich die vielen Schatten

    von all den kleinen Kieselsteinen

    auf unserm langen Weg vereinen,

    ist Abend. Dann erst kommt die Nacht.

    So viel, mehr nicht, ist ausgemacht.

    An der Ampel

    Schmerz oder Schreck?

    Mit aufgerissnen Augen stehn sie da

    Eins neben dem andern, eine Truppe

    Jedes mit eigenem Tagesbefehl

    Und jedem ist vollkommen schnuppe

    Was nebenan gebrütet wird. Verfehl

    Dein Ziel nicht, lautet die Devise. Fang Neues an.

    Sie warten, bis die Ampeln frisch erblühn:

    Grün!

    An der Gartenmauer

    Glyzinien, ostseeblau,

    sie stürzen wie ein Tropfenschauer,

    ein Blütenfall von zarter Wucht

    hier an der Eckernförder Bucht

    so augenfällig wie unerkannt

    an Land.

    Armer Dichter

    Schon

    der Baron

    von Liliencron

    sprach allen Sparmaßnahmen Hohn.

    Ein Offizier ist keine Memme,

    gehört das nicht zum guten Ton?,

    so brach er alle Schuldendämme,

    dichter und dichter ward die Klemme,

    es sah schon richtig düster aus.

    Kollegen, Kaiser und Karl Kraus

    halfen ihm aus der Pleite raus.

    As time …

    Die Uhr tickt

    wie verrickt.

    Die Fliegen vergehen

    im Fluge. Wir

    Erdbewohner

    going by.

    Auf der Straße

    Sie tragen ihren Kaffee

    wie eine Monstranz vor sich her.

    Am Rucksack klemmt

    die Wasserflasche. Ich sehe schon:

    Das Leben ist ein Notfall.

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