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Loverboys: Opfer Madlen L.
Loverboys: Opfer Madlen L.
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eBook310 Seiten4 Stunden

Loverboys: Opfer Madlen L.

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Über dieses E-Book

Madlen hat es nicht leicht in ihrem jungen Leben. Gerade einmal 17 Jahre alt, muss sie nicht nur die Schule besuchen, sondern auch den kleinen Bruder Justus betreuen und den gesamten Haushalt machen. Ihre Mutter Jutta arbeitet den ganzen Tag, um ihre Familie zu ernähren und um alle Kosten tragen zu können.

 

Madlens Vater kümmert sich nicht um seine Tochter, Unterhalt bezahlt er für sie ebenfalls nicht. Bei ihrem kleinen Bruder ist es nicht anders. Sein Vater zahlt ebenfalls keinen Unterhalt und hat ihre Mutter in der Schwangerschaft gekündigt.

 

Madlen sucht nach Anerkennung und Liebe, bekommt sie aber von ihrer Mutter nicht. In der Schule ist sie ein Mauerblümchen und als Streberin verschrien. Und plötzlich passiert etwas, was sie hoffen lässt. Es gibt jemand, der sie mag und es offen sagt. Diese Person ist am Anfang nicht real, da Madlen ihn über Facebook kennengelernt hat.

 

Wird er Ihr Mr. Right werden?

 

 

2022

 

Urheberrecht/Copyright: Alle Rechte vorbehalten

Verstöße gegen das Urheberrecht / Copyright werden strafrechtlich verfolgt!!!

 

PS: Das im gesamten Werk Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik vorhanden sein können, ist möglich. Es wurde bei der Bearbeitung 2022, das Rechtschreibprogramm von Word und das Duden-Mentor-Programm genutzt. Eine Lektorat-Prüfung ist bei dem geringen Verkaufspreis des E-Books zu kostenintensiv und würde den Einzelpreis stark anheben.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum18. Juni 2022
ISBN9783755415794
Loverboys: Opfer Madlen L.

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    Buchvorschau

    Loverboys - Thomas Berlin

    Vorwort

    Immer wieder hört man von Männern und auch Frauen, welche junge Menschen in die Prostitution zwingen, Sie werden Loverboys genannt. Besonders gern suchen sich diese Männer und Frauen Opfer aus, die in einem schwierigen Elternhaus leben, keine Liebe bekommen, von anderen ausgegrenzt werden und Schwierigkeiten in der Schule haben.

    Die Opfer sind besonders zugänglich für die Vorgehensweise der Loverboys, weil ihnen diese Täter zuhören, ihnen Vertrauen schenken und angeblich die Liebe geben, welche sie anders nicht bekommen haben. Das Schlimme an diesen Loverboys ist, dass sie sehr geschickt vorgehen. Sie bauen erst eine intensive Freundschaft auf. Wickeln die Opfer förmlich ein und vermitteln ihnen Geborgenheit, Sicherheit und Liebe. Erst wenn sich die Opfer sicher fühlen, fangen sie langsam an, sie für ihre eigentlichen Zwecke auszunutzen. Manchmal setzen sie auch KO-Tropfen und Drogen ein, um ihr Ziel zu erreichen. Die Opfer merken nicht, wo sie hineingeraten sind, bis es dann zu spät ist und sie sich selbst kaum mehr befreien können.

    Das Opfer dieser Geschichte heißt Madlen. Sie ist im Dauerstress, weil sie zu Hause viele Aufgaben erledigen muss. Sie hat keine Zeit, sich mit anderen Jugendlichen zu treffen, Partys zu besuchen, ins Kino zu gehen u. v. m. Das Internet ist ihre Verbindung zur Außenwelt. Hier sucht sich Madlen Freundschaften. Sie muss aber lernen, dass es nicht nur freundliche Menschen gibt im Internet. Ihre erste kurze Begegnung auf einer Internetplattform zeigt ihr, dass sie für diese Bekanntschaft nur ein Opfer ist. Er will sofort alle persönlichen Daten von ihr bekommen. Als er das nicht bekommt, beschimpft er sie als Bitch und noch schlimmer.

    In der Schule hat sie ebenfalls keine Freunde, weil sie als Streberin verschrien ist. Ihr fällt das Lernen leicht und in den Sprachen ist sie eine gute und fleißige Schülerin. Besonders Denise, Thorsten und Salem mobben sie ständig.

    Zu Hause lädt ihre Mutter ihren neuen Freund Jörg ein und verkündet, dass die ganze Familie zu Jörg ziehen wird. Ihre Mutter interessiert sich nur für Jörg und den Umzug. Die Schule von Madlen und deren kleiner Bruder Justus sind ihr egal.

    In dieser Situation lernt Madlen den 22-jährigen Matthias kennen. Er gibt sich ihr sehr schüchtern, aber sie nimmt ihn seine angebliche Scheu vor Mädchen und Frauen. Sie lernt auch den 17-jährigen Timo im Internet kennen, interessiert sich aber mehr für Matthias.

    Wer ist nun der Gute oder der Böse?

    Welche Rolle spielt Jörg?

    Findet Madlen die große Liebe oder erlebt sie die Hölle der Prostitution?

    Prolog - Wer bin Ich ?

    Hallo! Wellcome! Servus! Hey!

    Ich bin Madlen Ludwig, 17 Jahre alt, 163 cm groß, lange schwarze Haare, von der Figur eher nicht sportlich. Ein wenig zu viel Baby-Speck ist noch auf den Rippen, daher finde ich mich mit 67 kg Körpergewicht etwas pummelig. Ich wohne noch bei meiner Mutter und habe einen kleinen Bruder mit 5 Jahren. Sein Name ist Justus.

    Mein Leben ist nicht gerade einfach, da ich ständig auf meinem Bruder aufpassen muss. In der Schule habe ich keine Schwierigkeiten mit den Zensuren, dafür erhebliche Probleme mit meinen Mitschülern. Ständig werde ich als Streberin beschimpft, nur weil ich gute Noten erarbeite. Freundinnen und Freunde habe ich keine. In den Pausen stehe oder sitze ich allein in einer Ecke und esse mein Pausenbrot. Setze ich mich in der Cafeteria an einen Tisch, sitze ich dort ebenfalls allein. Teilt der Lehrer mich in eine Gruppe ein, werde ich ignoriert und muss mir alles allein erarbeiten. Bei der letzten Klassenreise bekam ich als einzige ein Einzelzimmer. Kein Mädchen wollte mit mir ein Zimmer teilen. Ich fühle mich ausgeschlossen und ich weiß nicht, warum.

    Wie ich es schon gesagt habe, lebe ich noch bei meiner Mutter. Meinen leiblichen Vater kenne ich nicht. Er hat meine Mutter verlassen, als sie mit mir schwanger war. Vor etwa 6 Jahren hatte meine Mutter ein Verhältnis mit ihrem Chef. Für sie war es die große Liebe, aber als sie mit meinem Bruder schwanger wurde, war es mit der großen Liebe vorbei und sie arbeitslos. Unterhalt zahlen beide Väter nicht, weshalb das Familieneinkommen sehr knapp ist. Meine Mutter geht zu mehreren Arbeitsstellen am Tag. Sie verlässt um 04:30 Uhr unser Haus und kommt gegen 23 Uhr nach Hause.

    Mein Tag beginnt um 05:30 Uhr. Nach meinem Morgenprogramm der Körperpflege mache ich das Frühstück und die Pausenbrote für uns fertig. Um 06:30 Uhr wecke ich meinen Bruder und zieh ihn an. Nachdem wir gefrühstückt haben, müssen wir gegen 07:15 Uhr los. Zuerst bringe ich meinen Bruder in den Kindergarten und anschließend fahre ich mit dem Bus zur Schule.

    Nach der Schule muss ich erst einkaufen, anschließend meinen kleinen Bruder vom Kindergarten abholen, aufräumen, kochen und auf meinen Bruder achten. Um 19:00 Uhr bringe ich Justus ins Bett, danach habe ich Zeit für meine Hausaufgaben.

    An den Wochenenden bin ich so platt, dass ich viel schlafe, wenn meine Mutter nicht andere Aufgaben für mich hat. Fragt mich bitte nicht, wann ich einmal Zeit hatte auf eine Party zu gehen, mich mit Freundinnen zu treffen, ins Kino zu gehen oder einfach mal für mich allein sein konnte. Mein derzeitiges Leben besteht nur aus Stress und Arbeit. Wie ich einen Notendurchschnitt von 1 – 2 halten kann, frag ich mich selbst?

    Kapitel 1 Jörg

    Langsam werde ich wach, weil etwas an mir rüttelt und schüttelt. Justus stand an meinem Bett.

    Justus: „Madlen, aufstehen! Ich muss in den Kindergarten. Heute kommt der Kasperle. Komm schnell, wir haben verschlafen!"

    Madlen: „Was? Wie spät haben wir es denn?"

    Mein Blick fällt auf meinen Wecker und der zeigt 06:50 Uhr an. Gerade will ich aufstehen, als ich auf mein Handy schaue und das Datum sehe. Da steht es deutlich zu lesen, heute ist Samstag! Erleichtert atme ich auf.

    Madlen: „Justus, heute ist Samstag und kein Kindergarten. Du kannst noch etwas schlafen. Lege dich wieder in dein Bett oder willst du zu mir unter die Decke kommen?"

    Ich hob meine Bettdecke an, schon liegt Justus neben mir und kuschelt sich an mich. Es dauert nicht lange und er ist wieder eingeschlafen.

    Ich schrecke aus dem Schlaf auf, als meine Mutter in meinem Zimmer steht und brüllt.

    Jutta: „Madlen los raus aus dem Bett! Wir haben viel zu tun. Los bewege deinen faulen Hintern aus dem Bett."

    Neben mir setzt sich Justus auf und reibt sich den Schlaf aus den Augen.

    Madlen: „Mama, was soll das? Jetzt hast du Justus wach gemacht. Warum haben wir zu tun? Es ist Samstag und nichts geplant."

    Jutta: „Dein Bruder kann in seinem Bett weiterschlafen und du stehst jetzt auf. Um 16:00 Uhr kommt Besuch. Ich muss einkaufen und du musst die Wohnung aufräumen. Los bewege dich aus deinem Bett."

    Madlen: „Besuch? Wer kommt denn?"

    Jutta: „Ich habe Jörg zum Kaffee um 16:00 Uhr eingeladen. Nun mach schon und steh auf."

    Langsam erhob ich mich und schaute auf mein Handy. Gerade war es 09:30 Uhr. Ich nahm Justus auf den Arm und brachte ihn in sein Zimmer. In sein Bett wollte er aber nicht mehr. Er setzte sich vor seinem Bett und fing an zu spielen.

    Nachdem ich im Bad war und mich angezogen hatte, ging ich in die Küche, um zu frühstücken.

    Madlen: „Wer ist dieser Jörg?"

    Jutta: „Jörg ist ein Arbeitskollege aus dem Supermarkt. Wir arbeiten in einer Schicht zusammen. Er ist nett. Sag einmal, du willst doch jetzt nicht erst frühstücken, bevor du mit der Arbeit anfängst?"

    Madlen: „Doch und für Justus muss ich auch etwas machen. Er hat bestimmt Hunger."

    Jutta: „Dein Bruder habe ich ein Brot mit Nutella gemacht und einen Kakao. Beides habe ich ihm auf sein Zimmer gebracht. Du kannst nachher essen.

    Madlen: „Du hast Justus ein Nutella-Brot und Kakao auf sein Zimmer gebracht? Ich hoffe Du machst nachher die Sauerei weg. Er spielt damit nur herum, ohne es zu essen. Wenn Du ab und zu mal zu Hause wärst, wüsstest Du das!"

    Jutta: „Das Bad muss geputzt, mein Bett neu bezogen, im Wohnzimmer gesaugt, das Fenster geputzt und der Flur muss auch gemacht werden. Nachdem ich gebacken habe, muss die Küche sauber gemacht werden. Also, Du hast keine Zeit zum Essen. Fange an mit dem Putzen und ich gehe jetzt einkaufen."

    Kaum hatte meine Mutter das letzte Wort gesprochen, war sie aus der Wohnung.

    Das konnte alles nicht sein? Es würde Stunden dauern, bis ich das alles fertig hatte. Bevor ich anfange, mit dem Hausputz, brauchte ich einen Kaffee und den kochte ich mir.

    Fast zwei Stunden benötigte meine Mutter für den Einkauf und anschließend ging sie sofort in die Küche.

    Justus kam in der Zwischenzeit und wollte Mittagessen haben, was das Chaos in der Küche perfekt machte. Meine Mutter war am Backen, ich kochte das Essen für Justus und er wuselte zwischen uns herum. Ständig war er im Weg und naschte immer wieder vom Kuchenteig, was meine Mutter fast in den Wahnsinn trieb.

    Gegen 15:00 Uhr war ich, nicht nur mit dem Putzen, fertig. Ich war geschafft und ging unter die Dusche. Lange konnte ich mich dort nicht erholen, denn meine Mutter wollte ins Bad und als Krönung hatte Justus in die Hose gemacht, weil er nicht ins Bad durfte.

    Fragt mich bitte nicht, wie wir es geschafft haben, aber pünktlich um 16:00 Uhr war alles fertig. Nur das Bett meiner Mutter musste noch bezogen werden.

    Jörg war pünktlich und brachte meiner Mutter einen großen Blumenstrauß mit. Er hatte einen hellen Anzug, weißes Hemd, graue Krawatte und schwarze Schuhe an. Sein Alter schätzte ich auf etwa Mitte 40, wie meine Mutter ebenfalls und war größer als ich. Er war freundlich und unterhielt sich mit mir, bis meine Mutter mit der Blumenvase und der Kaffeekanne aus der Küche kam.

    Justus schien ihn nicht zu mögen, denn er wich nicht von meiner Seite, obwohl Jörg versuchte mit ihm zu spielen.

    Meine Mutter war wie ausgewechselt. Ist meine Mutter verliebt? Sie bemühte sich um Jörg und las ihn jeden Wunsch von den Augen ab. Er erzählte von sich und meine Mutter von uns. Manchmal scherzten sie gemeinsam und lachten. Nach dem Kaffee setzte sie sich auf Jörgs Schoß und sie küssten sich. Ich bemerkte, dass wir fehl am Platz waren, und ging mit Justus in mein Zimmer.

    Justus freute sich auf den Disney-Film Bambi und ich schaltete meinen Laptop ein, um im Internet zu surfen.

    Zuerst schaute ich auf Snapchat, da gab es nichts Besonderes. Auf Instagram waren nur einige neue Bilder meiner Klassenkameraden und schließlich schaute ich auf Facebook nach. In einigen Gruppen waren neue Post geschrieben und beim Durchsehen kam ich auf eine mir unbekannte Gruppe mit dem Gruppennamen „Teenager/Jugendliche". Das schien interessant zu sein und ich meldete mich für diese Gruppe an. Es dauerte nicht lange und ich wurde in dieser Gruppe aufgenommen.

    In der Gruppe waren viele Themen, die gerade für Jugendliche und Teenager interessant sind. Es war egal, ob Themen über die Schule, Eltern oder die Liebe. Zu jedem Thema gab es etwas zu lesen. Bei einigen Threads schrieb ich eine Antwort, andere Beiträge las ich nur. Ich entschloss mich dazu einen Vorstellungsthread in die Gruppe zu schreiben:

    Hallo, ich bin Madlen Helene Ludwig aus Berlin.

    Mit meinen jugendlichen 17 Jahren besuche ich die 11. Klasse des Walter-Rathenau-Gymnasium in Berlin Grunewald.

    Meine Haare sind schwarz und lang.

    Meine Figur hat an einigen Stellen etwas zu viel auf den Knochen, trotzdem fühle ich mich wohl.

     Hobbys habe ich im Moment nicht, weil ich ständig

    auf meinen Bruder Justus (5 Jahre) aufpassen muss.

     Wer noch weitere Fragen hat, darf mich gern anschreiben.

    Liebe Grüße

     Eure Madlen!"

    Erst einmal passierte nichts, aber dann kamen vereinzelte Begrüßungen und man machte Small Talk mit mir. Es gefiel mir, dass ich meinen kleinen Bruder ganz vergaß. Er wurde quengelig und ich musste erst einmal die Unterhaltung unterbrechen. Justus wollte noch einen Film sehen. Den Wunsch konnte ich ihn erfüllen und er durfte Susi und Strolch sehen. Wieder saß er ruhig vor den Fernseher und schaute lachend den Film.

    Als ich wieder an meinen Laptop kam, hatten die Kommentare zugenommen und oben rechts bei Freundschaftsanfragen wurde eine 5 angezeigt. Neugierig klickte ich die Anfragen an und sah das es nur Jungen waren. Ich ließ die Anfragen erst einmal unbeantwortet, da ich mir die Profile genauer ansehen wollte. Vielleicht konnte ich auf diesem Weg ein paar Freunde kennenlernen? Ich träumte vor mich hin, bis Justus wieder meine Aufmerksamkeit wollte. In der Zwischenzeit war es fast 20:00 Uhr und er musste dringend ins Bett. Gemeinsam ging ich mit ihm in die Küche.

    Auf dem Weg kamen wir am Wohnzimmer vorbei, wo Jörg und meine Mutter intensiv miteinander beschäftig waren. Damit mein kleiner Bruder es nicht sehen musste, schloss ich leise die Zimmertür.

    Nach dem Abendbrot badete ich meinen Bruder und brachte ihn in sein Bett. Er war sehr müde und nachdem ich ihm zwei Absätze aus dem Märchenbuch vorgelesen hatte, war er bereits eingeschlafen.

    Kapitel 2 Internetbekanntschaften

    Ich saß an meinem Laptop und begann mir die Freundschaftsanfragen anzusehen. In der Zwischenzeit waren es acht Anfragen von Jungen und drei von Mädchen. Bei den Mädchen schaute ich kurz auf das Profil und bestätigte die Anfragen. Die Anfragen der Jungen sah ich mir genauer an. Zwei Bewerber fielen gleich heraus, weil es Profile ohne Angaben waren. Kein Profilbild, kein Titelbild und keine weiteren Angaben. Drei weitere Bewerber waren zu alt. Was diese Männer, sie waren zwischen 35 und 60 Jahre alt, in dieser Gruppe machten, konnte ich mir nicht erklären.

    Drei Bewerber kamen in meine engere Auswahl.

    Kemal Özdorkan, 19 Jahre alt, Wohnort: Braunschweig, Auszubildender zum KFZ-Elektroniker im 2. Ausbildungsjahr. Hobbys: Autos, Fußball und Sprachen.

    Matthias Röhmer, 22 Jahre, Wohnort: Ludwigsfelde, studiert BWL und Kunstgeschichte. Hobbys: Malerei, Mittelalter, Angeln und Lesen.

    Timo Kaufmann, 17 Jahre alt, Wohnort: Berlin, Schüler der 11. Klasse am Goethe-Gymnasium, Hobbys: Musik, Karate und Radfahren.

    Alle Profile waren ansprechend und die letzten Threads waren jeweils von heutigem Tag. Ich bestätigte alle drei Anfragen, aber es liefen immer mehr Anfragen auf.

    Kaum hatte ich die drei Anfragen bestätigt, erschien eine Nachricht von Kemal.

    Kemal: „Hey, Süße, hast du morgen Zeit? Ich bin morgen in Berlin. Gib mir deine Adresse. Wir könnten uns treffen und etwas unternehmen."

    Madlen: „Hallo Kemal! Morgen habe ich keine Zeit."

    Kemal: „Gibt mir deine Telefonnummer, damit wir reden können. Ich rufe Dich gleich an, Süße!"

    Madlen: „Lass uns zuerst einmal schreiben. Ich möchte Dich erst besser kennenlernen."

    Kemal: „Schreiben ist doch blöd. Lass uns reden. Ich möchte Deine bezaubernde Stimme hören. Gib mir deine Telefonnummer, Süße."

    Ein zweites Nachrichtenfenster öffnete sich.

    Matthias: „Hallo?"

    Madlen: „Hallo Matthias"

    Das Nachrichtenfenster von Kemal zeigte eine Aktualisierung an.

    Kemal: „Wo bleibt Deine Telefonnummer, Schatz?"

    Madlen: „Kemal, ich habe Dir geschrieben, dass ich nur mit dir schreiben möchte. Und bitte nenne mich nicht Süße oder Schatz. So weit sind wir noch lange nicht!"

    Kemal: „Komm schon Süße, sei nicht so zickig. Ich will Deine Stimme hören. Ich habe mich in Dein Profilbild verliebt. Gib mir Deine Telefonnummer und meine schöne Stimme wird Dich verzaubern. Du wirst es nicht bereuen, mein hübscher Engel!"

    Madlen: „Kemal, ich gebe Dir meine Telefonnummer nicht. Du kannst mir hier schreiben und wenn ich es möchte, bekommst Du weitere Kontaktdaten von mir. Unterlasse es mich Süße, Schatz oder Engel zu nennen. Akzeptiere es oder du fliegst von meiner Freundesliste!"

    Ich schloss das Nachrichtenfenster von Kemal, aber es öffnete sich sofort wieder.

    Kemal: „Fick dich selbst, Bitsch! Nutte! Deutsche Hure!"

    Was war das für ein Idiot? Das lasse ich mir nicht gefallen. Sofort löschte ich ihn von meiner Freundesliste und blockierte ihn.

    Matthias: „Entschuldige, dass ich dich einfach anschreibe.

    Madlen: „Das ist in Ordnung. Du bist auf meiner Freundesliste und darfst mich anschreiben."

    Matthias: „Es ist nicht so leicht für mich, mit einem Mädchen zu schreiben. Ansprechen in der Öffentlichkeit geht gar nicht."

    Madlen: „Warum, ich beiße nicht?"

    Matthias: „Es war eine große Überwindung, Dich anzuschreiben. Meinen ganzen Mut habe ich zusammengenommen."

    Madlen: „Bist Du schüchtern?"

    Matthias: „Ja sehr schüchtern und ich werde schnell rot im Gesicht. Ich musste Dich anschreiben, weil ich dein Profil und deine Vorstellung in der Gruppe sehr interessant finde."

    Madlen: „Danke, dass Du mich interessant findest."

    Matthias: „Danke, dass du mit mir geschrieben hast. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Madlen!"

    Madlen: „Gute Nacht, Matthias!"

    Es kam keine weitere Nachricht von Matthias und ich schloss das Nachrichtenfenster. Schade, ich hätte noch gern mit Matthias weitergeschrieben. Er schien sehr schüchtern zu sein, aber seine Art gefiel mir. Die Bilder auf seinem Profil sahen gut aus. Er schien Sport zu machen, denn sein Körper sah trainiert aus. Er war fünf Jahre älter als ich, aber das sah ich nicht als Problem an.

    Es gab noch einige andere Gruppen, die ich interessant fand, aber da war wenig los. Heute war ich gut drauf. Das Gespräch mit Matthias hätte ruhig noch länger gehen können. Ich werde morgen schauen, ob er am Nachmittag online ist. Jetzt war es schon spät. Ich musste die Bettfahrkarte buchen, so fuhr ich den Laptop herunter und machte mich für die Nacht fertig.

    Als ich aus dem Bad kam, hörte ich Jörg und meine Mutter aus dem Wohnzimmer kommen. Beide hatten schon reichlich Alkohol getrunken und kamen Richtung meiner Mutters Schlafzimmer. Jörg trug nur noch seine Unterhose und meine Mutter hatte nichts mehr an. Beide torkelten ins Schlafzimmer, wobei Jörg meine Mutter fast tragen musste. Noch mehr als zwei Stunden kam es Recht laut aus dem Schlafzimmer meiner Mutter und ich hatte Angst, dass mein Bruder aufwachen könnte.

    Ich lag wach in meinem Bett und konnte nicht einschlafen. Meine Gedanken waren immer noch bei Matthias. Es wurde nicht besser und ich stand wieder auf und schaltete den Laptop ein.

    Timo hatte mir eine Nachricht geschickt. Er wollte wissen, wo ich in Berlin wohne. Ich antwortete ihm mit meinem Wohnort und schrieb ihn, dass ich ein persönliches Treffen nicht sofort haben möchte.

    Jetzt öffnete sich ein neues Nachrichtenfenster.

    Matthias: „Kannst Du nicht schlafen?"

    Madlen: „Du auch nicht?"

    Matthias: „Was ist der Grund?"

    Madlen: „Lärm!"

    Matthias: „Rufe die Polizei! Es ist jetzt fast drei Uhr nachts?"

    Madlen: „Geht nicht, es ist meine Mutter!"

    Matthias: „Warum macht deine Mutter, um diese Zeit, Krach?"

    Madlen: „Sie hat Besuch. Warum kannst Du nicht schlafen?"

    Matthias: „Mir geht unser Gespräch von vorhin nicht aus dem Kopf!"

    Madlen: „Es war ein ganz normales Gespräch gewesen?"

    Matthias: „Für Dich mag es so sein, für mich war es etwas Besonderes. Ich habe Dich angeschrieben und Du hast geantwortet."

    Madlen: „Meinst Du, weil Du schüchtern bist?"

    Matthias: „Ich habe mich getraut, Dich anzuschreiben, und habe Dir gestanden, dass ich Dich interessant finde. Dein Bild gefällt mir auch. Das ist für mich schon ein großer Schritt gewesen."

    Madlen: „Du musst keine Angst vor mir haben. Mir hat das Gespräch vorhin auch gefallen. Du warst und bist auch jetzt höflich. Vor allen warst Du ehrlich und hast mir gestanden, das Du schüchtern bist. Das fand ich sehr gut. Als Freunde sollte man immer ehrlich sein."

    Matthias: „Ja, da muss ich Dir recht geben. Bist Du heute Nachmittag online?"

    Madlen: „Das kann ich dir noch nicht sagen, aber abends ab 20:00 Uhr bestimmt."

    Matthias: „Ich würde mich freuen, wenn wir nachher noch einmal schreiben könnten."

    Madlen: „Gern! Es würde mich ebenfalls freuen, mit dir zu schreiben am Abend oder früher."

    Matthias: „Ich werde jetzt einen neuen Versuch machen zu schlafen. Vielleicht funktioniert es jetzt besser. Gehst Du jetzt auch schlafen, damit wir heute Abend schreiben können? Ich freue mich schon darauf!"

    Madlen: „Ja, ich mich auch. Gute Nacht Matthias!

    Matthias: „Gute Nacht, Madlen!"

    Fast vier Uhr war es, als ich den Laptop ausschaltete. Noch einmal ging ich zu Justus ins Zimmer, aber er schlief fest. Jörg und meine Mutter schienen immer noch beschäftigt zu sein, was zu hören war. Das werde ich beim Frühstück klären. Wieder in mein Zimmer legte ich mich ins Bett und schlief ein.

    Kapitel 3 Umzugspläne

    Es war gerade 09:00 Uhr als mich Justus weckte und zu mir ins Bett kam. Entweder hat Jörg eine Dauererektion oder die sind wieder fit für die erste Morgenrunde.

    Justus jammerte und sagte: „Mama und Jörg sind so laut im Schlafzimmer. Ich kann nicht mehr schlafen. Darf ich zu dir ins Bett?"

    Ich ließ ihn in mein Bett und gemeinsam sind wir noch einmal eingeschlafen.

    Gegen 11:00 Uhr bin ich dann aufgestanden. Justus schlief noch immer und ich bin in die Küche hinuntergegangen. Jörg und meine Mutter saßen fast unbekleidet am Küchentisch und frühstücken. Nachdem ich mir einen Kaffee genommen hatte, setzte ich mich ebenfalls an den Tisch.

    Madlen: „Sagt einmal, musste das die ganze Nacht sein?"

    Jörg: „Was meint Deine Tochter?"

    Jörg schaute meine Mutter fragend an.

    Madlen: „Das was Du und Mama gestern Nachmittag im Wohnzimmer und am Abend im Schlafzimmer getrieben hast, kann ich noch verstehen. Nachts bis 04:00 Uhr, und ab 09:00 Uhr schon wieder musste nicht sein. Ihr habt dabei nicht an Justus gedacht, der im Nebenzimmer schlafen sollte und laufend wach wurde. Hattet ihr so einen großen Nachholbedarf, dass Euch mein kleiner Bruder egal war?"

    Statt meiner Mutter, die ich angesprochen hatte, antwortete mir Jörg: „Schiebe Deinen kleinen Bruder nicht vor, denn er hat tief und fest geschlafen. Wir haben ein paar Mal in sein Zimmer geschaut. Nebenbei haben wir gesehen, dass in Deinem Zimmer noch Licht war. Es hat Dich wohl so angemacht, dass Du es dir selbst einige Male machen musstest, oder?"

    Madlen: „Ich habe für die Schule gearbeitet, da ich es am Nachmittag nicht machen konnte. Euer Gestöhne war für mich störend und abstoßend, als

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