Nathalie: Ein Mädchen, das mutig wird und seine Welt neu entdeckt
Von Julia Reuter
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Über dieses E-Book
Julia Reuter
Julia Reuter, geboren 1989 am Bodensee, wird seit ihrer Kindheit von Büchern begleitet. Vom Vorgelesen bekommen, übers selbst Lesen und Studieren von Werken, hin zum Schreiben von Geschichten sind Bücher schon immer ein Teil ihres Lebensweges. Seit 2019 entführt sie begeisterte Leser in ihre eigenen geschaffenen Welten zu den unterschiedlichsten Themenbereichen. Ihr Lebensmotto "sei verrückt genug zu glauben, dass du in deinem Leben wirklich alles erreichen kannst" schafft dazu ungewöhnliche und abwechslungsreiche Inhalte. Inspiration zieht sie aus der Ruhe der Natur – dadurch mangelt es nie an Inspiration, was sich deutlich in ihren Geschichten wiederspiegelt.
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Buchvorschau
Nathalie - Julia Reuter
#1 Alles wie immer
Mein Name ist Nathalie, ich bin neun Jahre alt und wohne mit meiner Familie in einem kleinen Vorort am Bergsee. Hier habe ich meine Freunde, gehe zur Schule und zum Turnen in der Freizeit. Meine beste Freundin Mia und ich verbringen fast die meiste freie Zeit miteinander. Dann gehen wir spazieren, pflücken dabei Blumensträuße für unsere Mamas oder spielen daheim bei ihr oder bei mir. Mia ist so alt wie ich und geht in meine Klasse. Zur Schule gehen können wir nicht gemeinsam, denn Mia wohnt ein Stück weiter in der Stadt und während ich zu Fuß das Stück zur Schule laufen kann, so muss sie mit dem Bus fahren. Das mit dem Bus habe ich nie richtig verstanden – sie hat eine Karte, mit der sie kostenlos fahren kann, aber diese muss sie jeden Monat neu bekommen. Dazu geht sie oft ins Lehrerzimmer und redet mit unserer Lehrerin. Das würde ich mich nie trauen. Zum Glück muss ich nicht Bus fahren!
Im Unterricht sitzen wir nebeneinander. Mia ist nicht so gut in der Schule und bekommt oft schlechte Noten. Vor allem in Rechnen und Biologie. Deshalb macht ihr Schule keinen großen Spaß und immer öfter malt sie mir kleine Bildchen in meine Schulhefte oder schreibt mir Briefnachrichten. Ich habe angefangen, ihr zu antworten, weil sie meine Freundin ist und ich nicht will, dass sie böse auf mich wird, wenn ich nicht zurückschreibe. Leider verpasse ich so immer wieder Teile des Unterrichts und unsere Lehrerin, Frau Schmatz, schaut mich mittlerweile des Öfteren missbilligend an. Ich fühle mich nicht gut dabei, aber habe ja keine andere Wahl.
Nach Schulschluss gehe ich nach Hause. Meine Eltern warten schon mit dem Essen auf mich. Es gibt Linsen mit Spätzle und Saitenwürsten. Wir sitzen zusammen und essen. Mama fragt mich, was ich in der Schule gelernt habe und ich erzähle ihr von unserem Deutschaufsatz. Alles wie immer.
Als wir mit dem Essen fertig sind, gehe ich mit unserem Hund Betty Gassi. Betty kennt die Strecke, die wir gehen, schon in- und auswendig. Manchmal denke ich mir, dass sie den Weg auch ohne mich laufen könnte, ohne Leine und ohne Führung. Sie würde an den gleichen Steinen und Zäunen schnuppern und ihr Geschäft an den gleichen Stellen verrichten. Wie immer. Jeden Tag starten wir hinterm Haus, gehen eine Seitenstraße hinunter, um die Wiese mit den vielen Obstbäumen herum und beenden unsere kleine Runde am Ortsrand entlang zurück nach Hause. In dieser Zeit denke ich an meine Hausaufgaben, was ich mit Mia später spielen will und wie ich Mama dazu bringe, dass ich heute nicht so früh nach Hause kommen muss. Und in der ganzen Zeit beachtet mich Betty kein bisschen. Sie geht ihre Runde, befolgt ihre Rituale und schaut sich kein einziges Mal dabei nach mir um. Wir gehen den Weg zwar gemeinsam, befinden uns jedoch beide jeweils in einer eigenen Welt. Zwanzig Minuten später bin ich wieder zuhause. Ich setze mich in mein Zimmer und erledige halbherzig meine Hausaufgaben. Alle Aufgaben mache ich nicht, dazu fehlt mir die Lust und die Lehrerin schaut sie sich eh nicht alle an. Hauptsache ich habe überhaupt etwas geschrieben – das genügt. Dann bekomme ich keinen Ärger von meiner Lehrerin und verschwende auch nicht den ganzen Mittag damit. Schließlich weiß ich mit meiner Zeit Besseres anzufangen.
Nach den Hausaufgaben fährt Mama mich zu meiner Freundin Mia. Oder Mia wird von ihrer Mama zu mir gefahren; das wechselt ab. Heute sind wir bei ihr und ich schlage meine Schulbücher zu, um nach unten zu gehen und nach meiner Mama zu schauen. Mama bemerkt mich und fragt mich, ob ich los wolle.
„Ja, ich bin soweit," entgegne ich und ziehe mir meine Schuhe an. Automatisch tut Mama es mir gleich, zieht sich ebenfalls ihre Schuhe an und sucht nach den Autoschlüsseln, die sie verlegt hat. Typisch – wie immer!
Die Fahrt ist kurz; fünf Minuten später klingle ich an der Nummer 72 beim Namen „Hertinger". Mama fährt mit unserem Kombi wieder nach Hause, sobald ich mit Ertönen des Türsummers das Haus betrete.
Es wohnen mehrere Familien in Nummer 72. Anfangs bereitete es mir enorme Schwierigkeiten, die richtige Wohnung zu finden, denn es ist ein großer und verwinkelter Gebäudekomplex mit einer großen Anzahl an Mietwohnungen. Einmal war ich versehentlich im falschen Stockwerk gelandet und bin den Flur auf- und abgelaufen auf der Suche nach dem richten Namen an einer der Türen. Das war mir richtig peinlich gewesen – zum Glück hat mich niemand dabei beobachtet!
Mittlerweile jedoch kenne ich den Weg in- und auswendig. Mit dem Aufzug fahre ich gemütlich in den dritten Stock und biege dann nach rechts in einen Gang ab. Bei der vierten Tür auf der linken Seite bin ich am Ziel angelangt. Das merke ich auch schon daran, dass Mia im Gang vor der Wohnungstür auf mich wartet und mich breit angrinst. Ich kann mir ein Grinsen auch nicht verkneifen und zur Begrüßung drücken wir uns einmal ganz fest.
Nun geht es daran, ganz vorsichtig in die Wohnung zu gelangen, denn „Panther", Mias grau gemusteter Kater, darf nicht aus der Wohnung entwischen. Er ist ein Stubenkater, doch probiert er jedes Mal, wenn sich die Wohnungstür öffnet und er in der Nähe herumlungert, nach draußen zu gelangen. Ob er es eines Tages schaffen wird? Mia und ich haben jedoch mittlerweile eine so ausgefuchste Technik entwickelt, durch einen winzigen Spalt zwischen Tür und Rahmen hindurchzuhuschen, dass Panther keine Chance bei uns hat,