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Hilfe, ich bin eine Hexe!
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eBook152 Seiten2 Stunden

Hilfe, ich bin eine Hexe!

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Über dieses E-Book

In einen Moment befindet sich Vanessa noch in der Schule, im nächsten wird sie quer durch die Jahrhunderte hindurch in die Vergangenheit katapultiert.

Matilda, eine Hexe aus dem Geschlecht Tybalt, findet die junge Frau und nimmt sich ihrer an. Von ihr lernt sie, im Mittelalter ohne Handy oder Computer zu überleben. erfährt von dem geheimnisvollen Diadem von Caldera. An dieses sind die Kräfte der Hexen gebunden. Es wird von Morigan, der Königin der Tybalthexen selbst behütet.

Aber sowohl die Königin, als auch das Diadem sind verschwunden.

Kann Vanessa die Kräfte der Hexen retten?

Ist sie wirklich selber eine Hexe?

Und wer ist der junge Kilian, der ihr quer durch die Jahrhunderte folgt?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum11. Juli 2019
ISBN9783743892392
Hilfe, ich bin eine Hexe!

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    Buchvorschau

    Hilfe, ich bin eine Hexe! - Katja Prüter

    Vanessa

    Eigentlich wollte ich gar nicht wach werden. Warm war es, weich und gemütlich. Wie immer hatte ich mein Bett mit unzähligen Kissen vollgestopft. Manchmal zog Mama mich auf, ob ich mich denn für die Prinzessin auf der Erbse halten würde, oder eine persische Prinzessin, bei der die Diener Angst hatten, dass sie sich irgend ein Leid zufügt und die deshalb mit gefühlten tausend Kissen im Bett liegen musste. Aber das ist natürlich alles Quatsch. Ich habe so viele Kissen, weil es einfach gemütlich ist, nicht weil ich ein Weichei bin. Punkt und Ende der Diskussion. Ihr sagt nichts mehr? Echt? Cool. Bei Mama ist das total anders. Die versteht mich manchmal einfach nicht. Wie auch. Sie hat halt nur so Sachen wie Pünktlichkeit, gut Lernen, Hausaufgaben gewissenhaft führen, schöne Schrift und so einen Quark auf dem Bildschirm. Wenn sie total schlecht drauf ist, hält sie mir auch noch vor, mich wie ein Kleinkind zu benehmen, weil ich Kissen und Kuscheltiere im Bett haben will. Voll gemein. Wie es mir geht, ist ihr, glaube ich, völlig egal. Dann ist sie im Erziehungsmodus. Ich kann mir nur erklären, dass Mama einfach so viel Frust schiebt, weil sie alleine für uns verantwortlich ist. Sie arbeitet den ganzen Tag und ist abends dann echt gestresst, wenn sie nach Hause kommt. Dann ist bei ihr null Verständnis für mich da. Sobald ich nur Piep mache in der falschen Tonlage, explodiert sie. Vielleicht hätte mein Vater da etwas regulierend eingreifen können, aber ich habe ihn nie kennengelernt. Mama hat mir irgendwann unter Tränen erzählt, das er starb, als ich noch sehr klein war und das ich ihm so ähnlich bin, das sie schon alleine, wenn sie mich sieht, das große Heulen bekommen könnte. Hey. Eine Tüte Mitleid für Mama. Klar muss sie ohne Papa leben, aber sie kannte ihn wenigstens. Ich habe ihn nie gesehen. Nie seine Stimme gehört oder seine Umarmung gefühlt. Niente. Nada. Nix. Und erzählen tut sie mir auch nicht die Bohne von ihm.

    Na ja. Sicher tut Mama mir leid, dass sie so alleine ist und uns beide durchs Leben bringen muss, aber schließlich habe ich auch keinen Vater. Sie hat wenigstens einen Beruf, wo sie Anerkennung bekommt. Sie ist Chefin von einer Kosmetik Firma und die sind echt gut im Geschäft. Natürlich bedeutet das auch im Umkehrschluss, das ich Mamas sentimentale Anwandlungen nicht oft erlebe, da sie ständig auf Achse ist. Sie reist um die ganze Welt, um ihre Produkte zu vertreten. Klar. Dadurch haben wir nicht gerade wenig Geld, aber es bedeutet leider auch, das ich nicht nur meinen Papa nie gesehen habe, sondern auch meine Mama permanent und ständig mit Abwesenheit glänzt. Wer allerdings sehr nachdrücklich seine Anwesenheit ausdrückt, sind die ständig wechselnden Kindermädchen gewesen.

    Also eine echt tolle Ausgangslage, in die sie mich für meine Schullaufbahn gebracht hat. Jetzt aber genug mit Selbstmitleid. Denn eines Tages passierte ein Wunder. Miriam erschien auf der Bildfläche. Sie ist sowohl Kindermädchen als auch Haushälterin und eine wirkliche Perle. Lieb, warmherzig, immer ein offenes Ohr für meine Probleme und leider auch ein wachsames Auge auf meine Hausarbeiten. Und das Beste ist, sie kocht göttlich. Dass meine Figur nicht so ganz rank und schlank ist, liegt vor allem an ihrer Magie beim Kochen. Sie greift sich Mal dieses und Mal jenes und guckt nie in ein Rezeptbuch, aber egal was sie in die Pfanne befördert ist zum Hände abschlecken lecker. Das ist für mich überlebenswichtig.

    Würde ich auf Mamas Küchenfertigkeiten angewiesen sein, könnte ich wahrscheinlich noch hinter einem Besenstiel in Deckung gehen. Meine Erzeugerin würde nämlich sogar das Nudelwasser anbrennen lassen, wenn sie versehentlich mit dem Herd in Berührung kommen müsste. Miriam ist irgendwie so etwas wie Ersatzmama und beste Freundin in Personalunion. Sie päppelt mich immer wieder auf, wenn ich in der Schule gehänselt worden bin. Sie hält mir dann immer wieder lange Vorträge, dass ich mich nicht von meinen Mitschülern fertigmachen lassen soll. Meistens holt sie dann eine große Packung Vanilleeis aus dem Tiefkühlschrank und wenn wir dann beide gemütlich mit Löffeln bewaffnet in der Küche am großen Holztisch Sitzen erklärt sie mir dann schnaubend und grollend, das meine Mitschüler ein falsches Schönheitsideal haben und das was die als schön ansehen definitiv nicht richtig, sondern halb verhungert aussieht. Sie hat gut reden. Ich stehe täglich unter Beschuss.

    Manchmal denke ich, Miriam sollte sich Mal mit den Hohlköpfen in der Schule zusammen setzen und denen sagen, dass es auch eine andere Meinung, als ihre gibt. Manchmal, wenn ich so richtig gute Laune habe, glaube ich auch, dass ich genau richtig bin und irgendwann meinem vorherbestimmten Partner begegnen werde. Er wird mich ansehen und sofort wissen, das ich für ihn die schönste Frau im Universum bin. Pfiff. Hoffentlich. Träumen darf man doch wenigstens und in all den Büchern, die Miriam verschlingt, steht doch auch dauernd drin, dass die Männer ihre große Liebe immer für die schönste von allen halten.

      Gut. Mein vorherbestimmter Mann muss allerdings gut gepolsterte Frauen mit langen, feuerroten Haaren und etwas zu viel Oberweite lieben. Na ja. Gut gepolstert. Hmmm. Sagen wir einfach, ich bin etwas zu klein für mein Körpergewicht. Aber vielleicht wachse ich ja auch noch und bin irgendwann rank und schlank. Dann lach ich die Tussis in der Schule alle aus und werde Model.

    Mit Mama kann ich darüber nicht sprechen und Miriam? Na ja in ihren Augen bin ich eh perfekt. Große Göttin, dann schicke mir doch endlich diesen von Miri prophezeiten Kerl vorbei, der den Partien hier mal zeigt, dass ich nicht hässlich bin, sondern das nur ihr Schönheitsideal von vorgestern ist.

    Seid der dritten Klasse haben mich Cindy und Marianne auf dem Kieker. Ich habe keinen blassen Schimmer, was ich den beiden Zicken je getan habe. Nein. Wirklich nicht. Aber seit damals wird es immer schlimmer. Und heute nun ist der ultimative Tag. Ich muss in der Schule ein Referat halten. Ausgerechnet in Geschichte. Himmel. Sie werden mich fertigmachen. Ich kann diese blöd säuselnden Flötentöne schon in meinen Ohren klingen hören. »Ach Professor Timber. So etwas kann sich ja auch nur unsere Nessi ausdenken. Sicher hat sie wieder nicht genau genug recherchiert. Sagen sie uns doch, Herr Professor, wie es wirklich war.« Seitdem die beiden Schreckschrauben mich kennengelernt haben, verschandeln sie meinen schönen Namen. Nessi. Pfffff. Bin ich etwa das Seeungeheuer von Loch Ness? Ich heiße Vanessa Patrick. Ist doch ein schöner Name oder etwa nicht? Jedenfalls umgarnen sie dann immer den armen Professor und der fühlt sich so geschmeichelt, dass diese beiden hohlköpfigen Kühe etwas von dem Stroh in ihrem Kopf gegen sein Wissen austauschen möchten, das er sofort beginnt, die Ungenauigkeiten und Auslassungen in meinem Referat mit Wissen zu füllen. So lange, bis ich mir wie der größte Depp des Jahrhunderts vorkomme und alle anderen der Meinung sind, ich habe viel zu wenig recherchiert. Hey. Es handelt sich schließlich um ein Schulreferat und nicht um eine Doktorarbeit.

    Ich bin gerade so richtig dabei, mich in einem Elend zu suhlen, als es an der Tür klopft. »Vanessa? Bist du wach?« Dringt die besorgte mütterliche Stimme durch die Tür etwas gedämpft an mein Ohr. Richtig gehört. Meine Erzeugerin geruhte mich Mal wieder mit ihrer Anwesenheit zu beglücken und anstatt mit mir shoppen zu gehen, wollte sie einen auf vorzeige Mama machen und mich zur Schule fahren. »Äh. Ja Mama. Alles Roger in Kambodscha. Bin schon wach« , säuselte ich vor mich hin. Es klang nur leider etwas gedämpft, da ich meinen Kopf noch verzweifelt ins Kissen drückte.» Junges Fräulein. Jetzt Mal raus aus den Federn. Miriam hat mir erzählt, dass du heute dein Geschichtsreferat halten sollst und soweit ich deinen Stundenplan im Auge habe«, ich konnte vor meinem inneren Auge genau sehen, wie sich der mütterliche Arm hob und sie einen kritischen Blick auf ihre Armbanduhr warf, »fängt deine erste Stunde in genau 40 Minuten an. Also jetzt raus aus dem Bett und dann im Schnellverfahren Waschen und anziehen. Aber hopp hopp, junge Dame.«

    Heiliger Birnbaum. Jetzt hätte ich also keine Wahl mehr. Nun hieß es meine geliebte Miefkiste zu verlassen, den Turbo einzuschalten und im Schweinsgalopp fertigmachen. Als wenn ich es so eilig hätte, zu meiner eigenen Hinrichtung zu erscheinen. Normalerweise fährt meine Mama mit dem rasanten Tempo einer Schnecke, aber heute hielt sie sich anscheinend doch für eine Rennfahrerin. So ein Mist. Immer bedrohlicher ragten die Wände der Schule vor mir auf, die viel zu schnell näher kamen. Mit quietschenden Reifen hielt unser Auto vor dem Eingang und Mama sah mich auffordernd an. Triumphierend strich sie sich eine Strähne ihres roten Haares aus der Stirn. Bei jedem anderen hätte diese Farbe unmöglich ausgesehen, aber bei meiner Mutter nicht. Überhaupt. Es war einfach ungerecht, dass ich die Mannequin-Gene nicht geerbt hatte. Sie war groß, schlank und bewegte sich mit der Eleganz einer Tänzerin. Ich ähnelte eher einem kleinen Bären, der über den Flur tapst. Aber egal. Ich musste mit dem klar kommen, was mir das Leben mitgegeben hatte.

    Unschlüssig ließ ich den Blick am Schultor hoch gleiten, aber ein mütterliches Schnauben überzeugte mich dann doch davon, die Autotür zu öffnen und mich Richtung Eingang zu bewegen. So langsam wie möglich schlenderte ich über die Flure. Als ich am Sekretariat vorbeikam, lugte ich neugierig hinein. Normalerweise war es zu diesem Zeitpunkt menschenleer, aber diesmal befand sich ein Junge am Tresen. Hatten wir einen Neuen? Ich verrenkte mir schier den Hals, aber leider konnte ich ihn nur von hinten sehen. Der Po war nicht von schlechten Eltern und für diese breiten Schultern hätte der ein oder andere meiner Mitschüler garantiert einen Mord begangen. Sekundenlang war ich noch versucht, hier zu lauern bis ich auch einen Blick in sein Gesicht werfen konnte, aber dann siegte mein schlechtes Gewissen. Obwohl meine Füße so schwer waren, als würden Bleimanschetten an ihnen hängen drehte ich mich um und schlürfte zum Klassenzimmer.

    Natürlich erreichte ich den Raum viel zu schnell für meinen Geschmack und sofort, hatte ich das Gefühl, das mich alle anstarren. Verwirrt sah ich an mir herunter. Nein. Die Socken hatten beide die gleiche Farbe und das gleiche Muster, keine Flecken auf der Hose und auch das Shirt war richtig herum angezogen. DAS SHIRT. Oh nein. In der Eile hab ich Mamas Shirt gegriffen. Ich sollte gestern die Wäsche sortieren, aber dann lief meine Lieblingssendung und ich hab die restliche Wäsche nur einfach unten in meinen Schrank geschmissen. So ein Scheiß aber auch. Was sagt Mama immer? Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort. Ja klar doch. Wäre ja schlimm, wenn man ungestraft Blödsinn machen könnte, aber hätte das nicht morgen passieren können? Ich merkte, wie mein Kopf allmählich die Farbe von reifen Tomaten Annahmen ich wusste genau, das in diesem Moment der eigentlich schöne blonde Ton meiner Haare in eine rötliche Richtung abrutschte. Ich hätte jetzt schon heulen können. Wer mag schon ein Referat halten, bei dem man vorher

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