Emmies Gabe - Teil 1 - Mein neues Leben: Emmies Gabe, #1
Von Katrina Kahler
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Über dieses E-Book
Wie wäre es, wenn du Gedanken lesen könntest?
Emmie ist zwölf Jahre alt und hat ein besonderes Talent. Ihre Mutter nennt es eine Gabe, aber Emmie sieht das anders. Gedanken lesen zu können ist nämlich nicht halb so cool, wie viele glauben. Und es macht einsam. Damit niemand ihrer Fähigkeit auf die Spur kommt, zieht ihre Mutter ständig mit ihr um und Emmie wechselt von einer Schule zur anderen, findet aber nie die ersehnte beste Freundin.
Doch das ändert sich, als ihre Mom beschließt, nach Carindale zu ziehen, wo Emmie auf Millie Spencer trifft. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und Emmie glaubt, dass ihr Leben endlich eine positive Wendung genommen hat. Außerdem hat Millie viele coole Freunde, darunter einen süßen Jungen namens Jack, der Emmie nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie beschließt, diesmal alles anders zu machen und ihre Fähigkeit nicht mehr einzusetzen. Doch das erweist sich als ziemlich schwierig. Und als Millies beste Freundin Julia Jones unerwartet zu Besuch kommt, wird Emmies Welt erneut auf den Kopf gestellt.
Diese neue Serie der Bestseller-Autorin Katrina Kahler schließt sich an die Bücher der Julia-Jones-Serie an, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. Mädchen von 9 bis 12 werden Emmies Geschichte lieben und sich mit Emmie und ihren Problemen identifizieren können.
Ähnlich wie Emmies Gabe - Teil 1 - Mein neues Leben
Titel in dieser Serie (2)
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Rezensionen für Emmies Gabe - Teil 1 - Mein neues Leben
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Buchvorschau
Emmies Gabe - Teil 1 - Mein neues Leben - Katrina Kahler
Teil 1
Mein neues Leben
Das Geheimnis ...
Hattest du jemals das Gefühl, dass etwas, was dir passiert ist, so vorherbestimmt war? Dass ein zufälliges Treffen vielleicht gar nicht so zufällig war, beinahe als ob es vorher geplant worden wäre?
Mir jedenfalls schien es mehr als nur ein Zufall zu sein, dass wir beide genau zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren. Ich bin überzeugt, dass wir uns an diesem Tag in diesem Laden treffen sollten. Als Millie versehentlich mit mir zusammenstieß, entwickelte sich sofort ein Gespräch zwischen uns, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
Irgendwie wusste ich, dass unsere unerwartete Begegnung der Beginn einer Freundschaft sein würde. Nennen wir es Intuition oder ganz einfach Bauchgefühl, aber aus irgendeinem Grund war ich mir sofort sicher, dass wir uns gut verstehen würden. Ich hatte mich schon mein ganzes Leben lang nach einer echten Freundin gesehnt.
Und wie der Zufall es wollte, brauchte auch Millie gerade eine Freundin. Ihre beste Freundin Julia Jones war nämlich vor Kurzem mit ihrer Familie aufs Land gezogen und Millie vermisste sie sehr. Für uns beide hätte der Zeitpunkt also nicht besser sein können.
Seltsamerweise hatte ich anfangs nie Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Es fiel mir leicht, auf andere zuzugehen. Mein Problem war eher, dass die Freundschaften nicht hielten.
Wenn man neu an eine Schule kam, stand man automatisch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Viele Leute interessierten sich für mich und wollten mehr über mich erfahren, wann immer ich die Schule wechselte. Und glaube mir, das ist sehr oft passiert! Aber diese Freundschaften hatten nie Bestand. Innerhalb kürzester Zeit fanden mich die anderen dann eigenartig oder sogar unheimlich und taten alles, um mir aus dem Weg zu gehen.
Doch als wir schließlich nach Carindale zogen und ich Millie traf, wusste ich instinktiv, dass dies meine Gelegenheit war, von vorn zu beginnen.
Sag einfach nichts, Emmie. Behalte deine Gedanken für dich!
Diese Worte rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis. Auch meine Mutter erinnerte mich ständig daran, aber leider hatte ich sie trotzdem oft genug vergessen. Und das hatte jedes Mal die gleichen Folgen gehabt: dass alle Freundschaften, die ich anfangs geschlossen hatte, in die Brüche gegangen waren.
Doch als ich Millie traf, beschloss ich, endlich einmal zu tun, was ich die ganze Zeit hätte tun sollen.
Und das war, den Mund zu halten.
Auf keinen Fall wollte ich meine Chance ruinieren, endlich eine beste Freundin zu finden.
Das bedeutete aber auch, dass ich niemals jemandem von meinem Geheimnis erzählen durfte.
Ich wusste, dass meine Mom wieder mit mir umziehen würde, falls ich es doch tat. Und das wollte ich unter allen Umständen vermeiden!
Die Gabe ...
Die meisten Leute glauben wahrscheinlich, es wäre toll, Gedanken lesen zu können. Aber das ist es ganz und gar nicht! Ich weiß, wovon ich spreche ... Gedankenlesen ist definitiv nicht halb so cool, wie es sich anhört.
Mom nennt es eine „Gabe. Aber meine sogenannte „Gabe
hatte mich schon öfter in Schwierigkeiten gebracht, als ich zählen konnte. Das Schlimmste daran war, dass sie die Menschen abzustoßen schien. Wenn die anderen merkten, dass ich immer wusste, was in ihren Köpfen vor sich ging, fühlten sie sich bald sehr unwohl in meiner Nähe.
Das lag daran, dass ich meine Reaktionen oft nicht für mich behalten konnte. Seit ich klein war, hatte ich immer wieder auf eine Frage oder Bemerkung geantwortet, die die andere Person gar nicht ausgesprochen hatte – jedenfalls nicht laut.
Die überraschten und verstörten Blicke, mit denen sie mich bedacht hatten, waren immer gleich gewesen, und schließlich hatten sie mich ganz gemieden. In ihren Augen war ich unheimlich. Und in kürzester Zeit wurde ich wieder zur Einzelgängerin.
Oder, wie ich es lieber nannte, zur Versagerin.
Mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Sogar die Freundinnen meiner Mom fingen an, Fragen zu stellen, und verhielten sich in unserer Gegenwart seltsam. Das besorgte Mom am meisten.
„Vielleicht ist das die Reaktion auf ein Trauma, das sie erlebt hat", meinte eine ihrer Freundinnen.
„Es könnte Emmies Art sein, mit Verlust umzugehen", fügte eine andere hilfreiche Freundin hinzu.
Als sie dann auch noch vorschlugen, mich von einem Arzt oder Psychologen untersuchen zu lassen, beschloss Mom, dass wir umziehen mussten, in eine andere Stadt, wo uns keiner kannte.
Innerhalb weniger Monate verkauften wir unser Haus und machten uns auf den Weg. Mom hoffte, dass die Menschen an diesem neuen Ort freundlicher und weniger argwöhnisch sein würden. Und das war der Beginn eines immer wiederkehrenden Musters.
Statt mit der Situation umzugehen, lief meine Mom davon. Und weil sie selbständig war, konnte sie von überall arbeiten, wo es eine Internetverbindung gab.
„Lass uns einfach gehen, Emmie! Die Kinder an dieser Schule sind sowieso nicht sehr nett. Wir ziehen woanders hin. Wir mieten ein schönes neues Haus und du kannst an eine neue Schule gehen, wo du echte Freunde finden wirst."
Tief im Inneren war mir klar, dass sie Angst hatte – Angst davor, dass jemand die Wahrheit über ihre gedankenlesende Tochter erfahren könnte. Sie war nämlich überzeugt, dass ich dann von irgendeiner Regierungsbehörde oder fremden Macht entführt werden würde, die alle möglichen wissenschaftlichen Experimente an mir durchführen würden, um herauszufinden, wie mein Gehirn funktionierte.
Mir schien das