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DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT: Der Krimi-Klassiker!
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DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT: Der Krimi-Klassiker!
eBook172 Seiten2 Stunden

DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Dr. Grace Severance, eine pensionierte Pathologin aus Chicago, hat ein paar Freunde und Nachbarn in ihr neues Heim in Montana geladen.

Sie ahnt nicht, dass unter all den netten Leuten ein Giftmörder auf sein Opfer lauert...

Margaret Scherf (* 1908 in Fairmont, West Virginia; † März 1979) war eine US-amerikanische Kriminal-Schriftstellerin.

Der Roman Der Mörder bleibt über Nacht erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum10. Nov. 2020
ISBN9783748764069
DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT - Margaret Scherf

    Das Buch

    Dr. Grace Severance, eine pensionierte Pathologin aus Chicago, hat ein paar Freunde und Nachbarn in ihr neues Heim in Montana geladen.

    Sie ahnt nicht, dass unter all den netten Leuten ein Giftmörder auf sein Opfer lauert...

    Margaret Scherf (* 1908 in Fairmont, West Virginia; † März 1979) war eine US-amerikanische Kriminal-Schriftstellerin.

    Der Roman Der Mörder bleibt über Nacht erschien erstmals im Jahr 1971; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    DER MÖRDER BLEIBT ÜBER NACHT

    Erstes Kapitel

    Dr. Grace Severance nahm ihren Kaffee und die Geburtstagspost mit in den Garten hinaus. Die meisten Karten waren widerlich sentimental, aber das war ein Zeichen der Zeit: Je älter man wurde, desto weniger witzige und desto mehr kitschige Karten erhielt man. Trotzdem war es nett, dass so viele Leute sich an ihren Geburtstag erinnerten. Sogar einige frühere Studenten aus ihrem Pathologie-Seminar in Chicago hatten geschrieben, obwohl sie doch schon fünf Jahre im Ruhestand lebte.

    Heute Abend sollte bei den Lindsays eine große Party zu ihren Ehren stattfinden. Sie fuhr bei dem Gedanken daran leicht zusammen. Alle würden lächeln, ihr die Hand schütteln und dabei sagen: »Wie blendend Sie aussehen, Grace!« - als ob das in ihrem Alter eine besondere Leistung sei...

    »Mir wäre es lieber, wenn Sie das nicht täten«, hatte sie Laura und Elliot Lindsay erklärt. »Ich stehe dabei nur Todesängste aus.«

    »Unsinn! Sie haben noch nie im Leben Angst gehabt«, widersprach Elliot. »Solange wir hier sind, geben wir jedes Mal eine große Party, und Ihr Geburtstag ist ein wunderbarer Anlass!«

    »Wenn Ihnen das wirklich lieber ist, Grace«, warf Laura besorgt ein, »sagen wir einfach nicht, dass Sie Geburtstag haben. Aber Sie kommen trotzdem?«

    »Ich bin undankbar, Laura. Laden Sie die Leute ruhig zu meiner Geburtstagsparty ein. Aber ich komme nur, wenn Elliot mir keinen seiner Drinks auf drängt.«

    »Einverstanden! Ich garantiere Ihnen, dass Sie nur reinen Bourbon zu trinken brauchen, Doc.«

    Laura traf also ihre Mammutvorbereitungen, arbeitete unermüdlich und steckte die ganze Nachbarschaft mit ihrem vitalen Enthusiasmus an. Aber diese Begeisterung wird nicht lange verhalten, dachte Dr. Severance. Die meisten Leute hier am See konnten sich nur für eine gute Kirschernte begeistern - sie lebten praktisch nur von Ernte zu Ernte.

    Grace hob den Kopf und betrachtete die ausgedehnten Obstgärten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Nur an einigen Stellen standen keine Obstbäume - bei Althea Doran und bei den Lindsays. Althea war Universitätsdozentin und wollte in den Semesterferien nichts mit Ernten oder Gewinnen zu tun haben. Die Lindsays waren Hollywoodschauspieler und kamen zur Erholung hierher nach Montana. Elliot amüsierte sich über den Ernst, mit dem die Obstzüchter über ihre Kirschen sprachen. Man konnte sich leicht über die Geldsorgen anderer amüsieren, wenn man selbst keine hatte.

    Grace beschäftigte sich wieder mit ihrer Post, riss einen Umschlag auf und freute sich, als sie einen nüchternen Geschäftsbrief sah. Aber schon der erste Absatz zerstörte ihr Vergnügen. Der Brief kam von einer angesehenen alten Firma, von der sie einige Aktien besaß, und teilte ihr den bevorstehenden Zusammenschluss mit einer anderen Firma mit, von der sie noch nie gehört hatte. Sie sollte sich entscheiden, ob sie ihre Aktien verkaufen oder Wandelschuldverschreibungen der Neugründung annehmen wollte.

    »Was sind Wandelschuldverschreibungen?«, murmelte sie vor sich hin. »Warum müssen Firmen dauernd zusammengelegt werden? Wissen die Leute denn gar nicht, was sie damit anrichten?«

    Sie ging ins Haus und rief Les Ackerman an. Irene antwortete. »Er schläft noch, Doktor Severance. Ich möchte ihn auf keinen Fall wecken.«

    »Entschuldigung, ich habe gar nicht auf die Zeit geachtet. Ich rufe später noch einmal an.«

    »Hallo, Doc«, sagte Les, der am zweiten Apparat mitgehört hatte. »Was gibt’s denn?«

    »Einen dieser verdammten Firmenzusammenschlüsse. Ich weiß nicht, was ich mit dem Angebot anfangen soll.«

    »Kommen Sie damit herüber«, schlug Les vor. »Ich stehe gerade auf. In einer halben Stunde?«

    Grace bedankte sich, legte auf und sah aus dem Fenster. Auf der anderen Straßenseite inspizierte Althea Doran ihre Blumenbeete. Um diese Zeit - Mitte Juli - waren die Zinnien besonders prächtig.

    Althea genoss den Sommer mit dem Glücksgefühl eines für kurze Zeit befreiten Sträflings. Während des Semesters litt sie unter den Launen des Leiters ihres Departments, der sie ausnützte, weil er längst wusste, dass sie keinen Widerstand leisten würde. Sie respektierte ihn als Wissenschaftler und hatte ihn auf ihre zurückhaltende Weise ursprünglich recht gern gehabt. Aber das war schon lange her; manchmal hasste sie ihn jetzt. Trotzdem dachte sie nicht daran, sich eine andere Stellung zu suchen, sondern zog es vor, die bekannten Schwierigkeiten weiter zu erdulden. Sie freute sich den ganzen Winter lang auf die Ferien am See, wo sie in ihrem eigenen Haus unabhängig und frei war.

    Sie hoffte, dass Charles Fredericks seine laute Sprühkanone nicht anstellen würde, bevor sie wieder im Haus war. In diesem Augenblick fing der Apparat bereits an zu arbeiten. Der Lärm erinnerte an eine riesige Windmaschine, und das zerstäubte Ungeziefervertilgungsmittel sank nicht nur auf seinen Obstgarten hinab, sondern breitete sich auch über Altheas Grundstück aus. Die leichte Brise trieb den Tröpfchennebel weit über die angrenzenden Grundstücke. Gestern hatte Charles bei den Ackermans gespritzt, und das Zeug war aus der anderen Richtung heruntergekommen.

    Vor Jahren, als Althea den Kaufpreis nur mit Mühe und Not aufbringen konnte, hatte sie dieses große Grundstück erworben, ein Haus gebaut und ihren Garten angelegt. Ihr kleines Königreich war ihr wertvollster Besitz, und sie wurde wütend, wenn sie an diese Invasion aus der Luft dachte, mit der die beiden gefühllosen - nein, barbarischen - Neusiedler, die nur nach Gewinn strebten, die Waldtiere vergifteten. Bisher hatte auch sie Gewinn aus ihrem Grundstück gezogen - Ruhe, Zufriedenheit und Schönheit jetzt brachten Fredericks und Ackerman sie um diesen Ertrag.

    Sie sah Earl Moss, der Kisten aus dem Werkzeugschuppen der Ackermans trug. Earl begann jeden Morgen pünktlich um acht mit der Arbeit. Er schuftete unermüdlich und erhielt dafür einen Hungerlohn von Leuten wie den Ackermans, die reich und geizig waren. Das ist einfach unfair! dachte Althea. Earl ist nett und freundlich und ein wunderbarer Gärtner. Warum geht es auf der Welt so ungerecht zu?

    Earl war unterwegs, um weitere Kisten zu holen, als er plötzlich stehenblieb und zu Boden starrte. Althea sah, dass sein Gesicht schmerzverzerrt war. Sie setzte sich in Bewegung und ging auf ihn zu.

    Im Klee lag ein kleines braunes Kaninchen auf dem Rücken und streckte alle viere von sich.

    Earl sah nicht auf. »Der Spray hat es umgebracht. Auf dem Klee.« -

    »Oh...«, sagte Althea leise.

    »Es hat gelitten.«

    Laura Lindsay kam quer durch den Obstgarten auf sie zu. Althea war froh darüber, denn Laura würde verstehen, wie ihnen beiden zumute war. Trotzdem war es schrecklich, dass sie das arme kleine Tier gesehen hatte.

    »Guten Morgen!« Laura lächelte freundlich. Dann senkte sie den Kopf und sah das Kaninchen. »Oh, was ist mit ihm passiert?«

    »Spray«, erklärte ihr Earl. »Die armen Tiere fressen Klee und gehen daran ein.«

    »Und wer benutzt ein so giftiges Mittel?«, fragte Laura aufgebracht.

    »Fredericks. Er spritzt bei sich und bei Ackerman.«

    Laura starrte das Kaninchen an. »Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn daran zu hindern?«

    »Nein«, erklärte ihr Althea betrübt. »Die beiden halten mich für eine hysterische alte Jungfer, wenn ich davon rede, wie gefährlich dieses Zeug ist.«

    »Haben Les Ackerman und Charles Fredericks die Sache mit den Kirschen nicht nur angefangen, um für die Steuer einen Verlust zu erwirtschaften?«

    »Ich nehme es an, aber in einem guten Jahr können sie der Versuchung nicht widerstehen, alles zu tun, um sich einen Gewinn zu sichern.«

    Laura fragte, ob die anderen Obstzüchter diese hochgiftigen Mittel ebenfalls benutzten. Earl verneinte ihre Frage.

    »Charles hält die anderen für Dummköpfe«, fügte Althea hinzu. »Er arbeitet mit neuen Methoden - und dazu gehören leider auch solche Sprays.«

    »Ich nehme an, dass er seine Immobiliengeschäfte ähnlich rabiat macht«, stellte Laura fest. »Ohne Rücksicht auf Nebenwirkung bei anderen.«

    »Keines dieser Mittel ist gut für die Tiere«, warf Earl ruhig ein, »aber manche sind eben schlimmer als die übrigen.«

    »Und Charles verwendet das schlimmste!«

    Earl zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht beurteilen. Angeblich ist das Zeug völlig harmlos. Er trägt nicht einmal eine Maske, wenn er spritzt.«

    »Hoffentlich erwischt es ihn eines Tages wie dieses arme Kaninchen hier!«, rief Laura aus. »Wie heißt das Teufelszeug eigentlich, Earl?«

    »Als ich zuletzt mit ihm gesprochen habe, war es Paramordant, aber es kann jetzt schon ein anderes Mittel sein. Er und Ackerman schwärmen für neue Mittel.«

    »Dabei haben sie es beide nicht nötig, auch nur einen Cent mit Kirschen zu verdienen!«

    Althea versuchte öl auf die Wogen zu gießen, indem sie Laura zum Kaffee einlud.

    »Danke, das ist sehr nett von Ihnen, aber ich habe wirklich keine Zeit. Vor der Party ist noch so viel zu tun! Ich wollte mir nur schnell Ihre Garnierspritze leihen.«

    »Ich dachte, Edna Conklin hätte angeboten, die Geburtstagstorte zu backen?«

    »Das tut sie auch, aber ich möchte noch eine kleinere Torte backen, falls die große nicht für alle reicht.«

    »Ich würde Ihnen die Garnierspritze gern leihen, Laura, aber ich kann sie nicht finden. Als ich sie vor ein paar Tagen benutzen wollte, habe ich sie überall vergeblich gesucht. Aber irgendjemand in der Nachbarschaft hat bestimmt eine.«

    Laura nickte zustimmend und wollte gehen, aber Earl hielt sie zurück.

    »In der Tanne dort drüben haben Vögel gebrütet. Als ich gestern nachgesehen habe, waren die Jungen noch gesund und munter.«

    Althea lief ein kalter Schauer über den Rücken. »Ob ihnen etwas zugestoßen ist?«

    Earl ging auf die Tanne zu. Althea wünschte, sie hätte diese Frage nie gestellt - sie wollte nicht wissen, ob die kleinen Vögel tot waren.

    »Es hat sie erwischt!«, rief Earl. »Sehen Sie sich das Nest an!«

    »Das könnte ich nicht ertragen«, antwortete Althea. Sie sah zu Laura hinüber, die blass geworden war. »Er zeigt mir immer solche grässlichen Sachen. Ich weiß nicht, warum er glaubt, ich könnte das aushalten... Wenn Mr. Fredericks seinen Willen durchsetzt, wird es hier bald keine Tiere mehr geben.«

    »Schrecklich!«, stimmte Laura zu und eilte davon.

    Norm Brenner, Gesundheitsbeamter im Lake County, verließ sein Büro in Poison um neun Uhr und fuhr auf dem Highway 35 zum Ostufer des Sees. Seit zwei Wochen versuchte er, mit Mr. Ackerman wegen seiner Kläranlage zu sprechen, die zu nah am See lag. Jedes Mal war Mrs. Ackerman am Telefon gewesen und hatte behauptet, ihr Mann sei nicht zu Hause. Die Kläranlage sei außerdem schon installiert gewesen, als sie das Haus gekauft hatten, und gehe sie deshalb nichts an. Mrs. Ackerman war nicht gerade umgänglich - er verglich sie im Stillen sogar mit einem Stachelschwein. An diesem Morgen hatte er nicht angerufen, weil er hoffte, Mr. Ackerman abfangen zu können, bevor er das Haus verließ.

    Es war ein wunderschöner klarer Tag, an dem man bis zur Woods Bay am anderen Ende des Sees sehen konnte. Wild Horse Island

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