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Unendliche Energie: Geschichten aus dem Atlantis System
Unendliche Energie: Geschichten aus dem Atlantis System
Unendliche Energie: Geschichten aus dem Atlantis System
eBook285 Seiten3 Stunden

Unendliche Energie: Geschichten aus dem Atlantis System

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Über dieses E-Book

Sie stand kurz vor ihrer Aufnahme zur Erwachsenen.
Ihre Ausbildung als Kintashirtin war beendet und ihre letzte Aufgabe, die Kintasmilch zur Sonnenstadt zu bringen stand bevor.
Alles hätte so einfach sein können, doch Derun schien ein anderes Schicksal für sie vorbereitet zuhaben.

Ein Schaka fraß ihr die Arme und Beine ab. Zum Glück wuchsen sie wieder nach, auch wenn sie jetzt grün sind.
Sie half einigen Männern vom Mond Vulkan. Ihr Sternenschiff war nach einem Angriff der bakaranischen Piraten abgestürzt.
Und dann freundete sie sich noch mit der Person an, die wie eine wilde in ihrer Stadt Blitze um sich warf. Und warum das ganze? Weil sie
ihrem Bruder helfen wollte sie zu befreien, was dann irgendwie doch anders lief.

Sie ist Shamiira. Eine Bewohnerin von Derun und wie es aussieht führt Derun sie erstmal weit weg von ihrer Heimat.
Ich bin bereit Derun, führe mich.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum12. Juli 2018
ISBN9783746741970
Unendliche Energie: Geschichten aus dem Atlantis System

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    Buchvorschau

    Unendliche Energie - Patrick Bock

    Hallo Abenteurer und Entdecker.

    Dieses Buch erzählt euch eine Geschichte, die in der Welt des Sonnensystems Atlantis spielt. Die Geschichte in diesem Buch spielt von drei unterschiedlichen Gruppen, deren Schicksale mit einander verwoben sind.

    Die Geschichte erzählt von Shamiira einer jungen Kintashirtin, die kurz vor ihrem Ritual zur Erwachsenen steht.                                          Von Tyrna und Tyrnon, zwei Zwillingsgeschwistern, die eine große Kraft in sich tragen, aber durch die Gesellschaft in der sie Leben unterschiedlich ausgebildet werden.                  Und die Geschichte erzählt von den Ureinwohnern des Mondes Vulkan. Von tapferen Kriegern, die ins Sternenmeer ausziehen um eine gewaltige Kraft zu finden um ein uraltes Artefakt mit genug Energie zu versorgen, damit sie ihre Heimatwelt von den zerstörerischen Vulkanoiden befreien können.      Drei unterschiedliche Gruppen aber eine gemeinsame Geschichte.

    Kommt und entdeckt selbst!

    Eine Übersicht über alle Charaktere und weitere interessante Informationen zu Begriffen findet ihr im hinteren Teil des Buches

    Unendliche Energie

    Ein

    Steamfiction & Leyfantasy

    Abenteuer

    Auflage 2

    Patrick Georg Bock

    Impressum

    Geschrieben und erdacht

    Patrick Georg Bock

    Grafikdesign / Layout

    Patrick Georg Bock

    Stefan Bushuven

    Korrektur / Lektorat

    Maximilian Biedermann

    Ersteller / Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    Copyright © 2018 Patrick Georg Bock

    Webpage: Bock-Spiele.de

    E-Mail: PGB@Bock-Spiele.de

    All rights reserved.

    Geschichten aus dem

    Atlantis System

    Patrick Georg Bock

    Kapitel 1

    Kaleos, der 8. Tag, grüne Sonne

    Mond: Derun

    Shamiira öffnete ihre Augen und blinzelte gegen das grüne Licht der Sonne, zog ihren Lendenschurz an, warf sich ihren Brustschutz über und ging wie jeden Morgen zuerst zum Brunnen des Dorfes, um Wasser für den Stall zu holen. Jeden Morgen zum Sonnenaufgang aufstehen, zum Brunnen laufen, Wasser holen, zum Stall laufen, Wasser auf den Boden gießen, dann wieder zurück zum Brunnen und das Ganze mehrmals wiederholen, bis genug Wasser im Stall verteilt war. Shamiiras tägliches Ritual. „Pfff. Das muss reichen, sagte sie mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem sonst. Shamiira befand sich schließlich ganz allein in dem riesigen Stall mit fünfzehn Meter hohen Wänden aus lebendigen Bäumen, die so perfekt nebeneinander gewachsen waren, dass sie eine lebendige Holzwand von 250 Metern Länge und 70 Metern Breite bildeten. Das Dach des Stalls bestand aus den Baumkronen der lebendigen Bäume und ließ nur an ganz bestimmten Stellen genug Licht hinein, um den Stall in eine leicht schummrige Atmosphäre zu tauchen. Shamiira atmete tief ein und wieder aus. „Ach ja. Wunderbar, dieser Geruch von frischen Blättern mit einer Note von Ammoniak und Zuckergras, sagte sie mit einem dezenten sarkastischen Unterton zu den Kintas, die fröhlich vor sich hin stehend am Fressen waren und keines der vier Meter großen sechsbeinigen Tiere schien es zu interessieren. Sie schauten Shamiira nur mit ihren für diesen gewaltigen Kopf viel zu kleinen Augen an und fraßen weiter. Viele würden wahrscheinlich vor Staunen beim Anblick dieser riesigen Tiere mit offenem Mund wie erstarrt stehen bleiben und sich fragen, wie man diese Monstren nur halten kann. Für Shamiira war der Umgang mit den Kintas schon lange nichts Besonderes mehr. Auch die tägliche Arbeit war zur Gewohnheit geworden. Den Boden säubern, dann die Stützbalken reinigen und diese anschließend mit einer honigartigen Masse einreiben. Da Kintas Pflanzenfresser waren, kam es schon öfters mal vor, dass diese die lebendigen Balken anknabberten. Lebendig waren die Stützbalken darum, da es normale Bäume waren, die man an bestimmten Stellen gepflanzt hatte und dann einfach wachsen ließ, damit sich ihre Kronen zu einem Dach verflochten. Als kleines Mädchen war Shamiira total begeistert von dieser Art des Häuserbauens gewesen. Aber als die Jahre vergingen und Shamiira zu einer Kintaszüchterin ausgebildet wurde, schwand die Begeisterung. Jeden Tag tat sie das Gleiche. Boden schrubben. Balkenbäume einreiben, Dach schneiden und wenn sie noch Zeit hatte, durfte sie beim Melken der vier Meter hohen Tiere helfen. Sie wusste, dass Kintas ein wichtiger Bestandteil von Derun waren und dafür dankte sie Derun auch beinahe jeden Tag. Ohne diese großen und schweren Sechsbeiner würde ihre Stadt nicht viele Möglichkeiten haben zu überleben. Doch es musste doch noch etwas Anderes geben, das sie tun konnte. Etwas, das das Leben aufregender gestaltete. Shamiira sah zu dem Dach hinauf. Eines der Kintas schnaufte neben ihr. Und für einen Moment hätte sie schwören können, dass Derun ihr ein Zeichen geben wollte.

    Kapitel 2

    Kaleos, der 8. Tag, grüne Sonne

    Mond: Ataris

    „Verdammtes Aas. Bleib endlich stehen, schrie ein junges rothaariges Mädchen über den gesamten Marktplatz. „Ich habe nur gesagt, dass du verdammt stolz darauf sein kannst, zu einer Heilerin ausgebildet zu werden. So kannst du deine starken Leylinien für die Gesellschaft nutzen, antwortete ihr daraufhin ein junger dürrer Mann, der vor dem rothaarigen Mädchen davonlief, was ihm sichtlich schwer fiel in seiner blaugrünen Robe. Dennoch schien er gut voran zu kommen, als auch schon ein Stein so groß wie einer dieser Lederbälle dem jungen Mann entgegenflog. „Ich will aber ein Ritter werden. Keine blöde kleine Heilerin, die Tempelböden schrubbt, Kerzen entzündet und sich das Gejammer der anderen anhört. Und du als mein Bruder solltest mich lieber unterstützen, DU, DU, du blöder dürrer Zweig! Der Stein traf und brachte den jungen Mann sofort zu Fall. Sein Sturz war so heftig, dass er noch gut einen Meter über den staubigen Boden rutschte und reglos liegen blieb. Das rothaarige Mädchen blieb neben ihm stehen, beugte sich über ihn und fing auf einmal an zu weinen. „Ich will doch nur mehr können als Heilen. Ich könnte so viel tun für unser Dorf. Nur weil ich ein Mädchen bin, darf ich nicht. Du bist wenigstens an der magischen Akademie in der Stadt aufgenommen worden. Sie schluchzte. „Du Idiot. Kannst du mir nicht helfen, ein Junge zu werden? Du kannst doch Zaubern. Tränen liefen ihr über die Wange und Tropfen für Tropfen fand ihren Weg zum staubigen Boden. Das rothaarige Mädchen setzte sich neben den bewusstlosen jungen Mann hin und schaute sich mit Tränen in den Augen und mit beinahe schon konzentrierter Ruhe die große Beule und das Blut an, das aus ihr herausrann. Der junge Mann atmete flach, regte sich aber sonst nicht. „Ich kann doch schon Heilen, sagte sie leise und berührte den Kopf des jungen Mannes, sammelte ihre inneren Kräfte und gab sie dann als einen weißblauen Stoß reiner Energie wieder ab, direkt in den Kopf des Mannes. Die Energie waberte über den Kopf des Mannes, bevor sie in seine Wunden eindrang und die Wunde am Kopf zu bluten aufhörte und sich ganz langsam schloss. Das ausgetretene Blut floss plötzlich rückwärts wieder in den jungen Mann hinein und selbst das Blut, das bereits damit beschäftigt war, in den staubigen Boden zu versickern, lief Dank der weißblauen Energie gereinigt wieder in den Körper zurück. Die Beule verschwand mit jeder Sekunde, die das rothaarige Mädchen die weißblaue Energie in den Kopf des Mannes hineinsickern ließ. Langsam ließ sie die Energie über den ganzen Körper strömen und sofort verschwand jede noch so kleine Schürfwunde, die sich beim Sturz aufgetan hatte. „Siehst du, sagte sie ganz leise, beinahe schon gehaucht. „Ich kann heilen, Tyrnon. Ihre immer noch in weißblaue Energie getauchte Hand schwebte langsam zu Tyrnons Brust und verharrte einige Sekunden über dieser, bevor sie sich langsam auf die Brust legte und das Leuchten der Energie verschwand. So blieb das rothaarige Mädchen eine Weile sitzen und wartete darauf, dass ihre Tränen zu fließen aufhörten. Noch völlig in Gedanken versunken erschrak sie dann, als ein Mann in einer silberglänzenden Rüstung sie an der Schulter berührte. Der Mann war groß und hatte schwarzes lockiges Haar. Seine Augen strahlten eine große Milde aus und hatten einen freundlichen Farbton. Dann griff er an ihr vorbei und packte sich den jungen, immer noch bewusstlosen Mann und warf ihn sich über die Schulter. „Lass uns nach Hause gehen, Tyrna. Dein Bruder braucht ein besseres Bett als den staubigen Boden unserer Hauptstraße."

    --------------------

    Daheim angekommen zog sich Tyrna erst mal um. Ihre Klamotten waren total verstaubt und dreckig. Hätte sie sich bloß nicht unter dem Zaun des kleinen Tempels im Dorf gequetscht und war mal wieder abgehauen. Die Tatsache, dass sie kein Ritter wie ihr Vater werden durfte, obwohl sie das Potenzial dafür hatte, deprimierte sie von Tag zu Tag mehr. Nächte lang hatte sie nur geweint wegen dieser „Tatsache". Aber immer, wenn die Tränen Überhand nehmen wollten, hatte sie Edward wieder getröstet und ihr Mut gespendet. Ihr kleiner treuer Freund Edward. Es war ein Segen der Sonne, wie Tyrnas Mutter einst zu ihr sagte, als das Flekon-Baby sich von ihr aufpäppeln und großziehen ließ, nachdem sie es im Wald gefunden hatten, halb verhungert und völlig schutzlos am Boden kauernd. Nach vielen Diskussionen über einen passenden Namen nannten sie das kleine Flekon-Baby nach Tyrnas Großvater Edward. Alle waren sich einig, dass das kleine Flugtierchen genauso zäh war, wie er es einst gewesen war. Ihr Großvater, den alle für einen Idioten gehalten hatten, weil er den Rekrutierungsbescheid zum Ritter ignoriert hatte und lieber ein ruhigeres Leben führen wollte, statt als Ritter für Land und Krone das Sternenmeer zu bereisen oder den Kampf gegen anderen Länder oder Räuber aufzunehmen. Ganz zu schweigen von den Privilegien die ein Ritter erhielt. Für ein ruhiges Leben hatte er jeden Spott in Kauf genommen und die Arbeit als Feldbauer genossen. Nachdem er jedoch eines Tages Luftpiraten mit nur einem Wink seiner Hand aus dem Dorf gejagt hatte, wurde er als Held und weiser Mann gefeiert, der sich nur geweigert hatte, Ritter zu werden, um seine Heimat zu verteidigen. Im hohen Alter von 75 Jahren hatte er Tyrna erzählt, die von nichts Anderem als vom Ritterturm träumen konnte, dass Ritter sein nicht alles wäre. Man könne seine inneren Kräfte auch mit harter Arbeit und viel Disziplin verbessern und so im Herzen ein Ritter werden. Nach dem Tod ihres Großvaters und der Rekrutierung ihres Bruders zum Magier kam in Tyrna jedoch wieder der Drang auf, mehr haben zu wollen. Und so dauerte es nicht lange, bis man bei ihr das gleiche Talent wie bei ihrem Großvater und Vater erkannte und sie im Schrein der Sonne aufgenommen wurde, um zur Heilerin ausgebildet zu werden. Die Übungen als Heilerin fielen ihr nicht schwer und sie wäre bereits viel weiter in ihrer Lehre, wenn sie nicht fast jedem Unterricht fernbleiben würde. Ihr inneres Feuer und der Drang, eines Tages als mächtigster Ritter an der Seite einer ganzen Armee in die Schlacht für Krone und Heimat zu reiten, wurden immer stärker. So stark, dass ihr Vater beschlossen hatte, sie zum Tempel in die königliche Stadt zu schicken. Weit weg von ihrer Familie und allem was sie ablenken könnte.

    --------------------

    Die Wochen vergingen und Tyrna lernte unter der Aufsicht der Ersten Priesterin die Kunst der Heilung und die Suche nach der inneren Ruhe. Ein Tagesablauf glich dem anderen und wurde für Tyrna schnell langweilig. Tyrna hatte wie alle anderen auch die Aufgabe Fische zu heilen, die Fischer durch ihre Arbeit verletzten. Bereits zwei Wochen dauerte diese Übung an und Tyrna war drauf und dran, den Verstand zu verlieren.

    Nicht nur, weil der Fisch sehr streng roch und einige der Fische bereits einen modrigen Geruch aussandten, sondern auch weil sie diese Übung in ihrer Länge für totale Zeitverschwendung hielt. Sie war gut, das wusste auch die Priesterin. Andere quälten sich mit einfachsten Heilungen ab, während es für Sie spielend leicht war, und dennoch war die Priesterin genauso wenig mit Tyrna wie mit den anderen zufrieden. Die Hohe Priesterin ermannte Tyrna, dass nicht nur das Leiten der Energie, sondern auch die Genauigkeit bei der Heilung eine sehr große Rolle spiele und sie sich in Geduld üben solle, um sich mehr zu konzentrieren. Sie hatte daraufhin der Hohepriesterin vorgeworfen, dass sie sich selbst in ihrer Macht einschränke und doch ein genauso guter Magier sein könne wie die ganzen Roben Träger im Magierturm. Nur ihr Geschlecht würde das verhindern und sie wäre dumm, dass sie sich so in die Schranken weisen ließ. Zur Strafe durfte sie die Latrinen putzen. Eine der milderen Strafen, die Tyrna in ihrer Zeit für jeden weiteren Wutausbruch und Aufmüpfigkeit erhalten hatte. Nach der sechsten Strafe drohte man ihr sogar mit der Auslöschung ihrer Emotionen, was ihre Aufmüpfigkeit im Keim erstickte.

    --------------------

    „Vater? sprach Tyrna ihren Vater auf dem Weg nach Hause an „Was ist Tyrna? Tyrna schaute auf ihre Füße, den ihren Vater in die Augen schauen oder sich den schlafen Körper ihres Bruders angucken konnte sie nicht. „Ich finde unsere Gesellschaft Unfair. Ich finde die Hohe Priesterin unfair. Sie weiß wie gut ich bin. Dennoch hält sie mich klein. Ich könnte viel nützlicher sein, wenn ich genau wie die ein Ritter wäre. Tyrnas Vater sagte nichts. Sein Blick schaute zum Stadtrand hinaus. „Weißt du Tyrna. Dein Großvater dachte es wäre besser ein Bauer zu sein als ein Ritter. Was stimmt den jetzt Tochter? Darüber musste Sie erstmal nachdenken.

    --------------------

    Kaleos der 11. Tag, grüne Sonne

    Mond: Ataris

    „Eine wunderbare Erkenntnis, sage ich euch. Wenn ihr mit vollen Segeln über das Meer rauscht, das salzige Wasser am Bug eures Schiffes regelrecht in zwei Hälften geschnitten wird, als ihr plötzlich mit einem einzigen Satz die Fluten verlasst und euch in die höchsten Höhen unseres Mondes begebt. Ihr spürt, wie die Luft dünner wird und ihr glauben müsst zu erfrieren, bevor der magische Schutz sich um das Schiff legt und eine warme Meeresbrise eure müden und kalten Knochen wieder in Bewegung bringt. Und genau dann werdet ihr euch bewusst, dass ihre eure Heimat, den Mond Ataris, hinter euch gelassen habt und in das Sternenmeer eingetaucht seid. Ein Meer, das so schwarz ist wie die Seele eines Meuchelmörders. Ihr seht nur endlose Weite, unsere hellstrahlende Sonne und die kleinen und großen Inseln des Sternenmeers, die so weit entfernt sind, dass sie noch keiner bereisen konnte. Ihr seht die anderen Monde und den prachtvollen Planeten Atlantis. Der Weg zu diesen gewaltigen Planeten hat schon so viele tapfere Männer das Leben gekostet. Und wieder sprach ich die Worte, die ich hier in unserer schönen Stadt gelernt hatte und ein starker Nordwind erfasste die Segel und trieb uns vorwärts. Unser Ziel war Para. Seine weiten Steppen, die steilen Klippen, rauschende Wasserfälle, grüne Wälder mit Stämmen aus schwarzem Holz und die vielen kleinen Flüsse bieten einfach zu wenig Platz, um ein so prachtvolles Schiff wie die Nebulus Primus Magnifikat sanft und vorsichtig in dieser Fremde zu landen. Aber wir hatten vom König persönlich den Auftrag erhalten, die geheimnisvollen blauen magischen Lampen zu ertauschen, damit unsere prunkvolle Stadt nicht durch die offenen Feuer unserer Laternen einem weiteren schlimmen Brand zum Opfer fällt. Wir waren bereit, alles zu tun, um an diese Lampen zu kommen.                              Unser Schiffslager war voller Gold, als wir an dem bakaranischen Trümmerfeld entlang segelten und einen Zwischenstopp auf Triton wagten. Wer von euch diesen wasserüberfluteten Mond schon einmal erblickt hat, weiß, dass er für einen alten Seebären ein wunderbarer Traum ist. Man kann kilometerweit mit seinem Schiff segeln, bis man an eine kleine Insel stößt, die gerade groß genug ist, um seinen Rumrausch auszuschlafen. Ein wunderbarer Mond mit vielen Geheimnissen und der endlosen friedlichen und erbarmungslosen See. Wir gingen runter und setzten mit vollen Segeln auf dem Meer auf. Wir hatten den Ort unserer Begierde schon längst aus den Wolken gesichtet. Neu-Stausee, die Stadt, die in Wirklichkeit ein einziger riesiger Staudamm auf Tritons größter Insel ist. Beim Anlegen zählten wir sieben weitere Schiffe, doch keines sah auch nur im Entferntesten unserem ähnlich. Da waren die mit Kohle und Öl betriebenen Stahlschiffe der Kaufleute von Triton, die kleinen, aus Schrott zusammen genagelten Stahlsegler der ärmeren Bewohner, die Solarsegler der Bewohner von Derun. Diese Pflanzenschiffe sollen angeblich aus einem einzigen Samen geformt worden sein. Für mich sehen die immer aus, als hätten die Wilden einen Baum gefällt und reiten diesen wie einen wild gewordenen Stier über das Sternenmeer. Wir vertäuten also unseren schönen Segler und gingen von Bord, um unsere Vorräte aufzustocken. Die Leute dort waren zu Reichtum gekommen, weil so viele Händler dort andockten, aber man findet immer etwas was man mit ihnen tauschen kann. Und wenn es die Liebe einer Frau gegen ein paar Goldstücke ist. Har har har. Wir verbrachten also drei Stunden in diesem aus Stein, Glas und Stahl erbauten Haus, bevor wir aufbrachen. Die Leute von dort freuen sich immer, wenn wir ihnen Wolle mitbringen. Schließlich fressen Schafe ja Gras und nicht Wasser. Die wussten noch nicht mal, was Wolle ist, bevor wir kamen und ihnen die prachtvollste Wolle von ganz Ataris brachten. Wenn man so viel gereist ist wie ich, glaubt man irgendwann, dass man auf Ataris die einzige richtige Zivilisation findet. Nur die Leute von Vulkan scheinen noch zivilisiert zu sein, dafür verpesten sie ihren Mond mit stinkender Kohle und mit der Verbrennung von übelriechendem Müll. Ich dachte einst auch, dass die Wilden von Derun zivilisiert seien, aber die wissen ja nicht mal, was richtige Kleidung ist. Die laufen da alle halb nackt rum. Man fühlt sich beinahe wie in einem AMÜSIERLADEN. JA HAR HAR HAR.                  Doch dann geschah es. Wir verließen diese Staudamm-Stadt und wollten wieder zu unserem Schiff, als uns ein paar von diesen tritonischen Ölpiraten auflauerten. Ein heftiger Kampf entbrannte. Ich zog mein Rapier und meinen Langdolch und tötete sofort drei ihrer Männer, indem ich jedem von ihnen mein Rapier über die Brust zog und ein dickes Loch mit meinem Dolch hinterher bohrte. Sie stürzten zu Boden wie kleine armselige Schmeißfliegen. Wir waren nur zwanzig Mann und die waren mindestens sechzig. Doch wir Ataraner wissen zu kämpfen. Schließlich haben die minderen Völker keine Ahnung von Kampfkultur. Und so töteten wir einen nach dem anderen. Ihr Blut drang schon tief in die Planken des Piers ein und färbte das einst helle Holz dunkel. Die Leichen traten wir ins Wasser und lockten so die Haie an, damit diese elendigen Piraten wenigstens im Tod etwas Nützliches tun konnten. Ich war nur einen Moment nicht aufmerksam genug, da stach mir doch so ein ölverseuchter Pirat sein Messer in die Seite. Ich schrie auf und spaltete ihm sofort den Schädel als Antwort auf seinen Angriff. Das Blut rann mir aus der Seite und färbte meine Uniform tief dunkelrot. Unter Schmerzen kämpfte ich mich weiter zum Schiff vor und tötete dabei noch vier weitere krähenverfluchte Ölpiraten. Ein Blick ließ mich schnell erkennen, dass noch zu viele dieser Bastarde am Leben waren und ich beschwor einen gewaltigen Blitz herauf und ließ ihn von Feind zu Feind springen, damit er ihre Seelen zu Asche verbrannte. Bei einigen dieser Feiglinge traten bereits die Augen hervor, doch ich ließ nicht locker und beschwor immer mehr Blitze herauf und ließ sie den Tanz des Todes tanzen. Einige der Ölpiraten fingen Feuer, aber meine Männer waren bereits zur Stelle, um ihnen beim Löschen zu helfen, indem sie diese Ölqualen ins haiverseuchte Wasser traten. Der Kampf endete mit zwanzig nicht mal ins Schwitzen geratenen Ataranern zu null Ölsardinen. Wir hatten gesiegt und nur kleine Wunden davongetragen. Ohne mit der Wimper zu zucken, so als wäre nichts geschehen, luden wir unsere Vorräte auf und machten uns weiter auf den Weg nach Para. Unser erster Offizier Ritter Marun beschwor wieder den magischen Schutz herauf und ließ heilende Energie durch sich hindurchfließen, damit wir wieder zu Kräften kamen und diese kleinen nervigen Wunden loswurden. Weitere fünf Tage vergingen, als wir durchs Sternenmeer segelten, ohne dass wir den Gefahren des schwarzen Nichts begegneten. Es ist eine Sache, ob man durch das endlose Nichts segelt, keine Fische um einen herum sieht oder ob man von den Gefahren des schwarzen Nichts angegriffen wird. Sie sind wie lebendige Alpträume, die ihre Knochen außen tragen und nicht durch ein Aufwachen aus dem Traum zu vernichten sind. Nein, sie können dir die Eingeweide herausreißen, dir so grauenvolle Schmerzen bereiten, dass dir die Schreie ausgehen werden und deine Seele nach dem Tod verlangen wird. Es wurde also Zeit zu landen und unsere Waren, das königliche Gold, gegen die magischen Lampen zu tauschen. Wir steuerten Para an. Der gewaltige Wasserfall, der sich in die Felsspalten im Norden des Mondes gefressen hatte, war unser Ziel. Wir verlangsamten unser Schiff bei der Landung aber nicht, sondern flogen direkt auf den Wasserfall zu. Der Wind peitschte uns ins Gesicht und hinterließ dort, wo er auftraf, rote Striemen. Wir flogen direkt auf den

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