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HEISSES BLUT: Der Krimi-Klassiker!
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eBook184 Seiten2 Stunden

HEISSES BLUT: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Es ist noch keiner besser geworden da drinnen. Auch nicht Peter Low, der eine Gefängnisstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung absitzen musste - in Dartmoor.

Aus Peter Low wird Jack Johnson. Und aus Körperverletzung - Raub!

Wenn man ihn schnappt, ist sein Leben nicht mehr viel wert...

Der Roman Heißes Blut von Patrick Dolan (* 15. April 1928; † 21. Juli 1994) erschien erstmals im Jahr 1970; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1971.

Der Verlag DER ROMANKIOSK veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe DIE MITTERNACHTSKRIMIS.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum8. Dez. 2020
ISBN9783748767701
HEISSES BLUT: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    HEISSES BLUT - Patrick Dolan

    Das Buch

    Es ist noch keiner besser geworden da drinnen. Auch nicht Peter Low, der eine Gefängnisstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung absitzen musste - in Dartmoor.

    Aus Peter Low wird Jack Johnson. Und aus Körperverletzung - Raub!

    Wenn man ihn schnappt, ist sein Leben nicht mehr viel wert...

    Der Roman Heißes Blut von Patrick Dolan (* 15. April 1928; † 21. Juli 1994) erschien erstmals im Jahr 1970; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1971.

    Der Verlag DER ROMANKIOSK veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe DIE MITTERNACHTSKRIMIS.

    HEISSES BLUT

    Erstes Kapitel

    Der Gefängnisdirektor sagte nicht viel. Nur ein paar undeutlich gemurmelte Sätze, als wisse er, dass er mit sich selbst redete. Ich steckte den kleinen Plastikbeutel ein; er enthielt meinen Geldbeutel, meine Schlüssel und ein Postsparbuch mit etwa dreißig Pfund Einlage. Ich nahm die Fahrkarte vom Schreibtisch und ließ den müden alten Mann allein.

    Der Wärter am Tor wusste aus Erfahrung, dass es zwecklos war, mir viel Glück und alles Gute zu wünschen. Ich hatte nicht vor, mich zu bessern. Neun Monate waren eine lange Zeit gewesen. Arbeit in den Steinbrüchen. Eine enge Zelle mit dem Spion an der Tür. Hätte ich mich unter diesen Umständen bessern können?

    Ist das Böse in einem Menschen erst einmal zum Durchbruch gekommen, lässt es sich nicht wieder verdrängen. Vergiftetes Blut bleibt vergiftet. Ich hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge, als ich in die Frühlingssonne hinaustrat. Das schwere Gefängnistor fiel hinter mir ins Schloss. Ich war frei...

    Ein Café am Fuß des Flügels in Bahnhofsnähe. Hinter der Theke noch immer dieselbe Blondine: aus der Nähe dicklich und etwas schmuddelig - aber eine Frau. Vollbusig und mit weichen Lippen. Neun Monate sind lang. Ich starrte sie an. Sie war die erste Frau, die ich wieder ganz nahe vor mir hatte.

    »Bitte einen Tee, Miss.«

    »Zucker, Sir?«

    »Ja. Viel Zucker. Dort oben gibt’s nie genug.«

    Keine Reaktion. Sie hatte das alles schon einmal gehört. Die einzigen Gäste waren zwei Busfahrer und ein zerlumpter Mann, der an einem der Tische schlief.

    »Sixpence, Sir.«

    »Dafür muss der Tee wirklich gut sein - oder sehe ich nur so reich aus?«

    »Sie sind wohl lange... dort gewesen?«, fragte sie und erklärte mir dann, ohne meine Antwort abzuwarten: »Weniger kostet der Tee nirgends.«

    »Ich habe neun Monate gesessen. Als Ersttäter, wenn es Sie interessiert. Aber ich bin eigentlich ein braver Junge. Ich habe immer nur freundlich gewinkt, wenn wir hier vorbeimarschiert sind. Niemals ein Pfiff oder eine freche Bemerkung.«

    Das war natürlich zu dick aufgetragen. Ich trank den schwachen Tee, freute mich über das wütende Gesicht der Blondine und verließ das Café, um zum Bahnhof zu schlendern. Auch der Kontrolleur an der Sperre wusste sofort, wer ich war. Schmutzige Hände und wissende Augen. Vorsicht vor diesem Aussätzigen! Meinetwegen...

    Auf meiner einfachen Fahrkarte stand London. Der entlassene Häftling soll Gelegenheit haben, in einer Großstadt unterzutauchen. Aber ich wollte nicht dorthin. Mit kümmerlichen dreißig Pfund konnte ich in London kaum eine Woche lang leben. Der Kerl in der Ecke am Fenster, der so gelangweilt seine Börsenzeitung las, verdiente dieses bisschen Geld bestimmt in zwei Tagen. Auch die beiden gutgekleideten Frauen neben mir sahen nicht so aus, als bedeuteten ihnen dreißig Pfund sonderlich viel. Ich kämpfte mit dem Wunsch, einfach aufzuspringen und den drei zufriedenen Bürgern ins Gesicht zu schreien, woher ich kam.

    Peter Low. 31 Jahre. Mit einer einfachen Fahrkarte nach London unterwegs. Soeben aus Dartmoor entlassen. Einmal vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung. Der Richter hatte bei der Urteilsverkündung etwas von Gewalt um der Gewalt willen gesagt. Er könne nur hoffen, dass mir im Gefängnis das Verwerfliche meines Tuns zu Bewusstsein kommen werde...

    Ich hatte diesen Polier nicht leiden können, weil er sich ständig in Dinge einmischte, von denen er nichts verstand. Eines Tages war es zu einem Zusammenstoß mit ihm gekommen, denn er hatte meine Arbeit kritisiert. Als ob er die Qualität von Zimmererarbeit hätte beurteilen können! Die Auseinandersetzung hatte damit geendet, dass er nach einem Schlag von mir unglücklich fiel und sich das linke Bein und ein paar Rippen brach.

    Die beiden Frauen unterhielten sich über Mode. Der Geschäftsmann in seiner Ecke sah zuerst auf seine Uhr und dann zu mir hinüber. Ich hätte ihm die Uhr und sein Geld abnehmen und alle drei daran hindern können, die Notbremse zu ziehen. Aber das wäre dumm gewesen. Kein Plan. Kein vorbereiteter Fluchtweg.

    Ich musste mich wieder einmal beherrschen. Aber ich hatte meinen Spaß daran, den Mann in der Ecke scharf zu beobachten. Er wurde nervös, ließ seine Zeitung sinken und sah sich hilfesuchend um. Ich ballte die Fäuste. Auch die beiden Frauen merkten jetzt, was hier vorging; sie schwiegen ängstlich und versuchten mich zu ignorieren, was ihnen natürlich nicht gelang.

    Ausgezeichnet! Ich rückte langsam etwas nach vorn und sah den Geschäftsmann blass werden. Ich sprang auf, freute mich darüber, wie die drei zusammenzuckten, und lief hinaus, um mich auf dem WC einzuschließen.

    Drei Zehn-Pfundnoten und zehn Shilling in meinem Geldbeutel. Mein Führerschein in dem Fach dahinter. Eine Frau hatte mir dieses Portemonnaie vor einigen Jahren zu Weihnachten geschenkt. Eine rothaarige Frau, deren Mann oft Nachtschicht hatte Ich konnte mich nicht an ihren Namen erinnern.

    Auch meine Schlüssel waren vollzählig. Gut. Ich hatte den Hausschlüssel mitgenommen, als ich abgeholt wurde. Mrs. Dobson, eine 45jährige Witwe, hatte mir das Zimmer spottbillig vermietet, und ich hatte mich auf meine Weise dafür revanchiert. Wir hatten uns immer gut verstanden. Sie war in Tränen aufgelöst gewesen, als ich festgenommen wurde. Ich sollte sofort wieder nach Hause kommen; sie würde auf mich warten.

    Lieber bei ihr als mit dreißig Pfund in London. Ich stieg am nächsten Bahnhof aus und fuhr mit einem Personenzug weiter. Ich musste ohnehin zu ihr, um meine Sachen abzuholen. Der Bahnhof Fennerley war noch immer so klein und schmutzig wie früher, aber dahinter ragte jetzt die neue Fabrik auf, die während meiner Abwesenheit fertiggestellt worden war.

    Denkmal oder Grabmal? Sie interessierte mich längst nicht mehr. Ich wusste, dass ich auf der schwarzen Liste der Gewerkschaft stand. Aber was machte mir das schon aus? Ich hatte etwas Wichtigeres vor. Ich eilte durch die Straßen, durchquerte den Vorgarten und schloss endlich die Tür des Reihenhauses auf...

    Ich sah sie in der Küche am Spülbecken stehen. Sie trug einen gelben Rollkragenpullover und enge graue Hosen. Sie kehrte mir den Rücken zu. Ich ging weiter und streckte bereits die Hand nach ihr aus, als jemand mich an der Schulter zurückhielt.

    »He, was soll das, Kamerad?«

    Er war größer als ich - über einsachtzig. Ich sah ölige schwarze Haare, ein aggressives Gesicht und verschränkte muskulöse Arme. Sie drehte sich um und stieß einen leisen Schrei aus. Eine Tasse klirrte ins Becken.

    »Wer ist der Kerl, Jen?«

    »Er... er war früher hier... Er... Ich hatte vergessen, dass du noch einen Schlüssel hast... Du hast nie geschrieben... schon ein Vierteljahr nicht mehr...«

    »Ah, du hast also gesessen«, stellte der Schwarzhaarige fest. »Eben entlassen worden, was? Wie war’s im Kittchen?«

    »Nicht schlimm, aber auch nicht sehr schön« Ich sah zu ihr hinüber. »Er hat mein Zimmer. Kann ich wenigstens das andere bekommen?«

    »Hier ist keines mehr frei«, erklärte er mir. »Mein Kumpel hat es jetzt, verstanden?« Er wich meinem Blick aus.

    »Ich spreche mit ihr. Kein Platz mehr für mich, was?«

    »Du hast nie geschrieben«, jammerte sie und drängte sich näher an den Schwarzhaarigen. »Ich habe immer auf einen Brief von dir gewartet, aber dann...«

    Ich nickte langsam. »Wo ist mein Zeug?«

    »Dein Gepäck liegt in der Besenkammer unter der Treppe.« Sie ging an mir vorbei. Auf ihrem Gesicht mischten sich Angst und Erleichterung. Als ich ihr folgen wollte, vertrat mir der Schwarzhaarige den Weg, so dass wir zusammenprallten.

    »Komm, wir gehen auf die Straße, damit wir mehr Platz haben!«, forderte ich ihn wütend auf. »Dann kannst du das zum drittenmal versuchen!«

    »Mit großen Worten erreichst du hier nichts, Kamerad. Ich lasse mich nicht...«

    »Ich habe dir ein faires Angebot gemacht«, unterbrach ich ihn. »Nimmst du es an oder nicht?«

    »Bitte, Pete! Bitte, lass dich auf keine Auseinandersetzung mit ihm ein!«, rief sie ihm flehend zu.

    »Wir wollen hier keinen Streit, Kumpel«, erklärte mir der Schwarzhaarige. Er drehte sich rasch um. »Lass das, Jen. Ich hole die Sachen heraus.«

    Sie trat zurück, kam dicht an mir vorbei und blieb hinter uns stehen. Ich ließ mir mein Gepäck geben. Mein großer Werkzeugkasten und ein alter Koffer - mein ganzer Besitz. Ich griff danach, ohne ihm zu danken, und wandte mich ab.

    »Tut mir leid«, erklärte sie mir noch. »Tut mir wirklich leid. Aber du weißt selbst, dass du das nicht hättest tun dürfen!«

    Ich zuckte nur mit den Schultern.

    »He, du hast noch den Hausschlüssel, Kamerad!«

    Ich nahm ihn vom Schlüsselring. Als der Schwarzhaarige danach griff, warf ich ihm den Schlüssel ins Gesicht. Er zuckte zusammen; aber er setzte sich nicht zur Wehr, und ich wollte nicht als erster zuschlagen. Sie wurde blass, bückte sich und hob den Schlüssel auf. Ich brachte es nicht über mich, ihr einen Tritt zu versetzen.

    Der Bahnhof war eine gute Viertelstunde vom Haus entfernt, und ich hatte meinen schweren Werkzeugkasten zu schleppen. Aber es wäre falsch gewesen, den Rest des Tages mit ihr im Bett zu verbringen. Ich konnte mich nicht auf eine Frau verlassen, die bereits zu viel von mir wusste.

    Ich ließ den Koffer und den Werkzeugkasten in der Gepäckaufbewahrung und machte mich auf den Weg zu dem nächsten Pub. Ich wollte bei einem Glas Bier überlegen, was jetzt zu tun war.

      Zweites Kapitel

    An der Bar hockte ein einziger Gast; die Tische in den Nischen waren leer. Diesen einen Mann hätte man selbst in einem überfüllten Lokal sofort gesehen, weil er so gigantisch war. Ein wahrer Riese mit ungeheuren Schultern, gewaltigem Leibesumfang und Schuhgröße 50. Und auf diesen Schultern ein mächtiger Schädel mit fleischiger Nase, breitem Mund und einem komisch wirkenden dunklen Schnurrbart.

    »Guten Morgen!«, rief er mir zu, als stünde ich noch auf der Straße. »Ein prächtiger Tag, was? Frühling! Da macht das Leben wieder Spaß, was? Hahaha!«

    Ich gab irgendeine belanglose Antwort, die Wirtin erschien, und ich bestellte ein Bier. Inzwischen leerte der Riese mit einem Zug ein halbes Glas.

    »Sie sind nicht zufällig von hier, wenn ich einmal fragen darf?«

    »Nein«, erwiderte ich und trank einen Schluck. »Ich bin nur auf der Durchreise. Warum?«

    »Ich suche hier sozusagen nach einer Stecknadel in einem Heuhaufen, wissen Sie.« Seine kleinen Augen blieben keine Sekunde ruhig. »Und wenn Sie von hier wären, hätten Sie mir vielleicht helfen können...«

    »Worum handelt es sich?«, fragte ich ohne großes Interesse.

    »Ich brauche ein paar Bauhandwerker!«, antwortete der Riese. »Ich war schon bei allen drei Bauunternehmen, die es in diesem Nest gibt. Aber dort ist nichts zu holen! Die Firmen haben alle zu viel zu tun. Ein kleinerer Auftrag, bei dem es nur um ein paar Hundert Pfund geht, ist heutzutage nichts mehr wert...«

    Er leerte sein Glas und knallte es auf die Theke. Die Wirtin kam aus der Küche, warf ihm einen bösen Blick zu und griff nach dem Glas, um wieder einzuschenken.

    »Hm, wo war ich eben?«, murmelte er. »Ah, richtig... Darf ich Sie übrigens zu einem Bier einladen?«

    Ich nickte dankend und hatte das Gefühl, diesen Fingerzeig des Himmels nicht übersehen zu dürfen.

    »Prost!« Ein gewaltiger Schluck. Eine riesige Hand, die Münzen aus der Hosentasche holte und auf die Theke warf. »Anscheinend brauchen wir in Wirklichkeit ein paar andere Leute... Sie wissen schon... irgendwelche Gelegenheitsarbeiter. Aber wo sind sie zu finden?«

    »Vielleicht stehen Sie neben einem«, antwortete ich. »Erzählen Sie mir also mehr darüber.«

    »Wie meinen Sie das, alter Junge?« Er runzelte verblüfft die Stirn, um dann begeistert zu grinsen. »He, ist das Ihr Ernst? Verstehen Sie etwas von Bauarbeiten?«

    »Als Zimmerer müsste ich das eigentlich«, erklärte ich ihm.

    »Ein Zimmerer! Menschenskind, stimmt das auch? Damit ist der Tag gerettet!«

    »Nicht so schnell!« wehrte ich ab und trank einen großen Schluck. »Ein paar Hundert Pfund, was? Ich möchte zuerst nähere Angaben.«

    »Nähere Angaben, wie? Hahaha! Ich kann Ihnen alles in zwei Minuten erzählen!«

    Er brauchte etwa zwanzig dazu. Sein Onkel hatte ihm eine verwahrloste Farm fünf Meilen außerhalb der Stadt hinterlassen. Das Land war verpachtet; die Farm bestand nur aus einem Wohnhaus, einer Scheune und einem halben Hektar Garten. Der Onkel

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