Konzentrationstraining für Kinder - Der praxisnahe Leitfaden inkl. genialer Übungen: Wie Sie die Blockaden Ihres Kindes ganz einfach lösen und die Aufmerksamkeit & Konzentration optimal fördern

Von Magic Kids

Haben Sie den Eindruck, Ihrem Kind fällt es im Vergleich zu Altersgenossen schwerer, sich auf eine Sache zu konzentrieren und es verliert schneller den Fokus? Ist es zappelig, abwesend oder stört seine Mitschüler oder Gruppengenossen? Sorgen Sie sich, dass Ihrem Kind dadurch in seinem Leben Nachteile entstehen und möchten Sie begreifen, was wirklich in ihm vorgeht, und ihm auch konkret helfen können?

Dann erfahren Sie als Eltern von kleinen Zappelphilippen und Tagträumern in diesem Buch alles, was Sie zum Umgang mit Ihren besonderen Kindern wissen müssen und bekommen eine Menge unschlagbarer Expertentipps an die Hand!

Psychologisches Hintergrundwissen wird verständlich und doch tiefgreifend aufbereitet, Sie erfahren alles, was es über das Thema "Konzentration bei Kindern" zu wissen gibt, erhalten die aktuellsten wissenschaftlichen Informationen und zudem eine große Zahl an Übungen und Spielen, mit denen Sie selbst ganz einfach und sofort gemeinsam mit Ihrem Kind an seiner Konzentrationsfähigkeit arbeiten können.

Damit ist Ihnen dieses Buch ein verlässlicher Begleiter auf dem Weg zu einem Leben, in dem Ihr Kind jede Herausforderung und Situation spielend meistert und sich von Konzentrationsproblemen künftig keine Steine mehr in den Weg legen lässt.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Büromüsli
• Erscheinungsdatum: 9. Jan. 2024
• ISBN: 9783757607586

Buchvorschau

1. Das erwartet Sie in diesem Buch

Ihr Kind lässt sich leicht bei den Hausaufgaben ablenken? Bleibt beim Basteln oder Malen nicht bei der Sache? Beschweren sich die Lehrer oder Lehrerinnen über die mangelnde Aufmerksamkeit Ihres Kindes im Unterricht? Hat Ihr Kind Lernschwierigkeiten, auch wenn es in einer ruhigen Umgebung seine Aufgaben gut macht und versteht? Fühlen Sie sich als Eltern eines solchen Kindes angesprochen, dann sind Sie weder allein noch hilflos.

Dieses Buch bietet Ihnen viele wichtige Informationen, wie Sie Ihr Kind und seine Konzentrationsschwierigkeiten verstehen und fördern können. Störungen der Konzentration führen bei Kindern mit normalen intellektuellen Voraussetzungen häufig zu Lernschwierigkeiten bis hin zum Schulversagen. Kinder, die mit solchen Problemen zu kämpfen haben, sind folglich nicht dumm, sondern benötigen Unterstützung, um den Anforderungen der Schule und des täglichen Lebens gerecht werden zu können. Ihrem Kind kann geholfen werden und es ist kein hoffnungsloser Fall.

Es gibt mehrere Studien zu verschiedenen Konzentrationstrainingsansätzen. Die erprobten Konzepte konnten die Beeinträchtigungen der Kinder nachweislich mindern und führten zu nachhaltigem Erfolg beim Lernen. Dieses Buch soll Ihnen zu Beginn aufzeigen, wie die Konzentrationsfähigkeit beeinflusst wird.

Es ist außerordentlich wichtig, dass Sie sich mit der Ursache der Konzentrationsstörung Ihres Kindes beschäftigen. Gerade, wenn die Konzentrationsprobleme Folge eines tieferliegenden Problems sind, müssen auch die Ursachen bekämpft werden, um Ihrem Kind wirklich helfen zu können. Auf Grundlage dieses Wissens erhalten Sie dann einen Überblick über mögliche Konzepte und Möglichkeiten, die Ihrem Kind helfen können, seine Konzentrationsschwierigkeiten zu überwinden.

Zum Ende hin werden Sie daher die Methoden zur Unterstützung Ihres Kindes finden, die Sie auch bei sich zu Hause anwenden können. Gerade in Zeiten von Homeschooling ist es wichtig, individuell angepasste Lernmethoden zu finden, die Ihr Kind bei der Erledigung seiner Aufgaben und beim Lernen unterstützen.

Einen Arzt- oder Therapeutenbesuch kann dieses Buch Ihnen jedoch nicht ersetzen. Wenn Sie allein nicht weiterkommen, ist es wichtig für die Zukunft Ihres Kindes, dass Sie sich professionelle Hilfe holen, die Sie und Ihr Kind bei Ihrem Konzentrationstraining anleitet und unterstützt.

Da verantwortungsvoll mit der Behandlung von Konzentrations- und Lernschwierigkeiten umgegangen werden muss, erhalten Sie in diesem Buch nicht nur Wissen über Konzentrationsübungen, sondern über das gesamte Feld der Konzentration sowie Schwierigkeiten mit der Konzentration und mögliche Lösungen.

2. Die Konzentrationsfähigkeit bei Kindern

Kinder können sich noch nicht in dem zeitlichen Umfang konzentrieren wie eine erwachsene Person. Wenn Sie neben Ihrem Kind sitzen und es bei der Erledigung seiner Hausaufgaben unterstützen, werden Sie merken, dass bei Ihrem Kind sehr viel früher die Konzentration nachlässt.

Während Sie nach einer halben Stunde noch entspannt auch schwierige Sachverhalte lösen können, ist Ihr Sohn oder Ihre Tochter im Grundschulalter schon völlig erschöpft. In solchen Momenten Verständnis zu zeigen, verlangt Ihnen womöglich viel Nachsicht gegenüber Ihrem Kind ab. Vielleicht haben Sie wegen solcher Momente zu diesem Buch gegriffen, weil Sie sich fragen: Ist das normal, dass mein Kind keine halbe Stunde konzentriertes Arbeiten durchhält? Das ist es.

Denn Sie als Erwachsene*r sind nicht das richtige Maß, um die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes zu bestimmen. Es ist im Übrigen auch völlig normal, wenn Kinder es nicht schaffen, sich auf Dinge zu konzentrieren, zu denen ihnen völlig die Motivation fehlt. Das Phänomen werden Sie sicherlich auch schon mal bei sich selbst erfahren haben. Wenn Sie unliebsame Aufgaben erledigen müssen, prokrastinieren Sie.

Dann beschäftigen Sie sich lustlos mit der Aufgabe, aber Ihre Gedanken schweifen immer wieder auf spannendere Dinge, die Sie jetzt tun könnten, ab. Mit beträchtlichen Verzögerungen werden Sie schließlich fertig, aber weil Sie nicht ganz bei der Sache waren, ist das Ergebnis nicht befriedigend. Es kann folglich verschiedene Ursachen geben, warum die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes ausbaufähig ist. In diesem Kapitel sollen Sie daher Einblicke in die Begriffe der Konzentration und Aufmerksamkeit, der Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten, des Gehirns und der Konzentration im Vorschul- und Grundschulalter erhalten.

2.1 DER BEGRIFF DER KONZENTRATION

Die Begriffe Aufmerksamkeit und Konzentration werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft ohne nachzudenken fast synonym verwendet. Daher wird an dieser Stelle die Konzentration von dem Begriff der Aufmerksamkeit abgegrenzt. Die Konzentration kann als Teilbereich der Aufmerksamkeit verstanden werden. Die Aufmerksamkeit kann unter Aufwendung von Energie auf einen bestimmten Prozess gerichtet werden. Sie kennen das: Wenn Sie müde sind, werden Sie unaufmerksamer und unkonzentrierter. Unsere Aufmerksamkeit ist notwendig für die Informationsaufnahme und -verarbeitung sowie für die Ausführung unserer Handlungen und begleitet uns daher den ganzen Tag. Sie ist zeitweise mehr allgemein auf unsere Umgebung ausgerichtet, diese Art der allgemeinen Aufmerksamkeit wird als Vigilanz bezeichnet.

Diese Fähigkeit, auf die eigene Umwelt zu achten, ist ein Überbleibsel unserer Vorfahren. Diese mussten bei der Suche nach Nahrung, zum Beispiel beim Sammeln von Nüssen und Früchten, oder beim Jagen alles im Blick behalten, um bei Gefahr schnell reagieren zu können. Die Aufmerksamkeit kann aber auch auf eine einzelne Aufgabe fokussiert werden. Diese Fokussierung beziehungsweise Intensivierung der Aufmerksamkeit wird in der Regel als Konzentration bezeichnet.

Diese Art der Aufmerksamkeit ist es auch, auf die sich das Training beziehen soll. Denn wenn Sie oder Ihr Kind sich in eine Aufgabe vertiefen sollen, müssen Sie Konzentration aufbringen, sich also fokussiert nur mit diesem Teil Ihrer vielfältigen Umgebung beschäftigen. In jedem Fall sollen sich die Zeitspannen, in denen sich Ihr Kind konzentriert, mit Phasen der Entspannung, in denen es seine Aufmerksamkeit frei schweifen lassen kann, abwechseln.

Fallbeispiel: „Sich mit etwas Bestimmtem zu beschäftigen, sich auf etwas ‚zu konzentrieren‘ und alle weiteren Umweltreize auszuschalten, können wir alle nur in begrenztem Maß. Man spricht von einer sogenannten Konzentrationsspanne. Nach einiger Zeit treten Ermüdungserscheinungen auf oder wir können nicht mehr bei der Sache bleiben. Bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen ist die Konzentrationsspanne viel schneller ausgeschöpft. Sie wirken so, als könnten sie sich nicht gut konzentrieren, sind jedoch lediglich gezwungen, ihr Potenzial schneller zu verbrauchen. Diese Kinder können daher nicht so lange dem Unterricht folgen, ihre Hausaufgaben am Stück erledigen etc. Sie machen in Folge vermehrt Fehler bis hin zur Ausbildung einer Lese- und/oder Rechtschreib- oder Rechenschwäche." (Lerntherapie Schwerte)

Wenn wir von Aufmerksamkeit sprechen, sprechen wir von einer Fähigkeit, deren Funktionieren von drei verschiedenen Systemen abhängig ist. Die Psychologin Rietzler unterteilt diese in das „Alerting"-Netzwerk, das Orientierungsnetzwerk und die exekutive Kontrolle. Alle drei Netzwerke müssen gemeinsam funktionieren, damit Ihr Kind seine Aufmerksamkeit selbstbestimmt lenken kann.

Es ist für das Erlernen von Konzentration enorm wichtig, dass das Gehirn besonders im jungen Alter darin geschult wird, Reize und Information in seiner Umwelt angemessen zu selektieren und gegebenenfalls auszublenden. Dies muss trainiert werden, da das Gehirn auf unterschiedliche Arten von Reizen unterschiedlich stark reagiert. Besonders das visuelle System ist im Kleinkindalter noch dabei, alle Informationen zu verarbeiten. Diese Priorisierung von visuellen Reizen ist in unseren Genen angelegt. Zu Zeiten, in denen die Menschen noch Jäger und Sammler waren, waren schnelle Bewegungen ein Signal für mögliche Feinde. Wer also einen Wolf oder ein anderes Raubtier auf sich zuschießen sah, durfte nicht lange überlegen, sondern musste direkt die Flucht ergreifen. Unser Gehirn hat sich diese hohe Relevanz der visuellen Reize bis heute gemerkt. In unserem Leben sind farbige, sich bewegende Reize allerdings in der Regel nicht mehr so relevant für unser Überleben. Wenn der Fernseher flimmert oder eine Taube an Ihrem Fenster vorbeifliegt, schauen Sie nicht wie gebannt hin, sondern bemerken es vermutlich kaum. Sie haben gelernt, dass Sie diese visuellen Reize am besten ausblenden, wenn Sie zum Beispiel damit beschäftigt sind, ein Buch zu lesen oder sich auf ein wichtiges Projekt vorzubereiten.

An Kleinkindern kann man dieses Erbe jedoch noch gut erkennen. Sie können häufig stundenlang die bewegten Bilder im Fernseher anschauen, es fasziniert sie. Wenn Sie oder Ihr Kind vor dem Fernseher sitzen und sich allein mit den Informationen, die Ihnen Ihr visuelles System liefert, beschäftigen, befinden Sie sich in einer konzentrierten Haltung. Sie nehmen fast nichts anderes mehr wahr. Ähnlich einfach kann man diesen Zustand auch beim Betrachten eines Aquariums erreichen.

Weitere Beispiele nennt die Psychologin Stephanie Rietzler. So wenden Sie sich eher Dingen zu, die neu für Sie sind und eine persönliche Betroffenheit auslösen. Sie beschreibt diesen Vorgang weiterhin: „Vielleicht verfolgen auch Sie manchmal gebannt die rührseligen Bilder, Werbevideos und Geschichten, die auf Facebook & Co. kursieren.

Zuletzt orientieren wir uns an unseren Mitmenschen: So fokussieren wir eher auf Geschehnisse, Bilder oder Inhalte, die von anderen mit Neugier aufgenommen werden. Man denke hierbei an die kilometerlangen „Gaffer-Schlangen nach Unfällen auf der Autobahn. Wenn Ihr Kind mit der Konzentration bei der Beschäftigung mit einem Reiz, auf den das Gehirn gut anspricht, kaum Probleme hat, kann man in der Regel davon ausgehen, dass es kein Problem mit seiner Konzentration hat. Stattdessen liegt das Problem eher in seiner Motivation, einer zu unruhigen Umgebung oder in Stressfaktoren. Um kleinen Kindern die synaptische Übertragung und somit die Bildung von Pfaden im Gehirn zu erleichtern, sollten kindgerechte Methoden angewendet werden. Diese erleichtern ihm