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Lissabonner Dichter. Camões, Cesário, Sá-Carneiro, Florbela, Pessoa
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Lissabonner Dichter. Camões, Cesário, Sá-Carneiro, Florbela, Pessoa
eBook191 Seiten1 Stunde

Lissabonner Dichter. Camões, Cesário, Sá-Carneiro, Florbela, Pessoa

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Über dieses E-Book

Diese zweisprachige und illustrierte Auflage bietet dem deutschsprachigen Leser, der sich für das kulturelle Erbe Lissabons interessiert, einige Verse großer Dichter, die in Portugals legendärer Hauptstadt geboren wurden oder dort lebten.
Zu den über Portugals Grenzen hinaus gefeierten Dichtern Luís de Camões und Fernando Pessoa, letzterer mit den von ihm geschaffenen Heteronymen, gesellen sich drei andere Dichter, die hauptsächlich in den portugiesischsprachigen Ländern sehr bekannt sind: Wir haben das Vergnügen, Ihnen Cesário Verde, Mário de Sá-Carneiro und Florbela Espanca vorzustellen.
SpracheDeutsch
HerausgeberShantarin
Erscheinungsdatum31. Juli 2023
ISBN9789899156012
Lissabonner Dichter. Camões, Cesário, Sá-Carneiro, Florbela, Pessoa

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    Buchvorschau

    Lissabonner Dichter. Camões, Cesário, Sá-Carneiro, Florbela, Pessoa - Luís de Camões

    Mitwirkende

    Ana Maria Delgado wurde 1950 in Coimbra geboren. Sie studierte an der Universidade de Coimbra Anglistik und Germanistik, und hat dort Englische und Deutsche Literatur unterrichtet. Von 1980 bis 1983 lebte sie in Berlin als Stipendiatin des Instituto Nacional de Investigação Científica und promovierte im Jahr 1984 an der Humboldt-Universität mit der Dissertation Aragons, La Mise à mort‘ und die Rezeption romantischer Motive. Seit 1995 ist sie als Lektorin für portugiesische Sprache und Kultur des Instituto Camões tätig (seit 2012 an der Universität Hamburg). Sie ist außerdem seit 2010 Wissenschaftlerin des CLEPUL – Universidade de Lisboa. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen vergleichende Literaturwissenschaft, deutsche Romantik (auch in Bezug zur deutschen Philosophie), Intertextualität und Intermedialität, Literaturtheorie, Frauenliteratur und Gender Studies sowie Filmstudien. Im Jahr 1989 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband Images in Blues – Imagens em Blues. Von 1989 bis 1994 war sie Autorin einer Rundfunksendung mit dem Titel Uno bei der RJC-TSF. Sie ist unter dem Namen Ana Constança Messeder als Bloggerin tätig.

    André Carrilho wurde in Lissabon geboren. Er ist Grafikdesigner, Illustrator, Karikaturist und Trickfilmzeichner. André Carrilho hat verschiedene nationale und internationale Preise gewonnen. Seine Arbeiten wurden in Einzel-und Gruppenausstellungen in Brasilien, China, Tschechien, Frankreich, Portugal, Spanien und in Amerika gezeigt. Im Jahr 2002 wurde er von der Society for News Design (USA), mit dem Gold Award des Illustrator’s Portfolio ausgezeichnet, eine der renommiertesten Auszeichnungen für Illustratoren. Seine Arbeiten werden unter anderem in Zeitungen wie The New York Times, The New Yorker, Vanity Fair, New York Magazine, Standpoint, Independent on Sunday, NZZ am Sonntag, Word Magazine, Harper’s Magazine und Diário de Notícias veröffentlicht. www.andrecarrilho.com

    Nicole Cyron wurde 1971 in Hannover geboren. Nach dem Schulabschluss hat sie die Welt bereist. In Japan war sie als Deutschlehrerin und in Hongkong als Reiseleiterin tätig. In beiden Ländern und besonders später in Portugal hat sie sich als Dolmetscherin und Übersetzerin bewiesen. Sie lebt seit der Jahrtausendwende in Lissabon. Auf Grund ihrer langjährigen Tätigkeit in Portugal, hat sie sich jetzt auf Übersetzungen aus dem Portugiesischen und Englischen spezialisiert. 2015 erhielt sie ihren Bachelor in Übersetzung an der Universidade Nova de Lisboa. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Masterthesis für den Studiengang Romanistik an der Universität Leipzig.

    Einführung

    Lissabon, die Hauptstadt von Europas westlichstem Land, das von seiner Peripherie auf das Weltmeer und auf damals noch unbekannte Kulturen hinausblickte, bildet den Treffpunkt der fünf Dichter dieser Anthologie, die dem literarischen Kanon angehören.

    Luís de Camões und Fernando Pessoa sind berühmte Botschafter unserer Sprache und Kultur auf globalem Niveau, Cesário Verde, Florbela Espanca und Mário de Sá-Carneiro sind vor allem dem Portugiesisch sprechenden Publikum bekannt. Zwei von ihnen, Cesário und Pessoa, sind in Lissabon geboren und gestorben. Doch alle ausgewählten Dichter sind in der portugiesischen literarischen und kulturellen Tradition aus verschiedenen Gründen wichtig. Camões, weil er unser Verständnis von uns selbst durch die Fixierung auf das maritime Schicksal und die universale Berufung in dem Epos Die Lusiaden unauslöschlich geprägt hat, so sehr, dass der Philosoph Eduardo Lourenço die These von der portugiesischen Hyperidentität entwickelte. Pessoa, weil er, wie Antonio Tabucchi bemerkt, „auf die radikalste, verblüffendste und faszinierendste Weise", weit entfernt von den europäischen Kulturzentren, die Heteronymie, und damit den Höhepunkt romantischer Alterität geschaffen hat.¹ Florbela, weil sie die erste portugiesische Dichterin war, „die eine feministische Poetik anstrebte, die versuchte, ihre schwierige Identität als Frau und Dichterin zu artikulieren, und weil sie „zum ersten Mal in der portugiesischen Poesie durch die Stimme einer Frau, eine radikal hedonistische Erotik in den Sonetten von Charneca em Flor (1931) erklingen ließ. (Thorau 1997, S. 220) Cesário, weil er die Stadt Lissabon in Versen beschreibt und „erzählt, und seine originelle Lyrik in ein Instrument verwandelt, „das ebenso fähig ist, sachlich zu beobachten und sozial zu kommentieren, wie die realistische Prosa seiner Zeitgenossen.² Sá-Carneiro, der als Freund Pessoas und sein Gefährte in der modernistischen Bewegung und durch das „glänzende Abenteuer des Orpheu (1915)" bekannt ist.³

    Diese Anthologie umfasst einen Zeitraum von vierhundert Jahren, da die fünf Dichter zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert gelebt haben. Durch die Zeit hindurch verbindet sie die Lektüre von Camões, dem großen Nationaldichter, mit dem Pessoa sich messen möchte, vor allem in dessen Werk Mensagem (Botschaft, 1934). Florbela kann das Echo Camões‘ in ihren Sonetten nicht vermeiden, auch wenn sie anstrebt, die Poetik der männlichen Vorgänger umzuwandeln (ihr Sonett „Dichter sein" wurde 1987 zu einer Jugendhymne durch die Vertonung der Musikgruppe Trovante). Cesário bezieht sich mehrmals auf Camões und wird seinerseits von Alberto Caeiro (erstes Heteronym und Meister von Pessoa) und von Álvaro de Campos (ein weiteres Heteronym) zitiert. Das Werk der drei letzten Dichter der Anthologie lässt die romantische Duplizität zwischen Zerrissenheit und Narzissmus widerhallen.

    Die existentielle Lage dieser Dichter wurde durch Armut und Exil gekennzeichnet (Camões war Soldat im portugiesischen Weltreich), oder durch Mangel an Anerkennung (Cesário war Kaufmann und Landwirt, wollte aber als Dichter verstanden werden), oder durch soziales Unbehagen und Fremdheit zu sich selbst (Sá-Carneiro, Florbela und Pessoa). Von diesen marginalen Orten aus haben sie – jeder auf eigene Weise – uns das hinterlassen, was bleibt und von Dichtern gestiftet wird (Hölderlin), indem sie den Weg der „Himmlischen dem „ebenen Pfad der „sterblichen Meister" bevorzugten.

    Aus diesem schwierigen, instabilen und offenen Ort heraus schufen sie eine eigene und originelle Poetik: Camões verwandelte die Reise Vasco da Gamas nach Indien in eine Initiationsreise, und füllt das Sonett Petrarcas mit der modernen Weltsicht der Suche nach dem Glück und des Glaubens an den Fortschritt aus⁵; Cesário wünscht zu „transmigrieren und verbindet „einen scheinbar kalten und natürlichen Blick mit „einem zweiten, gleichzeitig kritischen und visionären Blick⁶; Sá-Carneiro und Florbela erleben die Zerrissenheit in ihrem gequälten Innern in dem Streben nach einer Erfüllung, die damals gesellschaftlich nicht möglich war. Pessoa endlich entzieht sich dem tragischeren Schicksal dieser beiden Dichter, indem er die Heteronymie „therapeutisch erfindet, die Zerrissenheit hervorbringt und gleichzeitig überwindet, und die ununterbrochene Verdoppelung des Ichs in einem weniger düsteren Werk als das Sá-Carneiros und Florbelas verwirklichte. Die subjektivistische Philosophie J. G. Fichtes hat die Grundlage für das romantische Motiv des Doppelgängers geliefert. Kants aufklärerische Aufforderung nach dem Menschen, der für sich selbst denken kann, setzt sich fort in der deutschen Romantik mit der Reflexion über den Menschen, der sich selbst denkt. So ist Pessoas Erfindung der Heteronymie nicht nur unter dem Zeichen der romantischen Zerrissenheit zu verstehen, sondern auch als Werk, das als Duplikation aus dem Bewusstsein, der schöpferischen Einbildungskraft und des klaren Verstandes entsteht, so wie es die deutsche Romantik in ihren glücklichsten Augenblicken auch praktiziert hat.

    Man wird die große Herausforderung nachvollziehen können, die eine Übertragung dieser fünf so verschiedenen Meister der portugiesischen Sprache bedeutet. Nach intensiver Beschäftigung mit den Gedichten freuen wir uns, dem Leser eine sorgfältige Übersetzung anbieten zu können, welche das Anliegen hatte, auch bei der Versetzung der Texte aus einem sozio-sprachlichen System in ein anderes dennoch den Originaltexten so treu wie möglich zu bleiben.

    Drei der

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